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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Das zeremonielle Teetrinken bei den Japanern

beibehalten, und selbst heutzutage giebt es Theeschwärmer, die zur buddhistischen
Zensekte übertreten, und der Vorsteher eines Tempels in Kyöto teilt noch nach wie
vor Diplome unter thuen aus.

Wie lange die Theezeremvnien in diesem ersten, religiösen Stadium geblieben
sind, ist nicht festgestellt; doch weiß man bestimmt, daß spätestens im Jahre 1330
die zweite oder Luxusperiode begann. Die Beschreibungen von Theegelagen aus jener
Zeit erinnern lebhaft an die Märchen vou tausendnndeiner Nacht. Die Dcnmyv,
die täglich daran teilnahmen, lagen dabei auf Tiger- und Leopardenfellen; die
Wände der geräumigen Säle, worin sich die Gäste versammelten, waren mit kunst¬
vollen buddhistischen Bildern, mit Damast und Brvkatseide behängen, sowie mit
goldnen und silbernen Geschirren und Schwertern in prächtigen Scheiden. Köstliche
Wohlgerüche verbreiten sich durch die Gemächer, seltne Fische und Vögel, Süßig¬
keiten und teure Weine wurden aufgetragen, und zum Schluß setzte man den Ge-
ladnen in kostbaren Schalen Thee vor, dessen Ursprung sie erraten mußten. Man
verwandte zu solchem Gesellschaftsspiele, das in diesem Erraten bestand, die mannig¬
faltigsten Sorten aus den verschiednen Provinzen, und wer richtig geraten hatte,
konnte sich einen von den Schätzen an den Wänden wählen, durfte ihn aber nicht
selbst behalten, sondern mußte diesen Gewinn nach den Regeln der Theezeremonien
einer der zahlreichen Tänzerinnen, die bei derartigen Gelegenheiten immer zugegen
waren, zum Geschenk machen. Ganze Reichtümer wurden auf diese Weise ver¬
schwendet, auf der andern Seite jedoch wurde dadurch die Kunst gehoben, besonders
als gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts der prunkliebende Shogun Aoshimasa
dem Throne entsagte, um sich in seinem herrlichen Palaste Giukakuji in Kyvto in
Gesellschaft seiner Günstlinge, der vergnügungssüchtigen Oberpriester Shukö und
Shinnö, ganz den schönen Künsten zu widmen.

Von diesem Kleeblatt prunkliebender Prasser königlich-priesterlicher Würde
wurden auch mehrere Regeln des Theetrinkens eingeführt, die sich bis jetzt noch
erhalten haben. Auch das winzige Theezimmer in den japanischen Häusern, das
nur neun englische Quadratfuß mißt, stammt höchst wahrscheinlich aus jeuer Zeit.
Der Oberpriester Shinnö war ein großer Sachverständiger von Altertümern und
Knnstgcgenständen; er war auch der erste, der eine Art Schöpflöffel aufbrachte, den
sich Thceliebhaber seitdem gern selbst zu schnitzen pflegten. Das ganze fünfzehnte
und sechzehnte Jahrhundert hindurch standen bei den obern Klassen die Thee¬
zeremvnien in hohem Ansehen. Das Geschenk eines Teiles von einem Theeservice,
wie z. B. eine Kanne oder eine Tasse, gehörte zu den höchsten Guusterweisuugeu,
die ein Höherstehender seinem Untergebnen zu teil werden ließ. Wir lesen ferner
von hochadlichen Kriegern, die über dem Theetopf ihr Schwert vernachlässigten und
deshalb verabschiedet wurden, von einigen, die mit der Theekanne in der Hand ihr
Leben endeten, als ihr Schloß vom Feinde erstürmt wurde, und von andern, die
in solchem Falle vorher die Theegeschirre heimlich beiseite schaffen ließen, damit
diese, ihre größten Schätze, nicht in feindliche Hände fielen.

Nobunaga und Hideyoshi, zwei der größten japanischen Kriegsherren, waren
begeisterte Anhänger der Theezeremonien. Hidehoshi hat jedenfalls die größte Thee¬
gesellschaft gegeben, von der die Weltgeschichte berichtet. Die Einladnngskarte in der


schlüge erschallen. Als er eintrat, verrichtete eine Anzahl Andächtiger soeben laut ihre Gebete,
zwischen denen "wie dumpfer Geisterchor" die Stimme eines alten Bonzen ertönte. Als man
den Fremdling bemerkte, lud man ihn freundlichst ein, näher zu treten, und machte sogleich eine
kleine Pause, dabei wurde Thee herumgereicht, wovon auch dein "Seins-jm" (Westlichen) einige
Tiisichen verabreicht wurden.
Das zeremonielle Teetrinken bei den Japanern

beibehalten, und selbst heutzutage giebt es Theeschwärmer, die zur buddhistischen
Zensekte übertreten, und der Vorsteher eines Tempels in Kyöto teilt noch nach wie
vor Diplome unter thuen aus.

Wie lange die Theezeremvnien in diesem ersten, religiösen Stadium geblieben
sind, ist nicht festgestellt; doch weiß man bestimmt, daß spätestens im Jahre 1330
die zweite oder Luxusperiode begann. Die Beschreibungen von Theegelagen aus jener
Zeit erinnern lebhaft an die Märchen vou tausendnndeiner Nacht. Die Dcnmyv,
die täglich daran teilnahmen, lagen dabei auf Tiger- und Leopardenfellen; die
Wände der geräumigen Säle, worin sich die Gäste versammelten, waren mit kunst¬
vollen buddhistischen Bildern, mit Damast und Brvkatseide behängen, sowie mit
goldnen und silbernen Geschirren und Schwertern in prächtigen Scheiden. Köstliche
Wohlgerüche verbreiten sich durch die Gemächer, seltne Fische und Vögel, Süßig¬
keiten und teure Weine wurden aufgetragen, und zum Schluß setzte man den Ge-
ladnen in kostbaren Schalen Thee vor, dessen Ursprung sie erraten mußten. Man
verwandte zu solchem Gesellschaftsspiele, das in diesem Erraten bestand, die mannig¬
faltigsten Sorten aus den verschiednen Provinzen, und wer richtig geraten hatte,
konnte sich einen von den Schätzen an den Wänden wählen, durfte ihn aber nicht
selbst behalten, sondern mußte diesen Gewinn nach den Regeln der Theezeremonien
einer der zahlreichen Tänzerinnen, die bei derartigen Gelegenheiten immer zugegen
waren, zum Geschenk machen. Ganze Reichtümer wurden auf diese Weise ver¬
schwendet, auf der andern Seite jedoch wurde dadurch die Kunst gehoben, besonders
als gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts der prunkliebende Shogun Aoshimasa
dem Throne entsagte, um sich in seinem herrlichen Palaste Giukakuji in Kyvto in
Gesellschaft seiner Günstlinge, der vergnügungssüchtigen Oberpriester Shukö und
Shinnö, ganz den schönen Künsten zu widmen.

Von diesem Kleeblatt prunkliebender Prasser königlich-priesterlicher Würde
wurden auch mehrere Regeln des Theetrinkens eingeführt, die sich bis jetzt noch
erhalten haben. Auch das winzige Theezimmer in den japanischen Häusern, das
nur neun englische Quadratfuß mißt, stammt höchst wahrscheinlich aus jeuer Zeit.
Der Oberpriester Shinnö war ein großer Sachverständiger von Altertümern und
Knnstgcgenständen; er war auch der erste, der eine Art Schöpflöffel aufbrachte, den
sich Thceliebhaber seitdem gern selbst zu schnitzen pflegten. Das ganze fünfzehnte
und sechzehnte Jahrhundert hindurch standen bei den obern Klassen die Thee¬
zeremvnien in hohem Ansehen. Das Geschenk eines Teiles von einem Theeservice,
wie z. B. eine Kanne oder eine Tasse, gehörte zu den höchsten Guusterweisuugeu,
die ein Höherstehender seinem Untergebnen zu teil werden ließ. Wir lesen ferner
von hochadlichen Kriegern, die über dem Theetopf ihr Schwert vernachlässigten und
deshalb verabschiedet wurden, von einigen, die mit der Theekanne in der Hand ihr
Leben endeten, als ihr Schloß vom Feinde erstürmt wurde, und von andern, die
in solchem Falle vorher die Theegeschirre heimlich beiseite schaffen ließen, damit
diese, ihre größten Schätze, nicht in feindliche Hände fielen.

Nobunaga und Hideyoshi, zwei der größten japanischen Kriegsherren, waren
begeisterte Anhänger der Theezeremonien. Hidehoshi hat jedenfalls die größte Thee¬
gesellschaft gegeben, von der die Weltgeschichte berichtet. Die Einladnngskarte in der


schlüge erschallen. Als er eintrat, verrichtete eine Anzahl Andächtiger soeben laut ihre Gebete,
zwischen denen „wie dumpfer Geisterchor" die Stimme eines alten Bonzen ertönte. Als man
den Fremdling bemerkte, lud man ihn freundlichst ein, näher zu treten, und machte sogleich eine
kleine Pause, dabei wurde Thee herumgereicht, wovon auch dein „Seins-jm" (Westlichen) einige
Tiisichen verabreicht wurden.
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[0428] Das zeremonielle Teetrinken bei den Japanern beibehalten, und selbst heutzutage giebt es Theeschwärmer, die zur buddhistischen Zensekte übertreten, und der Vorsteher eines Tempels in Kyöto teilt noch nach wie vor Diplome unter thuen aus. Wie lange die Theezeremvnien in diesem ersten, religiösen Stadium geblieben sind, ist nicht festgestellt; doch weiß man bestimmt, daß spätestens im Jahre 1330 die zweite oder Luxusperiode begann. Die Beschreibungen von Theegelagen aus jener Zeit erinnern lebhaft an die Märchen vou tausendnndeiner Nacht. Die Dcnmyv, die täglich daran teilnahmen, lagen dabei auf Tiger- und Leopardenfellen; die Wände der geräumigen Säle, worin sich die Gäste versammelten, waren mit kunst¬ vollen buddhistischen Bildern, mit Damast und Brvkatseide behängen, sowie mit goldnen und silbernen Geschirren und Schwertern in prächtigen Scheiden. Köstliche Wohlgerüche verbreiten sich durch die Gemächer, seltne Fische und Vögel, Süßig¬ keiten und teure Weine wurden aufgetragen, und zum Schluß setzte man den Ge- ladnen in kostbaren Schalen Thee vor, dessen Ursprung sie erraten mußten. Man verwandte zu solchem Gesellschaftsspiele, das in diesem Erraten bestand, die mannig¬ faltigsten Sorten aus den verschiednen Provinzen, und wer richtig geraten hatte, konnte sich einen von den Schätzen an den Wänden wählen, durfte ihn aber nicht selbst behalten, sondern mußte diesen Gewinn nach den Regeln der Theezeremonien einer der zahlreichen Tänzerinnen, die bei derartigen Gelegenheiten immer zugegen waren, zum Geschenk machen. Ganze Reichtümer wurden auf diese Weise ver¬ schwendet, auf der andern Seite jedoch wurde dadurch die Kunst gehoben, besonders als gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts der prunkliebende Shogun Aoshimasa dem Throne entsagte, um sich in seinem herrlichen Palaste Giukakuji in Kyvto in Gesellschaft seiner Günstlinge, der vergnügungssüchtigen Oberpriester Shukö und Shinnö, ganz den schönen Künsten zu widmen. Von diesem Kleeblatt prunkliebender Prasser königlich-priesterlicher Würde wurden auch mehrere Regeln des Theetrinkens eingeführt, die sich bis jetzt noch erhalten haben. Auch das winzige Theezimmer in den japanischen Häusern, das nur neun englische Quadratfuß mißt, stammt höchst wahrscheinlich aus jeuer Zeit. Der Oberpriester Shinnö war ein großer Sachverständiger von Altertümern und Knnstgcgenständen; er war auch der erste, der eine Art Schöpflöffel aufbrachte, den sich Thceliebhaber seitdem gern selbst zu schnitzen pflegten. Das ganze fünfzehnte und sechzehnte Jahrhundert hindurch standen bei den obern Klassen die Thee¬ zeremvnien in hohem Ansehen. Das Geschenk eines Teiles von einem Theeservice, wie z. B. eine Kanne oder eine Tasse, gehörte zu den höchsten Guusterweisuugeu, die ein Höherstehender seinem Untergebnen zu teil werden ließ. Wir lesen ferner von hochadlichen Kriegern, die über dem Theetopf ihr Schwert vernachlässigten und deshalb verabschiedet wurden, von einigen, die mit der Theekanne in der Hand ihr Leben endeten, als ihr Schloß vom Feinde erstürmt wurde, und von andern, die in solchem Falle vorher die Theegeschirre heimlich beiseite schaffen ließen, damit diese, ihre größten Schätze, nicht in feindliche Hände fielen. Nobunaga und Hideyoshi, zwei der größten japanischen Kriegsherren, waren begeisterte Anhänger der Theezeremonien. Hidehoshi hat jedenfalls die größte Thee¬ gesellschaft gegeben, von der die Weltgeschichte berichtet. Die Einladnngskarte in der schlüge erschallen. Als er eintrat, verrichtete eine Anzahl Andächtiger soeben laut ihre Gebete, zwischen denen „wie dumpfer Geisterchor" die Stimme eines alten Bonzen ertönte. Als man den Fremdling bemerkte, lud man ihn freundlichst ein, näher zu treten, und machte sogleich eine kleine Pause, dabei wurde Thee herumgereicht, wovon auch dein „Seins-jm" (Westlichen) einige Tiisichen verabreicht wurden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/428>, abgerufen am 27.07.2024.