Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Drittes Vierteljahr.Kritische Studien zu Fürst Bismarcks Gedanken und Lriniiernugcn sandte. Nach dem ersten giebt Fürst Bismarck selbst in den Gedanken lind [Beginn Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] Konzept Gedanken und Erinnerungen I, [Spaltenumbruch]
Reinschrift L, non Kobell, König Ludwig II. und Fürst Bismarck 1870, S^46f. M. Alle in der Reinschrift veränderten oder neu hinzugefügten Worte und Sätze sind gesperrt. [Beginn Spaltensatz] Versailles, 27. November 1370. Allcrdnrchlnuchtigstcr, großmächtigsterKönig, Allergnndigster Herr! Für die huldreichen Eröffnungen, In der deutschen Kaiserfrage habe Versailles, 27. November 1870. Allerdurchlauchtigster, GroszmächtigstcrKönig! Für die huldreichen Eröffnungen, Bezüglich der deutschen Kaiscrfrage Kritische Studien zu Fürst Bismarcks Gedanken und Lriniiernugcn sandte. Nach dem ersten giebt Fürst Bismarck selbst in den Gedanken lind [Beginn Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz] [Spaltenumbruch] Konzept Gedanken und Erinnerungen I, [Spaltenumbruch]
Reinschrift L, non Kobell, König Ludwig II. und Fürst Bismarck 1870, S^46f. M. Alle in der Reinschrift veränderten oder neu hinzugefügten Worte und Sätze sind gesperrt. [Beginn Spaltensatz] Versailles, 27. November 1370. Allcrdnrchlnuchtigstcr, großmächtigsterKönig, Allergnndigster Herr! Für die huldreichen Eröffnungen, In der deutschen Kaiserfrage habe Versailles, 27. November 1870. Allerdurchlauchtigster, GroszmächtigstcrKönig! Für die huldreichen Eröffnungen, Bezüglich der deutschen Kaiscrfrage <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0357" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/231527"/> <fw type="header" place="top"> Kritische Studien zu Fürst Bismarcks Gedanken und Lriniiernugcn</fw><lb/> <p xml:id="ID_1138" prev="#ID_1137"> sandte. Nach dem ersten giebt Fürst Bismarck selbst in den Gedanken lind<lb/> Erinnerungen I, 353 f. den Brief, nach der weiten teilt ihn jetzt L. von Kobell,<lb/> in deren Hände er als ein Geschenk des Königs <in - Ge?">M gckoiumcn<lb/> ist, im Faksimile und im Abdruck mit. Beide Fassungen sind von einander<lb/> im einzelnen nicht unwesentlich verschieden, was die folgende Nebeneinander¬<lb/> stellung beider Texte ergiebt; charakteristisch besonders ist der Zusatz der Rein¬<lb/> schrift mit der fein berechneten Motivierung, warum der Antrag gerade von<lb/> dem König vou Bayern ausgehn müsse, wie denn überhaupt der ganze Brief,<lb/> an seinem Zwecke gemessen, ein Meisterstück ist, so sehr sich sachlich manches<lb/> anfechten läßt.</p><lb/> <cb type="start"/> <cb type="start"/> <cb/> <div n="2"> <head> Konzept</head> <note type="bibl"> Gedanken und Erinnerungen I,</note> <cb/><lb/> </div> <div n="2"> <head> Reinschrift</head><lb/> <note type="bibl"> L, non Kobell, König Ludwig II. und Fürst<lb/> Bismarck 1870, S^46f.</note><lb/> <p xml:id="ID_1139"> M. Alle in der Reinschrift veränderten oder neu hinzugefügten Worte und Sätze sind gesperrt.</p><lb/> <cb type="start"/> <p xml:id="ID_1140"> Versailles, 27. November 1370.</p> <note type="salute"> Allcrdnrchlnuchtigstcr, großmächtigster<lb/> König,<lb/> Allergnndigster Herr!</note> <p xml:id="ID_1141"> Für die huldreichen Eröffnungen,<lb/> welche mir Graf Holnstein auf Befehl<lb/> Ewr. Majestät gemacht hat, bitte ich<lb/> Allerhöchstdieselben den ehrfurchtsvollen<lb/> Ausdruck meines Dankes entgegennehmen<lb/> zu wollen. Das Gefühl meiner Dank¬<lb/> barkeit gegen Ew. Maj. hat einen tieferen<lb/> und breiteren Grund als den persönlichen<lb/> in der amtlichen Stellung, in welcher ich<lb/> die hochherzigen Entschließungen Ewr.<lb/> Maj. zu würdigen berufen bin, durch<lb/> welche Ew. Maj. beim Beginne und bei<lb/> Beendigung dieses Krieges der Einigkeit<lb/> und der Macht Deutschlands den Ab¬<lb/> schluß gegeben haben. Aber es ist nicht<lb/> meine, sondern die Aufgabe des deutschen<lb/> Volkes und der Geschichte, dem durch¬<lb/> lauchtigen bairischen Hause für Ewr.<lb/> Maj. vaterländische Politik und für deu<lb/> Heldenmut Ihres Heeres zu danken.<lb/> Ich kann nur versichern, daß ich Ewr.<lb/> Maj., so lange ich lebe, in ehrlicher<lb/> Dankbarkeit anhänglich und ergeben sein<lb/> und mich jederzeit glücklich schätzen werde,<lb/> wenn es mir vergönnt wird, Ewr. Maj.<lb/> zu Diensten zu sein.</p> <p xml:id="ID_1142"> In der deutschen Kaiserfrage habe<lb/> ich mir erlaubt, dem Grafen Holnstein</p> <cb/><lb/> <p xml:id="ID_1143"> Versailles, 27. November 1870.</p> <note type="salute"> Allerdurchlauchtigster, Groszmächtigstcr<lb/> König!</note> <p xml:id="ID_1144"> Für die huldreichen Eröffnungen,<lb/> welche mir Graf Holnstein auf Befehl<lb/> Eivr. Majestät gemacht hat, bitte ich<lb/> Allerhöchstdieselben, den ehrfurchtvollen<lb/> Ausdruck meines Dankes gnädig ent¬<lb/> gegennehmen zu wollen; mein Gefühl<lb/> der Dankbarkeit gegen Ew. Maj. hat<lb/> einen tieferen und breiteren Grund als<lb/> den persönlichen, in der amtlichen Stel¬<lb/> lung, in welcher ich die hochherzigen<lb/> Entschließungen zu würdigen berufen bin,<lb/> durch welche Ew. Maj. bei dem Beginn<lb/> und bei dem bevorstehenden Ende<lb/> dieses großen Nationalkrieges den Ab¬<lb/> schluß gegeben haben. Aber es ist nicht<lb/> meine, sondern die Aufgabe des deutschen<lb/> Volkes und seiner Geschichte, dem durch¬<lb/> lauchtigsten Bayrischen Hanse für Ewr.<lb/> Majestät deutsche Politik und für den<lb/> Heldenmut Ihres Heeres zu danken. Ich<lb/> kann nur versichern, daß ich, so lange ich<lb/> lebe, Ewr. Maj. in ehrfurchtsvoller<lb/> Dankbarkeit anhänglich und ergeben sein<lb/> und mich jederzeit glücklich schätzen werde,<lb/> wenn es mir vergönnt wird, Ewr. Maj.<lb/> zu Diensten sein zu können.</p> <p xml:id="ID_1145" next="#ID_1146"> Bezüglich der deutschen Kaiscrfrage<lb/> ist es nach meinem ehrfurchtsvollen</p> <cb type="end"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0357]
Kritische Studien zu Fürst Bismarcks Gedanken und Lriniiernugcn
sandte. Nach dem ersten giebt Fürst Bismarck selbst in den Gedanken lind
Erinnerungen I, 353 f. den Brief, nach der weiten teilt ihn jetzt L. von Kobell,
in deren Hände er als ein Geschenk des Königs <in - Ge?">M gckoiumcn
ist, im Faksimile und im Abdruck mit. Beide Fassungen sind von einander
im einzelnen nicht unwesentlich verschieden, was die folgende Nebeneinander¬
stellung beider Texte ergiebt; charakteristisch besonders ist der Zusatz der Rein¬
schrift mit der fein berechneten Motivierung, warum der Antrag gerade von
dem König vou Bayern ausgehn müsse, wie denn überhaupt der ganze Brief,
an seinem Zwecke gemessen, ein Meisterstück ist, so sehr sich sachlich manches
anfechten läßt.
Konzept Gedanken und Erinnerungen I,
Reinschrift
L, non Kobell, König Ludwig II. und Fürst
Bismarck 1870, S^46f.
M. Alle in der Reinschrift veränderten oder neu hinzugefügten Worte und Sätze sind gesperrt.
Versailles, 27. November 1370.
Allcrdnrchlnuchtigstcr, großmächtigster
König,
Allergnndigster Herr! Für die huldreichen Eröffnungen,
welche mir Graf Holnstein auf Befehl
Ewr. Majestät gemacht hat, bitte ich
Allerhöchstdieselben den ehrfurchtsvollen
Ausdruck meines Dankes entgegennehmen
zu wollen. Das Gefühl meiner Dank¬
barkeit gegen Ew. Maj. hat einen tieferen
und breiteren Grund als den persönlichen
in der amtlichen Stellung, in welcher ich
die hochherzigen Entschließungen Ewr.
Maj. zu würdigen berufen bin, durch
welche Ew. Maj. beim Beginne und bei
Beendigung dieses Krieges der Einigkeit
und der Macht Deutschlands den Ab¬
schluß gegeben haben. Aber es ist nicht
meine, sondern die Aufgabe des deutschen
Volkes und der Geschichte, dem durch¬
lauchtigen bairischen Hause für Ewr.
Maj. vaterländische Politik und für deu
Heldenmut Ihres Heeres zu danken.
Ich kann nur versichern, daß ich Ewr.
Maj., so lange ich lebe, in ehrlicher
Dankbarkeit anhänglich und ergeben sein
und mich jederzeit glücklich schätzen werde,
wenn es mir vergönnt wird, Ewr. Maj.
zu Diensten zu sein.
In der deutschen Kaiserfrage habe
ich mir erlaubt, dem Grafen Holnstein
Versailles, 27. November 1870.
Allerdurchlauchtigster, Groszmächtigstcr
König! Für die huldreichen Eröffnungen,
welche mir Graf Holnstein auf Befehl
Eivr. Majestät gemacht hat, bitte ich
Allerhöchstdieselben, den ehrfurchtvollen
Ausdruck meines Dankes gnädig ent¬
gegennehmen zu wollen; mein Gefühl
der Dankbarkeit gegen Ew. Maj. hat
einen tieferen und breiteren Grund als
den persönlichen, in der amtlichen Stel¬
lung, in welcher ich die hochherzigen
Entschließungen zu würdigen berufen bin,
durch welche Ew. Maj. bei dem Beginn
und bei dem bevorstehenden Ende
dieses großen Nationalkrieges den Ab¬
schluß gegeben haben. Aber es ist nicht
meine, sondern die Aufgabe des deutschen
Volkes und seiner Geschichte, dem durch¬
lauchtigsten Bayrischen Hanse für Ewr.
Majestät deutsche Politik und für den
Heldenmut Ihres Heeres zu danken. Ich
kann nur versichern, daß ich, so lange ich
lebe, Ewr. Maj. in ehrfurchtsvoller
Dankbarkeit anhänglich und ergeben sein
und mich jederzeit glücklich schätzen werde,
wenn es mir vergönnt wird, Ewr. Maj.
zu Diensten sein zu können.
Bezüglich der deutschen Kaiscrfrage
ist es nach meinem ehrfurchtsvollen
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