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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Zur Bismarck-Litteratur

Empfindung dauert unvermindert fort, "ut Bernstorff begleitet die steigenden Erfolge
seines Chefs mit lebendiger Sympathie.

Von den mitgeteilten Einzelbriefen Bismnrcks find menschlich weitaus die inter¬
essantesten neun Briefe an seinen Sohn Herbert von 1858 bis 1393, denn sie
zeigen, wie sehr er sich auch zu dem Standpunkte eines Knaben herablassen konnte,
und wie ihm inmitten der schwersten Kämpfe und Entscheidungen die einfache herz¬
liche Empfindung für die Seinigen "nverkümmert geblieben ist. Sie werden ohne
Zweifel bei einer neuen Auflage der "Bismnrckbriefe" dort ihre Stelle finden.

Größere Gruppen von Briefen andrer an Bismarck rühren her von Savigny
(1851 bis 1867), von dem Kabinettsrat M. Niebuhr 1851 bis 1855, dem Prinzen
Friedrich Karl (über den Ankauf einiger Kosakenpferde) 1859, dem Minister Rudolf
von Auerswald 1860 und 1861, und Roon 1361, 1868 und 1369; mit einzelnen
Briefen find vertreten König Wilhelm 1365 (Erhebung Bismnrcks in den Grafen¬
stand), Leopold von Gerlnch 1857, Otto von Manteuffel 1353, von Werther 1859,
Richard vou Friesen 1872 (Dank für den Schwarzen Adlerorden), der württem¬
bergische Kriegsminister A. von Suckow, einer der feurigsten Vorkämpfer der
deutschen Einheit, 1374 (bei seinem Rücktritt "jetzt, wo die eigne Militärverwaltung
Württembergs -- als entbehrlich und überflüssig immer mehr erscheint -- ihre Be¬
hauptung fernerhin des höhern Zwecks entbehrt und sie als Selbstzweck ebenso zu
verwerfen ist wie ihre Fortführung zum Scheine nur als gemeinschädlich in jeder
Hinsicht, Politisch, militärisch und moralisch, und schon durch die bloße Unwahrheit
darin"), der amerikanische Gesandte Bnneroft 1869, endlich die Witwe Benedeks,
die 1381 tief bewegt auf ein Beileidsschreiben Bismarcks nach dem Tode ihres
mißhandelten Gemahls (11. Juli) antwortet (vgl. Friedjuug, Der Kampf um die
Vorherrschaft in Deutschland II, 551).

Den Briefen angeschlossen sind einige Denkschriften oder denkschriftennrtige Auf¬
sätze. Von Bismarck selbst rühren her der Entwurf zu einer am Bundestage ab¬
zugebenden Erklärung Preußens gegen die allzustarke, daher unberechtigte Betonung
der kleinstaatlichen Souveränität 1860 und das Konzept zu einem Briefe König
Wilhelms an Napoleon III. über dessen beabsichtigte Einladung zu einem Kongreß
der europäischen Fürsten in Paris (aus dem November 1363), von H. Wagener
zwei längere Denkschriften von 1872 und 1874 über die einzuschlagende Sozial¬
politik gegenüber dem Arbeiterstande, die schon Invaliden- und Altersversorgungs¬
kassen unter Staatsverwaltung in Aussicht nehmen.

Die zweite Abteilung "Aufsätze" enthält drei größere Stücke: eine vergleichende
Abhandlung von Friedrich Neubauer in Halle über "Stein und Bismarck," eine
zweite von Dr. von Petersdorff in Pfaffendvrf bei Koblenz über "Fürst Bismarcks
Gedanken und Erinnerungen und Treitschkes Politik," die sich die dankbare Auf¬
gabe stellt, die politische" Anschauungen des großen Staatsmanns und des großen
Historikers in ihren Übereinstimmungen und Abweichungen ans Grund dieser beiden
Werke zu erörtern, endlich eine Arbeit des Herausgebers "Zur Bismarck-Litteratur,"
die uns nötigt, etwas länger bei ihr zu verweilen.

Wenn nämlich dabei zunächst schon der äußerliche Umstand einigermaßen be¬
fremdet, daß darin nur zwei Werke besprochen werden, Fürst Bismarck nach seiner
Entlassung von Joh. Penzler und die Tagebuchblätter von M. Busch (in der eng¬
lischen Ausgabe), so macht die Art dieser Besprechung den unbehaglichen, um nicht
zu sagen peinlichen Eindruck, daß sie durch Einflüsse bestimmt worden sei, die außer¬
halb der Aufgabe des Historikers liegen. Denn die selbstverständliche Erwartung,
daß ein so gewissenhafter und sorgfältiger Forscher wie Horst Kohl diese beiden
doch jedenfalls beachtenswerten Werke entweder selbst unbefangen und gründlich


Zur Bismarck-Litteratur

Empfindung dauert unvermindert fort, »ut Bernstorff begleitet die steigenden Erfolge
seines Chefs mit lebendiger Sympathie.

Von den mitgeteilten Einzelbriefen Bismnrcks find menschlich weitaus die inter¬
essantesten neun Briefe an seinen Sohn Herbert von 1858 bis 1393, denn sie
zeigen, wie sehr er sich auch zu dem Standpunkte eines Knaben herablassen konnte,
und wie ihm inmitten der schwersten Kämpfe und Entscheidungen die einfache herz¬
liche Empfindung für die Seinigen »nverkümmert geblieben ist. Sie werden ohne
Zweifel bei einer neuen Auflage der „Bismnrckbriefe" dort ihre Stelle finden.

Größere Gruppen von Briefen andrer an Bismarck rühren her von Savigny
(1851 bis 1867), von dem Kabinettsrat M. Niebuhr 1851 bis 1855, dem Prinzen
Friedrich Karl (über den Ankauf einiger Kosakenpferde) 1859, dem Minister Rudolf
von Auerswald 1860 und 1861, und Roon 1361, 1868 und 1369; mit einzelnen
Briefen find vertreten König Wilhelm 1365 (Erhebung Bismnrcks in den Grafen¬
stand), Leopold von Gerlnch 1857, Otto von Manteuffel 1353, von Werther 1859,
Richard vou Friesen 1872 (Dank für den Schwarzen Adlerorden), der württem¬
bergische Kriegsminister A. von Suckow, einer der feurigsten Vorkämpfer der
deutschen Einheit, 1374 (bei seinem Rücktritt „jetzt, wo die eigne Militärverwaltung
Württembergs — als entbehrlich und überflüssig immer mehr erscheint — ihre Be¬
hauptung fernerhin des höhern Zwecks entbehrt und sie als Selbstzweck ebenso zu
verwerfen ist wie ihre Fortführung zum Scheine nur als gemeinschädlich in jeder
Hinsicht, Politisch, militärisch und moralisch, und schon durch die bloße Unwahrheit
darin"), der amerikanische Gesandte Bnneroft 1869, endlich die Witwe Benedeks,
die 1381 tief bewegt auf ein Beileidsschreiben Bismarcks nach dem Tode ihres
mißhandelten Gemahls (11. Juli) antwortet (vgl. Friedjuug, Der Kampf um die
Vorherrschaft in Deutschland II, 551).

Den Briefen angeschlossen sind einige Denkschriften oder denkschriftennrtige Auf¬
sätze. Von Bismarck selbst rühren her der Entwurf zu einer am Bundestage ab¬
zugebenden Erklärung Preußens gegen die allzustarke, daher unberechtigte Betonung
der kleinstaatlichen Souveränität 1860 und das Konzept zu einem Briefe König
Wilhelms an Napoleon III. über dessen beabsichtigte Einladung zu einem Kongreß
der europäischen Fürsten in Paris (aus dem November 1363), von H. Wagener
zwei längere Denkschriften von 1872 und 1874 über die einzuschlagende Sozial¬
politik gegenüber dem Arbeiterstande, die schon Invaliden- und Altersversorgungs¬
kassen unter Staatsverwaltung in Aussicht nehmen.

Die zweite Abteilung „Aufsätze" enthält drei größere Stücke: eine vergleichende
Abhandlung von Friedrich Neubauer in Halle über „Stein und Bismarck," eine
zweite von Dr. von Petersdorff in Pfaffendvrf bei Koblenz über „Fürst Bismarcks
Gedanken und Erinnerungen und Treitschkes Politik," die sich die dankbare Auf¬
gabe stellt, die politische» Anschauungen des großen Staatsmanns und des großen
Historikers in ihren Übereinstimmungen und Abweichungen ans Grund dieser beiden
Werke zu erörtern, endlich eine Arbeit des Herausgebers „Zur Bismarck-Litteratur,"
die uns nötigt, etwas länger bei ihr zu verweilen.

Wenn nämlich dabei zunächst schon der äußerliche Umstand einigermaßen be¬
fremdet, daß darin nur zwei Werke besprochen werden, Fürst Bismarck nach seiner
Entlassung von Joh. Penzler und die Tagebuchblätter von M. Busch (in der eng¬
lischen Ausgabe), so macht die Art dieser Besprechung den unbehaglichen, um nicht
zu sagen peinlichen Eindruck, daß sie durch Einflüsse bestimmt worden sei, die außer¬
halb der Aufgabe des Historikers liegen. Denn die selbstverständliche Erwartung,
daß ein so gewissenhafter und sorgfältiger Forscher wie Horst Kohl diese beiden
doch jedenfalls beachtenswerten Werke entweder selbst unbefangen und gründlich


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[0155] Zur Bismarck-Litteratur Empfindung dauert unvermindert fort, »ut Bernstorff begleitet die steigenden Erfolge seines Chefs mit lebendiger Sympathie. Von den mitgeteilten Einzelbriefen Bismnrcks find menschlich weitaus die inter¬ essantesten neun Briefe an seinen Sohn Herbert von 1858 bis 1393, denn sie zeigen, wie sehr er sich auch zu dem Standpunkte eines Knaben herablassen konnte, und wie ihm inmitten der schwersten Kämpfe und Entscheidungen die einfache herz¬ liche Empfindung für die Seinigen »nverkümmert geblieben ist. Sie werden ohne Zweifel bei einer neuen Auflage der „Bismnrckbriefe" dort ihre Stelle finden. Größere Gruppen von Briefen andrer an Bismarck rühren her von Savigny (1851 bis 1867), von dem Kabinettsrat M. Niebuhr 1851 bis 1855, dem Prinzen Friedrich Karl (über den Ankauf einiger Kosakenpferde) 1859, dem Minister Rudolf von Auerswald 1860 und 1861, und Roon 1361, 1868 und 1369; mit einzelnen Briefen find vertreten König Wilhelm 1365 (Erhebung Bismnrcks in den Grafen¬ stand), Leopold von Gerlnch 1857, Otto von Manteuffel 1353, von Werther 1859, Richard vou Friesen 1872 (Dank für den Schwarzen Adlerorden), der württem¬ bergische Kriegsminister A. von Suckow, einer der feurigsten Vorkämpfer der deutschen Einheit, 1374 (bei seinem Rücktritt „jetzt, wo die eigne Militärverwaltung Württembergs — als entbehrlich und überflüssig immer mehr erscheint — ihre Be¬ hauptung fernerhin des höhern Zwecks entbehrt und sie als Selbstzweck ebenso zu verwerfen ist wie ihre Fortführung zum Scheine nur als gemeinschädlich in jeder Hinsicht, Politisch, militärisch und moralisch, und schon durch die bloße Unwahrheit darin"), der amerikanische Gesandte Bnneroft 1869, endlich die Witwe Benedeks, die 1381 tief bewegt auf ein Beileidsschreiben Bismarcks nach dem Tode ihres mißhandelten Gemahls (11. Juli) antwortet (vgl. Friedjuug, Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland II, 551). Den Briefen angeschlossen sind einige Denkschriften oder denkschriftennrtige Auf¬ sätze. Von Bismarck selbst rühren her der Entwurf zu einer am Bundestage ab¬ zugebenden Erklärung Preußens gegen die allzustarke, daher unberechtigte Betonung der kleinstaatlichen Souveränität 1860 und das Konzept zu einem Briefe König Wilhelms an Napoleon III. über dessen beabsichtigte Einladung zu einem Kongreß der europäischen Fürsten in Paris (aus dem November 1363), von H. Wagener zwei längere Denkschriften von 1872 und 1874 über die einzuschlagende Sozial¬ politik gegenüber dem Arbeiterstande, die schon Invaliden- und Altersversorgungs¬ kassen unter Staatsverwaltung in Aussicht nehmen. Die zweite Abteilung „Aufsätze" enthält drei größere Stücke: eine vergleichende Abhandlung von Friedrich Neubauer in Halle über „Stein und Bismarck," eine zweite von Dr. von Petersdorff in Pfaffendvrf bei Koblenz über „Fürst Bismarcks Gedanken und Erinnerungen und Treitschkes Politik," die sich die dankbare Auf¬ gabe stellt, die politische» Anschauungen des großen Staatsmanns und des großen Historikers in ihren Übereinstimmungen und Abweichungen ans Grund dieser beiden Werke zu erörtern, endlich eine Arbeit des Herausgebers „Zur Bismarck-Litteratur," die uns nötigt, etwas länger bei ihr zu verweilen. Wenn nämlich dabei zunächst schon der äußerliche Umstand einigermaßen be¬ fremdet, daß darin nur zwei Werke besprochen werden, Fürst Bismarck nach seiner Entlassung von Joh. Penzler und die Tagebuchblätter von M. Busch (in der eng¬ lischen Ausgabe), so macht die Art dieser Besprechung den unbehaglichen, um nicht zu sagen peinlichen Eindruck, daß sie durch Einflüsse bestimmt worden sei, die außer¬ halb der Aufgabe des Historikers liegen. Denn die selbstverständliche Erwartung, daß ein so gewissenhafter und sorgfältiger Forscher wie Horst Kohl diese beiden doch jedenfalls beachtenswerten Werke entweder selbst unbefangen und gründlich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/155>, abgerufen am 20.10.2024.