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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gliedern haben, nicht oder nicht in dem Maße nötig ist. Aber diese Bevorzugung
entspringt teilweise dem Unistande, daß die Berichterstatter eine leitende Stelle bei
solchen Kasseiivercinigimgc" einnehmen und daher ihre Kassen genau kennen, die
andern Genossenschaften und Kreditinstitute aber nicht.

Während Glagau die offenbare Einseitigkeit solcher Berichterstatter gutheißt
und sogar sein Gesamturteil darauf gründet, findet er in dem Bericht, der die
lange bestehenden Vorschnßverscheine eines östlichen Bezirks für lciudlichcn Persoual-
kredit geeignet hält, aber von den noch jungen Raiffeisenkassen jener Provinz erst
die Erfolge "och einiger Zeit abwarten will, eine einseitige Darstellung.

Ganz objektiv und sicher gründlich gearbeitet sind die Berichte aus Baiern,
sowohl aus der Pfalz wie aus dem rechtsrheinischen Teil. Aus diesen Berichten,
ebenso wie aus dem mündlichen Referat des Berichterstatters or. Hecht (in Mann¬
heim) ist ersichtlich, daß sowohl Schulzesche wie Raiffcisensche Genossenschaften, aber
auch Sparkassen dem bäuerlichen Persoualkredit gute Dienste leisten und geeignet
sind, die Anforderungen der Bauern bezüglich des Personalkredits zu erfüllen,
selbstverständlich soweit bei den Sparkassen die Gesetzgebung das gestattet und nicht
Anlage in Hypotheken und Staatspapiere" vorschreibt. Wenn Glagau einige ver¬
einzelt vorgekommne und anch von den betreffenden Berichterstattern als Aus¬
nahmen bezeichnete Mißstände herausgreift und so den Schein erweckt, als ob man
bei den Vorschnßvereinen auf hohe Dividenden und Tantiemen der Vorstände hin¬
arbeite, so widerspricht das vollständig den Thatsachen; in Köln ist keine einzige
Klage laut geworden, obgleich die ländlichen Kreditgenossenschaften und die Land¬
wirtschaft mehrfach und gut vertreten war.

Dagegen ist nachgewiesen worden, wie die hohen Dividenden nur die Folge
des Umstandes sind, daß die betreffende Genossenschaft noch wenig eignes Kapital
angesammelt hat, so daß der Gewinn aus erborgten Kapital, Spareinlagen usw.
ans einen kleinen Betrag verteilt wird. Weiter wurde nachgewiesen, daß Vorschu߬
vereine teilweise billiger" Kredit gewähren als Raiffeisenkassen. Über die Vorschu߬
vereine erscheinen jährlich sehr gründliche Statistiker, über die Raiffeisenkassen sind
bisher noch keine erschienen, und schon deshalb kann ein Vergleich nicht zu ihren
Gunsten ausfallen. Thatsache ist aber, daß unter einer halben Million von Ge¬
nossenschaftern Schnlzescher Vereine, die Berichte zur Statistik liefern, 174 000 Land¬
wirte sind, daß diese von ihren Genossenschaften seit Jahre" sehr günstig Kredit
erhalten und in jeder Hinsicht mit ihrer Genossenschaft zufrieden sind.

Auch was Glagau über die Geschäftsführung und über die Kreditbedingungen
bei den Genossenschaften beider Gattungen sagt, entspricht nicht den Thatsachen.
Bei beiden Einrichtungen wird Bürgschaft verlangt; von zwei Bürge" ist bei dem
Schulzescheu Bereine nirgends die Rede. Hinfällig ist auch, was Glagcm bezüglich
der Bürgschaftsprovisiv" sagt; ist sie überhaupt irgendwo vorgekomme", so hängt
sie doch nicht mit der Einrichtung zusammen, sondern ist Privatsache, die überall
vorkommen kaun, wie leider trotz aller Kreditgenossenschaften anch immer noch'
Wucherer Geschäfte machen, weil ihnen Unwissenheit, Leidenschaft und Laster Beute
liefern. Unrichtig ist auch, daß bei Schulzescheu Genossenschaften der Wechsel ge¬
fordert worden sei; um" hat gerade ans dem Laude noch meist de" Schuldschein,
obgleich der Wechsel, weil er zur großer" Pünktlichkeit erzieht, viele Vorzüge hat.

Wenn Glagcm von der beschränkten "ut unbeschränkten Haft bei den Schulzeschen
Genossenschaften spricht, so zeigt das, daß er weder die Geschichte der Genossen¬
schaften noch die augenblicklichen Verhältnisse genügend kennt. Er sagt, die Schulzeschen
Ge"osse"schaften ermangelten "och der unbeschränkte" Haft. währe"d die unbeschränkte
Haft früher ja ganz allgemein vorgeschrieben war u"d die beschränkte heute nur


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gliedern haben, nicht oder nicht in dem Maße nötig ist. Aber diese Bevorzugung
entspringt teilweise dem Unistande, daß die Berichterstatter eine leitende Stelle bei
solchen Kasseiivercinigimgc» einnehmen und daher ihre Kassen genau kennen, die
andern Genossenschaften und Kreditinstitute aber nicht.

Während Glagau die offenbare Einseitigkeit solcher Berichterstatter gutheißt
und sogar sein Gesamturteil darauf gründet, findet er in dem Bericht, der die
lange bestehenden Vorschnßverscheine eines östlichen Bezirks für lciudlichcn Persoual-
kredit geeignet hält, aber von den noch jungen Raiffeisenkassen jener Provinz erst
die Erfolge »och einiger Zeit abwarten will, eine einseitige Darstellung.

Ganz objektiv und sicher gründlich gearbeitet sind die Berichte aus Baiern,
sowohl aus der Pfalz wie aus dem rechtsrheinischen Teil. Aus diesen Berichten,
ebenso wie aus dem mündlichen Referat des Berichterstatters or. Hecht (in Mann¬
heim) ist ersichtlich, daß sowohl Schulzesche wie Raiffcisensche Genossenschaften, aber
auch Sparkassen dem bäuerlichen Persoualkredit gute Dienste leisten und geeignet
sind, die Anforderungen der Bauern bezüglich des Personalkredits zu erfüllen,
selbstverständlich soweit bei den Sparkassen die Gesetzgebung das gestattet und nicht
Anlage in Hypotheken und Staatspapiere» vorschreibt. Wenn Glagau einige ver¬
einzelt vorgekommne und anch von den betreffenden Berichterstattern als Aus¬
nahmen bezeichnete Mißstände herausgreift und so den Schein erweckt, als ob man
bei den Vorschnßvereinen auf hohe Dividenden und Tantiemen der Vorstände hin¬
arbeite, so widerspricht das vollständig den Thatsachen; in Köln ist keine einzige
Klage laut geworden, obgleich die ländlichen Kreditgenossenschaften und die Land¬
wirtschaft mehrfach und gut vertreten war.

Dagegen ist nachgewiesen worden, wie die hohen Dividenden nur die Folge
des Umstandes sind, daß die betreffende Genossenschaft noch wenig eignes Kapital
angesammelt hat, so daß der Gewinn aus erborgten Kapital, Spareinlagen usw.
ans einen kleinen Betrag verteilt wird. Weiter wurde nachgewiesen, daß Vorschu߬
vereine teilweise billiger» Kredit gewähren als Raiffeisenkassen. Über die Vorschu߬
vereine erscheinen jährlich sehr gründliche Statistiker, über die Raiffeisenkassen sind
bisher noch keine erschienen, und schon deshalb kann ein Vergleich nicht zu ihren
Gunsten ausfallen. Thatsache ist aber, daß unter einer halben Million von Ge¬
nossenschaftern Schnlzescher Vereine, die Berichte zur Statistik liefern, 174 000 Land¬
wirte sind, daß diese von ihren Genossenschaften seit Jahre» sehr günstig Kredit
erhalten und in jeder Hinsicht mit ihrer Genossenschaft zufrieden sind.

Auch was Glagau über die Geschäftsführung und über die Kreditbedingungen
bei den Genossenschaften beider Gattungen sagt, entspricht nicht den Thatsachen.
Bei beiden Einrichtungen wird Bürgschaft verlangt; von zwei Bürge» ist bei dem
Schulzescheu Bereine nirgends die Rede. Hinfällig ist auch, was Glagcm bezüglich
der Bürgschaftsprovisiv» sagt; ist sie überhaupt irgendwo vorgekomme», so hängt
sie doch nicht mit der Einrichtung zusammen, sondern ist Privatsache, die überall
vorkommen kaun, wie leider trotz aller Kreditgenossenschaften anch immer noch'
Wucherer Geschäfte machen, weil ihnen Unwissenheit, Leidenschaft und Laster Beute
liefern. Unrichtig ist auch, daß bei Schulzescheu Genossenschaften der Wechsel ge¬
fordert worden sei; um» hat gerade ans dem Laude noch meist de» Schuldschein,
obgleich der Wechsel, weil er zur großer» Pünktlichkeit erzieht, viele Vorzüge hat.

Wenn Glagcm von der beschränkten »ut unbeschränkten Haft bei den Schulzeschen
Genossenschaften spricht, so zeigt das, daß er weder die Geschichte der Genossen¬
schaften noch die augenblicklichen Verhältnisse genügend kennt. Er sagt, die Schulzeschen
Ge»osse»schaften ermangelten »och der unbeschränkte» Haft. währe»d die unbeschränkte
Haft früher ja ganz allgemein vorgeschrieben war u»d die beschränkte heute nur


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[0503] Maßgebliches und Unmaßgebliches gliedern haben, nicht oder nicht in dem Maße nötig ist. Aber diese Bevorzugung entspringt teilweise dem Unistande, daß die Berichterstatter eine leitende Stelle bei solchen Kasseiivercinigimgc» einnehmen und daher ihre Kassen genau kennen, die andern Genossenschaften und Kreditinstitute aber nicht. Während Glagau die offenbare Einseitigkeit solcher Berichterstatter gutheißt und sogar sein Gesamturteil darauf gründet, findet er in dem Bericht, der die lange bestehenden Vorschnßverscheine eines östlichen Bezirks für lciudlichcn Persoual- kredit geeignet hält, aber von den noch jungen Raiffeisenkassen jener Provinz erst die Erfolge »och einiger Zeit abwarten will, eine einseitige Darstellung. Ganz objektiv und sicher gründlich gearbeitet sind die Berichte aus Baiern, sowohl aus der Pfalz wie aus dem rechtsrheinischen Teil. Aus diesen Berichten, ebenso wie aus dem mündlichen Referat des Berichterstatters or. Hecht (in Mann¬ heim) ist ersichtlich, daß sowohl Schulzesche wie Raiffcisensche Genossenschaften, aber auch Sparkassen dem bäuerlichen Persoualkredit gute Dienste leisten und geeignet sind, die Anforderungen der Bauern bezüglich des Personalkredits zu erfüllen, selbstverständlich soweit bei den Sparkassen die Gesetzgebung das gestattet und nicht Anlage in Hypotheken und Staatspapiere» vorschreibt. Wenn Glagau einige ver¬ einzelt vorgekommne und anch von den betreffenden Berichterstattern als Aus¬ nahmen bezeichnete Mißstände herausgreift und so den Schein erweckt, als ob man bei den Vorschnßvereinen auf hohe Dividenden und Tantiemen der Vorstände hin¬ arbeite, so widerspricht das vollständig den Thatsachen; in Köln ist keine einzige Klage laut geworden, obgleich die ländlichen Kreditgenossenschaften und die Land¬ wirtschaft mehrfach und gut vertreten war. Dagegen ist nachgewiesen worden, wie die hohen Dividenden nur die Folge des Umstandes sind, daß die betreffende Genossenschaft noch wenig eignes Kapital angesammelt hat, so daß der Gewinn aus erborgten Kapital, Spareinlagen usw. ans einen kleinen Betrag verteilt wird. Weiter wurde nachgewiesen, daß Vorschu߬ vereine teilweise billiger» Kredit gewähren als Raiffeisenkassen. Über die Vorschu߬ vereine erscheinen jährlich sehr gründliche Statistiker, über die Raiffeisenkassen sind bisher noch keine erschienen, und schon deshalb kann ein Vergleich nicht zu ihren Gunsten ausfallen. Thatsache ist aber, daß unter einer halben Million von Ge¬ nossenschaftern Schnlzescher Vereine, die Berichte zur Statistik liefern, 174 000 Land¬ wirte sind, daß diese von ihren Genossenschaften seit Jahre» sehr günstig Kredit erhalten und in jeder Hinsicht mit ihrer Genossenschaft zufrieden sind. Auch was Glagau über die Geschäftsführung und über die Kreditbedingungen bei den Genossenschaften beider Gattungen sagt, entspricht nicht den Thatsachen. Bei beiden Einrichtungen wird Bürgschaft verlangt; von zwei Bürge» ist bei dem Schulzescheu Bereine nirgends die Rede. Hinfällig ist auch, was Glagcm bezüglich der Bürgschaftsprovisiv» sagt; ist sie überhaupt irgendwo vorgekomme», so hängt sie doch nicht mit der Einrichtung zusammen, sondern ist Privatsache, die überall vorkommen kaun, wie leider trotz aller Kreditgenossenschaften anch immer noch' Wucherer Geschäfte machen, weil ihnen Unwissenheit, Leidenschaft und Laster Beute liefern. Unrichtig ist auch, daß bei Schulzescheu Genossenschaften der Wechsel ge¬ fordert worden sei; um» hat gerade ans dem Laude noch meist de» Schuldschein, obgleich der Wechsel, weil er zur großer» Pünktlichkeit erzieht, viele Vorzüge hat. Wenn Glagcm von der beschränkten »ut unbeschränkten Haft bei den Schulzeschen Genossenschaften spricht, so zeigt das, daß er weder die Geschichte der Genossen¬ schaften noch die augenblicklichen Verhältnisse genügend kennt. Er sagt, die Schulzeschen Ge»osse»schaften ermangelten »och der unbeschränkte» Haft. währe»d die unbeschränkte Haft früher ja ganz allgemein vorgeschrieben war u»d die beschränkte heute nur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/503>, abgerufen am 26.06.2024.