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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Kanonier Abraham

reicher Mann zu werden. Und dünn endigte er seine Zukunftsträumerei mit der
Klage: Wenn ich nnr wüßte, wie ich könnte vom Militär loskommen. Ich kann
Ihnen nicht sagen, wie ich diesen Hauptmann Barnewitz hasse wegen der drei Tage
unschuldigen Arrest. Ich wünscht, er wär einmal in einem schauderhaften Dalles,
und er käme zu mir und sagte: Abraham, können Sie mir nicht tausend Thaler
leihen? Da würd ich die Kassenscheine ans der Westentasche nehmen, und würd
sie aus einer Hand in die andre zählen -- sehen Sie so --, daß ihm sollt das
Wasser im Mund zusammenlaufen, und dann würd ich sie wieder einstecken -- sehen
Sie so --, und würd ihm sagen: Herr Hauptmann, Sie kriegen nich einen
Pfennig, und wenn Sie mir Zinsen böten, daß ich damit eine Trcmcheeknrre könnt
füllen. Aug um Aug, Zahn um Zahn. Ich empfehle mich, Herr Hauptmann.
Sehen Sie, so würd ichs machen.

Eines Tags sollte ans einer schweren Batterie eine feindliche Stellung be¬
schossen werden, und ein Unteroffizier, ein Telephonist, Abraham und ich wurden
befohlen, einen Sicherheitsstand zu besetzen. Diese Sicherheitsstände waren in der
Nähe des Zieles so angelegt, daß man die einschlagenden Geschosse genau beobachten
konnte; wir hatten aufzuzeichnen, welche Schüsse zu kurz, welche zu weit, und welche
Treffer oder Blindgänger gewesen waren. Da der Hnuptmcmn den Kanonier
Abraham nicht in der Batterie bei den Bedieuungsmannschaften haben wollte, so
schickte ihn Rührte jeden Morgen um fünf Uhr in irgend einen dieser Sicherheits¬
stände, da sei der Kerl wenigstens ungefährlich; in der Batterie sei man nicht
sicher, ob er nicht jede Feuerpause benutzte, um Geldgeschäfte zu mache" oder auf
der Batterietafel seine Prozente zu berechnen.

Sully war darüber ganz froh; er wollte lieber da draußen einsam auf der
Heide sitzen zwischen einschlagenden Granaten, krepierenden Schrapnells und heulenden
Kartätschen als in dem beständigen Kreuzfeuer stehn zwischeu dem Hauptmann und
dem Feldwebel. Ja er hatte sich dort allmählich solche Kenntnis des Geländes,
der Ziele, der Entfernungen und andrer rechnerisch zu erfassender Dinge angeeignet,
er wußte so genau an einzelnen schlau gefundnen Merkmalen, ob dos Geschoß
hundert oder hundertzwanzig Meter vom Ziele entfernt eingeschlagen hatte, und er
konnte den Unteroffizier so von seiner Ansicht überzeugen, daß er sich hier so sicher
vorkam, als stünde er bei Seligsohns im Ladengeschäft. Er war hier draußen ein
ganz andrer Mensch, selbstbewußt, entschlossen, thatkräftig, er fühlte, daß er hier
besondre Funktionen erfüllen müßte, daß er für etwas verantwortlich sei; er spähte
wie ein Geier durch die schmale Spalte des Sicherheitsstands nach allen Seiten,
machte ans jede Feuererscheinung und Rauchwolke aufmerksam, achtete genau auf
die Flaggensignale und hörte, was der Telephonist für Befehle von den Batterien
auffing.

Der Hcmptmnun Barnewitz war an diesem Tage der Jnspektionsvffizier des
Schießplatzes. Er war schon frühmorgens zu uns herangeritten und hatte uns
revidiert, wobei der Kanonier Abraham noch ein Donnerwetter zu hören bekam,
weil der Hauptmann von weitem gesehen hatte, daß sich dieser Kanonier mit der
Sicherheitsflagge den Schweiß von der Stirn gewischt hatte. Dann war er weiter
geritten, um die Postenkette um Rande des Schießplatzes zu revidieren.

Bald waren wir mitten drin in einer gewaltigen Kanonade. Die Granaten
schlugen rechts und links, vor und hinter der feindlichen Batterie ein, wühlten sich
in die Erde, platzten unter ohrenbetäubendem Donner und warfen mächtige Staub¬
und Rauchwolken in die Luft. Daun setzten die Schrapnells ein, die in der Luft
mit einem kurzen Knall krepierten und einen Hagel von Kugeln und Sprengstücken
über das Gelände schleuderten unter Heulen/ Pfeifen und Rascheln. Dieses ge¬
waltige Artillcriefeuer am Ziele war freilich für die Nerven kein Beruhigungs-


Kanonier Abraham

reicher Mann zu werden. Und dünn endigte er seine Zukunftsträumerei mit der
Klage: Wenn ich nnr wüßte, wie ich könnte vom Militär loskommen. Ich kann
Ihnen nicht sagen, wie ich diesen Hauptmann Barnewitz hasse wegen der drei Tage
unschuldigen Arrest. Ich wünscht, er wär einmal in einem schauderhaften Dalles,
und er käme zu mir und sagte: Abraham, können Sie mir nicht tausend Thaler
leihen? Da würd ich die Kassenscheine ans der Westentasche nehmen, und würd
sie aus einer Hand in die andre zählen — sehen Sie so —, daß ihm sollt das
Wasser im Mund zusammenlaufen, und dann würd ich sie wieder einstecken — sehen
Sie so —, und würd ihm sagen: Herr Hauptmann, Sie kriegen nich einen
Pfennig, und wenn Sie mir Zinsen böten, daß ich damit eine Trcmcheeknrre könnt
füllen. Aug um Aug, Zahn um Zahn. Ich empfehle mich, Herr Hauptmann.
Sehen Sie, so würd ichs machen.

Eines Tags sollte ans einer schweren Batterie eine feindliche Stellung be¬
schossen werden, und ein Unteroffizier, ein Telephonist, Abraham und ich wurden
befohlen, einen Sicherheitsstand zu besetzen. Diese Sicherheitsstände waren in der
Nähe des Zieles so angelegt, daß man die einschlagenden Geschosse genau beobachten
konnte; wir hatten aufzuzeichnen, welche Schüsse zu kurz, welche zu weit, und welche
Treffer oder Blindgänger gewesen waren. Da der Hnuptmcmn den Kanonier
Abraham nicht in der Batterie bei den Bedieuungsmannschaften haben wollte, so
schickte ihn Rührte jeden Morgen um fünf Uhr in irgend einen dieser Sicherheits¬
stände, da sei der Kerl wenigstens ungefährlich; in der Batterie sei man nicht
sicher, ob er nicht jede Feuerpause benutzte, um Geldgeschäfte zu mache» oder auf
der Batterietafel seine Prozente zu berechnen.

Sully war darüber ganz froh; er wollte lieber da draußen einsam auf der
Heide sitzen zwischen einschlagenden Granaten, krepierenden Schrapnells und heulenden
Kartätschen als in dem beständigen Kreuzfeuer stehn zwischeu dem Hauptmann und
dem Feldwebel. Ja er hatte sich dort allmählich solche Kenntnis des Geländes,
der Ziele, der Entfernungen und andrer rechnerisch zu erfassender Dinge angeeignet,
er wußte so genau an einzelnen schlau gefundnen Merkmalen, ob dos Geschoß
hundert oder hundertzwanzig Meter vom Ziele entfernt eingeschlagen hatte, und er
konnte den Unteroffizier so von seiner Ansicht überzeugen, daß er sich hier so sicher
vorkam, als stünde er bei Seligsohns im Ladengeschäft. Er war hier draußen ein
ganz andrer Mensch, selbstbewußt, entschlossen, thatkräftig, er fühlte, daß er hier
besondre Funktionen erfüllen müßte, daß er für etwas verantwortlich sei; er spähte
wie ein Geier durch die schmale Spalte des Sicherheitsstands nach allen Seiten,
machte ans jede Feuererscheinung und Rauchwolke aufmerksam, achtete genau auf
die Flaggensignale und hörte, was der Telephonist für Befehle von den Batterien
auffing.

Der Hcmptmnun Barnewitz war an diesem Tage der Jnspektionsvffizier des
Schießplatzes. Er war schon frühmorgens zu uns herangeritten und hatte uns
revidiert, wobei der Kanonier Abraham noch ein Donnerwetter zu hören bekam,
weil der Hauptmann von weitem gesehen hatte, daß sich dieser Kanonier mit der
Sicherheitsflagge den Schweiß von der Stirn gewischt hatte. Dann war er weiter
geritten, um die Postenkette um Rande des Schießplatzes zu revidieren.

Bald waren wir mitten drin in einer gewaltigen Kanonade. Die Granaten
schlugen rechts und links, vor und hinter der feindlichen Batterie ein, wühlten sich
in die Erde, platzten unter ohrenbetäubendem Donner und warfen mächtige Staub¬
und Rauchwolken in die Luft. Daun setzten die Schrapnells ein, die in der Luft
mit einem kurzen Knall krepierten und einen Hagel von Kugeln und Sprengstücken
über das Gelände schleuderten unter Heulen/ Pfeifen und Rascheln. Dieses ge¬
waltige Artillcriefeuer am Ziele war freilich für die Nerven kein Beruhigungs-


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[0365] Kanonier Abraham reicher Mann zu werden. Und dünn endigte er seine Zukunftsträumerei mit der Klage: Wenn ich nnr wüßte, wie ich könnte vom Militär loskommen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich diesen Hauptmann Barnewitz hasse wegen der drei Tage unschuldigen Arrest. Ich wünscht, er wär einmal in einem schauderhaften Dalles, und er käme zu mir und sagte: Abraham, können Sie mir nicht tausend Thaler leihen? Da würd ich die Kassenscheine ans der Westentasche nehmen, und würd sie aus einer Hand in die andre zählen — sehen Sie so —, daß ihm sollt das Wasser im Mund zusammenlaufen, und dann würd ich sie wieder einstecken — sehen Sie so —, und würd ihm sagen: Herr Hauptmann, Sie kriegen nich einen Pfennig, und wenn Sie mir Zinsen böten, daß ich damit eine Trcmcheeknrre könnt füllen. Aug um Aug, Zahn um Zahn. Ich empfehle mich, Herr Hauptmann. Sehen Sie, so würd ichs machen. Eines Tags sollte ans einer schweren Batterie eine feindliche Stellung be¬ schossen werden, und ein Unteroffizier, ein Telephonist, Abraham und ich wurden befohlen, einen Sicherheitsstand zu besetzen. Diese Sicherheitsstände waren in der Nähe des Zieles so angelegt, daß man die einschlagenden Geschosse genau beobachten konnte; wir hatten aufzuzeichnen, welche Schüsse zu kurz, welche zu weit, und welche Treffer oder Blindgänger gewesen waren. Da der Hnuptmcmn den Kanonier Abraham nicht in der Batterie bei den Bedieuungsmannschaften haben wollte, so schickte ihn Rührte jeden Morgen um fünf Uhr in irgend einen dieser Sicherheits¬ stände, da sei der Kerl wenigstens ungefährlich; in der Batterie sei man nicht sicher, ob er nicht jede Feuerpause benutzte, um Geldgeschäfte zu mache» oder auf der Batterietafel seine Prozente zu berechnen. Sully war darüber ganz froh; er wollte lieber da draußen einsam auf der Heide sitzen zwischen einschlagenden Granaten, krepierenden Schrapnells und heulenden Kartätschen als in dem beständigen Kreuzfeuer stehn zwischeu dem Hauptmann und dem Feldwebel. Ja er hatte sich dort allmählich solche Kenntnis des Geländes, der Ziele, der Entfernungen und andrer rechnerisch zu erfassender Dinge angeeignet, er wußte so genau an einzelnen schlau gefundnen Merkmalen, ob dos Geschoß hundert oder hundertzwanzig Meter vom Ziele entfernt eingeschlagen hatte, und er konnte den Unteroffizier so von seiner Ansicht überzeugen, daß er sich hier so sicher vorkam, als stünde er bei Seligsohns im Ladengeschäft. Er war hier draußen ein ganz andrer Mensch, selbstbewußt, entschlossen, thatkräftig, er fühlte, daß er hier besondre Funktionen erfüllen müßte, daß er für etwas verantwortlich sei; er spähte wie ein Geier durch die schmale Spalte des Sicherheitsstands nach allen Seiten, machte ans jede Feuererscheinung und Rauchwolke aufmerksam, achtete genau auf die Flaggensignale und hörte, was der Telephonist für Befehle von den Batterien auffing. Der Hcmptmnun Barnewitz war an diesem Tage der Jnspektionsvffizier des Schießplatzes. Er war schon frühmorgens zu uns herangeritten und hatte uns revidiert, wobei der Kanonier Abraham noch ein Donnerwetter zu hören bekam, weil der Hauptmann von weitem gesehen hatte, daß sich dieser Kanonier mit der Sicherheitsflagge den Schweiß von der Stirn gewischt hatte. Dann war er weiter geritten, um die Postenkette um Rande des Schießplatzes zu revidieren. Bald waren wir mitten drin in einer gewaltigen Kanonade. Die Granaten schlugen rechts und links, vor und hinter der feindlichen Batterie ein, wühlten sich in die Erde, platzten unter ohrenbetäubendem Donner und warfen mächtige Staub¬ und Rauchwolken in die Luft. Daun setzten die Schrapnells ein, die in der Luft mit einem kurzen Knall krepierten und einen Hagel von Kugeln und Sprengstücken über das Gelände schleuderten unter Heulen/ Pfeifen und Rascheln. Dieses ge¬ waltige Artillcriefeuer am Ziele war freilich für die Nerven kein Beruhigungs-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/365>, abgerufen am 04.07.2024.