Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.Mcirineerfahrimgen aus dein Sezessionskriege ^86^ bis ^865 25 Fuß Wassertiefe bei Hochwasser. Da der Ausgang des Hafens aber von Eine große Schwierigkeit, die Auffindung und Markirung des Fahrwassers Mcirineerfahrimgen aus dein Sezessionskriege ^86^ bis ^865 25 Fuß Wassertiefe bei Hochwasser. Da der Ausgang des Hafens aber von Eine große Schwierigkeit, die Auffindung und Markirung des Fahrwassers <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0466" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/227368"/> <fw type="header" place="top"> Mcirineerfahrimgen aus dein Sezessionskriege ^86^ bis ^865</fw><lb/> <p xml:id="ID_1693" prev="#ID_1692"> 25 Fuß Wassertiefe bei Hochwasser. Da der Ausgang des Hafens aber von<lb/> mehreren Inseln begrenzt wird, so erforderte die Anlage einer festen Flotten¬<lb/> station die ständige Besetzung dieser Inseln durch eine starke Truppeumacht.<lb/> Je näher der Winter mit seinen Stürmen heranrückte, umso mehr wurde der<lb/> Mangel eines Schutzhafens empfunden; deshalb wurden Anfang Oktober 1861<lb/> Kriegsschiffe, eine Transportslotte für 12000 Mann und eine Transportflottc<lb/> für Vorräte und Kohlen zur Einrichtung der neuen Flottenstation ausgerüstet.<lb/> Am 29. Oktober verließ die Flotte mit geheim gehaltnen Befehlen Hampton<lb/> Roads. Die Kriegsflotte und die Transportflottc der Armee, zusammen gegen<lb/> fünfzig Schiffe, standen unter dein Kommando des Admirals S. F. Dupont;<lb/> die Transportflotte für die Vorräte, ans etwa fünfundzwanzig Segelschiffen,<lb/> war schon vorausgeschickt und wurde vou der Segelkorvette Vandalia begleitet.<lb/> Dupont hatte zur Verfügung zwei Dampffregatten, Wabash und die Sus-<lb/> quehaunci, die als Blockadeschiff vor Chcirlestou kreuzte und zum Kampf gegen<lb/> Port Royal herangezogen wurde, drei Dampfkorvcttcn, ein Vermessungsschiff,<lb/> zehn Kanonenboote und die Segelkorvette Vandalia, die, von einem Kanonen¬<lb/> boot geschleppt, das Gefecht mitmachte. Die Armeetransportflotte war aus<lb/> allen möglichen Hanoclsdampfern und großen Fährdampfern hergestellt. Das<lb/> Landungskorps stand uuter dem Befehl des Generals T. W. Shermcm. Bei<lb/> Kap Hatteras wurde die Flotte am 1. November durch einen der bekannten<lb/> Orkane vollständig zerstreut. Admiral Dupont setzte die Reise indes nach dem<lb/> bestimmten Versammlungsplatz vor der Barre von Port Royal fort und hatte<lb/> das Glück, daß sich die meisten Transporter und Kanonenboote nach und nach<lb/> bis zum 4. November dort einfanden. Es waren schließlich nur ein Armee-<lb/> und zwei Vorratstransporter verloren gegangen, deren Mannschaften aber fast<lb/> vollzählig gerettet waren.</p><lb/> <p xml:id="ID_1694"> Eine große Schwierigkeit, die Auffindung und Markirung des Fahrwassers<lb/> durch die mehr als zehn Seemeilen von der niedrigen, kaum sichtbaren Küste<lb/> abliegende Barre, und die weitere Auslotung nach dem eigentlichen Hafen<lb/> wurde, obgleich alle Landmarken entfernt und die Bojen absichtlich zur<lb/> Täuschung umgelegt worden waren, von der Vermessungsabteilung mit Hilfe<lb/> der Kanonenboote gut überwunden. Der Feind konnte diese Arbeit nicht<lb/> stören, weil seine unter dem Kommando des frühern Seeoffiziers I. Tatnall<lb/> stehenden, schwach armirten Handelsdampfer von den Kanonenbooten bald bis<lb/> nnter die Kanonen der beiden Forts am Eingang des Hafens zurückgetrieben<lb/> wurden. Wären stärkere Schiffe im Besitz der Südstaaten gewesen, so würde<lb/> die Vermessung und dadurch das ganze Unternehmen der Nordstaaten sehr<lb/> verzögert oder unmöglich gemacht worden sein. Der Vorstoß der Kanonen¬<lb/> boote orientirte zugleich die nordstaatliche Flotte über die Lage und Stärke<lb/> der Befestigungen am Hafeneingang, des Forts Beauregard an der Nordseite<lb/> und des Forts Walker an der Südseite.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0466]
Mcirineerfahrimgen aus dein Sezessionskriege ^86^ bis ^865
25 Fuß Wassertiefe bei Hochwasser. Da der Ausgang des Hafens aber von
mehreren Inseln begrenzt wird, so erforderte die Anlage einer festen Flotten¬
station die ständige Besetzung dieser Inseln durch eine starke Truppeumacht.
Je näher der Winter mit seinen Stürmen heranrückte, umso mehr wurde der
Mangel eines Schutzhafens empfunden; deshalb wurden Anfang Oktober 1861
Kriegsschiffe, eine Transportslotte für 12000 Mann und eine Transportflottc
für Vorräte und Kohlen zur Einrichtung der neuen Flottenstation ausgerüstet.
Am 29. Oktober verließ die Flotte mit geheim gehaltnen Befehlen Hampton
Roads. Die Kriegsflotte und die Transportflottc der Armee, zusammen gegen
fünfzig Schiffe, standen unter dein Kommando des Admirals S. F. Dupont;
die Transportflotte für die Vorräte, ans etwa fünfundzwanzig Segelschiffen,
war schon vorausgeschickt und wurde vou der Segelkorvette Vandalia begleitet.
Dupont hatte zur Verfügung zwei Dampffregatten, Wabash und die Sus-
quehaunci, die als Blockadeschiff vor Chcirlestou kreuzte und zum Kampf gegen
Port Royal herangezogen wurde, drei Dampfkorvcttcn, ein Vermessungsschiff,
zehn Kanonenboote und die Segelkorvette Vandalia, die, von einem Kanonen¬
boot geschleppt, das Gefecht mitmachte. Die Armeetransportflotte war aus
allen möglichen Hanoclsdampfern und großen Fährdampfern hergestellt. Das
Landungskorps stand uuter dem Befehl des Generals T. W. Shermcm. Bei
Kap Hatteras wurde die Flotte am 1. November durch einen der bekannten
Orkane vollständig zerstreut. Admiral Dupont setzte die Reise indes nach dem
bestimmten Versammlungsplatz vor der Barre von Port Royal fort und hatte
das Glück, daß sich die meisten Transporter und Kanonenboote nach und nach
bis zum 4. November dort einfanden. Es waren schließlich nur ein Armee-
und zwei Vorratstransporter verloren gegangen, deren Mannschaften aber fast
vollzählig gerettet waren.
Eine große Schwierigkeit, die Auffindung und Markirung des Fahrwassers
durch die mehr als zehn Seemeilen von der niedrigen, kaum sichtbaren Küste
abliegende Barre, und die weitere Auslotung nach dem eigentlichen Hafen
wurde, obgleich alle Landmarken entfernt und die Bojen absichtlich zur
Täuschung umgelegt worden waren, von der Vermessungsabteilung mit Hilfe
der Kanonenboote gut überwunden. Der Feind konnte diese Arbeit nicht
stören, weil seine unter dem Kommando des frühern Seeoffiziers I. Tatnall
stehenden, schwach armirten Handelsdampfer von den Kanonenbooten bald bis
nnter die Kanonen der beiden Forts am Eingang des Hafens zurückgetrieben
wurden. Wären stärkere Schiffe im Besitz der Südstaaten gewesen, so würde
die Vermessung und dadurch das ganze Unternehmen der Nordstaaten sehr
verzögert oder unmöglich gemacht worden sein. Der Vorstoß der Kanonen¬
boote orientirte zugleich die nordstaatliche Flotte über die Lage und Stärke
der Befestigungen am Hafeneingang, des Forts Beauregard an der Nordseite
und des Forts Walker an der Südseite.
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