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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg (l.?9^)

zu schwören. Drei Bischofssitze waren erledigt, und mehrere Bischöfe waren aus¬
gewandert. Nur der Kardinal-Erzbischof von Mecheln, Johann Heinrich von
Frankenberg, stand noch an der Spitze seiner Diözese. In einem würdevollen
Schreibe" weigerte er sich, dem an thu gestellten Ansinnen zu entsprechen. Nun
ließen die Franzosen den altersschwachen, kranken Mann nach Brüssel ins Gefängnis
bringen und dann über die Preußische Grenze setzen. Der König von Preußen
erlaubte ihm in zuvorkommender Weise, sich in Emmerich niederzulassen. Zahlreiche
Kirchen in Belgien wurden geschlossen, und viele Geistliche vor Gericht gestellt oder
verbannt. Verhältnismäßig gering war die Zahl der Geistlichen, die der Republik
den Treueid schworen. So haben von 1556 Priestern der Diözese Mecheln nur
177 den Eid geleistet, und von diesen zogen ihn noch 70 vordem Konkordat zurück.

Es wurde aber keineswegs nur gegen die Geistlichen gewütet, sondern auch
gegen die gewöhnlichen Bürger. In den neun Departements erließ das Direkto¬
rium uicht weniger als 10 000 Ausweisungsbefehle gegen die Bürger, denen man
nicht traute. Jedem, der nicht in das Geschrei der Republikaner mit einstimmte,
wurde der Vorwurf des ineivisins (Mangel an Bürgersinn) gemacht, und dieses
Verbrechen wurde mit der Verbannung bestraft. Eine große Anzahl Geistliche
starben in der Verbannung zu Cayenne, wo sie sehr schnell das Opfer des mörde¬
rischen Klimas wurden. Die Kirchen und die Sakristeien wurden geschlossen; die
kostbaren Kircheugeräte, die Werke hervorragender belgischer Künstler, die alten
vlämischen Tapisserien und Gemälde, alles wurde geraubt, nach Frankreich geschleppt
und verkauft. Der Sonntag durfte nicht mehr gefeiert werden, weil die Republi¬
kaner Wochen zu zehn Tagen eingeführt hatten und nur der Dekadi der Ruhe
gewidmet sein sollte.

An einem Sonntagmorgen gingen friedliche Arbeiter in Alsemberg zur Kirche,
aber die Thür war geschlossen. Da knieten sie auf dem Kirchhofe nieder, inmitten
der Gräber ihrer Eltern und Vorfahren. Während sie gemeinschaftlich ein Gebet
verrichteten, fielen französische Soldaten, die plötzlich daherkamen, über sie her und
triebe" sie mit Säbelhieben und Kolbenstoßen auseinander. Wer nur in den Verdacht
kam, die Sonntagsruhe einzuhalten, mußte schwer büßen. Einige Wochen nach dem
eben erwähnten Vorfall waren in Genappe einige junge Burschen bei einem harm¬
losen Spiel versammelt. Es war ein "ehemaliger Sonntag," d. h. ein Tag, an
dem auf Befehl der Republik nicht mehr gefeiert werden durfte, und als eine Bri¬
gade Gendarmen die Burschen sah, sprengte sie zwischen sie mit blankem Säbel und
nahm mehrere als Gefangne mit fort. Die Vandnlen rissen sogar die Glocken aus
den Türmen und zertrümmerten sie. An einzelnen Orten gelang es den Bürgern,
die Glocken zu retten, indem sie sie in den Brunnen oder anderswo verbargen.
"

Für die "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, wie die Republikaner sie
an den Tag legten, hatte das Volk kein Verständnis, und es zeigte schon bald, daß
es nicht gewillt sei, eine solche Behandlung länger zu erdulden. Der erste Auf¬
standsversuch ging von dem Baron Jean Joseph de Meer aus Moorsel aus. Am
2. Januar 1798 hatten zweihundert bewaffnete Arbeiter und Bauern die verlassene
Benediktinerabtei von Afflighem besetzt. Sie pflanzten dort die österreichische Fahne
auf, aber sie waren nnr schlecht bewaffnet und in Kriegssachen unerfahren. Noch
an demselben Abend kamen von Assche her sechshundert Franzosen mit Kanonen,
und von der andern Seite rückte eine Abteilung der Genter Garnison heran. Die
Aufständischen mußten flüchten, indem sie zwei Tote und drei Gefangne zurückließen.
Zwei von diesen wurden in Brüssel erschossen. Es gelang der Polizei auch, des
Barons de Meer habhaft zu werdeu. Es war ein kleiner, magerer Mann mit


Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg (l.?9^)

zu schwören. Drei Bischofssitze waren erledigt, und mehrere Bischöfe waren aus¬
gewandert. Nur der Kardinal-Erzbischof von Mecheln, Johann Heinrich von
Frankenberg, stand noch an der Spitze seiner Diözese. In einem würdevollen
Schreibe» weigerte er sich, dem an thu gestellten Ansinnen zu entsprechen. Nun
ließen die Franzosen den altersschwachen, kranken Mann nach Brüssel ins Gefängnis
bringen und dann über die Preußische Grenze setzen. Der König von Preußen
erlaubte ihm in zuvorkommender Weise, sich in Emmerich niederzulassen. Zahlreiche
Kirchen in Belgien wurden geschlossen, und viele Geistliche vor Gericht gestellt oder
verbannt. Verhältnismäßig gering war die Zahl der Geistlichen, die der Republik
den Treueid schworen. So haben von 1556 Priestern der Diözese Mecheln nur
177 den Eid geleistet, und von diesen zogen ihn noch 70 vordem Konkordat zurück.

Es wurde aber keineswegs nur gegen die Geistlichen gewütet, sondern auch
gegen die gewöhnlichen Bürger. In den neun Departements erließ das Direkto¬
rium uicht weniger als 10 000 Ausweisungsbefehle gegen die Bürger, denen man
nicht traute. Jedem, der nicht in das Geschrei der Republikaner mit einstimmte,
wurde der Vorwurf des ineivisins (Mangel an Bürgersinn) gemacht, und dieses
Verbrechen wurde mit der Verbannung bestraft. Eine große Anzahl Geistliche
starben in der Verbannung zu Cayenne, wo sie sehr schnell das Opfer des mörde¬
rischen Klimas wurden. Die Kirchen und die Sakristeien wurden geschlossen; die
kostbaren Kircheugeräte, die Werke hervorragender belgischer Künstler, die alten
vlämischen Tapisserien und Gemälde, alles wurde geraubt, nach Frankreich geschleppt
und verkauft. Der Sonntag durfte nicht mehr gefeiert werden, weil die Republi¬
kaner Wochen zu zehn Tagen eingeführt hatten und nur der Dekadi der Ruhe
gewidmet sein sollte.

An einem Sonntagmorgen gingen friedliche Arbeiter in Alsemberg zur Kirche,
aber die Thür war geschlossen. Da knieten sie auf dem Kirchhofe nieder, inmitten
der Gräber ihrer Eltern und Vorfahren. Während sie gemeinschaftlich ein Gebet
verrichteten, fielen französische Soldaten, die plötzlich daherkamen, über sie her und
triebe» sie mit Säbelhieben und Kolbenstoßen auseinander. Wer nur in den Verdacht
kam, die Sonntagsruhe einzuhalten, mußte schwer büßen. Einige Wochen nach dem
eben erwähnten Vorfall waren in Genappe einige junge Burschen bei einem harm¬
losen Spiel versammelt. Es war ein „ehemaliger Sonntag," d. h. ein Tag, an
dem auf Befehl der Republik nicht mehr gefeiert werden durfte, und als eine Bri¬
gade Gendarmen die Burschen sah, sprengte sie zwischen sie mit blankem Säbel und
nahm mehrere als Gefangne mit fort. Die Vandnlen rissen sogar die Glocken aus
den Türmen und zertrümmerten sie. An einzelnen Orten gelang es den Bürgern,
die Glocken zu retten, indem sie sie in den Brunnen oder anderswo verbargen.
"

Für die „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, wie die Republikaner sie
an den Tag legten, hatte das Volk kein Verständnis, und es zeigte schon bald, daß
es nicht gewillt sei, eine solche Behandlung länger zu erdulden. Der erste Auf¬
standsversuch ging von dem Baron Jean Joseph de Meer aus Moorsel aus. Am
2. Januar 1798 hatten zweihundert bewaffnete Arbeiter und Bauern die verlassene
Benediktinerabtei von Afflighem besetzt. Sie pflanzten dort die österreichische Fahne
auf, aber sie waren nnr schlecht bewaffnet und in Kriegssachen unerfahren. Noch
an demselben Abend kamen von Assche her sechshundert Franzosen mit Kanonen,
und von der andern Seite rückte eine Abteilung der Genter Garnison heran. Die
Aufständischen mußten flüchten, indem sie zwei Tote und drei Gefangne zurückließen.
Zwei von diesen wurden in Brüssel erschossen. Es gelang der Polizei auch, des
Barons de Meer habhaft zu werdeu. Es war ein kleiner, magerer Mann mit


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[0328] Bilder aus dem vlämischen Bauernkrieg (l.?9^) zu schwören. Drei Bischofssitze waren erledigt, und mehrere Bischöfe waren aus¬ gewandert. Nur der Kardinal-Erzbischof von Mecheln, Johann Heinrich von Frankenberg, stand noch an der Spitze seiner Diözese. In einem würdevollen Schreibe» weigerte er sich, dem an thu gestellten Ansinnen zu entsprechen. Nun ließen die Franzosen den altersschwachen, kranken Mann nach Brüssel ins Gefängnis bringen und dann über die Preußische Grenze setzen. Der König von Preußen erlaubte ihm in zuvorkommender Weise, sich in Emmerich niederzulassen. Zahlreiche Kirchen in Belgien wurden geschlossen, und viele Geistliche vor Gericht gestellt oder verbannt. Verhältnismäßig gering war die Zahl der Geistlichen, die der Republik den Treueid schworen. So haben von 1556 Priestern der Diözese Mecheln nur 177 den Eid geleistet, und von diesen zogen ihn noch 70 vordem Konkordat zurück. Es wurde aber keineswegs nur gegen die Geistlichen gewütet, sondern auch gegen die gewöhnlichen Bürger. In den neun Departements erließ das Direkto¬ rium uicht weniger als 10 000 Ausweisungsbefehle gegen die Bürger, denen man nicht traute. Jedem, der nicht in das Geschrei der Republikaner mit einstimmte, wurde der Vorwurf des ineivisins (Mangel an Bürgersinn) gemacht, und dieses Verbrechen wurde mit der Verbannung bestraft. Eine große Anzahl Geistliche starben in der Verbannung zu Cayenne, wo sie sehr schnell das Opfer des mörde¬ rischen Klimas wurden. Die Kirchen und die Sakristeien wurden geschlossen; die kostbaren Kircheugeräte, die Werke hervorragender belgischer Künstler, die alten vlämischen Tapisserien und Gemälde, alles wurde geraubt, nach Frankreich geschleppt und verkauft. Der Sonntag durfte nicht mehr gefeiert werden, weil die Republi¬ kaner Wochen zu zehn Tagen eingeführt hatten und nur der Dekadi der Ruhe gewidmet sein sollte. An einem Sonntagmorgen gingen friedliche Arbeiter in Alsemberg zur Kirche, aber die Thür war geschlossen. Da knieten sie auf dem Kirchhofe nieder, inmitten der Gräber ihrer Eltern und Vorfahren. Während sie gemeinschaftlich ein Gebet verrichteten, fielen französische Soldaten, die plötzlich daherkamen, über sie her und triebe» sie mit Säbelhieben und Kolbenstoßen auseinander. Wer nur in den Verdacht kam, die Sonntagsruhe einzuhalten, mußte schwer büßen. Einige Wochen nach dem eben erwähnten Vorfall waren in Genappe einige junge Burschen bei einem harm¬ losen Spiel versammelt. Es war ein „ehemaliger Sonntag," d. h. ein Tag, an dem auf Befehl der Republik nicht mehr gefeiert werden durfte, und als eine Bri¬ gade Gendarmen die Burschen sah, sprengte sie zwischen sie mit blankem Säbel und nahm mehrere als Gefangne mit fort. Die Vandnlen rissen sogar die Glocken aus den Türmen und zertrümmerten sie. An einzelnen Orten gelang es den Bürgern, die Glocken zu retten, indem sie sie in den Brunnen oder anderswo verbargen. " Für die „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, wie die Republikaner sie an den Tag legten, hatte das Volk kein Verständnis, und es zeigte schon bald, daß es nicht gewillt sei, eine solche Behandlung länger zu erdulden. Der erste Auf¬ standsversuch ging von dem Baron Jean Joseph de Meer aus Moorsel aus. Am 2. Januar 1798 hatten zweihundert bewaffnete Arbeiter und Bauern die verlassene Benediktinerabtei von Afflighem besetzt. Sie pflanzten dort die österreichische Fahne auf, aber sie waren nnr schlecht bewaffnet und in Kriegssachen unerfahren. Noch an demselben Abend kamen von Assche her sechshundert Franzosen mit Kanonen, und von der andern Seite rückte eine Abteilung der Genter Garnison heran. Die Aufständischen mußten flüchten, indem sie zwei Tote und drei Gefangne zurückließen. Zwei von diesen wurden in Brüssel erschossen. Es gelang der Polizei auch, des Barons de Meer habhaft zu werdeu. Es war ein kleiner, magerer Mann mit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/328>, abgerufen am 24.07.2024.