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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

deutschem Muster vergleichende" Kapitel zu folgendem Urteil: In Deutschland seien
methodisches Denken und beharrliches Handeln nach festgestellten Plane und unter
zusammenballender Disziplin, die eben dnrch diese Methode und den aufgestellten
Plau vorgeschrieben werde, unzweifelhaft zwei tief eingewurzelte Züge des National-
charakters. Da uun die industrielle Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts von
seinem "auserkornen Volke" gerade diese Charakterzüge beanspruchen werde, und
da die Engländer trotz ihrer wirtschaftlichen Beanlagung gerade in diesen Stücken
schwach wären, so fingen sie, von manchen Standpunkten, besonders von dem der
Zukunft ans, schon jetzt an, hinter den Dentschen zurückzustehn.

In den Kondoren der großen englischen und schottischen Ausfuhrgeschäfte be¬
laufe sich die Zahl des Personals auf mehrere hundert, und gerade in diesen
großen Geschäften seien die Deutschen besonders zahlreich. Dabei seien es die
höchsten und verantwortlichsten Stellen, sowie die die meiste Intelligenz und
Kenntnis erfordernden niedern Posten, z. B. die der Korrespondenten und der Aufseher,
die in den Händen der Deutschen wären. Es müßten sicher sehr schwerwiegende
Gründe dafür vorliegen, daß die hochfahrenden und gewiß nicht freudenfreundlichen
Engländer Ausländern auf diese Weise den Eintritt und sogar den Vortritt in ihren
großen gewerblichen Anlagen einräumten. Die Dentschen machten sich dadurch wert¬
voll, daß sie Naturanlagen hätten, die bei den Engländern nicht so stark entwickelt
wären, und die die neuen und später giltigen Geschäftsmcthoden erforderten, nämlich
die Kraft, methodisch zu denken, und die Geschicklichkeit, dieses Denken im höchsten
Maße und mit Rücksicht auf die längsten Zeiträume auszunutzen. Für die größten
Industrie- und Ausfuhrgeschäfte, für die die methodische Beobachtung der Markt¬
lage, das Festhalten zahlloser Kunden dnrch planmäßige Zuvorkommenheit bezüglich
ihres Bedarfs, sowie die straffe Organisation der riesenhaften Ausfuhr und des
ausländische" Ageutenheeres von Tag zu Tag unabweislichere Lebensbedingungen
würden -- für sie seien die deutschen Organisatoren und Geschäftsgehilfen oft ganz
unersetzlich, d. h. sie könnten nicht dnrch Engländer ersetzt werden. Er kenne Fälle,
wo englische Nieseufirmeu, darunter die größten ihrer Art in der Welt, nicht nur
deutsche Handelsreisende für die wichtigsten Aufträge, wie für die Bereisung Ru߬
lands, der Türkei und Levante, Ägyptens, Armeniens und Persiens verwandten,
sondern wo diese Firmen anch noch einen Deutschen hätten, der unaufhörlich in der
Welt umherführe, um die festen Agenturen zu beaufsichtigen und nötigenfalls um¬
zugestalten. Ein Engländer habe für so verwickelte Aufgaben selten Sprachsinn
und wirtschaftlich-strategischen Kopf genng. Die wirtschaftliche Kraft zu handeln sei
bei den Engländern wirklich großartig, sie stünde aber nicht genug unter der
"Botmäßigkeit der Intellektualität." Es sei eine "mehr tierische als geistige" That¬
kraft, die sich von Einzelfall zu Einzelfall weiter laste, von der Hand in den Mund
lebe und sich für den Tag zweckentsprechend einzurichten suche, ohne darüber zu
grübeln, ob dadurch Zweckmäßigkeit für die lange Zukunft, die unfehlbar heute an¬
fange, zu erzielen sei. Das englische Talent, den Zufall kräftig und keck auszunutzen,
wiege das deutsche Talent, den Zufall durch allseitiges Voraussehen und durch
praktisches Plnuentwerfen zu besiegen, nicht auf. Englands militärische und indu¬
strielle Großmnchtstelluug hat sich mit Hilfe des ersten, die Deutschlands dagegen
mit Hilfe des zweiten entwickelt. Die deutsche Methode, die "moderne," bezeichne
sicherlich eine höhere Kulturstufe, uuter anderm eine Vermehrung des menschlichen
Selbstbestimmuugsvermvgeus, die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusehen und ihr mit
Bewußtsein die Gestalt zu geben.

Nach dem übrigen Inhalt des Werks zu urteilen, kennt der Verfasser die
Engländer und das englische Geschäft aus eigner Anschauung sehr gut, und auch


Maßgebliches und Unmaßgebliches

deutschem Muster vergleichende» Kapitel zu folgendem Urteil: In Deutschland seien
methodisches Denken und beharrliches Handeln nach festgestellten Plane und unter
zusammenballender Disziplin, die eben dnrch diese Methode und den aufgestellten
Plau vorgeschrieben werde, unzweifelhaft zwei tief eingewurzelte Züge des National-
charakters. Da uun die industrielle Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts von
seinem „auserkornen Volke" gerade diese Charakterzüge beanspruchen werde, und
da die Engländer trotz ihrer wirtschaftlichen Beanlagung gerade in diesen Stücken
schwach wären, so fingen sie, von manchen Standpunkten, besonders von dem der
Zukunft ans, schon jetzt an, hinter den Dentschen zurückzustehn.

In den Kondoren der großen englischen und schottischen Ausfuhrgeschäfte be¬
laufe sich die Zahl des Personals auf mehrere hundert, und gerade in diesen
großen Geschäften seien die Deutschen besonders zahlreich. Dabei seien es die
höchsten und verantwortlichsten Stellen, sowie die die meiste Intelligenz und
Kenntnis erfordernden niedern Posten, z. B. die der Korrespondenten und der Aufseher,
die in den Händen der Deutschen wären. Es müßten sicher sehr schwerwiegende
Gründe dafür vorliegen, daß die hochfahrenden und gewiß nicht freudenfreundlichen
Engländer Ausländern auf diese Weise den Eintritt und sogar den Vortritt in ihren
großen gewerblichen Anlagen einräumten. Die Dentschen machten sich dadurch wert¬
voll, daß sie Naturanlagen hätten, die bei den Engländern nicht so stark entwickelt
wären, und die die neuen und später giltigen Geschäftsmcthoden erforderten, nämlich
die Kraft, methodisch zu denken, und die Geschicklichkeit, dieses Denken im höchsten
Maße und mit Rücksicht auf die längsten Zeiträume auszunutzen. Für die größten
Industrie- und Ausfuhrgeschäfte, für die die methodische Beobachtung der Markt¬
lage, das Festhalten zahlloser Kunden dnrch planmäßige Zuvorkommenheit bezüglich
ihres Bedarfs, sowie die straffe Organisation der riesenhaften Ausfuhr und des
ausländische» Ageutenheeres von Tag zu Tag unabweislichere Lebensbedingungen
würden — für sie seien die deutschen Organisatoren und Geschäftsgehilfen oft ganz
unersetzlich, d. h. sie könnten nicht dnrch Engländer ersetzt werden. Er kenne Fälle,
wo englische Nieseufirmeu, darunter die größten ihrer Art in der Welt, nicht nur
deutsche Handelsreisende für die wichtigsten Aufträge, wie für die Bereisung Ru߬
lands, der Türkei und Levante, Ägyptens, Armeniens und Persiens verwandten,
sondern wo diese Firmen anch noch einen Deutschen hätten, der unaufhörlich in der
Welt umherführe, um die festen Agenturen zu beaufsichtigen und nötigenfalls um¬
zugestalten. Ein Engländer habe für so verwickelte Aufgaben selten Sprachsinn
und wirtschaftlich-strategischen Kopf genng. Die wirtschaftliche Kraft zu handeln sei
bei den Engländern wirklich großartig, sie stünde aber nicht genug unter der
„Botmäßigkeit der Intellektualität." Es sei eine „mehr tierische als geistige" That¬
kraft, die sich von Einzelfall zu Einzelfall weiter laste, von der Hand in den Mund
lebe und sich für den Tag zweckentsprechend einzurichten suche, ohne darüber zu
grübeln, ob dadurch Zweckmäßigkeit für die lange Zukunft, die unfehlbar heute an¬
fange, zu erzielen sei. Das englische Talent, den Zufall kräftig und keck auszunutzen,
wiege das deutsche Talent, den Zufall durch allseitiges Voraussehen und durch
praktisches Plnuentwerfen zu besiegen, nicht auf. Englands militärische und indu¬
strielle Großmnchtstelluug hat sich mit Hilfe des ersten, die Deutschlands dagegen
mit Hilfe des zweiten entwickelt. Die deutsche Methode, die „moderne," bezeichne
sicherlich eine höhere Kulturstufe, uuter anderm eine Vermehrung des menschlichen
Selbstbestimmuugsvermvgeus, die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusehen und ihr mit
Bewußtsein die Gestalt zu geben.

Nach dem übrigen Inhalt des Werks zu urteilen, kennt der Verfasser die
Engländer und das englische Geschäft aus eigner Anschauung sehr gut, und auch


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[0438] Maßgebliches und Unmaßgebliches deutschem Muster vergleichende» Kapitel zu folgendem Urteil: In Deutschland seien methodisches Denken und beharrliches Handeln nach festgestellten Plane und unter zusammenballender Disziplin, die eben dnrch diese Methode und den aufgestellten Plau vorgeschrieben werde, unzweifelhaft zwei tief eingewurzelte Züge des National- charakters. Da uun die industrielle Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts von seinem „auserkornen Volke" gerade diese Charakterzüge beanspruchen werde, und da die Engländer trotz ihrer wirtschaftlichen Beanlagung gerade in diesen Stücken schwach wären, so fingen sie, von manchen Standpunkten, besonders von dem der Zukunft ans, schon jetzt an, hinter den Dentschen zurückzustehn. In den Kondoren der großen englischen und schottischen Ausfuhrgeschäfte be¬ laufe sich die Zahl des Personals auf mehrere hundert, und gerade in diesen großen Geschäften seien die Deutschen besonders zahlreich. Dabei seien es die höchsten und verantwortlichsten Stellen, sowie die die meiste Intelligenz und Kenntnis erfordernden niedern Posten, z. B. die der Korrespondenten und der Aufseher, die in den Händen der Deutschen wären. Es müßten sicher sehr schwerwiegende Gründe dafür vorliegen, daß die hochfahrenden und gewiß nicht freudenfreundlichen Engländer Ausländern auf diese Weise den Eintritt und sogar den Vortritt in ihren großen gewerblichen Anlagen einräumten. Die Dentschen machten sich dadurch wert¬ voll, daß sie Naturanlagen hätten, die bei den Engländern nicht so stark entwickelt wären, und die die neuen und später giltigen Geschäftsmcthoden erforderten, nämlich die Kraft, methodisch zu denken, und die Geschicklichkeit, dieses Denken im höchsten Maße und mit Rücksicht auf die längsten Zeiträume auszunutzen. Für die größten Industrie- und Ausfuhrgeschäfte, für die die methodische Beobachtung der Markt¬ lage, das Festhalten zahlloser Kunden dnrch planmäßige Zuvorkommenheit bezüglich ihres Bedarfs, sowie die straffe Organisation der riesenhaften Ausfuhr und des ausländische» Ageutenheeres von Tag zu Tag unabweislichere Lebensbedingungen würden — für sie seien die deutschen Organisatoren und Geschäftsgehilfen oft ganz unersetzlich, d. h. sie könnten nicht dnrch Engländer ersetzt werden. Er kenne Fälle, wo englische Nieseufirmeu, darunter die größten ihrer Art in der Welt, nicht nur deutsche Handelsreisende für die wichtigsten Aufträge, wie für die Bereisung Ru߬ lands, der Türkei und Levante, Ägyptens, Armeniens und Persiens verwandten, sondern wo diese Firmen anch noch einen Deutschen hätten, der unaufhörlich in der Welt umherführe, um die festen Agenturen zu beaufsichtigen und nötigenfalls um¬ zugestalten. Ein Engländer habe für so verwickelte Aufgaben selten Sprachsinn und wirtschaftlich-strategischen Kopf genng. Die wirtschaftliche Kraft zu handeln sei bei den Engländern wirklich großartig, sie stünde aber nicht genug unter der „Botmäßigkeit der Intellektualität." Es sei eine „mehr tierische als geistige" That¬ kraft, die sich von Einzelfall zu Einzelfall weiter laste, von der Hand in den Mund lebe und sich für den Tag zweckentsprechend einzurichten suche, ohne darüber zu grübeln, ob dadurch Zweckmäßigkeit für die lange Zukunft, die unfehlbar heute an¬ fange, zu erzielen sei. Das englische Talent, den Zufall kräftig und keck auszunutzen, wiege das deutsche Talent, den Zufall durch allseitiges Voraussehen und durch praktisches Plnuentwerfen zu besiegen, nicht auf. Englands militärische und indu¬ strielle Großmnchtstelluug hat sich mit Hilfe des ersten, die Deutschlands dagegen mit Hilfe des zweiten entwickelt. Die deutsche Methode, die „moderne," bezeichne sicherlich eine höhere Kulturstufe, uuter anderm eine Vermehrung des menschlichen Selbstbestimmuugsvermvgeus, die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusehen und ihr mit Bewußtsein die Gestalt zu geben. Nach dem übrigen Inhalt des Werks zu urteilen, kennt der Verfasser die Engländer und das englische Geschäft aus eigner Anschauung sehr gut, und auch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_231169/438>, abgerufen am 15.01.2025.