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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Zukunft. Der Verfasser erkennt z. B, die Gefahren der Überbürdung nicht an,
weil er sich noch an Zeiten erinnern kaun, wo man mehr gefordert hat als hente.
Uns geht es ebenso, aber uns fragt keiner. Der Verfasser ist jedenfalls ein liberal
denkender und weit Sehender Schulmann, was ausdrücklich hervorgehoben werden
mag, weil nach der feierlichen Fassung des Titels sich jemand eher ans einen engen
und strengen Sittenprediger gefaßt machen wird. -- Ernst Clausen, Freimütige
Bekenntnisse, Mahnwort und Warnungsruf für das gebildete Deutschland (Berlin,
Fontane und Komp.), klingt ebenso feierlich und dringend, und dem entspricht auch
der Ton des Inhalts. Der Verfasser wendet sich gegen unsre heutige Religions¬
übung und mancherlei, was damit zusammenhängt. Wir haben darin nichts be¬
sonders wichtiges finden können und meinen höchstens: man kann über manches
einzelne so denken wie er, aber auch gerade so gut ganz anders, und eine Meinung
gewinnt nicht dadurch an Überzeugung, daß man sie bestimmt oder taut vorträgt.
Die Formulierungen sind zu wenig konkret, um zu einzelnen Erörterungen einzu¬
laden. -- Das ist anders bei der "Plastischen Kraft in Kunst. Wissenschaft und
Leben von Heinrich Driesmans" (Leipzig, Naumann). Der Verfasser ist ein
Anhänger Nietzsches, aber mit Maß, er hat vieles wahrgenommen und gelesen und
schreibt nicht nur lebendig, sondern auch gut, beinahe formvollendet. Unter plastischer
Kraft versteht er Originalität im Schaffen, und seine Generalthese ist, daß er diese
Originalität vermißt, wo das größere Publikum sie noch zu finden glaubt, und das
wird in drei Abteilungen ausgeführt! Kunst, Wissenschaft und Leben. Der erste
Abschnitt enthält viele Gedanken, mit denen wir übereinstimme" können. Der Ver¬
fasser klagt zum Teil mit Anlehnung um Nietzschische Formeln über die Verödung
moderner Poeten und Maler, die innerlich degenerieren, weil sie ganz von der
Beobachtung der unbedeutendsten und nichtigste" Äußerlichkeiten in Anspruch ge¬
nommen werden, über eine Darstellungsweise, der ein um der Kontrastwirkung
willen notwendiges, also "naturgesetzlich begründetes" Minimum von "sittlicher
Idee" schon zuviel sei, über die Unfähigkeit zu einer tiefen, den ganzen Menschen
fordernden Empfindung -- "unsre Kultur ist total verwitzelt, das Schlimmste, was
einer Kultur passiere" kann" --, unsre Kunst nähre uns nicht mit frischer Kraft,
sie ziehe "ur ab vom Leben, zerstreue und zehre wie der Vampyr. Ja gewiß, aber
ist das zum Verwundern? Die Geister, denen der Übermensch als Gespielen seiner
Langeweile Audienz zu geben meinte, haben sich nun zum bleiben eingerichtet. Der
Verfasser möchte nun diese lästige" Gesellen zähmen und für das allgemeine Beste
brauchbar machen. Aber zu dieser Knnstausoehnungsbewegung, einer "Fortsetzung
des ästhetischen Gefühls vou Mensch zu Mensch," um die er alle toten Kunstwerke der
Welt freudig hingeben würde, haben wir kein großes Zutrauen. Kunstausstellungen für
das Volk und künstlerischer Vortrag guter Dichtungen solle" die Tiiigeltaugelanf-
führnngen tot machen, aber praktisch wirds wohl heißen: das eine thun, und das
andre nicht lassen, und bei dieser "großen ästhetischen Erziehung und Bildung
des Menschengeschlechts" fällt uns immer wieder das Wort von der Muse ein,
die nur zu begleiten versteht. Merkwürdig ist es übrigens, und das ist wohl anch
ein Zeichen der Zeit, daß sich jetzt fast alle derartigen Bücher über Fragen der
Gesellschaft und der höhern Kultur nicht mit Betrachtungen begnügen, die ja, auch
wenn man andrer Meinung ist, interessieren können, sondern daß sie in Praktische
Ratschläge ausmünden, die dann von ihren Verfassern für sehr wichtig gehalten
werden. Hat sich wohl einer dieser Männer die Frage vorgelegt, der wievielte
er in der Reihe der Ratschlagenden in dieser oder jener Sache ist, und was von
der Welt noch übrig bleiben würde, wenn jeder die Berücksichtigung fände, die er


Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Zukunft. Der Verfasser erkennt z. B, die Gefahren der Überbürdung nicht an,
weil er sich noch an Zeiten erinnern kaun, wo man mehr gefordert hat als hente.
Uns geht es ebenso, aber uns fragt keiner. Der Verfasser ist jedenfalls ein liberal
denkender und weit Sehender Schulmann, was ausdrücklich hervorgehoben werden
mag, weil nach der feierlichen Fassung des Titels sich jemand eher ans einen engen
und strengen Sittenprediger gefaßt machen wird. — Ernst Clausen, Freimütige
Bekenntnisse, Mahnwort und Warnungsruf für das gebildete Deutschland (Berlin,
Fontane und Komp.), klingt ebenso feierlich und dringend, und dem entspricht auch
der Ton des Inhalts. Der Verfasser wendet sich gegen unsre heutige Religions¬
übung und mancherlei, was damit zusammenhängt. Wir haben darin nichts be¬
sonders wichtiges finden können und meinen höchstens: man kann über manches
einzelne so denken wie er, aber auch gerade so gut ganz anders, und eine Meinung
gewinnt nicht dadurch an Überzeugung, daß man sie bestimmt oder taut vorträgt.
Die Formulierungen sind zu wenig konkret, um zu einzelnen Erörterungen einzu¬
laden. — Das ist anders bei der „Plastischen Kraft in Kunst. Wissenschaft und
Leben von Heinrich Driesmans" (Leipzig, Naumann). Der Verfasser ist ein
Anhänger Nietzsches, aber mit Maß, er hat vieles wahrgenommen und gelesen und
schreibt nicht nur lebendig, sondern auch gut, beinahe formvollendet. Unter plastischer
Kraft versteht er Originalität im Schaffen, und seine Generalthese ist, daß er diese
Originalität vermißt, wo das größere Publikum sie noch zu finden glaubt, und das
wird in drei Abteilungen ausgeführt! Kunst, Wissenschaft und Leben. Der erste
Abschnitt enthält viele Gedanken, mit denen wir übereinstimme» können. Der Ver¬
fasser klagt zum Teil mit Anlehnung um Nietzschische Formeln über die Verödung
moderner Poeten und Maler, die innerlich degenerieren, weil sie ganz von der
Beobachtung der unbedeutendsten und nichtigste» Äußerlichkeiten in Anspruch ge¬
nommen werden, über eine Darstellungsweise, der ein um der Kontrastwirkung
willen notwendiges, also „naturgesetzlich begründetes" Minimum von „sittlicher
Idee" schon zuviel sei, über die Unfähigkeit zu einer tiefen, den ganzen Menschen
fordernden Empfindung — „unsre Kultur ist total verwitzelt, das Schlimmste, was
einer Kultur passiere» kann" —, unsre Kunst nähre uns nicht mit frischer Kraft,
sie ziehe »ur ab vom Leben, zerstreue und zehre wie der Vampyr. Ja gewiß, aber
ist das zum Verwundern? Die Geister, denen der Übermensch als Gespielen seiner
Langeweile Audienz zu geben meinte, haben sich nun zum bleiben eingerichtet. Der
Verfasser möchte nun diese lästige» Gesellen zähmen und für das allgemeine Beste
brauchbar machen. Aber zu dieser Knnstausoehnungsbewegung, einer „Fortsetzung
des ästhetischen Gefühls vou Mensch zu Mensch," um die er alle toten Kunstwerke der
Welt freudig hingeben würde, haben wir kein großes Zutrauen. Kunstausstellungen für
das Volk und künstlerischer Vortrag guter Dichtungen solle» die Tiiigeltaugelanf-
führnngen tot machen, aber praktisch wirds wohl heißen: das eine thun, und das
andre nicht lassen, und bei dieser „großen ästhetischen Erziehung und Bildung
des Menschengeschlechts" fällt uns immer wieder das Wort von der Muse ein,
die nur zu begleiten versteht. Merkwürdig ist es übrigens, und das ist wohl anch
ein Zeichen der Zeit, daß sich jetzt fast alle derartigen Bücher über Fragen der
Gesellschaft und der höhern Kultur nicht mit Betrachtungen begnügen, die ja, auch
wenn man andrer Meinung ist, interessieren können, sondern daß sie in Praktische
Ratschläge ausmünden, die dann von ihren Verfassern für sehr wichtig gehalten
werden. Hat sich wohl einer dieser Männer die Frage vorgelegt, der wievielte
er in der Reihe der Ratschlagenden in dieser oder jener Sache ist, und was von
der Welt noch übrig bleiben würde, wenn jeder die Berücksichtigung fände, die er


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[0687] Maßgebliches und Unmaßgebliches die Zukunft. Der Verfasser erkennt z. B, die Gefahren der Überbürdung nicht an, weil er sich noch an Zeiten erinnern kaun, wo man mehr gefordert hat als hente. Uns geht es ebenso, aber uns fragt keiner. Der Verfasser ist jedenfalls ein liberal denkender und weit Sehender Schulmann, was ausdrücklich hervorgehoben werden mag, weil nach der feierlichen Fassung des Titels sich jemand eher ans einen engen und strengen Sittenprediger gefaßt machen wird. — Ernst Clausen, Freimütige Bekenntnisse, Mahnwort und Warnungsruf für das gebildete Deutschland (Berlin, Fontane und Komp.), klingt ebenso feierlich und dringend, und dem entspricht auch der Ton des Inhalts. Der Verfasser wendet sich gegen unsre heutige Religions¬ übung und mancherlei, was damit zusammenhängt. Wir haben darin nichts be¬ sonders wichtiges finden können und meinen höchstens: man kann über manches einzelne so denken wie er, aber auch gerade so gut ganz anders, und eine Meinung gewinnt nicht dadurch an Überzeugung, daß man sie bestimmt oder taut vorträgt. Die Formulierungen sind zu wenig konkret, um zu einzelnen Erörterungen einzu¬ laden. — Das ist anders bei der „Plastischen Kraft in Kunst. Wissenschaft und Leben von Heinrich Driesmans" (Leipzig, Naumann). Der Verfasser ist ein Anhänger Nietzsches, aber mit Maß, er hat vieles wahrgenommen und gelesen und schreibt nicht nur lebendig, sondern auch gut, beinahe formvollendet. Unter plastischer Kraft versteht er Originalität im Schaffen, und seine Generalthese ist, daß er diese Originalität vermißt, wo das größere Publikum sie noch zu finden glaubt, und das wird in drei Abteilungen ausgeführt! Kunst, Wissenschaft und Leben. Der erste Abschnitt enthält viele Gedanken, mit denen wir übereinstimme» können. Der Ver¬ fasser klagt zum Teil mit Anlehnung um Nietzschische Formeln über die Verödung moderner Poeten und Maler, die innerlich degenerieren, weil sie ganz von der Beobachtung der unbedeutendsten und nichtigste» Äußerlichkeiten in Anspruch ge¬ nommen werden, über eine Darstellungsweise, der ein um der Kontrastwirkung willen notwendiges, also „naturgesetzlich begründetes" Minimum von „sittlicher Idee" schon zuviel sei, über die Unfähigkeit zu einer tiefen, den ganzen Menschen fordernden Empfindung — „unsre Kultur ist total verwitzelt, das Schlimmste, was einer Kultur passiere» kann" —, unsre Kunst nähre uns nicht mit frischer Kraft, sie ziehe »ur ab vom Leben, zerstreue und zehre wie der Vampyr. Ja gewiß, aber ist das zum Verwundern? Die Geister, denen der Übermensch als Gespielen seiner Langeweile Audienz zu geben meinte, haben sich nun zum bleiben eingerichtet. Der Verfasser möchte nun diese lästige» Gesellen zähmen und für das allgemeine Beste brauchbar machen. Aber zu dieser Knnstausoehnungsbewegung, einer „Fortsetzung des ästhetischen Gefühls vou Mensch zu Mensch," um die er alle toten Kunstwerke der Welt freudig hingeben würde, haben wir kein großes Zutrauen. Kunstausstellungen für das Volk und künstlerischer Vortrag guter Dichtungen solle» die Tiiigeltaugelanf- führnngen tot machen, aber praktisch wirds wohl heißen: das eine thun, und das andre nicht lassen, und bei dieser „großen ästhetischen Erziehung und Bildung des Menschengeschlechts" fällt uns immer wieder das Wort von der Muse ein, die nur zu begleiten versteht. Merkwürdig ist es übrigens, und das ist wohl anch ein Zeichen der Zeit, daß sich jetzt fast alle derartigen Bücher über Fragen der Gesellschaft und der höhern Kultur nicht mit Betrachtungen begnügen, die ja, auch wenn man andrer Meinung ist, interessieren können, sondern daß sie in Praktische Ratschläge ausmünden, die dann von ihren Verfassern für sehr wichtig gehalten werden. Hat sich wohl einer dieser Männer die Frage vorgelegt, der wievielte er in der Reihe der Ratschlagenden in dieser oder jener Sache ist, und was von der Welt noch übrig bleiben würde, wenn jeder die Berücksichtigung fände, die er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/687>, abgerufen am 03.07.2024.