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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ihre Unverschämtheiten unter den gebildeten Deutschen von heute nur zu viele offne
und versteckte Liebhaber finden. Es hat sich allmählich unter uns ein "Jingotum"
entwickelt, das sich mit dein Mißbrauch der Phrase "Macht geht vor Recht" brüstet
und den deutscheu Patriotismus monopolisieren möchte, obwohl sich sein National-
gefühl in brutaler Nichtachtung fremden Rechts erschöpft und von deutscher Art keine
Ader und keine Ahnung hat. Gott sei Dank, daß der Kaiser und seine Räte dem
Ideal dieser deutschen Patrioten nicht entsprechen. Wohin die Iingopolitik zeitweise
selbst sehr verständig und billig denkende Nationen bringen kann, wenn man
ihr nicht rechtzeitig den gehörigen Dämpfer aufhebt, das zeigt die traurige Rolle der
Verewigten Staaten vor Sennor deutlich genug. Wir werden auch diese Lehre
ernstlich zu beherzigen haben.

Aber nicht kleiner ist die Narrheit, nicht weniger verächtlich das Gebaren
derer, die die Vorgänge vor Sennor so vom deutschen Volke hingenommen wissen
wollen, als ob dabei von einer Beleidigung des berechtigten Nationalgefühls oder
gar von einer Gefährdung unsrer nationalen Zukunft gar nicht zu reden sei, als
ob wir Deutschen überhaupt uicht ins Gesicht geschlagen worden wären, oder wenn
schon, daß wir das als ganz in der Ordnung zu betrachten hätten. Es giebt
leider auch solche Käuze im Deutschen Reiche, sogar im deutschen Reichstage, und
es scheint fast so, als ob man sich auf gewisser Seite im Auslande schon Mühe
gäbe, ihre Zahl und ihre Bedeutung größer darzustellen, als sie ist. Auch die
gerechteste Empörung über die Hetzereien der deutsche" Jingos darf uns uicht
abhalten, diesen in Wahrheit vaterlandslosen Gesellen, zu welcher Parteifahue sie
auch geschworen haben mögen, überall mit rücksichtsloser Schärfe entgegen zu
treten. Ein Narr oder ein Schurke, Wer des Kaisers nationales Ehrgefühl herab¬
setzt, ein Narr oder ein Schurke aber auch, wer kein nationales Ehrgefühl hat und
sich dieses Mangels gar noch rühmt. Es darf im Deutschen Reiche und erst recht
im Auslnude auch uicht der geringste Zweifel darüber bestehn bleiben, daß jeder
Deutsche, vom Kaiserhaus bis ins kleinste Bnnernhans, der Ehre im Leibe und seinen
Verstand beisammen hat, die ganze Niederträchtigkeit und Unerträglichkeit des vor
Samoa gegen Dentschland angezettelten Ränkespiels versteht oder verstehn lernt, das;
dem deutschen Volke vor Samoa ein Licht aufgesteckt ist, das selbst das blödeste
Auge den Feind unsrer Zukunft deutlich erkennen läßt.

Dazu beizutragen halten wir für die Pflicht der ganzen anständigen Presse
Deutschlands, die ihr bisher uicht hinreichend entsprochen hat. Mag die gerechte
Reaktion gegen die Ausschreitungen der der Fronde dienenden Hetzblätter noch so
viel Veranlassung zur Zurückhaltung und zum Abwiegeln gegeben haben, wir dürfen
uns dadurch nicht in den entgegengesetzten Fehler hinein drängen lassen. Durchaus
vereinbar mit dem Standpunkt, den der Staatssekretär von Bülow in seiner Ant¬
wort vertreten hat, ist eine offne Aussprache über Samoa in der Presse. Das
deutsche Volk muß und will die Wahrheit wissen. Wenn die anständige Presse
sie ihm vorenthält, giebt sie der Hetzerei von rechts und links das Feld frei. Gerade
unsre Beziehungen zu den an der Samonfrage beteiligten Staaten sind ohne das
Mitwissen und die Mitarbeit des Volks nicht in ersprießliche Bahnen zu lenken,
gerade hier muß das Volk selbst Freund und Feind zu unterscheiden wissen.

Nichts wäre verkehrter, als wenn wir Deutschen als den eigentlichen Schuldigen
vor Samoa, als den Feind unsrer nationalen Zukunft die Vereinigten Staaten be¬
trachten wollten. Man müßte jedes historischen Sinnes und jeder Politischen Ein¬
sicht bar sein, wenn man die von langer Hand vorbereitete, fürsorglich bestellte
englische Arbeit nicht erkennen wollte. Die Geschichte wird, wenn sie zu un-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ihre Unverschämtheiten unter den gebildeten Deutschen von heute nur zu viele offne
und versteckte Liebhaber finden. Es hat sich allmählich unter uns ein „Jingotum"
entwickelt, das sich mit dein Mißbrauch der Phrase „Macht geht vor Recht" brüstet
und den deutscheu Patriotismus monopolisieren möchte, obwohl sich sein National-
gefühl in brutaler Nichtachtung fremden Rechts erschöpft und von deutscher Art keine
Ader und keine Ahnung hat. Gott sei Dank, daß der Kaiser und seine Räte dem
Ideal dieser deutschen Patrioten nicht entsprechen. Wohin die Iingopolitik zeitweise
selbst sehr verständig und billig denkende Nationen bringen kann, wenn man
ihr nicht rechtzeitig den gehörigen Dämpfer aufhebt, das zeigt die traurige Rolle der
Verewigten Staaten vor Sennor deutlich genug. Wir werden auch diese Lehre
ernstlich zu beherzigen haben.

Aber nicht kleiner ist die Narrheit, nicht weniger verächtlich das Gebaren
derer, die die Vorgänge vor Sennor so vom deutschen Volke hingenommen wissen
wollen, als ob dabei von einer Beleidigung des berechtigten Nationalgefühls oder
gar von einer Gefährdung unsrer nationalen Zukunft gar nicht zu reden sei, als
ob wir Deutschen überhaupt uicht ins Gesicht geschlagen worden wären, oder wenn
schon, daß wir das als ganz in der Ordnung zu betrachten hätten. Es giebt
leider auch solche Käuze im Deutschen Reiche, sogar im deutschen Reichstage, und
es scheint fast so, als ob man sich auf gewisser Seite im Auslande schon Mühe
gäbe, ihre Zahl und ihre Bedeutung größer darzustellen, als sie ist. Auch die
gerechteste Empörung über die Hetzereien der deutsche» Jingos darf uns uicht
abhalten, diesen in Wahrheit vaterlandslosen Gesellen, zu welcher Parteifahue sie
auch geschworen haben mögen, überall mit rücksichtsloser Schärfe entgegen zu
treten. Ein Narr oder ein Schurke, Wer des Kaisers nationales Ehrgefühl herab¬
setzt, ein Narr oder ein Schurke aber auch, wer kein nationales Ehrgefühl hat und
sich dieses Mangels gar noch rühmt. Es darf im Deutschen Reiche und erst recht
im Auslnude auch uicht der geringste Zweifel darüber bestehn bleiben, daß jeder
Deutsche, vom Kaiserhaus bis ins kleinste Bnnernhans, der Ehre im Leibe und seinen
Verstand beisammen hat, die ganze Niederträchtigkeit und Unerträglichkeit des vor
Samoa gegen Dentschland angezettelten Ränkespiels versteht oder verstehn lernt, das;
dem deutschen Volke vor Samoa ein Licht aufgesteckt ist, das selbst das blödeste
Auge den Feind unsrer Zukunft deutlich erkennen läßt.

Dazu beizutragen halten wir für die Pflicht der ganzen anständigen Presse
Deutschlands, die ihr bisher uicht hinreichend entsprochen hat. Mag die gerechte
Reaktion gegen die Ausschreitungen der der Fronde dienenden Hetzblätter noch so
viel Veranlassung zur Zurückhaltung und zum Abwiegeln gegeben haben, wir dürfen
uns dadurch nicht in den entgegengesetzten Fehler hinein drängen lassen. Durchaus
vereinbar mit dem Standpunkt, den der Staatssekretär von Bülow in seiner Ant¬
wort vertreten hat, ist eine offne Aussprache über Samoa in der Presse. Das
deutsche Volk muß und will die Wahrheit wissen. Wenn die anständige Presse
sie ihm vorenthält, giebt sie der Hetzerei von rechts und links das Feld frei. Gerade
unsre Beziehungen zu den an der Samonfrage beteiligten Staaten sind ohne das
Mitwissen und die Mitarbeit des Volks nicht in ersprießliche Bahnen zu lenken,
gerade hier muß das Volk selbst Freund und Feind zu unterscheiden wissen.

Nichts wäre verkehrter, als wenn wir Deutschen als den eigentlichen Schuldigen
vor Samoa, als den Feind unsrer nationalen Zukunft die Vereinigten Staaten be¬
trachten wollten. Man müßte jedes historischen Sinnes und jeder Politischen Ein¬
sicht bar sein, wenn man die von langer Hand vorbereitete, fürsorglich bestellte
englische Arbeit nicht erkennen wollte. Die Geschichte wird, wenn sie zu un-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/171>, abgerufen am 28.09.2024.