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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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scheinuugen ganz, von denen uns die Hälfte oder zwei Drittel durch einen Schleier
der nie gelüftet werden wird, verborgen sind.

Wie die beiden Basen, sagte Monsieur Collignae, die wahrend eines Sturm¬
und Platzregens hinter einem Regenschirm und einem Paar darunter hervorguckenden
schwarzbestrnmpften Beinen Hergegaugen waren und sich etwas darauf zu gute ge¬
than hatten, daß sie nicht wie die vor ihnen hergehende Zöllnerin wären und wüßten,
was sich gehörte. Und wie der Wind den vor ihnen hergehenden Schirm zur Dolde
nmgekrempelt hatte, haben sie gesehen, daß es der Herr Pfarrer war, der mit aus¬
gehöhlter Soutane gegen Regen und Sturm kämpfte. Ihre Kritik war irrig, weil
sie deren Objekt nur zu einem Drittel gesehen hatten und infolge dessen von einer
falschen Prämisse ausgegangen waren. Sie nehmen also einen wohlthätigen Ein¬
fluß der Mnskcufeste und andrer derartiger Vergnügungen an, Herr Doktor? fragte
der Franzose.

Ich finde, Monsieur Colliguae, daß alles ein Segen ist, was uns dazu ver¬
anlaßt, nus -- wenn es auch nur für einen Abend wäre -- ganz harmlos zu
geben, wie wir sind, und uns ohne Rücksicht auf das Urteil andrer an dem zu
erfreuen, was uns Spaß macht. Was würden Sie von einem Kinde sagen,
Monsieur Collignae, dem Sie zu seinem Vergnügen einen kleinen Garten zurecht
gemacht hätten, und das Ihnen sagen käme: Papa, auf dem Mittelwege gehe ich
nnr dreimal die Woche spazieren, und die hellen blauen Blumen sehe ich nur
Sonntags an, um mich in der Enthaltsamkeit zu üben. Wie schade, Papa, daß
die Rosen so gut riechen: ich halte mir immer die Nase zu, ich könnte sonst viel¬
leicht einmal während der Schulstunde an ihren Duft denken und darüber den
Namen der dritten großen Pyramide vergessen!

Cheops, Chephren und Mheeriuus, schaltete der Kriegspfadiudiauer ein.

Seien Sie ehrlich, würde Ihnen ein Balg, der alle Blumen zu Kränzen ver¬
wunden und die Levkojpflänzchen täglich ans der Erde gezogen hätte, um nach dem
Wachstum der Wurzeln zu sehn, nicht beinahe noch lieber gewesen sein als das
affektierte, altkluge Neunauge? In dem Garten des Balges würde es allerdings
^le Kraut und Rüben ausgesehen haben, und in dem des weltflüchtigen Muster¬
kinds wie in eiuer Altenjnngfernnähschnchtel; aber kommt es bei den zum Genuß
bestimmten Dingen nicht vor allem darauf an, daß sie genossen werden? Dankbar,
Bescheiden, verständig, und wenn es nicht verständig geht, unverständig? Wer
bringt es leicht übers Herz, an einem Geschenke von lieber Hand zu tadeln und
Zu mäkeln, den Kuchen schwer verdaulich, den Geruch des Blumenstöckchens zu knpitös,
die Müffchen zu warm, das Troddelmützchen zu bunt zu finden? Ist die Fähigkeit
genießen mitsamt der uns umgebenden irdischen Herrlichkeit nicht auch ein Ge-
Ichenk? Das reichste, freigebigste, glnuzeudste, das ein liebender Vater seinem ge¬
liebten Kinde zu machen imstande wäre? Und wir sollten wie das affektierte, nlt-
unge Neunauge . . . aber so wichtige Dinge gehören ja doch nicht hierher. Es
giebt Dinge, die ja eigentlich nur der Narr mit der Schellenkappe zu sagen den Mut
)ut. Und doch ist es vielleicht gut, daß sie überhaupt gesagt werden. Jeder freie
gesunde Aufschwung wird ja doch ucunuudueunzigmal vom hundert unter dogma-
"'chem Krimskrams erstickt.

Schon seit einiger Zeit hatte sich im Saale ein für hungrige Magen nicht
unangenehmer Duft bemerklich gemacht, der anf <in xros behandelte Wildbraten-
"efernngen schließen ließ. Fritz kam mit dem Tischtuch und einer Tracht Teller.
wandte sich an F-mu Klarn mit der Meldung, daß er decken komme: in der
'^nahe unten sei alles "soweit." Er brachte ein halbes Dutzend kunstvoll bedruckter
^"reen mit, die die Speisenfolge ersichtlich machten. Davon gab er Frau Klarn
"e, die andern wollte er einstweilen beiseite legen, bis der Tisch gedeckt war.


Grenzboten I 1900 5.2
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scheinuugen ganz, von denen uns die Hälfte oder zwei Drittel durch einen Schleier
der nie gelüftet werden wird, verborgen sind.

Wie die beiden Basen, sagte Monsieur Collignae, die wahrend eines Sturm¬
und Platzregens hinter einem Regenschirm und einem Paar darunter hervorguckenden
schwarzbestrnmpften Beinen Hergegaugen waren und sich etwas darauf zu gute ge¬
than hatten, daß sie nicht wie die vor ihnen hergehende Zöllnerin wären und wüßten,
was sich gehörte. Und wie der Wind den vor ihnen hergehenden Schirm zur Dolde
nmgekrempelt hatte, haben sie gesehen, daß es der Herr Pfarrer war, der mit aus¬
gehöhlter Soutane gegen Regen und Sturm kämpfte. Ihre Kritik war irrig, weil
sie deren Objekt nur zu einem Drittel gesehen hatten und infolge dessen von einer
falschen Prämisse ausgegangen waren. Sie nehmen also einen wohlthätigen Ein¬
fluß der Mnskcufeste und andrer derartiger Vergnügungen an, Herr Doktor? fragte
der Franzose.

Ich finde, Monsieur Colliguae, daß alles ein Segen ist, was uns dazu ver¬
anlaßt, nus — wenn es auch nur für einen Abend wäre — ganz harmlos zu
geben, wie wir sind, und uns ohne Rücksicht auf das Urteil andrer an dem zu
erfreuen, was uns Spaß macht. Was würden Sie von einem Kinde sagen,
Monsieur Collignae, dem Sie zu seinem Vergnügen einen kleinen Garten zurecht
gemacht hätten, und das Ihnen sagen käme: Papa, auf dem Mittelwege gehe ich
nnr dreimal die Woche spazieren, und die hellen blauen Blumen sehe ich nur
Sonntags an, um mich in der Enthaltsamkeit zu üben. Wie schade, Papa, daß
die Rosen so gut riechen: ich halte mir immer die Nase zu, ich könnte sonst viel¬
leicht einmal während der Schulstunde an ihren Duft denken und darüber den
Namen der dritten großen Pyramide vergessen!

Cheops, Chephren und Mheeriuus, schaltete der Kriegspfadiudiauer ein.

Seien Sie ehrlich, würde Ihnen ein Balg, der alle Blumen zu Kränzen ver¬
wunden und die Levkojpflänzchen täglich ans der Erde gezogen hätte, um nach dem
Wachstum der Wurzeln zu sehn, nicht beinahe noch lieber gewesen sein als das
affektierte, altkluge Neunauge? In dem Garten des Balges würde es allerdings
^le Kraut und Rüben ausgesehen haben, und in dem des weltflüchtigen Muster¬
kinds wie in eiuer Altenjnngfernnähschnchtel; aber kommt es bei den zum Genuß
bestimmten Dingen nicht vor allem darauf an, daß sie genossen werden? Dankbar,
Bescheiden, verständig, und wenn es nicht verständig geht, unverständig? Wer
bringt es leicht übers Herz, an einem Geschenke von lieber Hand zu tadeln und
Zu mäkeln, den Kuchen schwer verdaulich, den Geruch des Blumenstöckchens zu knpitös,
die Müffchen zu warm, das Troddelmützchen zu bunt zu finden? Ist die Fähigkeit
genießen mitsamt der uns umgebenden irdischen Herrlichkeit nicht auch ein Ge-
Ichenk? Das reichste, freigebigste, glnuzeudste, das ein liebender Vater seinem ge¬
liebten Kinde zu machen imstande wäre? Und wir sollten wie das affektierte, nlt-
unge Neunauge . . . aber so wichtige Dinge gehören ja doch nicht hierher. Es
giebt Dinge, die ja eigentlich nur der Narr mit der Schellenkappe zu sagen den Mut
)ut. Und doch ist es vielleicht gut, daß sie überhaupt gesagt werden. Jeder freie
gesunde Aufschwung wird ja doch ucunuudueunzigmal vom hundert unter dogma-
"'chem Krimskrams erstickt.

Schon seit einiger Zeit hatte sich im Saale ein für hungrige Magen nicht
unangenehmer Duft bemerklich gemacht, der anf <in xros behandelte Wildbraten-
«efernngen schließen ließ. Fritz kam mit dem Tischtuch und einer Tracht Teller.
wandte sich an F-mu Klarn mit der Meldung, daß er decken komme: in der
'^nahe unten sei alles „soweit." Er brachte ein halbes Dutzend kunstvoll bedruckter
^"reen mit, die die Speisenfolge ersichtlich machten. Davon gab er Frau Klarn
"e, die andern wollte er einstweilen beiseite legen, bis der Tisch gedeckt war.


Grenzboten I 1900 5.2
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[0417] 6'asching scheinuugen ganz, von denen uns die Hälfte oder zwei Drittel durch einen Schleier der nie gelüftet werden wird, verborgen sind. Wie die beiden Basen, sagte Monsieur Collignae, die wahrend eines Sturm¬ und Platzregens hinter einem Regenschirm und einem Paar darunter hervorguckenden schwarzbestrnmpften Beinen Hergegaugen waren und sich etwas darauf zu gute ge¬ than hatten, daß sie nicht wie die vor ihnen hergehende Zöllnerin wären und wüßten, was sich gehörte. Und wie der Wind den vor ihnen hergehenden Schirm zur Dolde nmgekrempelt hatte, haben sie gesehen, daß es der Herr Pfarrer war, der mit aus¬ gehöhlter Soutane gegen Regen und Sturm kämpfte. Ihre Kritik war irrig, weil sie deren Objekt nur zu einem Drittel gesehen hatten und infolge dessen von einer falschen Prämisse ausgegangen waren. Sie nehmen also einen wohlthätigen Ein¬ fluß der Mnskcufeste und andrer derartiger Vergnügungen an, Herr Doktor? fragte der Franzose. Ich finde, Monsieur Colliguae, daß alles ein Segen ist, was uns dazu ver¬ anlaßt, nus — wenn es auch nur für einen Abend wäre — ganz harmlos zu geben, wie wir sind, und uns ohne Rücksicht auf das Urteil andrer an dem zu erfreuen, was uns Spaß macht. Was würden Sie von einem Kinde sagen, Monsieur Collignae, dem Sie zu seinem Vergnügen einen kleinen Garten zurecht gemacht hätten, und das Ihnen sagen käme: Papa, auf dem Mittelwege gehe ich nnr dreimal die Woche spazieren, und die hellen blauen Blumen sehe ich nur Sonntags an, um mich in der Enthaltsamkeit zu üben. Wie schade, Papa, daß die Rosen so gut riechen: ich halte mir immer die Nase zu, ich könnte sonst viel¬ leicht einmal während der Schulstunde an ihren Duft denken und darüber den Namen der dritten großen Pyramide vergessen! Cheops, Chephren und Mheeriuus, schaltete der Kriegspfadiudiauer ein. Seien Sie ehrlich, würde Ihnen ein Balg, der alle Blumen zu Kränzen ver¬ wunden und die Levkojpflänzchen täglich ans der Erde gezogen hätte, um nach dem Wachstum der Wurzeln zu sehn, nicht beinahe noch lieber gewesen sein als das affektierte, altkluge Neunauge? In dem Garten des Balges würde es allerdings ^le Kraut und Rüben ausgesehen haben, und in dem des weltflüchtigen Muster¬ kinds wie in eiuer Altenjnngfernnähschnchtel; aber kommt es bei den zum Genuß bestimmten Dingen nicht vor allem darauf an, daß sie genossen werden? Dankbar, Bescheiden, verständig, und wenn es nicht verständig geht, unverständig? Wer bringt es leicht übers Herz, an einem Geschenke von lieber Hand zu tadeln und Zu mäkeln, den Kuchen schwer verdaulich, den Geruch des Blumenstöckchens zu knpitös, die Müffchen zu warm, das Troddelmützchen zu bunt zu finden? Ist die Fähigkeit genießen mitsamt der uns umgebenden irdischen Herrlichkeit nicht auch ein Ge- Ichenk? Das reichste, freigebigste, glnuzeudste, das ein liebender Vater seinem ge¬ liebten Kinde zu machen imstande wäre? Und wir sollten wie das affektierte, nlt- unge Neunauge . . . aber so wichtige Dinge gehören ja doch nicht hierher. Es giebt Dinge, die ja eigentlich nur der Narr mit der Schellenkappe zu sagen den Mut )ut. Und doch ist es vielleicht gut, daß sie überhaupt gesagt werden. Jeder freie gesunde Aufschwung wird ja doch ucunuudueunzigmal vom hundert unter dogma- "'chem Krimskrams erstickt. Schon seit einiger Zeit hatte sich im Saale ein für hungrige Magen nicht unangenehmer Duft bemerklich gemacht, der anf <in xros behandelte Wildbraten- «efernngen schließen ließ. Fritz kam mit dem Tischtuch und einer Tracht Teller. wandte sich an F-mu Klarn mit der Meldung, daß er decken komme: in der '^nahe unten sei alles „soweit." Er brachte ein halbes Dutzend kunstvoll bedruckter ^"reen mit, die die Speisenfolge ersichtlich machten. Davon gab er Frau Klarn "e, die andern wollte er einstweilen beiseite legen, bis der Tisch gedeckt war. Grenzboten I 1900 5.2

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/417>, abgerufen am 02.10.2024.