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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Sophie und Pseudopvesie" von Ibsen und Strindberg führt er darauf zurück, daß
jeder Durchschnittsmensch ein Gemisch von Genialität und Bornirtheit sei, daß
daher sowohl das Edle wie die gemeine Selbstsucht in ihm Widerhall erwecke.
"Es ist eine ganz bekannte Thatsache, daß ein großer Teil der Irrenärzte selbst
irrsinnig wird nur infolge einer Art von geistiger Ansteckung. Es ist daher kein
Wunder, daß die Predigt der bornirten Selbstsucht häufig genug ans fruchtbares
Erdreich trifft, daß der Same aufgeht und ein sonst ganz vernünftiges Menschen¬
kind sich plötzlich für die Erzeugnisse des Größenwahns und des versteckten mora¬
lischen Schwachsinns begeistert." -- Ein neues Sammelwerk des eifrigen Pfarrers
I.in L. Weber: Die Wissenschaften und Künste der Gegenwart in ihrer
Stellung zum biblischen Christentum (Gütersloh, C. Bertelsmann, 1898) ist ohne
Zweifel als Ergänzung oder Fortsetzung der im siebenten diesjährigen Hefte
S. 394 erwähnten Geschichte der sittlich-religiösen und sozialen Entwicklung Deutsch¬
lands in den letzten fttnfunddreißig Jahren gedacht. Die Naturwissenschaften werdeu
von I)r. Dcnnert ungefähr im Geiste und vom Standpunkte der Grenzboten be¬
urteilt. Ob die Richtung des Kirchenhistorikers Hase und Ritschls "einer hinter
uns liegenden Zeit angehört," also keine Zukunft hat, wie Dr. Lenne in dem
Artikel über die Theologie Seite 219 meint, wollen wir doch erst abwarten. Die
Betrachtungen Hans Eisenträgers über die moderne Malerei kommen uns ein wenig
oberflächlich vor. Seite 278 führt er ein Urteil über Abbe von Adolf Rosenberg
an, worin es heißt, dieser Maler habe seine bekannte Auffassung zu einseitig durch¬
geführt, indem er den Herr" ausschließlich deu Knechten, den Mühseligen und
Beladnen beigeselle. Dazu bemerkt er nun: "Man muß nach dieser Äußerung an¬
nehmen, Herr Rosenberg wünsche, Abbe möge deu Heiland auch in die Salons der
Vornehmen und Reichen führen und ihn neben moderne Salonlöwen mit Frack und
Monocle stellen. Man braucht diese Möglichkeit nnr anzudeuten, um eine lebhafte
Abneigung gegen die weitere Ausgestaltung des von Abbe befolgten Prinzips zu
empfinden." Eisenträger wird gar nicht gewahr, auf was für ein gefährliches Eis
er damit den Leser führt. Deim dieser muß sich doch fragen: wenn Christus weder
in der Tagelöhnerstube uoch im Salon (noch in der Kaserne, noch in der Fabrik,
noch in der Schreibstube usw.) möglich ist, wo ist er denn da noch möglich? Und
wenn er in unsrer Wirklichkeit nicht möglich ist, ist er da überhaupt in irgend einer
Wirklichkeit möglich? Die orientalische Kleidertracht allein kann ihn doch nicht
möglich machen. Ist er aber bloß in dem Sinne möglich, wie auch die griechischen
Götter möglich sind, nämlich auf mythologischen Gemälden, dann -- --. Also
lieber gar nicht von Abbe reden, wenn man dem Leser nicht einen Weg über das
brüchige Eis zu bauen vermag! --- Die vom Freiherrn E. v. Ungern-Sternberg
und Pfarrer Th. Wahl herausgegebnen und bei Chr. Belfer in Stuttgart er¬
scheinenden Zeitfragen des christlichen Volkslebens bewegen sich in der
Richtung der Weberschen Bücher. Die uns vorliegenden beiden Hefte 170 und 171:
Bildung auf dem Lande von E. Sydow und die Stellung des Christen zum
Luxus von Studemund enthalten nützliche Betrachtungen und Vorschläge. Stude-
mund teilt den Inhalt der vielgenannten, aber trotzdem den meisten unbekannten
Bienenfabel von Mandeville mit, deren Tendenz ist, zu zeigen, daß das Laster den
Staat erhält, die Tugend thu zu Gründe richtet, und Sydow bemerkt in einer
Charakteristik des Volksschulunterrichts u. a.: "Es macht doch einen geradezu er¬
barmungswürdigen Eindruck, wenn ein Schulkind in dem Geschichtsvortrage stecken
bleibt und der Lehrer hilft ihm: "Aber unter dem --" und fröhlich fährt das
Kind nun fort: "Aber unter dem Donner der Kanonen und dem Knattern der


Sophie und Pseudopvesie" von Ibsen und Strindberg führt er darauf zurück, daß
jeder Durchschnittsmensch ein Gemisch von Genialität und Bornirtheit sei, daß
daher sowohl das Edle wie die gemeine Selbstsucht in ihm Widerhall erwecke.
„Es ist eine ganz bekannte Thatsache, daß ein großer Teil der Irrenärzte selbst
irrsinnig wird nur infolge einer Art von geistiger Ansteckung. Es ist daher kein
Wunder, daß die Predigt der bornirten Selbstsucht häufig genug ans fruchtbares
Erdreich trifft, daß der Same aufgeht und ein sonst ganz vernünftiges Menschen¬
kind sich plötzlich für die Erzeugnisse des Größenwahns und des versteckten mora¬
lischen Schwachsinns begeistert." — Ein neues Sammelwerk des eifrigen Pfarrers
I.in L. Weber: Die Wissenschaften und Künste der Gegenwart in ihrer
Stellung zum biblischen Christentum (Gütersloh, C. Bertelsmann, 1898) ist ohne
Zweifel als Ergänzung oder Fortsetzung der im siebenten diesjährigen Hefte
S. 394 erwähnten Geschichte der sittlich-religiösen und sozialen Entwicklung Deutsch¬
lands in den letzten fttnfunddreißig Jahren gedacht. Die Naturwissenschaften werdeu
von I)r. Dcnnert ungefähr im Geiste und vom Standpunkte der Grenzboten be¬
urteilt. Ob die Richtung des Kirchenhistorikers Hase und Ritschls „einer hinter
uns liegenden Zeit angehört," also keine Zukunft hat, wie Dr. Lenne in dem
Artikel über die Theologie Seite 219 meint, wollen wir doch erst abwarten. Die
Betrachtungen Hans Eisenträgers über die moderne Malerei kommen uns ein wenig
oberflächlich vor. Seite 278 führt er ein Urteil über Abbe von Adolf Rosenberg
an, worin es heißt, dieser Maler habe seine bekannte Auffassung zu einseitig durch¬
geführt, indem er den Herr» ausschließlich deu Knechten, den Mühseligen und
Beladnen beigeselle. Dazu bemerkt er nun: „Man muß nach dieser Äußerung an¬
nehmen, Herr Rosenberg wünsche, Abbe möge deu Heiland auch in die Salons der
Vornehmen und Reichen führen und ihn neben moderne Salonlöwen mit Frack und
Monocle stellen. Man braucht diese Möglichkeit nnr anzudeuten, um eine lebhafte
Abneigung gegen die weitere Ausgestaltung des von Abbe befolgten Prinzips zu
empfinden." Eisenträger wird gar nicht gewahr, auf was für ein gefährliches Eis
er damit den Leser führt. Deim dieser muß sich doch fragen: wenn Christus weder
in der Tagelöhnerstube uoch im Salon (noch in der Kaserne, noch in der Fabrik,
noch in der Schreibstube usw.) möglich ist, wo ist er denn da noch möglich? Und
wenn er in unsrer Wirklichkeit nicht möglich ist, ist er da überhaupt in irgend einer
Wirklichkeit möglich? Die orientalische Kleidertracht allein kann ihn doch nicht
möglich machen. Ist er aber bloß in dem Sinne möglich, wie auch die griechischen
Götter möglich sind, nämlich auf mythologischen Gemälden, dann — —. Also
lieber gar nicht von Abbe reden, wenn man dem Leser nicht einen Weg über das
brüchige Eis zu bauen vermag! —- Die vom Freiherrn E. v. Ungern-Sternberg
und Pfarrer Th. Wahl herausgegebnen und bei Chr. Belfer in Stuttgart er¬
scheinenden Zeitfragen des christlichen Volkslebens bewegen sich in der
Richtung der Weberschen Bücher. Die uns vorliegenden beiden Hefte 170 und 171:
Bildung auf dem Lande von E. Sydow und die Stellung des Christen zum
Luxus von Studemund enthalten nützliche Betrachtungen und Vorschläge. Stude-
mund teilt den Inhalt der vielgenannten, aber trotzdem den meisten unbekannten
Bienenfabel von Mandeville mit, deren Tendenz ist, zu zeigen, daß das Laster den
Staat erhält, die Tugend thu zu Gründe richtet, und Sydow bemerkt in einer
Charakteristik des Volksschulunterrichts u. a.: „Es macht doch einen geradezu er¬
barmungswürdigen Eindruck, wenn ein Schulkind in dem Geschichtsvortrage stecken
bleibt und der Lehrer hilft ihm: »Aber unter dem —« und fröhlich fährt das
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[0723] Sophie und Pseudopvesie" von Ibsen und Strindberg führt er darauf zurück, daß jeder Durchschnittsmensch ein Gemisch von Genialität und Bornirtheit sei, daß daher sowohl das Edle wie die gemeine Selbstsucht in ihm Widerhall erwecke. „Es ist eine ganz bekannte Thatsache, daß ein großer Teil der Irrenärzte selbst irrsinnig wird nur infolge einer Art von geistiger Ansteckung. Es ist daher kein Wunder, daß die Predigt der bornirten Selbstsucht häufig genug ans fruchtbares Erdreich trifft, daß der Same aufgeht und ein sonst ganz vernünftiges Menschen¬ kind sich plötzlich für die Erzeugnisse des Größenwahns und des versteckten mora¬ lischen Schwachsinns begeistert." — Ein neues Sammelwerk des eifrigen Pfarrers I.in L. Weber: Die Wissenschaften und Künste der Gegenwart in ihrer Stellung zum biblischen Christentum (Gütersloh, C. Bertelsmann, 1898) ist ohne Zweifel als Ergänzung oder Fortsetzung der im siebenten diesjährigen Hefte S. 394 erwähnten Geschichte der sittlich-religiösen und sozialen Entwicklung Deutsch¬ lands in den letzten fttnfunddreißig Jahren gedacht. Die Naturwissenschaften werdeu von I)r. Dcnnert ungefähr im Geiste und vom Standpunkte der Grenzboten be¬ urteilt. Ob die Richtung des Kirchenhistorikers Hase und Ritschls „einer hinter uns liegenden Zeit angehört," also keine Zukunft hat, wie Dr. Lenne in dem Artikel über die Theologie Seite 219 meint, wollen wir doch erst abwarten. Die Betrachtungen Hans Eisenträgers über die moderne Malerei kommen uns ein wenig oberflächlich vor. Seite 278 führt er ein Urteil über Abbe von Adolf Rosenberg an, worin es heißt, dieser Maler habe seine bekannte Auffassung zu einseitig durch¬ geführt, indem er den Herr» ausschließlich deu Knechten, den Mühseligen und Beladnen beigeselle. Dazu bemerkt er nun: „Man muß nach dieser Äußerung an¬ nehmen, Herr Rosenberg wünsche, Abbe möge deu Heiland auch in die Salons der Vornehmen und Reichen führen und ihn neben moderne Salonlöwen mit Frack und Monocle stellen. Man braucht diese Möglichkeit nnr anzudeuten, um eine lebhafte Abneigung gegen die weitere Ausgestaltung des von Abbe befolgten Prinzips zu empfinden." Eisenträger wird gar nicht gewahr, auf was für ein gefährliches Eis er damit den Leser führt. Deim dieser muß sich doch fragen: wenn Christus weder in der Tagelöhnerstube uoch im Salon (noch in der Kaserne, noch in der Fabrik, noch in der Schreibstube usw.) möglich ist, wo ist er denn da noch möglich? Und wenn er in unsrer Wirklichkeit nicht möglich ist, ist er da überhaupt in irgend einer Wirklichkeit möglich? Die orientalische Kleidertracht allein kann ihn doch nicht möglich machen. Ist er aber bloß in dem Sinne möglich, wie auch die griechischen Götter möglich sind, nämlich auf mythologischen Gemälden, dann — —. Also lieber gar nicht von Abbe reden, wenn man dem Leser nicht einen Weg über das brüchige Eis zu bauen vermag! —- Die vom Freiherrn E. v. Ungern-Sternberg und Pfarrer Th. Wahl herausgegebnen und bei Chr. Belfer in Stuttgart er¬ scheinenden Zeitfragen des christlichen Volkslebens bewegen sich in der Richtung der Weberschen Bücher. Die uns vorliegenden beiden Hefte 170 und 171: Bildung auf dem Lande von E. Sydow und die Stellung des Christen zum Luxus von Studemund enthalten nützliche Betrachtungen und Vorschläge. Stude- mund teilt den Inhalt der vielgenannten, aber trotzdem den meisten unbekannten Bienenfabel von Mandeville mit, deren Tendenz ist, zu zeigen, daß das Laster den Staat erhält, die Tugend thu zu Gründe richtet, und Sydow bemerkt in einer Charakteristik des Volksschulunterrichts u. a.: „Es macht doch einen geradezu er¬ barmungswürdigen Eindruck, wenn ein Schulkind in dem Geschichtsvortrage stecken bleibt und der Lehrer hilft ihm: »Aber unter dem —« und fröhlich fährt das Kind nun fort: »Aber unter dem Donner der Kanonen und dem Knattern der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/723>, abgerufen am 24.07.2024.