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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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erstatter und unversöhnlicher Feind Napoleons III. Schriftsteller mit bekanntem
Namen wie Kuranda, Fränkl, Bodenstedt, Jos. Nnuk u. n, dankten ihrer gemäßigten
Haltung die Möglichkeit, den Belagerungszustand ungefährdet zu überstehn. Ein
Bruder Heinrich Heines, ehemaliger Offizier, wurde als Auditeur beim Staud¬
gericht beschäftigt, kam dadurch in die Lage, in seinem "Fremdenblatt," das ur¬
sprünglich nur die Fremdenlisten enthielt, die damals am meisten interessierenden
Neuigkeiten, die standrechtlichen Urteile, am früheste" zu veröffentlichen, machte das
Blatt hierdurch und durch sein originelles Deutsch zu einer Berühmtheit und brachte
es zum Baron; das Blatt erscheint noch jetzt als vielgelesenes Regierungsorgcm.
Die merkwürdigsten Wandlungen aber machte Ernst von Schwarzer durch, der im
März 1843 den übelangeseheuen Österreichische" Beobachter aus den Händen des
offiziösen Publizisten Pilath übernahm und in eine liberale österreichische Zeitung
verwandelte, im Sommer Arbeitsminister neben Wessenberg und Bach wurde, im
November als Redakteur des "Demokraten" eine kurze Stockhausstrafe überstand,
dann das unpolitische Tagesblatt "Der Wanderer" übernahm und zu einer ange¬
sehenen Zeitung machte, 1356 ein eignes Blatt "Die Donau" gründete und nach
einigen Jahren starb. Solcher vielgestaltigen politischen Thätigkeit war eine nicht
minder wechselvolle Laufbahn des hochbegabten, unternehmungslustigen Mannes
vorangegangen. Was wäre er nicht gewesen? In den vierziger Jahren machte die
"Überlnndvost," die, die Umschiffung Afrikas vermeidend, die schnellste Ver¬
bindung zwischen England und Ostindien über Süddeutschland, Tirol, Trieft her¬
stellen sollte, viel von sich reden. Unternehmend waren der Engländer Waghorn
und der Österreichische Lloyd, Begleiter Waghorus auf den nustreugeuden Prvbe-
reiseu war Schwarzer, damals Redakteur des Triester Lloyd. Er war Militär,
in verschiednen Ländern Erzieher, Landwirtschafts- und Fnbrikdirektor, richtete in
Paris die Weißbrotbäckerei ans Banaler Mehl nach Wiener Art ein, war in London
bei einer Brauerei beteiligt, ließ als Minister den Bau der Semmeringbahn be¬
ginnen und verfaßte mehrere volkswirtschaftliche Werke. Nur zum Erzählen von
seinen Reisen und Unternehmungen war der übrigens vortreffliche Gesellschafter
meines Erinnerns nie zu bewegen, die ihm doch so viel Stoff geliefert hätten.

Nach den Nevolutivnsjahren entstand eine neue Schule der Journalistik, die
sich vorwiegend mit litterarischen und allgemein ästhetischen Fragen beschäftigte, aber
in anderm Geiste als die Saphir und Bäuerle, die daher die jungen Leute als
unberufne Spielverderber betrachteten. Saphir vermaß sich, die jungen Konkurrenten
dnrch seine Späße zum Schweigen zu bringen, beschwor aber durch die Dreistigkeit,
mit der er den ihm in jeder Beziehung überlegnen Schriftsteller Rudolf Valdek abthun
wollte, einen Sturm herauf, der ihn für immer unschädlich machen sollte. Man muß
sich erinnern, wie die gebildeten Leute einander die unglaubliche Neuigkeit mitteilten,
daß jemand gewagt habe, den allmächtigen Humoristen seines Flitterputzes zu ent¬
kleiden. Zum Teil wurden auf beiden Seiten nicht immer kriegsgerechte Waffen
benutzt, und Saphir stellte vorsichtig nach einiger Zeit das Feuer ein und trat
klagbar auf, als seine eignen Beleidigungen der Gegner schon durch Verjährung
geschützt waren. Diese Prvzeßverhandlnng stellte den alten Manu in wahrhaft
jammervoller Gestalt dar. Er benahm sich als der von bösen Buben verfolgte
würdige Greis, der eine so glänzende litterarische Laufbahn hinter sich habe, suchte
zu rühren, und das Gericht konnte auch uicht umhin, seine Gegner zu mäßigen
Strafen zu verurteilen. Es faßte aber den Urteilsspruch so ab, daß er eigentlich
den Kläger in seiner Nichtsnutzigkeit charakterisierte.

Für die Zeituugsunternehmung gab es damals stellenweis sehr günstige Tage.


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erstatter und unversöhnlicher Feind Napoleons III. Schriftsteller mit bekanntem
Namen wie Kuranda, Fränkl, Bodenstedt, Jos. Nnuk u. n, dankten ihrer gemäßigten
Haltung die Möglichkeit, den Belagerungszustand ungefährdet zu überstehn. Ein
Bruder Heinrich Heines, ehemaliger Offizier, wurde als Auditeur beim Staud¬
gericht beschäftigt, kam dadurch in die Lage, in seinem „Fremdenblatt," das ur¬
sprünglich nur die Fremdenlisten enthielt, die damals am meisten interessierenden
Neuigkeiten, die standrechtlichen Urteile, am früheste» zu veröffentlichen, machte das
Blatt hierdurch und durch sein originelles Deutsch zu einer Berühmtheit und brachte
es zum Baron; das Blatt erscheint noch jetzt als vielgelesenes Regierungsorgcm.
Die merkwürdigsten Wandlungen aber machte Ernst von Schwarzer durch, der im
März 1843 den übelangeseheuen Österreichische» Beobachter aus den Händen des
offiziösen Publizisten Pilath übernahm und in eine liberale österreichische Zeitung
verwandelte, im Sommer Arbeitsminister neben Wessenberg und Bach wurde, im
November als Redakteur des „Demokraten" eine kurze Stockhausstrafe überstand,
dann das unpolitische Tagesblatt „Der Wanderer" übernahm und zu einer ange¬
sehenen Zeitung machte, 1356 ein eignes Blatt „Die Donau" gründete und nach
einigen Jahren starb. Solcher vielgestaltigen politischen Thätigkeit war eine nicht
minder wechselvolle Laufbahn des hochbegabten, unternehmungslustigen Mannes
vorangegangen. Was wäre er nicht gewesen? In den vierziger Jahren machte die
„Überlnndvost," die, die Umschiffung Afrikas vermeidend, die schnellste Ver¬
bindung zwischen England und Ostindien über Süddeutschland, Tirol, Trieft her¬
stellen sollte, viel von sich reden. Unternehmend waren der Engländer Waghorn
und der Österreichische Lloyd, Begleiter Waghorus auf den nustreugeuden Prvbe-
reiseu war Schwarzer, damals Redakteur des Triester Lloyd. Er war Militär,
in verschiednen Ländern Erzieher, Landwirtschafts- und Fnbrikdirektor, richtete in
Paris die Weißbrotbäckerei ans Banaler Mehl nach Wiener Art ein, war in London
bei einer Brauerei beteiligt, ließ als Minister den Bau der Semmeringbahn be¬
ginnen und verfaßte mehrere volkswirtschaftliche Werke. Nur zum Erzählen von
seinen Reisen und Unternehmungen war der übrigens vortreffliche Gesellschafter
meines Erinnerns nie zu bewegen, die ihm doch so viel Stoff geliefert hätten.

Nach den Nevolutivnsjahren entstand eine neue Schule der Journalistik, die
sich vorwiegend mit litterarischen und allgemein ästhetischen Fragen beschäftigte, aber
in anderm Geiste als die Saphir und Bäuerle, die daher die jungen Leute als
unberufne Spielverderber betrachteten. Saphir vermaß sich, die jungen Konkurrenten
dnrch seine Späße zum Schweigen zu bringen, beschwor aber durch die Dreistigkeit,
mit der er den ihm in jeder Beziehung überlegnen Schriftsteller Rudolf Valdek abthun
wollte, einen Sturm herauf, der ihn für immer unschädlich machen sollte. Man muß
sich erinnern, wie die gebildeten Leute einander die unglaubliche Neuigkeit mitteilten,
daß jemand gewagt habe, den allmächtigen Humoristen seines Flitterputzes zu ent¬
kleiden. Zum Teil wurden auf beiden Seiten nicht immer kriegsgerechte Waffen
benutzt, und Saphir stellte vorsichtig nach einiger Zeit das Feuer ein und trat
klagbar auf, als seine eignen Beleidigungen der Gegner schon durch Verjährung
geschützt waren. Diese Prvzeßverhandlnng stellte den alten Manu in wahrhaft
jammervoller Gestalt dar. Er benahm sich als der von bösen Buben verfolgte
würdige Greis, der eine so glänzende litterarische Laufbahn hinter sich habe, suchte
zu rühren, und das Gericht konnte auch uicht umhin, seine Gegner zu mäßigen
Strafen zu verurteilen. Es faßte aber den Urteilsspruch so ab, daß er eigentlich
den Kläger in seiner Nichtsnutzigkeit charakterisierte.

Für die Zeituugsunternehmung gab es damals stellenweis sehr günstige Tage.


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[0166] LoilvVtllS l<K^UKX erstatter und unversöhnlicher Feind Napoleons III. Schriftsteller mit bekanntem Namen wie Kuranda, Fränkl, Bodenstedt, Jos. Nnuk u. n, dankten ihrer gemäßigten Haltung die Möglichkeit, den Belagerungszustand ungefährdet zu überstehn. Ein Bruder Heinrich Heines, ehemaliger Offizier, wurde als Auditeur beim Staud¬ gericht beschäftigt, kam dadurch in die Lage, in seinem „Fremdenblatt," das ur¬ sprünglich nur die Fremdenlisten enthielt, die damals am meisten interessierenden Neuigkeiten, die standrechtlichen Urteile, am früheste» zu veröffentlichen, machte das Blatt hierdurch und durch sein originelles Deutsch zu einer Berühmtheit und brachte es zum Baron; das Blatt erscheint noch jetzt als vielgelesenes Regierungsorgcm. Die merkwürdigsten Wandlungen aber machte Ernst von Schwarzer durch, der im März 1843 den übelangeseheuen Österreichische» Beobachter aus den Händen des offiziösen Publizisten Pilath übernahm und in eine liberale österreichische Zeitung verwandelte, im Sommer Arbeitsminister neben Wessenberg und Bach wurde, im November als Redakteur des „Demokraten" eine kurze Stockhausstrafe überstand, dann das unpolitische Tagesblatt „Der Wanderer" übernahm und zu einer ange¬ sehenen Zeitung machte, 1356 ein eignes Blatt „Die Donau" gründete und nach einigen Jahren starb. Solcher vielgestaltigen politischen Thätigkeit war eine nicht minder wechselvolle Laufbahn des hochbegabten, unternehmungslustigen Mannes vorangegangen. Was wäre er nicht gewesen? In den vierziger Jahren machte die „Überlnndvost," die, die Umschiffung Afrikas vermeidend, die schnellste Ver¬ bindung zwischen England und Ostindien über Süddeutschland, Tirol, Trieft her¬ stellen sollte, viel von sich reden. Unternehmend waren der Engländer Waghorn und der Österreichische Lloyd, Begleiter Waghorus auf den nustreugeuden Prvbe- reiseu war Schwarzer, damals Redakteur des Triester Lloyd. Er war Militär, in verschiednen Ländern Erzieher, Landwirtschafts- und Fnbrikdirektor, richtete in Paris die Weißbrotbäckerei ans Banaler Mehl nach Wiener Art ein, war in London bei einer Brauerei beteiligt, ließ als Minister den Bau der Semmeringbahn be¬ ginnen und verfaßte mehrere volkswirtschaftliche Werke. Nur zum Erzählen von seinen Reisen und Unternehmungen war der übrigens vortreffliche Gesellschafter meines Erinnerns nie zu bewegen, die ihm doch so viel Stoff geliefert hätten. Nach den Nevolutivnsjahren entstand eine neue Schule der Journalistik, die sich vorwiegend mit litterarischen und allgemein ästhetischen Fragen beschäftigte, aber in anderm Geiste als die Saphir und Bäuerle, die daher die jungen Leute als unberufne Spielverderber betrachteten. Saphir vermaß sich, die jungen Konkurrenten dnrch seine Späße zum Schweigen zu bringen, beschwor aber durch die Dreistigkeit, mit der er den ihm in jeder Beziehung überlegnen Schriftsteller Rudolf Valdek abthun wollte, einen Sturm herauf, der ihn für immer unschädlich machen sollte. Man muß sich erinnern, wie die gebildeten Leute einander die unglaubliche Neuigkeit mitteilten, daß jemand gewagt habe, den allmächtigen Humoristen seines Flitterputzes zu ent¬ kleiden. Zum Teil wurden auf beiden Seiten nicht immer kriegsgerechte Waffen benutzt, und Saphir stellte vorsichtig nach einiger Zeit das Feuer ein und trat klagbar auf, als seine eignen Beleidigungen der Gegner schon durch Verjährung geschützt waren. Diese Prvzeßverhandlnng stellte den alten Manu in wahrhaft jammervoller Gestalt dar. Er benahm sich als der von bösen Buben verfolgte würdige Greis, der eine so glänzende litterarische Laufbahn hinter sich habe, suchte zu rühren, und das Gericht konnte auch uicht umhin, seine Gegner zu mäßigen Strafen zu verurteilen. Es faßte aber den Urteilsspruch so ab, daß er eigentlich den Kläger in seiner Nichtsnutzigkeit charakterisierte. Für die Zeituugsunternehmung gab es damals stellenweis sehr günstige Tage.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/166>, abgerufen am 20.10.2024.