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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Will man über solche Krankheitserscheinungen urteilen, so kam: das immer
nur c>uf Grund persönlicher Wahrnehmungen geschehen; mit statistischen Thatsachen
läßt sich da kein Staat machen. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß seit acht
Jahren die Neigung zu Majestätsbeleidigungen im weitesten Sinne des Worts
-- d. h. die Neigung, die Person des Monarchen in Bezug auf seinen Beruf in
gehässiger Weise herabzusetzen -- unter den Gebildeten in Preußen, von allen
übrigen Leute" vorläufig abgesehen, in unerhörter Weise Angenommen hat. Auf¬
fallend war diese Zunahme namentlich in den Kreisen, die sich sonst als konservativ
und besonders königstreu zu bezeichnen pflegen und das auch früher wirklich waren;
und noch auffallender war sie in den Bernfsständcn, die in einem nähern Ver¬
hältnis zu dem Staatsoberhaupt selbst stehen. Gerade in diesen Kreisen haben sich
seit 1890 die raffinirten Schmähungen Qniddes und die ausgesucht verletzenden,
wenn auch dem Strafgesetzbuch geschickt angepaßten Pamphlete Harders, auch die
sich oft in derselben Richtung bewegenden Leistungen der Gelehrten des Kladdera¬
datsch einer Beliebtheit erfreut, die in Erstaunen versetzen, ja geradezu erschrecken
mußten. Wenn man eine der Wahrheit möglichst nahe kommende und gerechte
Erklärung dieser Erscheinung finden wollte, müßte man natürlich vor allem das
Verhalten des Monarchen selbst betrachten, umso mehr, als selbstverständlich die
von der Krankheit erfaßten Kreise gerade darin den Grund für ihr eignes Ver¬
halten sahen. Unzweifelhaft fordert Kaiser Wilhelm II. persönlich die Kritik mehr
heraus als irgend ein andrer herrschender europäischer Monarch und die Mehrzahl
der Monarchen der neuern Zeit überhaupt. Er ist eine scharf ausgeprägte Persön¬
lichkeit und ist geneigt, diese Persönlichkeit jederzeit ganz zum Ausdruck zu bringen,
bei jeder Gelegenheit voll in die Wagschnle zu werfen. Er spricht oft öffentlich
über die Zeitfragen, die die Öffentlichkeit beschäftigen, und er ist natürlich nicht
unfehlbar. Schon das führt dazu, daß viel über ihn gesprochen, viel kritisirt wird,
und schon das würde esksiis xaribus in einem gewissen Grade die Zunahme der
Mnjestätsbeleidignngen erklären. Ein Monarch, von dem man nicht spricht, wird
selten beleidigt werden. Aber das konnte doch nicht zur Erklärung der zunehmenden
Liebhaberei für Majestätsbeleidigungcn in den Kreisen, wo sie besonders auf-
fallend waren, genügen. Mochte man anch öfters den Wunsch aussprechen hören:
"Wenn doch der Kaiser weniger spräche; er giebt dem gehässigen Klatsch nur will-
kommne Nahrung!" so war das doch wahrhaftig etwas andres, als die auffällige
Neigung der sich ihrer königstrenen und konservativen Gesinnung rühmenden Masse
gebildeter Männer, die Reden des Kaisers und alle sonstigen Äußerungen seiner
Persönlichkeit aufzubauschen und dazu auszubeuten, den Monarchen herabzusetzen,
zu verkleinern und zu verhöhnen; etwas andres als das offenbare Vergnügen
daran, wenn sich jemand angelegen sein ließ, durch öffentliche Bethätigung dieser
Neigung das Vertrauen zum Monarchen im Volke zu untergraben. Man mag es
bedauern und tadeln, wenn jemand in hochwichtiger Stellung unvorsichtig Gelegenheit
giebt, ihn durch pfiffige Entstellung der Wahrheit zu verleumden und zu karikiren,
aber dem Maun, der diese Gelegenheit gehässig benutzt, drückt man deshalb doch
nicht die Hand, sondern weist ihn zur Thür hinaus, wenn man ein konservativer
und königstreuer Mann, überhaupt ein ehrlicher Kerl ist. Dafür scheint seit 1890
in der "bessern" Gesellschaft in Preußen das Gefühl stark abgenommen zu haben.

Und wodurch giebt denn die Politik des Kaisers Grund zu der leichtfertigen
Spielerei der bessern Gesellschaft mit Majestätsbeleidigungen? Es ist klar, daß
diese Liebhaberei besonders bei den Leuten guten Boden fand, die sich über Bis-
marcks Entlassung besonders entrüstet hatten. Es sind vielen damals bittre Thränen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Will man über solche Krankheitserscheinungen urteilen, so kam: das immer
nur c>uf Grund persönlicher Wahrnehmungen geschehen; mit statistischen Thatsachen
läßt sich da kein Staat machen. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß seit acht
Jahren die Neigung zu Majestätsbeleidigungen im weitesten Sinne des Worts
— d. h. die Neigung, die Person des Monarchen in Bezug auf seinen Beruf in
gehässiger Weise herabzusetzen — unter den Gebildeten in Preußen, von allen
übrigen Leute» vorläufig abgesehen, in unerhörter Weise Angenommen hat. Auf¬
fallend war diese Zunahme namentlich in den Kreisen, die sich sonst als konservativ
und besonders königstreu zu bezeichnen pflegen und das auch früher wirklich waren;
und noch auffallender war sie in den Bernfsständcn, die in einem nähern Ver¬
hältnis zu dem Staatsoberhaupt selbst stehen. Gerade in diesen Kreisen haben sich
seit 1890 die raffinirten Schmähungen Qniddes und die ausgesucht verletzenden,
wenn auch dem Strafgesetzbuch geschickt angepaßten Pamphlete Harders, auch die
sich oft in derselben Richtung bewegenden Leistungen der Gelehrten des Kladdera¬
datsch einer Beliebtheit erfreut, die in Erstaunen versetzen, ja geradezu erschrecken
mußten. Wenn man eine der Wahrheit möglichst nahe kommende und gerechte
Erklärung dieser Erscheinung finden wollte, müßte man natürlich vor allem das
Verhalten des Monarchen selbst betrachten, umso mehr, als selbstverständlich die
von der Krankheit erfaßten Kreise gerade darin den Grund für ihr eignes Ver¬
halten sahen. Unzweifelhaft fordert Kaiser Wilhelm II. persönlich die Kritik mehr
heraus als irgend ein andrer herrschender europäischer Monarch und die Mehrzahl
der Monarchen der neuern Zeit überhaupt. Er ist eine scharf ausgeprägte Persön¬
lichkeit und ist geneigt, diese Persönlichkeit jederzeit ganz zum Ausdruck zu bringen,
bei jeder Gelegenheit voll in die Wagschnle zu werfen. Er spricht oft öffentlich
über die Zeitfragen, die die Öffentlichkeit beschäftigen, und er ist natürlich nicht
unfehlbar. Schon das führt dazu, daß viel über ihn gesprochen, viel kritisirt wird,
und schon das würde esksiis xaribus in einem gewissen Grade die Zunahme der
Mnjestätsbeleidignngen erklären. Ein Monarch, von dem man nicht spricht, wird
selten beleidigt werden. Aber das konnte doch nicht zur Erklärung der zunehmenden
Liebhaberei für Majestätsbeleidigungcn in den Kreisen, wo sie besonders auf-
fallend waren, genügen. Mochte man anch öfters den Wunsch aussprechen hören:
„Wenn doch der Kaiser weniger spräche; er giebt dem gehässigen Klatsch nur will-
kommne Nahrung!" so war das doch wahrhaftig etwas andres, als die auffällige
Neigung der sich ihrer königstrenen und konservativen Gesinnung rühmenden Masse
gebildeter Männer, die Reden des Kaisers und alle sonstigen Äußerungen seiner
Persönlichkeit aufzubauschen und dazu auszubeuten, den Monarchen herabzusetzen,
zu verkleinern und zu verhöhnen; etwas andres als das offenbare Vergnügen
daran, wenn sich jemand angelegen sein ließ, durch öffentliche Bethätigung dieser
Neigung das Vertrauen zum Monarchen im Volke zu untergraben. Man mag es
bedauern und tadeln, wenn jemand in hochwichtiger Stellung unvorsichtig Gelegenheit
giebt, ihn durch pfiffige Entstellung der Wahrheit zu verleumden und zu karikiren,
aber dem Maun, der diese Gelegenheit gehässig benutzt, drückt man deshalb doch
nicht die Hand, sondern weist ihn zur Thür hinaus, wenn man ein konservativer
und königstreuer Mann, überhaupt ein ehrlicher Kerl ist. Dafür scheint seit 1890
in der „bessern" Gesellschaft in Preußen das Gefühl stark abgenommen zu haben.

Und wodurch giebt denn die Politik des Kaisers Grund zu der leichtfertigen
Spielerei der bessern Gesellschaft mit Majestätsbeleidigungen? Es ist klar, daß
diese Liebhaberei besonders bei den Leuten guten Boden fand, die sich über Bis-
marcks Entlassung besonders entrüstet hatten. Es sind vielen damals bittre Thränen


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[0286] Maßgebliches und Unmaßgebliches Will man über solche Krankheitserscheinungen urteilen, so kam: das immer nur c>uf Grund persönlicher Wahrnehmungen geschehen; mit statistischen Thatsachen läßt sich da kein Staat machen. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß seit acht Jahren die Neigung zu Majestätsbeleidigungen im weitesten Sinne des Worts — d. h. die Neigung, die Person des Monarchen in Bezug auf seinen Beruf in gehässiger Weise herabzusetzen — unter den Gebildeten in Preußen, von allen übrigen Leute» vorläufig abgesehen, in unerhörter Weise Angenommen hat. Auf¬ fallend war diese Zunahme namentlich in den Kreisen, die sich sonst als konservativ und besonders königstreu zu bezeichnen pflegen und das auch früher wirklich waren; und noch auffallender war sie in den Bernfsständcn, die in einem nähern Ver¬ hältnis zu dem Staatsoberhaupt selbst stehen. Gerade in diesen Kreisen haben sich seit 1890 die raffinirten Schmähungen Qniddes und die ausgesucht verletzenden, wenn auch dem Strafgesetzbuch geschickt angepaßten Pamphlete Harders, auch die sich oft in derselben Richtung bewegenden Leistungen der Gelehrten des Kladdera¬ datsch einer Beliebtheit erfreut, die in Erstaunen versetzen, ja geradezu erschrecken mußten. Wenn man eine der Wahrheit möglichst nahe kommende und gerechte Erklärung dieser Erscheinung finden wollte, müßte man natürlich vor allem das Verhalten des Monarchen selbst betrachten, umso mehr, als selbstverständlich die von der Krankheit erfaßten Kreise gerade darin den Grund für ihr eignes Ver¬ halten sahen. Unzweifelhaft fordert Kaiser Wilhelm II. persönlich die Kritik mehr heraus als irgend ein andrer herrschender europäischer Monarch und die Mehrzahl der Monarchen der neuern Zeit überhaupt. Er ist eine scharf ausgeprägte Persön¬ lichkeit und ist geneigt, diese Persönlichkeit jederzeit ganz zum Ausdruck zu bringen, bei jeder Gelegenheit voll in die Wagschnle zu werfen. Er spricht oft öffentlich über die Zeitfragen, die die Öffentlichkeit beschäftigen, und er ist natürlich nicht unfehlbar. Schon das führt dazu, daß viel über ihn gesprochen, viel kritisirt wird, und schon das würde esksiis xaribus in einem gewissen Grade die Zunahme der Mnjestätsbeleidignngen erklären. Ein Monarch, von dem man nicht spricht, wird selten beleidigt werden. Aber das konnte doch nicht zur Erklärung der zunehmenden Liebhaberei für Majestätsbeleidigungcn in den Kreisen, wo sie besonders auf- fallend waren, genügen. Mochte man anch öfters den Wunsch aussprechen hören: „Wenn doch der Kaiser weniger spräche; er giebt dem gehässigen Klatsch nur will- kommne Nahrung!" so war das doch wahrhaftig etwas andres, als die auffällige Neigung der sich ihrer königstrenen und konservativen Gesinnung rühmenden Masse gebildeter Männer, die Reden des Kaisers und alle sonstigen Äußerungen seiner Persönlichkeit aufzubauschen und dazu auszubeuten, den Monarchen herabzusetzen, zu verkleinern und zu verhöhnen; etwas andres als das offenbare Vergnügen daran, wenn sich jemand angelegen sein ließ, durch öffentliche Bethätigung dieser Neigung das Vertrauen zum Monarchen im Volke zu untergraben. Man mag es bedauern und tadeln, wenn jemand in hochwichtiger Stellung unvorsichtig Gelegenheit giebt, ihn durch pfiffige Entstellung der Wahrheit zu verleumden und zu karikiren, aber dem Maun, der diese Gelegenheit gehässig benutzt, drückt man deshalb doch nicht die Hand, sondern weist ihn zur Thür hinaus, wenn man ein konservativer und königstreuer Mann, überhaupt ein ehrlicher Kerl ist. Dafür scheint seit 1890 in der „bessern" Gesellschaft in Preußen das Gefühl stark abgenommen zu haben. Und wodurch giebt denn die Politik des Kaisers Grund zu der leichtfertigen Spielerei der bessern Gesellschaft mit Majestätsbeleidigungen? Es ist klar, daß diese Liebhaberei besonders bei den Leuten guten Boden fand, die sich über Bis- marcks Entlassung besonders entrüstet hatten. Es sind vielen damals bittre Thränen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/286>, abgerufen am 07.01.2025.