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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Arbeiterversicherung und Armenpflege

namentlich in dem "Deutschen Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit" einen
fruchtbaren Boden finden, umso mehr, als dieser in seinen eignen Erhebungen und
ebenso in den Verhandlungen der Jahresversammlung 1895 zu Leipzig (Heft 23
der Schriften) schon den Gründen für die Annahme der Armenlast Beachtung ge¬
schenkt und wertvolle Aufschlüsse über diese Erscheinung gegeben hat.

Von vornherein ist darauf hinzuweisen, daß die allgemeine Wirtschaftslage und
ahnliche zufällige Umstände einen so mächtigen Einfluß auf den Stand der Armenlast
ausüben können, daß ihm gegenüber die Einwirkung der Arbeiterversicherung voll¬
kommen verschwinden muß. Schon die "ungünstige Konjunktur" in vielen Geschäfts¬
zweigen in den ersten neunziger Jahren mit weitgehender Arbeitslosigkeit, ver¬
kürzter Arbeitszeit und niederm Verdienst hat jedenfalls in hohem Maße einen
solchen Einfluß ausgeübt und den Armenaufwand der großen Armeuverbände um
Millionen gesteigert. Wenn wir erfahren, daß z. B. in Berlin die Zahl der
Unterstütznngsfälle, nicht etwa der unterstützten Personen, von 193 588 im Jahre
1884 auf 397 860 im Jahre 1393 gestiegen, und daß der Aufwand für die
Unterstützungen in demselben Zeitraum von 6965477 auf 11304703 Mark an¬
gewachsen ist, wenn wir in Hamburg deu Aufwand von 2 815 082 auf 5 022 395 Mark
steigen sehen, im ganzen Königreich Baiern von 6 253 632 auf 7 697 847 Mark,
in der Stadt Düsseldorf von 329 954 auf 440 924 Mark, in Krefeld von 258 653
auf 384903 Mark usw., so muß ein beträchtlicher Teil dieser Unterschiede sicher
auf Rechnung der Konjunktur und dergleichen geschrieben werden, und die Armeil¬
behörden können nicht, wie Dr. Freund treffend bemerkt, ans Grund solcher Zahlen
einfach sagen: wir haben trotz der Versicherungsgesetze Hunderttausende mehr
ausgegeben, es kaun also von einer entlastenden Einwirkung nicht die Rede
sein. Der gedruckte Bericht des I)r. Freund sagt ausdrücklich, daß die dem
Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit zngegcmgnen Gutachten zahlreicher
Armenbehördcu ans Vertencrnng der Lebensmittel und Mieter, namentlich für
Arbeiterwohnungen, aus allgemeine Verschlechterung der Erwerbsverhältnisse, all¬
gemeine Arbeitslosigkeit, ungünstige Lage bestimmter im Orte stark vertretener
Industrien, schlechte Ernten, strenge Winter, Überschwemmungen, Jnflueuzacpidemicn
hingewiesen haben, und der Berichterstatter kann wohl Recht haben mit der An¬
nahme, daß die durch deu wirtschaftliche" Niedergang der in Betracht kommenden
Jahre hervorgerufuc besonders ungünstige Lage der arbeitenden Bevölkerung durch
die Arbeiterversicherung stark gemildert worden und dadurch das Eintreten einer
schweren Krisis verhütet worden sei. Man empfindet es bei der jetzt veröffent¬
lichten amtlichen Darstellung als einen unangenehmen Mangel, daß es unmöglich
gewesen ist, die Ergebnisse durch Nachweisungen aus den Jahren 1894 bis 1896
zu ergänzen, in denen sich die allgemeine Wirtschaftslage in aufsteigender Richtung
bewegt hat. Der vielfach gehörte Wunsch, daß nrmenstatistische Nachweise alljährlich
in der statistischen Zentrale des Reichs zusammengestellt werden möchten, erscheint
angesichts dieses Falls sehr begreiflich. Es ist ferner in den Antworten vielfach
darauf hingewiesen worden, daß von den hauptsächlich der Armenpflege anheim¬
fallenden Persvncnklassen sehr weite Kreise gar nicht von der Arbeiterversicherung be¬
troffen werden. Es ist in dieser Beziehung in den Verhandlungen des "Vereins
für Armenpflege und Wohlthätigkeit" namentlich darauf aufmerksam gemacht worden,
daß die weiblichen Hilfsbedürftigen die Armenpflege weit mehr belasten als die
männlichen, und daß sie gerade von der Arbeiterversicherung am wenigsten erfaßt
werden. Dr. Freund hoffte, das werde in Zukunft insofern besser werden, als
die Altersversicherung auch immer zahlreichere altersschwache arme Frauen in den


Arbeiterversicherung und Armenpflege

namentlich in dem „Deutschen Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit" einen
fruchtbaren Boden finden, umso mehr, als dieser in seinen eignen Erhebungen und
ebenso in den Verhandlungen der Jahresversammlung 1895 zu Leipzig (Heft 23
der Schriften) schon den Gründen für die Annahme der Armenlast Beachtung ge¬
schenkt und wertvolle Aufschlüsse über diese Erscheinung gegeben hat.

Von vornherein ist darauf hinzuweisen, daß die allgemeine Wirtschaftslage und
ahnliche zufällige Umstände einen so mächtigen Einfluß auf den Stand der Armenlast
ausüben können, daß ihm gegenüber die Einwirkung der Arbeiterversicherung voll¬
kommen verschwinden muß. Schon die „ungünstige Konjunktur" in vielen Geschäfts¬
zweigen in den ersten neunziger Jahren mit weitgehender Arbeitslosigkeit, ver¬
kürzter Arbeitszeit und niederm Verdienst hat jedenfalls in hohem Maße einen
solchen Einfluß ausgeübt und den Armenaufwand der großen Armeuverbände um
Millionen gesteigert. Wenn wir erfahren, daß z. B. in Berlin die Zahl der
Unterstütznngsfälle, nicht etwa der unterstützten Personen, von 193 588 im Jahre
1884 auf 397 860 im Jahre 1393 gestiegen, und daß der Aufwand für die
Unterstützungen in demselben Zeitraum von 6965477 auf 11304703 Mark an¬
gewachsen ist, wenn wir in Hamburg deu Aufwand von 2 815 082 auf 5 022 395 Mark
steigen sehen, im ganzen Königreich Baiern von 6 253 632 auf 7 697 847 Mark,
in der Stadt Düsseldorf von 329 954 auf 440 924 Mark, in Krefeld von 258 653
auf 384903 Mark usw., so muß ein beträchtlicher Teil dieser Unterschiede sicher
auf Rechnung der Konjunktur und dergleichen geschrieben werden, und die Armeil¬
behörden können nicht, wie Dr. Freund treffend bemerkt, ans Grund solcher Zahlen
einfach sagen: wir haben trotz der Versicherungsgesetze Hunderttausende mehr
ausgegeben, es kaun also von einer entlastenden Einwirkung nicht die Rede
sein. Der gedruckte Bericht des I)r. Freund sagt ausdrücklich, daß die dem
Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit zngegcmgnen Gutachten zahlreicher
Armenbehördcu ans Vertencrnng der Lebensmittel und Mieter, namentlich für
Arbeiterwohnungen, aus allgemeine Verschlechterung der Erwerbsverhältnisse, all¬
gemeine Arbeitslosigkeit, ungünstige Lage bestimmter im Orte stark vertretener
Industrien, schlechte Ernten, strenge Winter, Überschwemmungen, Jnflueuzacpidemicn
hingewiesen haben, und der Berichterstatter kann wohl Recht haben mit der An¬
nahme, daß die durch deu wirtschaftliche» Niedergang der in Betracht kommenden
Jahre hervorgerufuc besonders ungünstige Lage der arbeitenden Bevölkerung durch
die Arbeiterversicherung stark gemildert worden und dadurch das Eintreten einer
schweren Krisis verhütet worden sei. Man empfindet es bei der jetzt veröffent¬
lichten amtlichen Darstellung als einen unangenehmen Mangel, daß es unmöglich
gewesen ist, die Ergebnisse durch Nachweisungen aus den Jahren 1894 bis 1896
zu ergänzen, in denen sich die allgemeine Wirtschaftslage in aufsteigender Richtung
bewegt hat. Der vielfach gehörte Wunsch, daß nrmenstatistische Nachweise alljährlich
in der statistischen Zentrale des Reichs zusammengestellt werden möchten, erscheint
angesichts dieses Falls sehr begreiflich. Es ist ferner in den Antworten vielfach
darauf hingewiesen worden, daß von den hauptsächlich der Armenpflege anheim¬
fallenden Persvncnklassen sehr weite Kreise gar nicht von der Arbeiterversicherung be¬
troffen werden. Es ist in dieser Beziehung in den Verhandlungen des „Vereins
für Armenpflege und Wohlthätigkeit" namentlich darauf aufmerksam gemacht worden,
daß die weiblichen Hilfsbedürftigen die Armenpflege weit mehr belasten als die
männlichen, und daß sie gerade von der Arbeiterversicherung am wenigsten erfaßt
werden. Dr. Freund hoffte, das werde in Zukunft insofern besser werden, als
die Altersversicherung auch immer zahlreichere altersschwache arme Frauen in den


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[0635] Arbeiterversicherung und Armenpflege namentlich in dem „Deutschen Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit" einen fruchtbaren Boden finden, umso mehr, als dieser in seinen eignen Erhebungen und ebenso in den Verhandlungen der Jahresversammlung 1895 zu Leipzig (Heft 23 der Schriften) schon den Gründen für die Annahme der Armenlast Beachtung ge¬ schenkt und wertvolle Aufschlüsse über diese Erscheinung gegeben hat. Von vornherein ist darauf hinzuweisen, daß die allgemeine Wirtschaftslage und ahnliche zufällige Umstände einen so mächtigen Einfluß auf den Stand der Armenlast ausüben können, daß ihm gegenüber die Einwirkung der Arbeiterversicherung voll¬ kommen verschwinden muß. Schon die „ungünstige Konjunktur" in vielen Geschäfts¬ zweigen in den ersten neunziger Jahren mit weitgehender Arbeitslosigkeit, ver¬ kürzter Arbeitszeit und niederm Verdienst hat jedenfalls in hohem Maße einen solchen Einfluß ausgeübt und den Armenaufwand der großen Armeuverbände um Millionen gesteigert. Wenn wir erfahren, daß z. B. in Berlin die Zahl der Unterstütznngsfälle, nicht etwa der unterstützten Personen, von 193 588 im Jahre 1884 auf 397 860 im Jahre 1393 gestiegen, und daß der Aufwand für die Unterstützungen in demselben Zeitraum von 6965477 auf 11304703 Mark an¬ gewachsen ist, wenn wir in Hamburg deu Aufwand von 2 815 082 auf 5 022 395 Mark steigen sehen, im ganzen Königreich Baiern von 6 253 632 auf 7 697 847 Mark, in der Stadt Düsseldorf von 329 954 auf 440 924 Mark, in Krefeld von 258 653 auf 384903 Mark usw., so muß ein beträchtlicher Teil dieser Unterschiede sicher auf Rechnung der Konjunktur und dergleichen geschrieben werden, und die Armeil¬ behörden können nicht, wie Dr. Freund treffend bemerkt, ans Grund solcher Zahlen einfach sagen: wir haben trotz der Versicherungsgesetze Hunderttausende mehr ausgegeben, es kaun also von einer entlastenden Einwirkung nicht die Rede sein. Der gedruckte Bericht des I)r. Freund sagt ausdrücklich, daß die dem Verein für Armenpflege und Wohlthätigkeit zngegcmgnen Gutachten zahlreicher Armenbehördcu ans Vertencrnng der Lebensmittel und Mieter, namentlich für Arbeiterwohnungen, aus allgemeine Verschlechterung der Erwerbsverhältnisse, all¬ gemeine Arbeitslosigkeit, ungünstige Lage bestimmter im Orte stark vertretener Industrien, schlechte Ernten, strenge Winter, Überschwemmungen, Jnflueuzacpidemicn hingewiesen haben, und der Berichterstatter kann wohl Recht haben mit der An¬ nahme, daß die durch deu wirtschaftliche» Niedergang der in Betracht kommenden Jahre hervorgerufuc besonders ungünstige Lage der arbeitenden Bevölkerung durch die Arbeiterversicherung stark gemildert worden und dadurch das Eintreten einer schweren Krisis verhütet worden sei. Man empfindet es bei der jetzt veröffent¬ lichten amtlichen Darstellung als einen unangenehmen Mangel, daß es unmöglich gewesen ist, die Ergebnisse durch Nachweisungen aus den Jahren 1894 bis 1896 zu ergänzen, in denen sich die allgemeine Wirtschaftslage in aufsteigender Richtung bewegt hat. Der vielfach gehörte Wunsch, daß nrmenstatistische Nachweise alljährlich in der statistischen Zentrale des Reichs zusammengestellt werden möchten, erscheint angesichts dieses Falls sehr begreiflich. Es ist ferner in den Antworten vielfach darauf hingewiesen worden, daß von den hauptsächlich der Armenpflege anheim¬ fallenden Persvncnklassen sehr weite Kreise gar nicht von der Arbeiterversicherung be¬ troffen werden. Es ist in dieser Beziehung in den Verhandlungen des „Vereins für Armenpflege und Wohlthätigkeit" namentlich darauf aufmerksam gemacht worden, daß die weiblichen Hilfsbedürftigen die Armenpflege weit mehr belasten als die männlichen, und daß sie gerade von der Arbeiterversicherung am wenigsten erfaßt werden. Dr. Freund hoffte, das werde in Zukunft insofern besser werden, als die Altersversicherung auch immer zahlreichere altersschwache arme Frauen in den

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/635>, abgerufen am 23.07.2024.