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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Der Arm der Gerechtigkeit

Handwerk und muß als solches einem wirklich guten Soldaten allezeit wider die
Natur gehn. Preßt man ihn nun trotzdem zum Kriminalbeamten, dann darf man
sich auch nicht wundern, wenn er nun als solcher aller Augenblicke einen der ärger¬
lichen Vorfälle heraufbeschwört, die die öffentliche Meinung errege" und erbittern
und sicherlich mehr als alles andre dazu beitragen, daß die Kriinincilpolizei die für
ihr ersprießliches Wirke" unbedingt nötige Mitarbeit des Publikums mehr und
mehr verliert.

Ich will hier auf das ärgerliche Kapitel der kriminalistischen Irrungen nicht
näher eingehn. Einzelheiten aus diesen Vorgänge" werde" wohl jeden: genügend
bekannt sein; das Ergebnis der Prüfung ist wohl bei allen dasselbe, daß sie sich
nämlich sehr Wohl hätten vermeiden lassen, wenn die Beamten auch nur ein Gran
Takt und Menschenkenntnis gehabt hätten. Aber dn lieber Gott! Takt und
Menschenkenntnis! Es sind freilich für den simpeln Laienverstand zwei unentbehr¬
liche Requisiten für den Geheimpolizisten, aber unsre Kriminalpolizei zeigt uns eben,
daß es im Notfall auch ohne sie geht, wenn man nur nicht das unbillige Ver¬
langen an sie stellt, alles heraus zu bekommen, was im Dunkel der Nacht von
abgefeimten Bösewichtern geplant und durchgeführt wird.

Übrigens kann ich hier, auch auf die Gefahr hin, dann gegen mich einen ge¬
waltigen Eutrüstungsrummel herauf zu beschwören, die Bemerkung nicht unterdrücken,
daß sich die erfahrnen Kriminalisten über den "Fall Kiefer" und ähnliche Vorfälle
schwerlich besonders aufgeregt haben werden. Solche irrtümlichen Verhaftungen
mögen für den davon Betroffnen einige unangenehme Stunden im Gefolge haben,
aber ganz werden sie sich wahrscheinlich auch bei der besten Polizei nicht vermeiden
lassen, wen" derartige Sachen auch bei ihr etwas diskreter durchgeführt werden
dürften. Aber auch darüber würde sich der Fachmann "och keineswegs die Haare
ausraufen, wenn wirklich einmal eine hochgeborne Dame der Gesellschaft irrtümlich
für eine Straßendirne gehalten und als solche ein bischen uumanierlich behandelt
wird, deun außer einigem Ärger bei den Zuuächstbeteiligtcu richten ja diese Ge¬
schichten niemals großen Schaden an. Die Erbitterung der Fachleute beginnt erst da,
wo durch die plumpe Ungeschicklichkeit der niedern Beamten -- denn selbstverständ¬
lich führen immer nur diese solche Heldenstückchen aus --- ein wirklicher, vom krimi¬
nalistischen Standpunkt aus kaum wieder gut zu machender Schaden angerichtet wird.

Es ist eine der berechtigten Eigentümlichkeiten der vielgerühmten öffentlichen
Meinung, daß sie oft verhältnismäßig harmlose Vorfälle zu Sensatiousgeschichten
ersten Ranges aufbauscht, während sie weit Wichtigeres mit keiner Silbe streift,
und so kommt es denn, daß über die Ungeschicklichkeit des Schutzmanns, der ein
ehrbares Mädchen irrtümlich zur Wache schleppt, Ströme von Druckerschwärze ver¬
gösse" werde", während über die eines andern, der vielleicht zu derselben Zeit das
Entkommen eines Mörders ermöglicht, kein Wort an die Öffentlichkeit dringt. Die
Anzahl der Fälle ist gar nicht so klein, wo das von den leitenden Beamten unter
einem Aufwand unsäglicher Mühe und Geduld allmählich um das einzufangende
Opfer gezogne Netz kurz vor dein Zuziehen durch irgend eine Dummheit eines
ihrer Untergebnen wieder zerrissen wird, wo durch das ungeschickte Ausführen der
ihnen gegebnen Aufträge der Thäter schon vor der Zeit kopfscheu gemacht wird,
sodaß die Kommissare, Untersuchungsrichter usw. manchmal den ihnen zuge¬
wiesenen Hilfskräften eben wegen ihrer glänzenden Hilfeleistung in der Stille des
Kämmerchens Schmeicheleien zu sagen gezwungen sind, die jedem andern Staats¬
bürger wahrscheinlich übel bekommen würden. Ich sehe hier noch ganz ab von den
kleinen, weniger wichtigen Fällen wie Brandstiftung, Meineid, Einbruch usw.


Der Arm der Gerechtigkeit

Handwerk und muß als solches einem wirklich guten Soldaten allezeit wider die
Natur gehn. Preßt man ihn nun trotzdem zum Kriminalbeamten, dann darf man
sich auch nicht wundern, wenn er nun als solcher aller Augenblicke einen der ärger¬
lichen Vorfälle heraufbeschwört, die die öffentliche Meinung errege» und erbittern
und sicherlich mehr als alles andre dazu beitragen, daß die Kriinincilpolizei die für
ihr ersprießliches Wirke» unbedingt nötige Mitarbeit des Publikums mehr und
mehr verliert.

Ich will hier auf das ärgerliche Kapitel der kriminalistischen Irrungen nicht
näher eingehn. Einzelheiten aus diesen Vorgänge» werde» wohl jeden: genügend
bekannt sein; das Ergebnis der Prüfung ist wohl bei allen dasselbe, daß sie sich
nämlich sehr Wohl hätten vermeiden lassen, wenn die Beamten auch nur ein Gran
Takt und Menschenkenntnis gehabt hätten. Aber dn lieber Gott! Takt und
Menschenkenntnis! Es sind freilich für den simpeln Laienverstand zwei unentbehr¬
liche Requisiten für den Geheimpolizisten, aber unsre Kriminalpolizei zeigt uns eben,
daß es im Notfall auch ohne sie geht, wenn man nur nicht das unbillige Ver¬
langen an sie stellt, alles heraus zu bekommen, was im Dunkel der Nacht von
abgefeimten Bösewichtern geplant und durchgeführt wird.

Übrigens kann ich hier, auch auf die Gefahr hin, dann gegen mich einen ge¬
waltigen Eutrüstungsrummel herauf zu beschwören, die Bemerkung nicht unterdrücken,
daß sich die erfahrnen Kriminalisten über den „Fall Kiefer" und ähnliche Vorfälle
schwerlich besonders aufgeregt haben werden. Solche irrtümlichen Verhaftungen
mögen für den davon Betroffnen einige unangenehme Stunden im Gefolge haben,
aber ganz werden sie sich wahrscheinlich auch bei der besten Polizei nicht vermeiden
lassen, wen» derartige Sachen auch bei ihr etwas diskreter durchgeführt werden
dürften. Aber auch darüber würde sich der Fachmann »och keineswegs die Haare
ausraufen, wenn wirklich einmal eine hochgeborne Dame der Gesellschaft irrtümlich
für eine Straßendirne gehalten und als solche ein bischen uumanierlich behandelt
wird, deun außer einigem Ärger bei den Zuuächstbeteiligtcu richten ja diese Ge¬
schichten niemals großen Schaden an. Die Erbitterung der Fachleute beginnt erst da,
wo durch die plumpe Ungeschicklichkeit der niedern Beamten — denn selbstverständ¬
lich führen immer nur diese solche Heldenstückchen aus —- ein wirklicher, vom krimi¬
nalistischen Standpunkt aus kaum wieder gut zu machender Schaden angerichtet wird.

Es ist eine der berechtigten Eigentümlichkeiten der vielgerühmten öffentlichen
Meinung, daß sie oft verhältnismäßig harmlose Vorfälle zu Sensatiousgeschichten
ersten Ranges aufbauscht, während sie weit Wichtigeres mit keiner Silbe streift,
und so kommt es denn, daß über die Ungeschicklichkeit des Schutzmanns, der ein
ehrbares Mädchen irrtümlich zur Wache schleppt, Ströme von Druckerschwärze ver¬
gösse» werde», während über die eines andern, der vielleicht zu derselben Zeit das
Entkommen eines Mörders ermöglicht, kein Wort an die Öffentlichkeit dringt. Die
Anzahl der Fälle ist gar nicht so klein, wo das von den leitenden Beamten unter
einem Aufwand unsäglicher Mühe und Geduld allmählich um das einzufangende
Opfer gezogne Netz kurz vor dein Zuziehen durch irgend eine Dummheit eines
ihrer Untergebnen wieder zerrissen wird, wo durch das ungeschickte Ausführen der
ihnen gegebnen Aufträge der Thäter schon vor der Zeit kopfscheu gemacht wird,
sodaß die Kommissare, Untersuchungsrichter usw. manchmal den ihnen zuge¬
wiesenen Hilfskräften eben wegen ihrer glänzenden Hilfeleistung in der Stille des
Kämmerchens Schmeicheleien zu sagen gezwungen sind, die jedem andern Staats¬
bürger wahrscheinlich übel bekommen würden. Ich sehe hier noch ganz ab von den
kleinen, weniger wichtigen Fällen wie Brandstiftung, Meineid, Einbruch usw.


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[0550] Der Arm der Gerechtigkeit Handwerk und muß als solches einem wirklich guten Soldaten allezeit wider die Natur gehn. Preßt man ihn nun trotzdem zum Kriminalbeamten, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn er nun als solcher aller Augenblicke einen der ärger¬ lichen Vorfälle heraufbeschwört, die die öffentliche Meinung errege» und erbittern und sicherlich mehr als alles andre dazu beitragen, daß die Kriinincilpolizei die für ihr ersprießliches Wirke» unbedingt nötige Mitarbeit des Publikums mehr und mehr verliert. Ich will hier auf das ärgerliche Kapitel der kriminalistischen Irrungen nicht näher eingehn. Einzelheiten aus diesen Vorgänge» werde» wohl jeden: genügend bekannt sein; das Ergebnis der Prüfung ist wohl bei allen dasselbe, daß sie sich nämlich sehr Wohl hätten vermeiden lassen, wenn die Beamten auch nur ein Gran Takt und Menschenkenntnis gehabt hätten. Aber dn lieber Gott! Takt und Menschenkenntnis! Es sind freilich für den simpeln Laienverstand zwei unentbehr¬ liche Requisiten für den Geheimpolizisten, aber unsre Kriminalpolizei zeigt uns eben, daß es im Notfall auch ohne sie geht, wenn man nur nicht das unbillige Ver¬ langen an sie stellt, alles heraus zu bekommen, was im Dunkel der Nacht von abgefeimten Bösewichtern geplant und durchgeführt wird. Übrigens kann ich hier, auch auf die Gefahr hin, dann gegen mich einen ge¬ waltigen Eutrüstungsrummel herauf zu beschwören, die Bemerkung nicht unterdrücken, daß sich die erfahrnen Kriminalisten über den „Fall Kiefer" und ähnliche Vorfälle schwerlich besonders aufgeregt haben werden. Solche irrtümlichen Verhaftungen mögen für den davon Betroffnen einige unangenehme Stunden im Gefolge haben, aber ganz werden sie sich wahrscheinlich auch bei der besten Polizei nicht vermeiden lassen, wen» derartige Sachen auch bei ihr etwas diskreter durchgeführt werden dürften. Aber auch darüber würde sich der Fachmann »och keineswegs die Haare ausraufen, wenn wirklich einmal eine hochgeborne Dame der Gesellschaft irrtümlich für eine Straßendirne gehalten und als solche ein bischen uumanierlich behandelt wird, deun außer einigem Ärger bei den Zuuächstbeteiligtcu richten ja diese Ge¬ schichten niemals großen Schaden an. Die Erbitterung der Fachleute beginnt erst da, wo durch die plumpe Ungeschicklichkeit der niedern Beamten — denn selbstverständ¬ lich führen immer nur diese solche Heldenstückchen aus —- ein wirklicher, vom krimi¬ nalistischen Standpunkt aus kaum wieder gut zu machender Schaden angerichtet wird. Es ist eine der berechtigten Eigentümlichkeiten der vielgerühmten öffentlichen Meinung, daß sie oft verhältnismäßig harmlose Vorfälle zu Sensatiousgeschichten ersten Ranges aufbauscht, während sie weit Wichtigeres mit keiner Silbe streift, und so kommt es denn, daß über die Ungeschicklichkeit des Schutzmanns, der ein ehrbares Mädchen irrtümlich zur Wache schleppt, Ströme von Druckerschwärze ver¬ gösse» werde», während über die eines andern, der vielleicht zu derselben Zeit das Entkommen eines Mörders ermöglicht, kein Wort an die Öffentlichkeit dringt. Die Anzahl der Fälle ist gar nicht so klein, wo das von den leitenden Beamten unter einem Aufwand unsäglicher Mühe und Geduld allmählich um das einzufangende Opfer gezogne Netz kurz vor dein Zuziehen durch irgend eine Dummheit eines ihrer Untergebnen wieder zerrissen wird, wo durch das ungeschickte Ausführen der ihnen gegebnen Aufträge der Thäter schon vor der Zeit kopfscheu gemacht wird, sodaß die Kommissare, Untersuchungsrichter usw. manchmal den ihnen zuge¬ wiesenen Hilfskräften eben wegen ihrer glänzenden Hilfeleistung in der Stille des Kämmerchens Schmeicheleien zu sagen gezwungen sind, die jedem andern Staats¬ bürger wahrscheinlich übel bekommen würden. Ich sehe hier noch ganz ab von den kleinen, weniger wichtigen Fällen wie Brandstiftung, Meineid, Einbruch usw.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/550>, abgerufen am 28.09.2024.