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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Deutschland und die Schweiz, Schweizer und Deutsche

Gerade im Äußern aber ändert sich ein zähes, konservatives Volk wie das schwei¬
zerische nicht im Handkehrum: wir müssen um Geduld bitten! lZisoZuk lasoi-u' g'ki
Lvi?Mri usgli loro uÄ on abusi, mit diesen Worten hat die römische Kurie es
schon vor Jahrhunderten aufgegeben, die trotzige Selbständigkeit der Eidgenossen
in kirchlichen Dingen zu brechen.

Nun zum zweiten Punkte!

Der Verfasser des genannten Artikels wirft den Schweizern ferner vor: eine
besondre Empfindlichkeit hauptsächlich gegenüber der deutschen Kritik und ein Mi߬
trauen, eine bis zur Feindseligkeit, zum Haß sich steigernde Abneigung gegen das
Deutsche Reich und die Deutschen, kurz, eine Gesinnung, die nach seiner Meinung
weit eher gegen Frankreich, dos mau bei uns seltsamerweise liebe, gerechtfertigt wäre.

Da möchte ich zunächst feststellen: die Ansicht, die in der deutschen Presse
vielfach auftaucht, die Ansicht, es sei in der Schweiz ein wirklicher Deutschenhaß
vorhanden, ist völlig unbegründet!

Eine gewisse Abneigung gegen das Deutsche Reich und zum Teil auch gegen
einzelne Deutsche besteht allerdings tu der Schweiz in weiten Volkskreisen, das ist
unbestreitbar, das ist eine Thatsache, die gebildete Schweizer und Deutsche gleich
sehr bedauern, die sich aber doch einigermaßen erklären läßt, wenn ich sie auch
natürlich nicht als völlig begründet, gerechtfertigt oder entschuldigt hinstellen möchte.
Es ist ebenso schwer, die Gründe von Bolksstimmnngen aufzusuchen, wie den letzten
Ursachen der Ereignisse im Völkerleben nachzuspüren.

Worte Jakob Burckhardts hält uns der Verfasser des Artikels entgegen: "Und
daran will ich mein Leben setzen, den Schweizern zu zeigen, daß sie Deutsche find."
Nun, diese Worte können einmal nur uns Deutschschweizern gelten, also nur drei
Vierteilen unsers Volkes. Aber ganz abgesehen davon: Jakob Burckhardt schrieb dies
als junger, für deutsche Kunst, Dichtung und Wissenschaft begeisterter Mann in Berlin.
Für ihn war Deutschland nur die Heimat Dürers, Goethes, Schillers, ihm schlug
das Herz so freudig, als er deutsche Gaue durchwanderte, wie dem grünen Heinrich,
als er über den Bodensee dem Lande seiner Sehnsucht entgegenfuhr. Uns schweize¬
rischen Deutschen sind Weimar und Marbach so liebe Orte, wie nur ein Plätzlein
unsrer Heimat. Ein Band Goethe lag aufgeschlagen vor unsern? Conrad Ferdinand
Meder, als man ihn entschlafen, hinübergeschlummert in seinem Zimmer fand.

Ich erinnere mich, wie ich auf dem Gymnasium einst in einem Aufsatze schrieb,
ich kenne kein größeres Glück, als einmal Haus und Heim zu haben im Schwaben-
lande, im Lande Uhlcmds, Hauffs, Kerners, des deutschen Volksliedes! Gleiche
Sprache, gleiches Fühlen in Dichtung und Kunst sind ein herrliches, ein starkes
Band. Glücklich sind wir, zwei deutsche Dichter wie Gottfried Keller und Conrad
Ferdinand Meyer unser nennen zu dürfen, bei diesem geistigen Austausch auch
unser Scherflein steuern zu können!

Stärker aber noch ist das Band der Geschichte, die in der Schweiz Bruch¬
stücke von drei oder sogar vier Nationen zu einem Volke geeint hat. In der harten
politischen Arbeit des Tages können und wollen wir Schweizer nichts sein als Eid¬
genossen, weder Deutsche noch Romanen. Sinkt die Dämmerung herab, dann mag
der Deutsche unter uns zu seinem Goethe greifen, der Franzose Racine oder Voltaire
lesen und der Italiener sich an dem unsterblichen Pathos Dantes erlaben. Mögen
wir Deutschschweizer aber unsre deutsche Sprache, die deutsche Dichtung noch so
sehr lieben, wir sind es uns immer bewußt: politisch trennt uns ein Abgrund
von Deutschland, da ist keine Gemeinschaft zwischen hüben und drüben! Gewaltsam
haben wir uns einst vom Deutschen Reiche losgerissen, kein Band verbindet uns


Deutschland und die Schweiz, Schweizer und Deutsche

Gerade im Äußern aber ändert sich ein zähes, konservatives Volk wie das schwei¬
zerische nicht im Handkehrum: wir müssen um Geduld bitten! lZisoZuk lasoi-u' g'ki
Lvi?Mri usgli loro uÄ on abusi, mit diesen Worten hat die römische Kurie es
schon vor Jahrhunderten aufgegeben, die trotzige Selbständigkeit der Eidgenossen
in kirchlichen Dingen zu brechen.

Nun zum zweiten Punkte!

Der Verfasser des genannten Artikels wirft den Schweizern ferner vor: eine
besondre Empfindlichkeit hauptsächlich gegenüber der deutschen Kritik und ein Mi߬
trauen, eine bis zur Feindseligkeit, zum Haß sich steigernde Abneigung gegen das
Deutsche Reich und die Deutschen, kurz, eine Gesinnung, die nach seiner Meinung
weit eher gegen Frankreich, dos mau bei uns seltsamerweise liebe, gerechtfertigt wäre.

Da möchte ich zunächst feststellen: die Ansicht, die in der deutschen Presse
vielfach auftaucht, die Ansicht, es sei in der Schweiz ein wirklicher Deutschenhaß
vorhanden, ist völlig unbegründet!

Eine gewisse Abneigung gegen das Deutsche Reich und zum Teil auch gegen
einzelne Deutsche besteht allerdings tu der Schweiz in weiten Volkskreisen, das ist
unbestreitbar, das ist eine Thatsache, die gebildete Schweizer und Deutsche gleich
sehr bedauern, die sich aber doch einigermaßen erklären läßt, wenn ich sie auch
natürlich nicht als völlig begründet, gerechtfertigt oder entschuldigt hinstellen möchte.
Es ist ebenso schwer, die Gründe von Bolksstimmnngen aufzusuchen, wie den letzten
Ursachen der Ereignisse im Völkerleben nachzuspüren.

Worte Jakob Burckhardts hält uns der Verfasser des Artikels entgegen: „Und
daran will ich mein Leben setzen, den Schweizern zu zeigen, daß sie Deutsche find."
Nun, diese Worte können einmal nur uns Deutschschweizern gelten, also nur drei
Vierteilen unsers Volkes. Aber ganz abgesehen davon: Jakob Burckhardt schrieb dies
als junger, für deutsche Kunst, Dichtung und Wissenschaft begeisterter Mann in Berlin.
Für ihn war Deutschland nur die Heimat Dürers, Goethes, Schillers, ihm schlug
das Herz so freudig, als er deutsche Gaue durchwanderte, wie dem grünen Heinrich,
als er über den Bodensee dem Lande seiner Sehnsucht entgegenfuhr. Uns schweize¬
rischen Deutschen sind Weimar und Marbach so liebe Orte, wie nur ein Plätzlein
unsrer Heimat. Ein Band Goethe lag aufgeschlagen vor unsern? Conrad Ferdinand
Meder, als man ihn entschlafen, hinübergeschlummert in seinem Zimmer fand.

Ich erinnere mich, wie ich auf dem Gymnasium einst in einem Aufsatze schrieb,
ich kenne kein größeres Glück, als einmal Haus und Heim zu haben im Schwaben-
lande, im Lande Uhlcmds, Hauffs, Kerners, des deutschen Volksliedes! Gleiche
Sprache, gleiches Fühlen in Dichtung und Kunst sind ein herrliches, ein starkes
Band. Glücklich sind wir, zwei deutsche Dichter wie Gottfried Keller und Conrad
Ferdinand Meyer unser nennen zu dürfen, bei diesem geistigen Austausch auch
unser Scherflein steuern zu können!

Stärker aber noch ist das Band der Geschichte, die in der Schweiz Bruch¬
stücke von drei oder sogar vier Nationen zu einem Volke geeint hat. In der harten
politischen Arbeit des Tages können und wollen wir Schweizer nichts sein als Eid¬
genossen, weder Deutsche noch Romanen. Sinkt die Dämmerung herab, dann mag
der Deutsche unter uns zu seinem Goethe greifen, der Franzose Racine oder Voltaire
lesen und der Italiener sich an dem unsterblichen Pathos Dantes erlaben. Mögen
wir Deutschschweizer aber unsre deutsche Sprache, die deutsche Dichtung noch so
sehr lieben, wir sind es uns immer bewußt: politisch trennt uns ein Abgrund
von Deutschland, da ist keine Gemeinschaft zwischen hüben und drüben! Gewaltsam
haben wir uns einst vom Deutschen Reiche losgerissen, kein Band verbindet uns


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[0320] Deutschland und die Schweiz, Schweizer und Deutsche Gerade im Äußern aber ändert sich ein zähes, konservatives Volk wie das schwei¬ zerische nicht im Handkehrum: wir müssen um Geduld bitten! lZisoZuk lasoi-u' g'ki Lvi?Mri usgli loro uÄ on abusi, mit diesen Worten hat die römische Kurie es schon vor Jahrhunderten aufgegeben, die trotzige Selbständigkeit der Eidgenossen in kirchlichen Dingen zu brechen. Nun zum zweiten Punkte! Der Verfasser des genannten Artikels wirft den Schweizern ferner vor: eine besondre Empfindlichkeit hauptsächlich gegenüber der deutschen Kritik und ein Mi߬ trauen, eine bis zur Feindseligkeit, zum Haß sich steigernde Abneigung gegen das Deutsche Reich und die Deutschen, kurz, eine Gesinnung, die nach seiner Meinung weit eher gegen Frankreich, dos mau bei uns seltsamerweise liebe, gerechtfertigt wäre. Da möchte ich zunächst feststellen: die Ansicht, die in der deutschen Presse vielfach auftaucht, die Ansicht, es sei in der Schweiz ein wirklicher Deutschenhaß vorhanden, ist völlig unbegründet! Eine gewisse Abneigung gegen das Deutsche Reich und zum Teil auch gegen einzelne Deutsche besteht allerdings tu der Schweiz in weiten Volkskreisen, das ist unbestreitbar, das ist eine Thatsache, die gebildete Schweizer und Deutsche gleich sehr bedauern, die sich aber doch einigermaßen erklären läßt, wenn ich sie auch natürlich nicht als völlig begründet, gerechtfertigt oder entschuldigt hinstellen möchte. Es ist ebenso schwer, die Gründe von Bolksstimmnngen aufzusuchen, wie den letzten Ursachen der Ereignisse im Völkerleben nachzuspüren. Worte Jakob Burckhardts hält uns der Verfasser des Artikels entgegen: „Und daran will ich mein Leben setzen, den Schweizern zu zeigen, daß sie Deutsche find." Nun, diese Worte können einmal nur uns Deutschschweizern gelten, also nur drei Vierteilen unsers Volkes. Aber ganz abgesehen davon: Jakob Burckhardt schrieb dies als junger, für deutsche Kunst, Dichtung und Wissenschaft begeisterter Mann in Berlin. Für ihn war Deutschland nur die Heimat Dürers, Goethes, Schillers, ihm schlug das Herz so freudig, als er deutsche Gaue durchwanderte, wie dem grünen Heinrich, als er über den Bodensee dem Lande seiner Sehnsucht entgegenfuhr. Uns schweize¬ rischen Deutschen sind Weimar und Marbach so liebe Orte, wie nur ein Plätzlein unsrer Heimat. Ein Band Goethe lag aufgeschlagen vor unsern? Conrad Ferdinand Meder, als man ihn entschlafen, hinübergeschlummert in seinem Zimmer fand. Ich erinnere mich, wie ich auf dem Gymnasium einst in einem Aufsatze schrieb, ich kenne kein größeres Glück, als einmal Haus und Heim zu haben im Schwaben- lande, im Lande Uhlcmds, Hauffs, Kerners, des deutschen Volksliedes! Gleiche Sprache, gleiches Fühlen in Dichtung und Kunst sind ein herrliches, ein starkes Band. Glücklich sind wir, zwei deutsche Dichter wie Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer unser nennen zu dürfen, bei diesem geistigen Austausch auch unser Scherflein steuern zu können! Stärker aber noch ist das Band der Geschichte, die in der Schweiz Bruch¬ stücke von drei oder sogar vier Nationen zu einem Volke geeint hat. In der harten politischen Arbeit des Tages können und wollen wir Schweizer nichts sein als Eid¬ genossen, weder Deutsche noch Romanen. Sinkt die Dämmerung herab, dann mag der Deutsche unter uns zu seinem Goethe greifen, der Franzose Racine oder Voltaire lesen und der Italiener sich an dem unsterblichen Pathos Dantes erlaben. Mögen wir Deutschschweizer aber unsre deutsche Sprache, die deutsche Dichtung noch so sehr lieben, wir sind es uns immer bewußt: politisch trennt uns ein Abgrund von Deutschland, da ist keine Gemeinschaft zwischen hüben und drüben! Gewaltsam haben wir uns einst vom Deutschen Reiche losgerissen, kein Band verbindet uns

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/320>, abgerufen am 28.09.2024.