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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hausbesuch geradezu gezwungen seien, weil sie außerhalb der Schlafenszeit bei ihren
Quartiergebern höchstens geduldet sind, und weil, wenn man sie duldet, der dortige
Aufenthalt nichts weniger als angenehm zu sein pflegt; der zweite Umstand treibt
bekanntlich auch die Inhaber dieser Wohnungen ins Wirtshaus. Es ist schon un-
zähligemal gesagt worden, muß aber bei jeder Gelegenheit aufs neue wiederholt
werden, daß, solange nicht allgemein für behagliche Wohnungen und alkoholfreie
Erholungsstätten gesorgt wird, der Kampf gegen den Trunk vergebens ist. Sogar
die Arbeitsnachweise von Innungen befinden sich im Wirtshause. Wenn es ein
Maurer damit entschuldigt, daß er im Jahre 440 Mark im Wirtshause ausgiebt
(bei einer Ausgabe von 625 Mark für Essen und Trinken im Haushalt), so ist die
angebliche Nötigung natürlich nur ein Vorwand, aber solche Vorwttnde sollte es
doch nicht geben. Außerdem möchten wir ein paar Worte über das Kapitel Arbeits¬
losigkeit verlieren. Im 38. Hefte der Grenzboten von 1898, Seite 534, ist gesagt
worden, in Wirklichkeit fehle es an Arbeitern, und die Arbeitslosigkeit sei nichts andres
als die zeitweilige Unterstandslosigkeit der Kinder bei dem Spiel: Kämmerchen ver¬
mieten. Das würde bei den Dienstboten zutreffen, wenn es diesen beliebte, bei
jedem Stellenwechsel ein paar Tage zu feiern; nötig haben sie es nicht, da die
Nachfrage nach Jedem und Jnseen jederzeit das Angebot übersteigt. Fürs große
und ganze aber ist zunächst zu bemerken, daß sich die relative Übervölkerung keines¬
wegs bloß im Überangebot von Handarbeitern kund giebt. Wir haben genug andre
Klassen, die teils nichts oder nicht genug zu thun haben, teils Dinge thun, die
besser umgethan blieben. Die Not der Krämer z. B., die jetzt als mittelständliche
Staatsstützen gerettet werden wollen, besteht darin, daß ihrer viel zu viele sind.
Und in dem viel dünner bevölkerten Frankreich hat vor einigen Monaten Miiline
gesagt: ^.oso ig, baisss an tgux <is l'indol'se, toutss Iss koituuss äiminusnt se tont
1s woiulo sse odlig'ö as rrg,va,nisi'; 1s rsvs soeislists hö rösliss as lui-usus; ig,
'LollSkguoileg, o'sse aus toutss 1s8 ogrrisrss Iid6rg.Iss sont snoowbross, rsAm^fut as
var>al<lÄ,t8 ani rslluönt,, mseoutsnts se g-i^ris, für Is. sooists pu'ils geoussut. Die¬
selbe Nummer der Rstorms üeonomians/°) die die zu Remiremont gehaltene Rede
des frühern Ackerbauministers enthält, bringt einen Artikel über die Kolonisation,
worin es heißt, die Söhne der ehemals vermögenden Familien seien heute genötigt,
sich eine Position zu schaffen. Ja, aber wo denn? I^Sö xrotossions libsralss, 1s
lollotioiiÄrismö, lo oommsios inswö sont snoombrös. Was nun die Lohnarbeiter
anlangt, so ist ihre periodische Arbeitslosigkeit das Ergebnis von zwei Gezeiten, die
einander bald verstärken, bald aufheben, und deren jede wieder aus vielen ver¬
schieden verlaufenden Wellenbewegungen besteht. Die eine ist die Flut und Ebbe
der Saisongewerbe, die andre entsteht durch die Gesamtkonjunktur, die Arbeiter-
massen bald anzieht bald abstößt. Die bloß einige Tage dauernde Arbeitslosigkeit
wegen Stellenwechsels berücksichtigt Hirschberg auch, aber von den im Jahre 1895
in Berlin gezählten männlichen Arbeitslosen (am 14. Juli 26 592, am 2. De¬
zember 41451) war der vierte Teil schon ein Vierteljahr lang arbeitslos. Und
die beiden Zahlungstermine waren schlecht gewählt, weil, wie Hirschberg sagt, im
Baugewerbe die Sommerarbeit am 14. Juni noch nicht lange begonnen, am
2. Dezember noch nicht völlig aufgehört hat (in vielen Gewerben, muß außerdem
bemerkt werden, steht gerade vor Weihnachten die Saison auf ihrer Höhe), "hätten



Diese in Paris erscheinende Wochenschrift enthält nußer volkswirtschaftlichen und
sozialpolitischen Aufsätzen und Berichten auch Handelsnachrichten und namentlich viel Handels¬
statistik.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hausbesuch geradezu gezwungen seien, weil sie außerhalb der Schlafenszeit bei ihren
Quartiergebern höchstens geduldet sind, und weil, wenn man sie duldet, der dortige
Aufenthalt nichts weniger als angenehm zu sein pflegt; der zweite Umstand treibt
bekanntlich auch die Inhaber dieser Wohnungen ins Wirtshaus. Es ist schon un-
zähligemal gesagt worden, muß aber bei jeder Gelegenheit aufs neue wiederholt
werden, daß, solange nicht allgemein für behagliche Wohnungen und alkoholfreie
Erholungsstätten gesorgt wird, der Kampf gegen den Trunk vergebens ist. Sogar
die Arbeitsnachweise von Innungen befinden sich im Wirtshause. Wenn es ein
Maurer damit entschuldigt, daß er im Jahre 440 Mark im Wirtshause ausgiebt
(bei einer Ausgabe von 625 Mark für Essen und Trinken im Haushalt), so ist die
angebliche Nötigung natürlich nur ein Vorwand, aber solche Vorwttnde sollte es
doch nicht geben. Außerdem möchten wir ein paar Worte über das Kapitel Arbeits¬
losigkeit verlieren. Im 38. Hefte der Grenzboten von 1898, Seite 534, ist gesagt
worden, in Wirklichkeit fehle es an Arbeitern, und die Arbeitslosigkeit sei nichts andres
als die zeitweilige Unterstandslosigkeit der Kinder bei dem Spiel: Kämmerchen ver¬
mieten. Das würde bei den Dienstboten zutreffen, wenn es diesen beliebte, bei
jedem Stellenwechsel ein paar Tage zu feiern; nötig haben sie es nicht, da die
Nachfrage nach Jedem und Jnseen jederzeit das Angebot übersteigt. Fürs große
und ganze aber ist zunächst zu bemerken, daß sich die relative Übervölkerung keines¬
wegs bloß im Überangebot von Handarbeitern kund giebt. Wir haben genug andre
Klassen, die teils nichts oder nicht genug zu thun haben, teils Dinge thun, die
besser umgethan blieben. Die Not der Krämer z. B., die jetzt als mittelständliche
Staatsstützen gerettet werden wollen, besteht darin, daß ihrer viel zu viele sind.
Und in dem viel dünner bevölkerten Frankreich hat vor einigen Monaten Miiline
gesagt: ^.oso ig, baisss an tgux <is l'indol'se, toutss Iss koituuss äiminusnt se tont
1s woiulo sse odlig'ö as rrg,va,nisi'; 1s rsvs soeislists hö rösliss as lui-usus; ig,
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selbe Nummer der Rstorms üeonomians/°) die die zu Remiremont gehaltene Rede
des frühern Ackerbauministers enthält, bringt einen Artikel über die Kolonisation,
worin es heißt, die Söhne der ehemals vermögenden Familien seien heute genötigt,
sich eine Position zu schaffen. Ja, aber wo denn? I^Sö xrotossions libsralss, 1s
lollotioiiÄrismö, lo oommsios inswö sont snoombrös. Was nun die Lohnarbeiter
anlangt, so ist ihre periodische Arbeitslosigkeit das Ergebnis von zwei Gezeiten, die
einander bald verstärken, bald aufheben, und deren jede wieder aus vielen ver¬
schieden verlaufenden Wellenbewegungen besteht. Die eine ist die Flut und Ebbe
der Saisongewerbe, die andre entsteht durch die Gesamtkonjunktur, die Arbeiter-
massen bald anzieht bald abstößt. Die bloß einige Tage dauernde Arbeitslosigkeit
wegen Stellenwechsels berücksichtigt Hirschberg auch, aber von den im Jahre 1895
in Berlin gezählten männlichen Arbeitslosen (am 14. Juli 26 592, am 2. De¬
zember 41451) war der vierte Teil schon ein Vierteljahr lang arbeitslos. Und
die beiden Zahlungstermine waren schlecht gewählt, weil, wie Hirschberg sagt, im
Baugewerbe die Sommerarbeit am 14. Juni noch nicht lange begonnen, am
2. Dezember noch nicht völlig aufgehört hat (in vielen Gewerben, muß außerdem
bemerkt werden, steht gerade vor Weihnachten die Saison auf ihrer Höhe), „hätten



Diese in Paris erscheinende Wochenschrift enthält nußer volkswirtschaftlichen und
sozialpolitischen Aufsätzen und Berichten auch Handelsnachrichten und namentlich viel Handels¬
statistik.
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[0292] Maßgebliches und Unmaßgebliches Hausbesuch geradezu gezwungen seien, weil sie außerhalb der Schlafenszeit bei ihren Quartiergebern höchstens geduldet sind, und weil, wenn man sie duldet, der dortige Aufenthalt nichts weniger als angenehm zu sein pflegt; der zweite Umstand treibt bekanntlich auch die Inhaber dieser Wohnungen ins Wirtshaus. Es ist schon un- zähligemal gesagt worden, muß aber bei jeder Gelegenheit aufs neue wiederholt werden, daß, solange nicht allgemein für behagliche Wohnungen und alkoholfreie Erholungsstätten gesorgt wird, der Kampf gegen den Trunk vergebens ist. Sogar die Arbeitsnachweise von Innungen befinden sich im Wirtshause. Wenn es ein Maurer damit entschuldigt, daß er im Jahre 440 Mark im Wirtshause ausgiebt (bei einer Ausgabe von 625 Mark für Essen und Trinken im Haushalt), so ist die angebliche Nötigung natürlich nur ein Vorwand, aber solche Vorwttnde sollte es doch nicht geben. Außerdem möchten wir ein paar Worte über das Kapitel Arbeits¬ losigkeit verlieren. Im 38. Hefte der Grenzboten von 1898, Seite 534, ist gesagt worden, in Wirklichkeit fehle es an Arbeitern, und die Arbeitslosigkeit sei nichts andres als die zeitweilige Unterstandslosigkeit der Kinder bei dem Spiel: Kämmerchen ver¬ mieten. Das würde bei den Dienstboten zutreffen, wenn es diesen beliebte, bei jedem Stellenwechsel ein paar Tage zu feiern; nötig haben sie es nicht, da die Nachfrage nach Jedem und Jnseen jederzeit das Angebot übersteigt. Fürs große und ganze aber ist zunächst zu bemerken, daß sich die relative Übervölkerung keines¬ wegs bloß im Überangebot von Handarbeitern kund giebt. Wir haben genug andre Klassen, die teils nichts oder nicht genug zu thun haben, teils Dinge thun, die besser umgethan blieben. Die Not der Krämer z. B., die jetzt als mittelständliche Staatsstützen gerettet werden wollen, besteht darin, daß ihrer viel zu viele sind. Und in dem viel dünner bevölkerten Frankreich hat vor einigen Monaten Miiline gesagt: ^.oso ig, baisss an tgux <is l'indol'se, toutss Iss koituuss äiminusnt se tont 1s woiulo sse odlig'ö as rrg,va,nisi'; 1s rsvs soeislists hö rösliss as lui-usus; ig, 'LollSkguoileg, o'sse aus toutss 1s8 ogrrisrss Iid6rg.Iss sont snoowbross, rsAm^fut as var>al<lÄ,t8 ani rslluönt,, mseoutsnts se g-i^ris, für Is. sooists pu'ils geoussut. Die¬ selbe Nummer der Rstorms üeonomians/°) die die zu Remiremont gehaltene Rede des frühern Ackerbauministers enthält, bringt einen Artikel über die Kolonisation, worin es heißt, die Söhne der ehemals vermögenden Familien seien heute genötigt, sich eine Position zu schaffen. Ja, aber wo denn? I^Sö xrotossions libsralss, 1s lollotioiiÄrismö, lo oommsios inswö sont snoombrös. Was nun die Lohnarbeiter anlangt, so ist ihre periodische Arbeitslosigkeit das Ergebnis von zwei Gezeiten, die einander bald verstärken, bald aufheben, und deren jede wieder aus vielen ver¬ schieden verlaufenden Wellenbewegungen besteht. Die eine ist die Flut und Ebbe der Saisongewerbe, die andre entsteht durch die Gesamtkonjunktur, die Arbeiter- massen bald anzieht bald abstößt. Die bloß einige Tage dauernde Arbeitslosigkeit wegen Stellenwechsels berücksichtigt Hirschberg auch, aber von den im Jahre 1895 in Berlin gezählten männlichen Arbeitslosen (am 14. Juli 26 592, am 2. De¬ zember 41451) war der vierte Teil schon ein Vierteljahr lang arbeitslos. Und die beiden Zahlungstermine waren schlecht gewählt, weil, wie Hirschberg sagt, im Baugewerbe die Sommerarbeit am 14. Juni noch nicht lange begonnen, am 2. Dezember noch nicht völlig aufgehört hat (in vielen Gewerben, muß außerdem bemerkt werden, steht gerade vor Weihnachten die Saison auf ihrer Höhe), „hätten Diese in Paris erscheinende Wochenschrift enthält nußer volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Aufsätzen und Berichten auch Handelsnachrichten und namentlich viel Handels¬ statistik.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/292>, abgerufen am 23.07.2024.