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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

erzeugnisse kein Wort zu verliere". Was aus der Schreiberzunft kommt ein Sprach-
und Schriftbereicherungen, ist ja in der Regel abgeschmackter als saures Bier,
und wenn ich zu befehlen hatte, so müßte jeder, der auf einer Behörde schreiben
will, zunächst ein sxaMsu riAvrosuni durchmachen, daß er den Wustmann in- und
auswendig kann. Aber ist denn Kiautschou eine Erfindung der Schreibstube?
Keineswegs! Sondern lange, ehe irgend jemand daran dachte, daß einst die
deutsche Fahne über dieser guten Stadt des Mittelreiches wehen würde, hatte
unser gründlichster Kenner Chinas, Freiherr von Richthofeu, die Schreibart tschou
vorgeschlagen und wissenschaftlich begründet, und schon vor vielen Jahren hat sie
der Andrsische Handatlas angenommen, von dem mau wohl ohne Übertreibung
sagen kann, daß er in aller Händen sei. Die Schreibcrzunft also, die uns an¬
fänglich aus Eignen das Ungeheuer Kiaotschan beschert hatte, verdient diesmal
volles Lob, daß sie sich noch rechtzeitig bekehrt und zu dem gewandt hat, ums
von Wissenschaft und Praxis festgestellt war. Aber deu Deutschen ist nun einmal
nichts recht zu machen. So schlägt denn E. v. d. Br. vor, sich mit Kinn zu be¬
gnügen mild dadurch sechs Buchstaben zu ersparen, weil doch tschou im Chinesischen
weiter nichts als Stadt bedeute. Ausgezeichnet! Zwar der Einzelne kommt nicht
oft in den Fall, Kiautschou zu schreibe", und die Ersparnis wäre nicht groß,
wenn der Vorschlag darauf beschränkt bliebe. Aber wie, wenn man ihn weiter
ausdehnte? Welch ein Ausblick auf Ersparnisse eröffnete sich dann erst! Wir
werden also in Zukunft nur noch Bel, Star, Now und Buschte sage" und schreiben;
denn die Anhängsel grad, gard, gorod und breit bedeuten ja im slawischen auch
weiter nichts als Stadt. Wer hätte sich nicht schon über die protzigen Füufsilber
Adrianopel und Konstantinopel geärgert? Weg also mit dem pel und von jetzt
ab mir uoch Adriauv und Konstantin"; damit gewinnen wir zugleich Philippv,
Sebasto und Nea. Die Siege von 1370 sind natürlich bei Vivu, Rezon und
Noisse erfochten worden. Ob freilich unsre zahlreichen Neu- und andre Städter
damit einverstanden wären, wenn man ihre Geburtsstätten zu Neu, Aru, Lipp,
Duder u. s. w. amputirte, lasse ich dahingestellt sei"; hoffen wir, daß sie sich dem
Gemeinwohl fügen werden.

Allein Herr v. d. Br. scheint selbst nicht unbedingt darauf zu vertrauen, daß
sein Borschlag durchginge. So überlegt er denn, wie er das unselige tschou
aussprechen soll, und, ungefähr wie Faust nach langem Sinnen endlich getrost
schreibt: Im Anfang war die That, so spricht auch er getrost: tscho--u. Ich
bin weit entfernt, zu leugnen, daß wir Deutschen ein on als Diphthongen nicht
haben, ja daß sogar die Buchstabenfvlge o und n im Deutschen fast nie vor¬
kommt, aber ist deshalb schon jemals irgend einer im Zweifel gewesen, wie er
den Namen des Herrn Soundso auszusprechen hätte? Oder hat schon jemand
nach langem Sinnen, ob er vielleicht lieber Scmndso oder Sundso sagen solle,
endlich getrost So--undso gesagt? Wie um des Himmels willen soll man also,
wohlgemerkt im Deutschen, tschou anders aussprechen als eben tscho--u? Und
weshalb soll on nicht eine Nachschreibuug des Chinesischen sein können, wohlver¬
standen des chinesischen Lautes, geradeso, wie die Engländer diesen Laut an
oder vo nachschreiben, weil sie diese Buchstaben in ihrer Sprache gleichfalls o--u
nussprccheu? Wenn also die Jugend patriotisch ausruft: Sprecht und schreibt
deutsch Kiautschau! so ist darauf zu erwidern: on ist der Sprache nach freilich
chinesisch, der Schrift nach aber deutsch; an dagegen ist geschrieben englisch und
gesprochen -- Unsinn. Aber nur Deutschen sind wunderliche Leute, uns sällt alles
eher ein, als das Einfache und Natürliche, und wenn wir uns endlich einmal er-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

erzeugnisse kein Wort zu verliere». Was aus der Schreiberzunft kommt ein Sprach-
und Schriftbereicherungen, ist ja in der Regel abgeschmackter als saures Bier,
und wenn ich zu befehlen hatte, so müßte jeder, der auf einer Behörde schreiben
will, zunächst ein sxaMsu riAvrosuni durchmachen, daß er den Wustmann in- und
auswendig kann. Aber ist denn Kiautschou eine Erfindung der Schreibstube?
Keineswegs! Sondern lange, ehe irgend jemand daran dachte, daß einst die
deutsche Fahne über dieser guten Stadt des Mittelreiches wehen würde, hatte
unser gründlichster Kenner Chinas, Freiherr von Richthofeu, die Schreibart tschou
vorgeschlagen und wissenschaftlich begründet, und schon vor vielen Jahren hat sie
der Andrsische Handatlas angenommen, von dem mau wohl ohne Übertreibung
sagen kann, daß er in aller Händen sei. Die Schreibcrzunft also, die uns an¬
fänglich aus Eignen das Ungeheuer Kiaotschan beschert hatte, verdient diesmal
volles Lob, daß sie sich noch rechtzeitig bekehrt und zu dem gewandt hat, ums
von Wissenschaft und Praxis festgestellt war. Aber deu Deutschen ist nun einmal
nichts recht zu machen. So schlägt denn E. v. d. Br. vor, sich mit Kinn zu be¬
gnügen mild dadurch sechs Buchstaben zu ersparen, weil doch tschou im Chinesischen
weiter nichts als Stadt bedeute. Ausgezeichnet! Zwar der Einzelne kommt nicht
oft in den Fall, Kiautschou zu schreibe», und die Ersparnis wäre nicht groß,
wenn der Vorschlag darauf beschränkt bliebe. Aber wie, wenn man ihn weiter
ausdehnte? Welch ein Ausblick auf Ersparnisse eröffnete sich dann erst! Wir
werden also in Zukunft nur noch Bel, Star, Now und Buschte sage» und schreiben;
denn die Anhängsel grad, gard, gorod und breit bedeuten ja im slawischen auch
weiter nichts als Stadt. Wer hätte sich nicht schon über die protzigen Füufsilber
Adrianopel und Konstantinopel geärgert? Weg also mit dem pel und von jetzt
ab mir uoch Adriauv und Konstantin»; damit gewinnen wir zugleich Philippv,
Sebasto und Nea. Die Siege von 1370 sind natürlich bei Vivu, Rezon und
Noisse erfochten worden. Ob freilich unsre zahlreichen Neu- und andre Städter
damit einverstanden wären, wenn man ihre Geburtsstätten zu Neu, Aru, Lipp,
Duder u. s. w. amputirte, lasse ich dahingestellt sei»; hoffen wir, daß sie sich dem
Gemeinwohl fügen werden.

Allein Herr v. d. Br. scheint selbst nicht unbedingt darauf zu vertrauen, daß
sein Borschlag durchginge. So überlegt er denn, wie er das unselige tschou
aussprechen soll, und, ungefähr wie Faust nach langem Sinnen endlich getrost
schreibt: Im Anfang war die That, so spricht auch er getrost: tscho—u. Ich
bin weit entfernt, zu leugnen, daß wir Deutschen ein on als Diphthongen nicht
haben, ja daß sogar die Buchstabenfvlge o und n im Deutschen fast nie vor¬
kommt, aber ist deshalb schon jemals irgend einer im Zweifel gewesen, wie er
den Namen des Herrn Soundso auszusprechen hätte? Oder hat schon jemand
nach langem Sinnen, ob er vielleicht lieber Scmndso oder Sundso sagen solle,
endlich getrost So—undso gesagt? Wie um des Himmels willen soll man also,
wohlgemerkt im Deutschen, tschou anders aussprechen als eben tscho—u? Und
weshalb soll on nicht eine Nachschreibuug des Chinesischen sein können, wohlver¬
standen des chinesischen Lautes, geradeso, wie die Engländer diesen Laut an
oder vo nachschreiben, weil sie diese Buchstaben in ihrer Sprache gleichfalls o—u
nussprccheu? Wenn also die Jugend patriotisch ausruft: Sprecht und schreibt
deutsch Kiautschau! so ist darauf zu erwidern: on ist der Sprache nach freilich
chinesisch, der Schrift nach aber deutsch; an dagegen ist geschrieben englisch und
gesprochen — Unsinn. Aber nur Deutschen sind wunderliche Leute, uns sällt alles
eher ein, als das Einfache und Natürliche, und wenn wir uns endlich einmal er-


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[0413] Maßgebliches und Unmaßgebliches erzeugnisse kein Wort zu verliere». Was aus der Schreiberzunft kommt ein Sprach- und Schriftbereicherungen, ist ja in der Regel abgeschmackter als saures Bier, und wenn ich zu befehlen hatte, so müßte jeder, der auf einer Behörde schreiben will, zunächst ein sxaMsu riAvrosuni durchmachen, daß er den Wustmann in- und auswendig kann. Aber ist denn Kiautschou eine Erfindung der Schreibstube? Keineswegs! Sondern lange, ehe irgend jemand daran dachte, daß einst die deutsche Fahne über dieser guten Stadt des Mittelreiches wehen würde, hatte unser gründlichster Kenner Chinas, Freiherr von Richthofeu, die Schreibart tschou vorgeschlagen und wissenschaftlich begründet, und schon vor vielen Jahren hat sie der Andrsische Handatlas angenommen, von dem mau wohl ohne Übertreibung sagen kann, daß er in aller Händen sei. Die Schreibcrzunft also, die uns an¬ fänglich aus Eignen das Ungeheuer Kiaotschan beschert hatte, verdient diesmal volles Lob, daß sie sich noch rechtzeitig bekehrt und zu dem gewandt hat, ums von Wissenschaft und Praxis festgestellt war. Aber deu Deutschen ist nun einmal nichts recht zu machen. So schlägt denn E. v. d. Br. vor, sich mit Kinn zu be¬ gnügen mild dadurch sechs Buchstaben zu ersparen, weil doch tschou im Chinesischen weiter nichts als Stadt bedeute. Ausgezeichnet! Zwar der Einzelne kommt nicht oft in den Fall, Kiautschou zu schreibe», und die Ersparnis wäre nicht groß, wenn der Vorschlag darauf beschränkt bliebe. Aber wie, wenn man ihn weiter ausdehnte? Welch ein Ausblick auf Ersparnisse eröffnete sich dann erst! Wir werden also in Zukunft nur noch Bel, Star, Now und Buschte sage» und schreiben; denn die Anhängsel grad, gard, gorod und breit bedeuten ja im slawischen auch weiter nichts als Stadt. Wer hätte sich nicht schon über die protzigen Füufsilber Adrianopel und Konstantinopel geärgert? Weg also mit dem pel und von jetzt ab mir uoch Adriauv und Konstantin»; damit gewinnen wir zugleich Philippv, Sebasto und Nea. Die Siege von 1370 sind natürlich bei Vivu, Rezon und Noisse erfochten worden. Ob freilich unsre zahlreichen Neu- und andre Städter damit einverstanden wären, wenn man ihre Geburtsstätten zu Neu, Aru, Lipp, Duder u. s. w. amputirte, lasse ich dahingestellt sei»; hoffen wir, daß sie sich dem Gemeinwohl fügen werden. Allein Herr v. d. Br. scheint selbst nicht unbedingt darauf zu vertrauen, daß sein Borschlag durchginge. So überlegt er denn, wie er das unselige tschou aussprechen soll, und, ungefähr wie Faust nach langem Sinnen endlich getrost schreibt: Im Anfang war die That, so spricht auch er getrost: tscho—u. Ich bin weit entfernt, zu leugnen, daß wir Deutschen ein on als Diphthongen nicht haben, ja daß sogar die Buchstabenfvlge o und n im Deutschen fast nie vor¬ kommt, aber ist deshalb schon jemals irgend einer im Zweifel gewesen, wie er den Namen des Herrn Soundso auszusprechen hätte? Oder hat schon jemand nach langem Sinnen, ob er vielleicht lieber Scmndso oder Sundso sagen solle, endlich getrost So—undso gesagt? Wie um des Himmels willen soll man also, wohlgemerkt im Deutschen, tschou anders aussprechen als eben tscho—u? Und weshalb soll on nicht eine Nachschreibuug des Chinesischen sein können, wohlver¬ standen des chinesischen Lautes, geradeso, wie die Engländer diesen Laut an oder vo nachschreiben, weil sie diese Buchstaben in ihrer Sprache gleichfalls o—u nussprccheu? Wenn also die Jugend patriotisch ausruft: Sprecht und schreibt deutsch Kiautschau! so ist darauf zu erwidern: on ist der Sprache nach freilich chinesisch, der Schrift nach aber deutsch; an dagegen ist geschrieben englisch und gesprochen — Unsinn. Aber nur Deutschen sind wunderliche Leute, uns sällt alles eher ein, als das Einfache und Natürliche, und wenn wir uns endlich einmal er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_227635/413>, abgerufen am 23.07.2024.