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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Feind, der uns an den Hals will, wenig an; da können wir zu Hause die Gro߬
macht spielen mit immer neuen Bataillonen, Schwadronen und Batterien, draußen
hätten wir unter den Großmächten trotz alledem unsre Rolle ausgespielt, und wir
hätten Spott und Vergewaltigung in ihrem bekannten "Konzert" ganz bescheiden
hinzunehmen und müßten noch die Hand dafür küssen. Das liegt alles so klar zu
Tage, daß jeder Widersprach eigentlich unmöglich erscheinen sollte. Und doch wird
er laut gerade da, wo er am wenigsten zu erwarten wäre, wenn nicht der helle
Unverstand, wie es den Anschein hat, wieder einmal ini deutschen Volke spukte.

Das Ältestenkollcginm der Korporation der Berliner Kaufmannschaft hat, wie
die Zeitungen melden, auf eine vom Hnndelstage oder sonst woher ergangne An¬
frage, ob es sich an einer Kundgebung für die Flottenverstärkung beteiligen wolle,
einstimmig eine ablehnende Antwort zu geben beschlossen mit der Begründung, das
sei eine "rein politische" Sache, mit der es sich nicht zu befassen habe und die
den Handelstag nichts angehe. Das ist angesichts der Flottenpläne des deutschen
Kaisers von der berufnen Vertretung des Großhandels und, wohlgemerkt, auch der
Großindustrie der Neichshauptstndt beschlossen worden, und wir zweifeln gar nicht
daran, daß, bis diese Zeilen gedruckt siud, uoch andre Hnudelskmnmern in deutschen
Großstädten diesem Beispiel der Berliner "Ältesten" gefolgt sein werden. Ein
solcher Ausfluß höchster handelspolitischer Reife und Weisheit verdient eine nähere
Beleuchtung.

Die "Ältesten" glauben die Sache jedenfalls besonders sein, besonders Pfiffig
gedrechselt zu haben. Zu der Flotteufrnge haben sie weder ja noch nein gesagt.
Nach oben und unten, nach links und rechts sind sie "schön raus." Wer kann
ihnen etwas vorwerfen? Niemand hat ein Recht, laut zwischen den Zeilen zu lesen.
Nur die gewissenhafte Scheu, gegen das Gesetz zu verstoßen, das seine Zuständig¬
keit begrenzt, hat das Kollegium bewogen, so zu beschließen. So stehts geschrieben;
niemand kann etwas andres beweisen, wenn die Herren Ältesten, wenn ganz Berlin,
ganz Deutschland auch zehnmal wissen, daß es anders ist. Es ist zum Erschrecken,
daß man in der Vertretung der Berliner Großindustrie und des Berliner Gro߬
handels solche alte "ausgefallue" Praktiken noch für möglich hält. Wissen denn
die Herren wirklich nicht, daß heutzutage die Öffentlichkeit auf solche Pfiffigkeiten
pfeift? Glauben sie wirklich, daß der Großhandel und die Großindustrie der
Neichshauptstndt sich in dieser Frage so aus der Affaire ziehen könne, ohne in heil¬
loser Weise die Stellung und deu Einfluß ihres ganzen Standes in Staat und
Reich zu schädigen? Und das noch dazu in einer Zeit, wo eine mächtige, er¬
bitterte Gegnerschaft sich aufs äußerste abmüht, sein Recht, sein Ansehen, seine Ehre
beim Volk und bei der Regierung herabzusetzen! Ist diesen alten Geschäftsleuten
wirklich uicht klar, wessen Geschäfte sie dnrch diese Überschlanheit führen? Viel
besser wäre es für sie gewesen, sie hätten offen und ehrlich Farbe bekannt, als
sich hinter die Schranken ihrer Zuständigkeit zu verkriechen, die sie doch nicht
decken. Kein Buchstabe im Gesetz verwehrt ihnen, die handelspolitische Bedeutung
einer politischen Frage zu erörtern, und uuzühligemale haben preußische Handels¬
kammern für dieses gute Recht gekämpst, dessen sich die Berliner Handelskammer,
eben die Herren "Ältesten," jetzt in unerhörter Verblendung selbst berauben. Also
fort mit der Maske, die niemanden täuscht und kein Wort weiter wert ist. Der
Beschluß der Herren Ältesten der Berliner Kaufmannschaft lautet in ehrliches
Deutsch übersetzt einfach: Wir stimmen gegen die Flottenverstärknng, weil wir der
deutschen Seemacht eine handelspolitische Bedeutung auch sür die Zukunft nicht zu¬
erkennen; wir stehen "unentwegt" zur Fahne der Demokratie im Bunde mit der


Grenzboten IV 13S7 76
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Feind, der uns an den Hals will, wenig an; da können wir zu Hause die Gro߬
macht spielen mit immer neuen Bataillonen, Schwadronen und Batterien, draußen
hätten wir unter den Großmächten trotz alledem unsre Rolle ausgespielt, und wir
hätten Spott und Vergewaltigung in ihrem bekannten „Konzert" ganz bescheiden
hinzunehmen und müßten noch die Hand dafür küssen. Das liegt alles so klar zu
Tage, daß jeder Widersprach eigentlich unmöglich erscheinen sollte. Und doch wird
er laut gerade da, wo er am wenigsten zu erwarten wäre, wenn nicht der helle
Unverstand, wie es den Anschein hat, wieder einmal ini deutschen Volke spukte.

Das Ältestenkollcginm der Korporation der Berliner Kaufmannschaft hat, wie
die Zeitungen melden, auf eine vom Hnndelstage oder sonst woher ergangne An¬
frage, ob es sich an einer Kundgebung für die Flottenverstärkung beteiligen wolle,
einstimmig eine ablehnende Antwort zu geben beschlossen mit der Begründung, das
sei eine „rein politische" Sache, mit der es sich nicht zu befassen habe und die
den Handelstag nichts angehe. Das ist angesichts der Flottenpläne des deutschen
Kaisers von der berufnen Vertretung des Großhandels und, wohlgemerkt, auch der
Großindustrie der Neichshauptstndt beschlossen worden, und wir zweifeln gar nicht
daran, daß, bis diese Zeilen gedruckt siud, uoch andre Hnudelskmnmern in deutschen
Großstädten diesem Beispiel der Berliner „Ältesten" gefolgt sein werden. Ein
solcher Ausfluß höchster handelspolitischer Reife und Weisheit verdient eine nähere
Beleuchtung.

Die „Ältesten" glauben die Sache jedenfalls besonders sein, besonders Pfiffig
gedrechselt zu haben. Zu der Flotteufrnge haben sie weder ja noch nein gesagt.
Nach oben und unten, nach links und rechts sind sie „schön raus." Wer kann
ihnen etwas vorwerfen? Niemand hat ein Recht, laut zwischen den Zeilen zu lesen.
Nur die gewissenhafte Scheu, gegen das Gesetz zu verstoßen, das seine Zuständig¬
keit begrenzt, hat das Kollegium bewogen, so zu beschließen. So stehts geschrieben;
niemand kann etwas andres beweisen, wenn die Herren Ältesten, wenn ganz Berlin,
ganz Deutschland auch zehnmal wissen, daß es anders ist. Es ist zum Erschrecken,
daß man in der Vertretung der Berliner Großindustrie und des Berliner Gro߬
handels solche alte „ausgefallue" Praktiken noch für möglich hält. Wissen denn
die Herren wirklich nicht, daß heutzutage die Öffentlichkeit auf solche Pfiffigkeiten
pfeift? Glauben sie wirklich, daß der Großhandel und die Großindustrie der
Neichshauptstndt sich in dieser Frage so aus der Affaire ziehen könne, ohne in heil¬
loser Weise die Stellung und deu Einfluß ihres ganzen Standes in Staat und
Reich zu schädigen? Und das noch dazu in einer Zeit, wo eine mächtige, er¬
bitterte Gegnerschaft sich aufs äußerste abmüht, sein Recht, sein Ansehen, seine Ehre
beim Volk und bei der Regierung herabzusetzen! Ist diesen alten Geschäftsleuten
wirklich uicht klar, wessen Geschäfte sie dnrch diese Überschlanheit führen? Viel
besser wäre es für sie gewesen, sie hätten offen und ehrlich Farbe bekannt, als
sich hinter die Schranken ihrer Zuständigkeit zu verkriechen, die sie doch nicht
decken. Kein Buchstabe im Gesetz verwehrt ihnen, die handelspolitische Bedeutung
einer politischen Frage zu erörtern, und uuzühligemale haben preußische Handels¬
kammern für dieses gute Recht gekämpst, dessen sich die Berliner Handelskammer,
eben die Herren „Ältesten," jetzt in unerhörter Verblendung selbst berauben. Also
fort mit der Maske, die niemanden täuscht und kein Wort weiter wert ist. Der
Beschluß der Herren Ältesten der Berliner Kaufmannschaft lautet in ehrliches
Deutsch übersetzt einfach: Wir stimmen gegen die Flottenverstärknng, weil wir der
deutschen Seemacht eine handelspolitische Bedeutung auch sür die Zukunft nicht zu¬
erkennen; wir stehen „unentwegt" zur Fahne der Demokratie im Bunde mit der


Grenzboten IV 13S7 76
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[0611] Maßgebliches und Unmaßgebliches Feind, der uns an den Hals will, wenig an; da können wir zu Hause die Gro߬ macht spielen mit immer neuen Bataillonen, Schwadronen und Batterien, draußen hätten wir unter den Großmächten trotz alledem unsre Rolle ausgespielt, und wir hätten Spott und Vergewaltigung in ihrem bekannten „Konzert" ganz bescheiden hinzunehmen und müßten noch die Hand dafür küssen. Das liegt alles so klar zu Tage, daß jeder Widersprach eigentlich unmöglich erscheinen sollte. Und doch wird er laut gerade da, wo er am wenigsten zu erwarten wäre, wenn nicht der helle Unverstand, wie es den Anschein hat, wieder einmal ini deutschen Volke spukte. Das Ältestenkollcginm der Korporation der Berliner Kaufmannschaft hat, wie die Zeitungen melden, auf eine vom Hnndelstage oder sonst woher ergangne An¬ frage, ob es sich an einer Kundgebung für die Flottenverstärkung beteiligen wolle, einstimmig eine ablehnende Antwort zu geben beschlossen mit der Begründung, das sei eine „rein politische" Sache, mit der es sich nicht zu befassen habe und die den Handelstag nichts angehe. Das ist angesichts der Flottenpläne des deutschen Kaisers von der berufnen Vertretung des Großhandels und, wohlgemerkt, auch der Großindustrie der Neichshauptstndt beschlossen worden, und wir zweifeln gar nicht daran, daß, bis diese Zeilen gedruckt siud, uoch andre Hnudelskmnmern in deutschen Großstädten diesem Beispiel der Berliner „Ältesten" gefolgt sein werden. Ein solcher Ausfluß höchster handelspolitischer Reife und Weisheit verdient eine nähere Beleuchtung. Die „Ältesten" glauben die Sache jedenfalls besonders sein, besonders Pfiffig gedrechselt zu haben. Zu der Flotteufrnge haben sie weder ja noch nein gesagt. Nach oben und unten, nach links und rechts sind sie „schön raus." Wer kann ihnen etwas vorwerfen? Niemand hat ein Recht, laut zwischen den Zeilen zu lesen. Nur die gewissenhafte Scheu, gegen das Gesetz zu verstoßen, das seine Zuständig¬ keit begrenzt, hat das Kollegium bewogen, so zu beschließen. So stehts geschrieben; niemand kann etwas andres beweisen, wenn die Herren Ältesten, wenn ganz Berlin, ganz Deutschland auch zehnmal wissen, daß es anders ist. Es ist zum Erschrecken, daß man in der Vertretung der Berliner Großindustrie und des Berliner Gro߬ handels solche alte „ausgefallue" Praktiken noch für möglich hält. Wissen denn die Herren wirklich nicht, daß heutzutage die Öffentlichkeit auf solche Pfiffigkeiten pfeift? Glauben sie wirklich, daß der Großhandel und die Großindustrie der Neichshauptstndt sich in dieser Frage so aus der Affaire ziehen könne, ohne in heil¬ loser Weise die Stellung und deu Einfluß ihres ganzen Standes in Staat und Reich zu schädigen? Und das noch dazu in einer Zeit, wo eine mächtige, er¬ bitterte Gegnerschaft sich aufs äußerste abmüht, sein Recht, sein Ansehen, seine Ehre beim Volk und bei der Regierung herabzusetzen! Ist diesen alten Geschäftsleuten wirklich uicht klar, wessen Geschäfte sie dnrch diese Überschlanheit führen? Viel besser wäre es für sie gewesen, sie hätten offen und ehrlich Farbe bekannt, als sich hinter die Schranken ihrer Zuständigkeit zu verkriechen, die sie doch nicht decken. Kein Buchstabe im Gesetz verwehrt ihnen, die handelspolitische Bedeutung einer politischen Frage zu erörtern, und uuzühligemale haben preußische Handels¬ kammern für dieses gute Recht gekämpst, dessen sich die Berliner Handelskammer, eben die Herren „Ältesten," jetzt in unerhörter Verblendung selbst berauben. Also fort mit der Maske, die niemanden täuscht und kein Wort weiter wert ist. Der Beschluß der Herren Ältesten der Berliner Kaufmannschaft lautet in ehrliches Deutsch übersetzt einfach: Wir stimmen gegen die Flottenverstärknng, weil wir der deutschen Seemacht eine handelspolitische Bedeutung auch sür die Zukunft nicht zu¬ erkennen; wir stehen „unentwegt" zur Fahne der Demokratie im Bunde mit der Grenzboten IV 13S7 76

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/611>, abgerufen am 22.07.2024.