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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Aanonier Abraham

Helm ganz allein oben auf dem Trittbrett einer Ningkanone stehn und sich wie in
den scharfen Umrissen einer Silhouette von dem stahlblauen, sonnigen Himmel ab¬
heben. Er hatte die eine Hand ans das Geschützrohr gelegt und die andre erhoben
zuni Schwur auf Tod und Leben.

Als ich ihn abends auf seiner Mannschaftsstube aufsuchte, sagte er zu mir:
Sehen Sie, so geht es mir. Jetzt sagt der Herr Feldwebel, ich hätte an allem
schuld. Und ich habe nichts gethan; ich sage Ihnen, ich habe mich nicht gerührt
an der Kanone, ich habe nicht gemuckt, ich habe kein Wort gesprochen; ich habe
weiter nichts gethan, als daß ich da war. Das ist mein ganzes Verbrechen. Wenn
ich nur wüßte, wie ich wieder los könnte vom Militär. Aber nach dem Eid ist
es damit nu zu Ende. Gott sei Dank, daß ich wenigstens aus der Menage heraus
bin und hier beim Kaufmann Seligsohn mein Mittagessen habe; da bestelle ich mir,
was ich haben will. Das Recht hat mir mein Vater durch unsern Herrn Landrat
verschafft. Nu hab ich bloß eine Angst, nämlich, daß die Alten herkommen könnten,
was sie im letzten Briefe schon angedeutet haben -- das wäre mir jetzt wirklich
schauderhaft fatal, wo sie hier schon alle wild auf mich sind.

Aber das Befürchtete blieb nicht aus. Eines Vormittags, als wir auf dem
Exerzierplatz vor der Kaserne in der Front aufmarschiert waren und unter dem
Feldwebel Rührte Richtübnngen machten, die wegen der Schwerfälligkeit der Leute
gar nicht gelingen wollten, kamen die Bahnhofsstraße heruntergewandert Herr
Abraham, Frau Abraham und beide Töchter. Sie stellten sich sogleich am Rande
des Exerzierplatzes auf und sahen zu, indem sie eifrig mit den Augen nach Sally
suchten, aber sie schienen ihn nicht zu finden. Endlich, als wir in Sektionen ab¬
marschierten und eine Hakenschwenkuug machte", hörten wir zuerst die Schwestern
rufen: Da ist Sally, da ist Sally! Dann setzte die Mutter ein. endlich hatte ihn
der Vater entdeckt, und nun riefen sie alle vier über den Exerzierplatz: Sally,
Sally! schwenkten mit den Taschentüchern, und da die Mädchen in ihrem glücklichen
Eifer über den Graben gesprungen waren, so krochen auch Herr Abraham und Fron
Abraham hinüber und rannten der Kompagnie entgegen.

Sally war außer sich. Der Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. Er verlor
den richtigen Tritt, trat seinem Vordermann auf die Hacken, wurde wieder von
seinem Hintermann getreten und verlor alle Fühlung. Die ganze Sektion geriet
ins Schwanken, der Vordermann ging verloren, die ganze mühsam hineingedrillte
Ordnung in der Kompagnie war dahin. Nuhuke tobte, aber noch ehe er seinen
Zorn auf den Schuldigen abladen konnte, stand die Familie Abraham schon um
ihn und redete in vierfacher Tonart auf ihn ein. Rührte war starr. Endlich
fand er seine Haltung wieder. Unteroffizier ein Mr, rief er, führen Sie die
fremden Gäste vom Exerzierplatz und zeigen Sie ihnen die Tafel, auf der steht,
daß sie sich straffällig gemacht habe". Das wird hier bei uns ja immer toller.
Wenn das so weiter geht, können wir nächstens ein die Tafeln schreiben: Hier
können Familien Kaffee kochen. Kanonier Abraham, wenn stillgestanden kommandiert
ist, haben Sie zu stehn, und wenn es goldne Kälber vom Himmel regnet!

Der Unteroffizier führte die Familie vom Platze, aber in demselben Augenblick
tauchte der Hauptmann Barnewitz auf; und wir sahen, wie er sogleich von der
Familie umringt wurde, wie ihn dann der alte Abraham einzeln vornahm, mit
einer gewissen Vertraulichkeit auf ihn einredete, wie ihn der Hauptmann nach einer
kurzen scharfen Replik stehn ließ und wütend auf die Kompagnie zukam. Wie wir
später erfuhren, hatte der alte Abraham auf das Junggesellentum des Hauptmanns
angespielt und von schwerreicher Partien gesprochen.

Diese Episode trug natürlich nicht dazu bei, Sally das Leben zu erleichtern.
Er konnte sich gar nicht in den militärischen Ton hineinfinden; er war schlaff, ließ


Aanonier Abraham

Helm ganz allein oben auf dem Trittbrett einer Ningkanone stehn und sich wie in
den scharfen Umrissen einer Silhouette von dem stahlblauen, sonnigen Himmel ab¬
heben. Er hatte die eine Hand ans das Geschützrohr gelegt und die andre erhoben
zuni Schwur auf Tod und Leben.

Als ich ihn abends auf seiner Mannschaftsstube aufsuchte, sagte er zu mir:
Sehen Sie, so geht es mir. Jetzt sagt der Herr Feldwebel, ich hätte an allem
schuld. Und ich habe nichts gethan; ich sage Ihnen, ich habe mich nicht gerührt
an der Kanone, ich habe nicht gemuckt, ich habe kein Wort gesprochen; ich habe
weiter nichts gethan, als daß ich da war. Das ist mein ganzes Verbrechen. Wenn
ich nur wüßte, wie ich wieder los könnte vom Militär. Aber nach dem Eid ist
es damit nu zu Ende. Gott sei Dank, daß ich wenigstens aus der Menage heraus
bin und hier beim Kaufmann Seligsohn mein Mittagessen habe; da bestelle ich mir,
was ich haben will. Das Recht hat mir mein Vater durch unsern Herrn Landrat
verschafft. Nu hab ich bloß eine Angst, nämlich, daß die Alten herkommen könnten,
was sie im letzten Briefe schon angedeutet haben — das wäre mir jetzt wirklich
schauderhaft fatal, wo sie hier schon alle wild auf mich sind.

Aber das Befürchtete blieb nicht aus. Eines Vormittags, als wir auf dem
Exerzierplatz vor der Kaserne in der Front aufmarschiert waren und unter dem
Feldwebel Rührte Richtübnngen machten, die wegen der Schwerfälligkeit der Leute
gar nicht gelingen wollten, kamen die Bahnhofsstraße heruntergewandert Herr
Abraham, Frau Abraham und beide Töchter. Sie stellten sich sogleich am Rande
des Exerzierplatzes auf und sahen zu, indem sie eifrig mit den Augen nach Sally
suchten, aber sie schienen ihn nicht zu finden. Endlich, als wir in Sektionen ab¬
marschierten und eine Hakenschwenkuug machte», hörten wir zuerst die Schwestern
rufen: Da ist Sally, da ist Sally! Dann setzte die Mutter ein. endlich hatte ihn
der Vater entdeckt, und nun riefen sie alle vier über den Exerzierplatz: Sally,
Sally! schwenkten mit den Taschentüchern, und da die Mädchen in ihrem glücklichen
Eifer über den Graben gesprungen waren, so krochen auch Herr Abraham und Fron
Abraham hinüber und rannten der Kompagnie entgegen.

Sally war außer sich. Der Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. Er verlor
den richtigen Tritt, trat seinem Vordermann auf die Hacken, wurde wieder von
seinem Hintermann getreten und verlor alle Fühlung. Die ganze Sektion geriet
ins Schwanken, der Vordermann ging verloren, die ganze mühsam hineingedrillte
Ordnung in der Kompagnie war dahin. Nuhuke tobte, aber noch ehe er seinen
Zorn auf den Schuldigen abladen konnte, stand die Familie Abraham schon um
ihn und redete in vierfacher Tonart auf ihn ein. Rührte war starr. Endlich
fand er seine Haltung wieder. Unteroffizier ein Mr, rief er, führen Sie die
fremden Gäste vom Exerzierplatz und zeigen Sie ihnen die Tafel, auf der steht,
daß sie sich straffällig gemacht habe». Das wird hier bei uns ja immer toller.
Wenn das so weiter geht, können wir nächstens ein die Tafeln schreiben: Hier
können Familien Kaffee kochen. Kanonier Abraham, wenn stillgestanden kommandiert
ist, haben Sie zu stehn, und wenn es goldne Kälber vom Himmel regnet!

Der Unteroffizier führte die Familie vom Platze, aber in demselben Augenblick
tauchte der Hauptmann Barnewitz auf; und wir sahen, wie er sogleich von der
Familie umringt wurde, wie ihn dann der alte Abraham einzeln vornahm, mit
einer gewissen Vertraulichkeit auf ihn einredete, wie ihn der Hauptmann nach einer
kurzen scharfen Replik stehn ließ und wütend auf die Kompagnie zukam. Wie wir
später erfuhren, hatte der alte Abraham auf das Junggesellentum des Hauptmanns
angespielt und von schwerreicher Partien gesprochen.

Diese Episode trug natürlich nicht dazu bei, Sally das Leben zu erleichtern.
Er konnte sich gar nicht in den militärischen Ton hineinfinden; er war schlaff, ließ


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[0362] Aanonier Abraham Helm ganz allein oben auf dem Trittbrett einer Ningkanone stehn und sich wie in den scharfen Umrissen einer Silhouette von dem stahlblauen, sonnigen Himmel ab¬ heben. Er hatte die eine Hand ans das Geschützrohr gelegt und die andre erhoben zuni Schwur auf Tod und Leben. Als ich ihn abends auf seiner Mannschaftsstube aufsuchte, sagte er zu mir: Sehen Sie, so geht es mir. Jetzt sagt der Herr Feldwebel, ich hätte an allem schuld. Und ich habe nichts gethan; ich sage Ihnen, ich habe mich nicht gerührt an der Kanone, ich habe nicht gemuckt, ich habe kein Wort gesprochen; ich habe weiter nichts gethan, als daß ich da war. Das ist mein ganzes Verbrechen. Wenn ich nur wüßte, wie ich wieder los könnte vom Militär. Aber nach dem Eid ist es damit nu zu Ende. Gott sei Dank, daß ich wenigstens aus der Menage heraus bin und hier beim Kaufmann Seligsohn mein Mittagessen habe; da bestelle ich mir, was ich haben will. Das Recht hat mir mein Vater durch unsern Herrn Landrat verschafft. Nu hab ich bloß eine Angst, nämlich, daß die Alten herkommen könnten, was sie im letzten Briefe schon angedeutet haben — das wäre mir jetzt wirklich schauderhaft fatal, wo sie hier schon alle wild auf mich sind. Aber das Befürchtete blieb nicht aus. Eines Vormittags, als wir auf dem Exerzierplatz vor der Kaserne in der Front aufmarschiert waren und unter dem Feldwebel Rührte Richtübnngen machten, die wegen der Schwerfälligkeit der Leute gar nicht gelingen wollten, kamen die Bahnhofsstraße heruntergewandert Herr Abraham, Frau Abraham und beide Töchter. Sie stellten sich sogleich am Rande des Exerzierplatzes auf und sahen zu, indem sie eifrig mit den Augen nach Sally suchten, aber sie schienen ihn nicht zu finden. Endlich, als wir in Sektionen ab¬ marschierten und eine Hakenschwenkuug machte», hörten wir zuerst die Schwestern rufen: Da ist Sally, da ist Sally! Dann setzte die Mutter ein. endlich hatte ihn der Vater entdeckt, und nun riefen sie alle vier über den Exerzierplatz: Sally, Sally! schwenkten mit den Taschentüchern, und da die Mädchen in ihrem glücklichen Eifer über den Graben gesprungen waren, so krochen auch Herr Abraham und Fron Abraham hinüber und rannten der Kompagnie entgegen. Sally war außer sich. Der Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. Er verlor den richtigen Tritt, trat seinem Vordermann auf die Hacken, wurde wieder von seinem Hintermann getreten und verlor alle Fühlung. Die ganze Sektion geriet ins Schwanken, der Vordermann ging verloren, die ganze mühsam hineingedrillte Ordnung in der Kompagnie war dahin. Nuhuke tobte, aber noch ehe er seinen Zorn auf den Schuldigen abladen konnte, stand die Familie Abraham schon um ihn und redete in vierfacher Tonart auf ihn ein. Rührte war starr. Endlich fand er seine Haltung wieder. Unteroffizier ein Mr, rief er, führen Sie die fremden Gäste vom Exerzierplatz und zeigen Sie ihnen die Tafel, auf der steht, daß sie sich straffällig gemacht habe». Das wird hier bei uns ja immer toller. Wenn das so weiter geht, können wir nächstens ein die Tafeln schreiben: Hier können Familien Kaffee kochen. Kanonier Abraham, wenn stillgestanden kommandiert ist, haben Sie zu stehn, und wenn es goldne Kälber vom Himmel regnet! Der Unteroffizier führte die Familie vom Platze, aber in demselben Augenblick tauchte der Hauptmann Barnewitz auf; und wir sahen, wie er sogleich von der Familie umringt wurde, wie ihn dann der alte Abraham einzeln vornahm, mit einer gewissen Vertraulichkeit auf ihn einredete, wie ihn der Hauptmann nach einer kurzen scharfen Replik stehn ließ und wütend auf die Kompagnie zukam. Wie wir später erfuhren, hatte der alte Abraham auf das Junggesellentum des Hauptmanns angespielt und von schwerreicher Partien gesprochen. Diese Episode trug natürlich nicht dazu bei, Sally das Leben zu erleichtern. Er konnte sich gar nicht in den militärischen Ton hineinfinden; er war schlaff, ließ

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/362>, abgerufen am 04.07.2024.