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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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sämtlich, als ob sie von dem Gebäude nie gehört hätten. Vielleicht war mich die
Unkenntnis nicht erheuchelt, da, wie bekannt, nach der Schlacht am Weißen Berge
die Jesuiten tüchtige Arbeit geleistet und namentlich Hnsz durch den Johann von
Nepomuk so ziemlich aus deu Vorstellungen des Volkes verdrängt hatten. Im
achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert lernten die Angehörigen beider Volks¬
stämme wieder friedlich mit einander leben, tauschten Nachbarsleute von verschiedner
Nationalität ihre Kiuder aus, um ihnen die Wohlthat der Erlernung beider Landes¬
sprachen zu verschaffen; ferner bediente man sich uoch der sogenannten deutschen,
vielmehr gotischen Lettern, und die eigne tschechische Orthographie war noch ebenso
wenig erfunden wie das sogenannte böhmische Staatsrecht und gewisse litterarische
und künstlerische Denkmale, die seinerzeit viel Lärm erregt haben und als unecht
bezeichnet worden sind. Gegen Osterreich war die Bewegung von 1843 nicht ge¬
richtet, die panslnwistischen Bestrebungen wurden zumeist von Russen, wie Michael
Bnknnin, geschürt; die inländischen Führer wehrten sich nur gegen die Zugehörig¬
keit Böhmens zum Deutschen Reiche, und daran knüpfte sich natürlich der Wunsch,
das Tschcchentnm zur Herrschaft in ganz Böhmen zu bringen. Diese Tendenz
schien mit der Unterdrückung der revolutionären Bewegung wieder zur Ruhe ge¬
kommen zu sein, während in der Stille dnrch die litterarische Thätigkeit Wenzel
Hcmkas und andrer der nationale Gedanke am Leben erhalten wurde. Im Ver¬
kehr spürte nun davou nichts. Verständige Tschechen nahmen sorgfältig darauf
Rücksicht, daß die Deutschen in ihrer großen Mehrheit keine slawischen Sprachen
verstanden, und von der frühern Liebäugelei mit Rußland sprachen sie selbst als
von einer argen Verirrung. Andrerseits kamen mich wir Deutschen dem andern
Volksstamme gern entgegen durch Erlernung und Gebrauch gewisser Ausdrücke im
täglichen Leben, Begrüßungsformen u. dergl. mehr. Dagegen mag wohl von der
Büreaukratie und auch von Lehrern durch verächtliche Behandlung des tschechischen
Idioms viel gesündigt worden sein, wie das Sander-Masons in seinem Buche "eine
galizische Geschichte" geschildert hat. Harmloser waren die Hänseleien, denen
Personen, die ihre Mundart verriet, in Wien ausgesetzt waren, und zu dieser
Gattung gehört auch die Erzählung, daß ein Rekrut ans Anstiften feiner Knmernde"
in der Beichte bekannt habe: "Ich bin ein Böhm" und Vom Geistlichen dahin
beschieden worden sei: "Eine Sünd ist das gerade nicht, aber schön ists auch nicht."

Daß in Österreich zu Anfang der fünfziger Jahre Zufriedenheit bestanden
habe, wäre zuviel gesagt. Nicht allein das Maß an Freiheit war wieder einge¬
schränkt, sondern zugleich die vernünftige Bethätigung der Selbstverwaltung un-
möglich gemacht. Die Verfassung war nußer .Kraft gesetzt, die Landtage ruhten,
sogar Gemeindewahlen wurden verhindert, und die Freiheit der Presse war nur
dem Namen nach vorhanden. Was den Bürgern eine Art von Entschädigung ge¬
währte, war das Ansehen der großen Politik im In- und Auslande. Die Ruhe
war überall wieder hergestellt, Ungarn und Italien waren unterworfen, Preußen in
Dresden und Olmütz derart gedemütigt, daß man es als Großmacht kaum noch in
Rechnung ziehen zu müssen meinte, während sich Österreich von deu andern Mächten
umworben sah. Diese Verhältnisse stärkten den allgemeinen Glmiben an den un¬
erschütterlichen Bestand, die unerschöpfliche Kraft des Kaiserstaats, der sich abermals,
wie nach dem Dreißigjährigen Kriege, den Revolutionskriegen usw. aus den furcht¬
barsten Bedrängnissen nen verjüngt emporgerungen hatte. Wäre man damals zu
dem Entschlüsse gekommen, den gut österreichisch gesinnten Kronländern ein be¬
scheidnes Maß von Freiheit zu gestatten, anstatt zu zögern und sich daun von den
Italienern schnöde Ablehnung zu holen, es würde allgemeiner Jubel geherrscht haben.


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sämtlich, als ob sie von dem Gebäude nie gehört hätten. Vielleicht war mich die
Unkenntnis nicht erheuchelt, da, wie bekannt, nach der Schlacht am Weißen Berge
die Jesuiten tüchtige Arbeit geleistet und namentlich Hnsz durch den Johann von
Nepomuk so ziemlich aus deu Vorstellungen des Volkes verdrängt hatten. Im
achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert lernten die Angehörigen beider Volks¬
stämme wieder friedlich mit einander leben, tauschten Nachbarsleute von verschiedner
Nationalität ihre Kiuder aus, um ihnen die Wohlthat der Erlernung beider Landes¬
sprachen zu verschaffen; ferner bediente man sich uoch der sogenannten deutschen,
vielmehr gotischen Lettern, und die eigne tschechische Orthographie war noch ebenso
wenig erfunden wie das sogenannte böhmische Staatsrecht und gewisse litterarische
und künstlerische Denkmale, die seinerzeit viel Lärm erregt haben und als unecht
bezeichnet worden sind. Gegen Osterreich war die Bewegung von 1843 nicht ge¬
richtet, die panslnwistischen Bestrebungen wurden zumeist von Russen, wie Michael
Bnknnin, geschürt; die inländischen Führer wehrten sich nur gegen die Zugehörig¬
keit Böhmens zum Deutschen Reiche, und daran knüpfte sich natürlich der Wunsch,
das Tschcchentnm zur Herrschaft in ganz Böhmen zu bringen. Diese Tendenz
schien mit der Unterdrückung der revolutionären Bewegung wieder zur Ruhe ge¬
kommen zu sein, während in der Stille dnrch die litterarische Thätigkeit Wenzel
Hcmkas und andrer der nationale Gedanke am Leben erhalten wurde. Im Ver¬
kehr spürte nun davou nichts. Verständige Tschechen nahmen sorgfältig darauf
Rücksicht, daß die Deutschen in ihrer großen Mehrheit keine slawischen Sprachen
verstanden, und von der frühern Liebäugelei mit Rußland sprachen sie selbst als
von einer argen Verirrung. Andrerseits kamen mich wir Deutschen dem andern
Volksstamme gern entgegen durch Erlernung und Gebrauch gewisser Ausdrücke im
täglichen Leben, Begrüßungsformen u. dergl. mehr. Dagegen mag wohl von der
Büreaukratie und auch von Lehrern durch verächtliche Behandlung des tschechischen
Idioms viel gesündigt worden sein, wie das Sander-Masons in seinem Buche „eine
galizische Geschichte" geschildert hat. Harmloser waren die Hänseleien, denen
Personen, die ihre Mundart verriet, in Wien ausgesetzt waren, und zu dieser
Gattung gehört auch die Erzählung, daß ein Rekrut ans Anstiften feiner Knmernde»
in der Beichte bekannt habe: „Ich bin ein Böhm" und Vom Geistlichen dahin
beschieden worden sei: „Eine Sünd ist das gerade nicht, aber schön ists auch nicht."

Daß in Österreich zu Anfang der fünfziger Jahre Zufriedenheit bestanden
habe, wäre zuviel gesagt. Nicht allein das Maß an Freiheit war wieder einge¬
schränkt, sondern zugleich die vernünftige Bethätigung der Selbstverwaltung un-
möglich gemacht. Die Verfassung war nußer .Kraft gesetzt, die Landtage ruhten,
sogar Gemeindewahlen wurden verhindert, und die Freiheit der Presse war nur
dem Namen nach vorhanden. Was den Bürgern eine Art von Entschädigung ge¬
währte, war das Ansehen der großen Politik im In- und Auslande. Die Ruhe
war überall wieder hergestellt, Ungarn und Italien waren unterworfen, Preußen in
Dresden und Olmütz derart gedemütigt, daß man es als Großmacht kaum noch in
Rechnung ziehen zu müssen meinte, während sich Österreich von deu andern Mächten
umworben sah. Diese Verhältnisse stärkten den allgemeinen Glmiben an den un¬
erschütterlichen Bestand, die unerschöpfliche Kraft des Kaiserstaats, der sich abermals,
wie nach dem Dreißigjährigen Kriege, den Revolutionskriegen usw. aus den furcht¬
barsten Bedrängnissen nen verjüngt emporgerungen hatte. Wäre man damals zu
dem Entschlüsse gekommen, den gut österreichisch gesinnten Kronländern ein be¬
scheidnes Maß von Freiheit zu gestatten, anstatt zu zögern und sich daun von den
Italienern schnöde Ablehnung zu holen, es würde allgemeiner Jubel geherrscht haben.


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[0443] Lsusotus locMÄX sämtlich, als ob sie von dem Gebäude nie gehört hätten. Vielleicht war mich die Unkenntnis nicht erheuchelt, da, wie bekannt, nach der Schlacht am Weißen Berge die Jesuiten tüchtige Arbeit geleistet und namentlich Hnsz durch den Johann von Nepomuk so ziemlich aus deu Vorstellungen des Volkes verdrängt hatten. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert lernten die Angehörigen beider Volks¬ stämme wieder friedlich mit einander leben, tauschten Nachbarsleute von verschiedner Nationalität ihre Kiuder aus, um ihnen die Wohlthat der Erlernung beider Landes¬ sprachen zu verschaffen; ferner bediente man sich uoch der sogenannten deutschen, vielmehr gotischen Lettern, und die eigne tschechische Orthographie war noch ebenso wenig erfunden wie das sogenannte böhmische Staatsrecht und gewisse litterarische und künstlerische Denkmale, die seinerzeit viel Lärm erregt haben und als unecht bezeichnet worden sind. Gegen Osterreich war die Bewegung von 1843 nicht ge¬ richtet, die panslnwistischen Bestrebungen wurden zumeist von Russen, wie Michael Bnknnin, geschürt; die inländischen Führer wehrten sich nur gegen die Zugehörig¬ keit Böhmens zum Deutschen Reiche, und daran knüpfte sich natürlich der Wunsch, das Tschcchentnm zur Herrschaft in ganz Böhmen zu bringen. Diese Tendenz schien mit der Unterdrückung der revolutionären Bewegung wieder zur Ruhe ge¬ kommen zu sein, während in der Stille dnrch die litterarische Thätigkeit Wenzel Hcmkas und andrer der nationale Gedanke am Leben erhalten wurde. Im Ver¬ kehr spürte nun davou nichts. Verständige Tschechen nahmen sorgfältig darauf Rücksicht, daß die Deutschen in ihrer großen Mehrheit keine slawischen Sprachen verstanden, und von der frühern Liebäugelei mit Rußland sprachen sie selbst als von einer argen Verirrung. Andrerseits kamen mich wir Deutschen dem andern Volksstamme gern entgegen durch Erlernung und Gebrauch gewisser Ausdrücke im täglichen Leben, Begrüßungsformen u. dergl. mehr. Dagegen mag wohl von der Büreaukratie und auch von Lehrern durch verächtliche Behandlung des tschechischen Idioms viel gesündigt worden sein, wie das Sander-Masons in seinem Buche „eine galizische Geschichte" geschildert hat. Harmloser waren die Hänseleien, denen Personen, die ihre Mundart verriet, in Wien ausgesetzt waren, und zu dieser Gattung gehört auch die Erzählung, daß ein Rekrut ans Anstiften feiner Knmernde» in der Beichte bekannt habe: „Ich bin ein Böhm" und Vom Geistlichen dahin beschieden worden sei: „Eine Sünd ist das gerade nicht, aber schön ists auch nicht." Daß in Österreich zu Anfang der fünfziger Jahre Zufriedenheit bestanden habe, wäre zuviel gesagt. Nicht allein das Maß an Freiheit war wieder einge¬ schränkt, sondern zugleich die vernünftige Bethätigung der Selbstverwaltung un- möglich gemacht. Die Verfassung war nußer .Kraft gesetzt, die Landtage ruhten, sogar Gemeindewahlen wurden verhindert, und die Freiheit der Presse war nur dem Namen nach vorhanden. Was den Bürgern eine Art von Entschädigung ge¬ währte, war das Ansehen der großen Politik im In- und Auslande. Die Ruhe war überall wieder hergestellt, Ungarn und Italien waren unterworfen, Preußen in Dresden und Olmütz derart gedemütigt, daß man es als Großmacht kaum noch in Rechnung ziehen zu müssen meinte, während sich Österreich von deu andern Mächten umworben sah. Diese Verhältnisse stärkten den allgemeinen Glmiben an den un¬ erschütterlichen Bestand, die unerschöpfliche Kraft des Kaiserstaats, der sich abermals, wie nach dem Dreißigjährigen Kriege, den Revolutionskriegen usw. aus den furcht¬ barsten Bedrängnissen nen verjüngt emporgerungen hatte. Wäre man damals zu dem Entschlüsse gekommen, den gut österreichisch gesinnten Kronländern ein be¬ scheidnes Maß von Freiheit zu gestatten, anstatt zu zögern und sich daun von den Italienern schnöde Ablehnung zu holen, es würde allgemeiner Jubel geherrscht haben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/443>, abgerufen am 23.07.2024.