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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg (l,?93)

in die Hände und bestätigten das Gesagte durch allerhand Ausrufungen. Er sprach
ihnen vom Vaterlande und vom Glauben, von den Sansculotten und von der Gott¬
losigkeit, vom Kampf und Sieg, von Erlösung und Freiheit! . . .

"Von dort kam man auf den Platz, wo der Stab des Bauernheeres im Kriegs¬
rate versammelt war. Der General Constant ans Rvuxmiroir saß am Rande
eines tiefe" Grabens und hielt eine Landkarte auf den Knieen; die andern An¬
führer saßen an jeder Seite des Grabens und horchten andächtig auf das, was
der Feldherr ihnen sagte. Man beriet hier über die Einnahme der Stadt Diest
und suchte mich der Karte zu berechnen, von welcher Seite man diese Festung wohl
am besten überfallen könnte. Die Obersten schienen frohen Muts und voller Hoff¬
nung; mehrmals wurden die Worte des Feldherrn mit jubelnden Ausrufungen be¬
grüßt. So waren überall durch den Wald einzelne Abteilungen des Heeres gelagert."

Im Waeslande versammelten sich die Aufständischen in sind-Pauwels und in
Kemseke. Von Stunde zu Stunde vermehrte sich ihre Zahl. Ihr Führer Macaire
Rheins Scharte unter seine Fahne sogar zahlreiche Soldaten, die ehemals unter der
österreichischen Fahne gedient hatten. In den Straßen von Beveren kam es zu
blutigen Kämpfen. Der Kommissar de Kever hatte sich besonders verhaßt gemacht.
Sein Haus wurde geplündert und zerstört. Während die Aufständischen ein Faß
Wein auskramten, das sie in seinem Keller gefunden hatten, rückten dreihundert
Franzosen heran, töteten dreißig und nahmen andre gefangen, de Kever wollte
die Stadt in Brand stecke" lassen, aber sein Plan mißlang. Die Rebellen des
Waeslandes teilten sich in zwei Korps. Das erste marschierte gegen Westen mit
einer weißen Fahne, auf der ein rotes Kreuz und die Inschrift: "Voor God en
Vaterland" prangten. Am 21. Oktober hielt diese Schar ihren Einzug in Hülfe
und plünderte die Gendarmeriekaserne und das Zvlllnger. Die andre Truppe hatte
in Axel weniger Erfolg, da sie von der übrigens nur aus wenigen Mannschaften
bestehenden Garnison zurückgetrieben wurde.

In Assenede kam es zu einem greulichen Auftritt. Am 22. Oktober war
dort Jahrmarkt. Aus der ganzen Gegend wurden die Bauern durch die Sturm¬
glocke zusnmmeuberufen, und nun wurde das Haus des Kommissars Deneve, eines
eifrigen Anhängers der Republik, gestürmt. Man zwingt ihn, die Kirchenschlüssel
herauszugeben, und führt ihn gewaltsam in die Kirche. Da er sich weigert, sein Haupt
zu entblößen und niederzuknieen, schleppt man ihn zum Freiheitsbaum und erschießt
ihn. Assenede mußte diese That mit einer Kriegssteuer von 120 000 Franken büßen.

Ringsum erheben sich die Aufständischen, und mögen sie auch an einem Orte
eine Reihe von Toten hinterlassen -- gleich darauf tauchen sie an einem andern
Orte mit ungeschwächtem Mute wieder ans. Ein Baueruweib -- eine arme Tage¬
löhnerin -- marschierte mit einer Heugabel unter den Aufständischen. Diese wurden
aber in die Flucht geschlagen, und als sich das kühne Weib umwandte, um den
Verfolger mit der Gabel zu durchbohren, drang ihr eine Kugel in die Brust, und sie
fiel tot nieder. Es war ein blutiger Tag, dessen Erinnerung in Jngelmunster und
den anstoßenden Weilern noch jetzt fortlebt. Man nannte ihn den "Brigandszondag."

Nach mehreren Richtungen zogen die Rebellen und hausten fürchterlich. In
Zele wurde der republikanische Bürgermeister Pierre Marien von der wütenden
Menge erschlagen. Nichts vermochte'den Haß dieser wilden Bauern zu besänftigen,
die gegen die 'republikanische Tyrannei aufs äußerste erbittert waren und vor keinen
Gewaltthaten mehr zurückschreckte". Termonde wurde von dreitausend brabantischen
Bauern eingenommen. Ihr Führer war Emmanuel Rollier, ein wohlhabender
Bauer, der sich den Titel "General der Rebellen" beigelegt hatte und seine" An-


Grenzboten IV 1898 41
Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg (l,?93)

in die Hände und bestätigten das Gesagte durch allerhand Ausrufungen. Er sprach
ihnen vom Vaterlande und vom Glauben, von den Sansculotten und von der Gott¬
losigkeit, vom Kampf und Sieg, von Erlösung und Freiheit! . . .

„Von dort kam man auf den Platz, wo der Stab des Bauernheeres im Kriegs¬
rate versammelt war. Der General Constant ans Rvuxmiroir saß am Rande
eines tiefe» Grabens und hielt eine Landkarte auf den Knieen; die andern An¬
führer saßen an jeder Seite des Grabens und horchten andächtig auf das, was
der Feldherr ihnen sagte. Man beriet hier über die Einnahme der Stadt Diest
und suchte mich der Karte zu berechnen, von welcher Seite man diese Festung wohl
am besten überfallen könnte. Die Obersten schienen frohen Muts und voller Hoff¬
nung; mehrmals wurden die Worte des Feldherrn mit jubelnden Ausrufungen be¬
grüßt. So waren überall durch den Wald einzelne Abteilungen des Heeres gelagert."

Im Waeslande versammelten sich die Aufständischen in sind-Pauwels und in
Kemseke. Von Stunde zu Stunde vermehrte sich ihre Zahl. Ihr Führer Macaire
Rheins Scharte unter seine Fahne sogar zahlreiche Soldaten, die ehemals unter der
österreichischen Fahne gedient hatten. In den Straßen von Beveren kam es zu
blutigen Kämpfen. Der Kommissar de Kever hatte sich besonders verhaßt gemacht.
Sein Haus wurde geplündert und zerstört. Während die Aufständischen ein Faß
Wein auskramten, das sie in seinem Keller gefunden hatten, rückten dreihundert
Franzosen heran, töteten dreißig und nahmen andre gefangen, de Kever wollte
die Stadt in Brand stecke» lassen, aber sein Plan mißlang. Die Rebellen des
Waeslandes teilten sich in zwei Korps. Das erste marschierte gegen Westen mit
einer weißen Fahne, auf der ein rotes Kreuz und die Inschrift: „Voor God en
Vaterland" prangten. Am 21. Oktober hielt diese Schar ihren Einzug in Hülfe
und plünderte die Gendarmeriekaserne und das Zvlllnger. Die andre Truppe hatte
in Axel weniger Erfolg, da sie von der übrigens nur aus wenigen Mannschaften
bestehenden Garnison zurückgetrieben wurde.

In Assenede kam es zu einem greulichen Auftritt. Am 22. Oktober war
dort Jahrmarkt. Aus der ganzen Gegend wurden die Bauern durch die Sturm¬
glocke zusnmmeuberufen, und nun wurde das Haus des Kommissars Deneve, eines
eifrigen Anhängers der Republik, gestürmt. Man zwingt ihn, die Kirchenschlüssel
herauszugeben, und führt ihn gewaltsam in die Kirche. Da er sich weigert, sein Haupt
zu entblößen und niederzuknieen, schleppt man ihn zum Freiheitsbaum und erschießt
ihn. Assenede mußte diese That mit einer Kriegssteuer von 120 000 Franken büßen.

Ringsum erheben sich die Aufständischen, und mögen sie auch an einem Orte
eine Reihe von Toten hinterlassen — gleich darauf tauchen sie an einem andern
Orte mit ungeschwächtem Mute wieder ans. Ein Baueruweib — eine arme Tage¬
löhnerin — marschierte mit einer Heugabel unter den Aufständischen. Diese wurden
aber in die Flucht geschlagen, und als sich das kühne Weib umwandte, um den
Verfolger mit der Gabel zu durchbohren, drang ihr eine Kugel in die Brust, und sie
fiel tot nieder. Es war ein blutiger Tag, dessen Erinnerung in Jngelmunster und
den anstoßenden Weilern noch jetzt fortlebt. Man nannte ihn den „Brigandszondag."

Nach mehreren Richtungen zogen die Rebellen und hausten fürchterlich. In
Zele wurde der republikanische Bürgermeister Pierre Marien von der wütenden
Menge erschlagen. Nichts vermochte'den Haß dieser wilden Bauern zu besänftigen,
die gegen die 'republikanische Tyrannei aufs äußerste erbittert waren und vor keinen
Gewaltthaten mehr zurückschreckte». Termonde wurde von dreitausend brabantischen
Bauern eingenommen. Ihr Führer war Emmanuel Rollier, ein wohlhabender
Bauer, der sich den Titel „General der Rebellen" beigelegt hatte und seine» An-


Grenzboten IV 1898 41
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/332>, abgerufen am 24.07.2024.