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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Litteratur

Sozialismus für Schwäche und Dummheit. Trotzdem schreibt ein Theologe ein
Buch: Th. Carlyle und F. Nietzsche, wie sie Gott suchten, und was für einen
Gott sie fanden, von F. G. Wilhelmi (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht).
Daß sich Carlyle von dem kirchlichen Christentum lossagte und von sich aus eine
religiöse Weltanschauung mit einem Gott mitten darin wiederfand, ist bekannt. Nun
soll die Ähnlichkeit zwischen ihm und Nietzsche im Religiösen liegen. Nietzsches
"gotteshungrige und gottesdurstige Seele" habe zwar "den Gott nicht wieder¬
gefunden," aber er sei "religiös" (S. 23). Beide sollen "religiöse Naturen" sein
(S. 29). Nietzsche sei "nicht geradezu ein Erzieher zum Christentum," aber er
"vertrete das rechte evangelische Verhältnis von Tugend und Glück" (S. 62).
Sollte man es für möglich halten, daß so etwas ein christlicher Theologe schreibt,
mag feine Lehre von Gott auch noch so frei sei"? Er wird mir vorwerfen, ich
hätte seine Sätze aus ihrem Zusammenhange gerissen. Gewiß! Und ich will ihm
gern zugestehen, daß, was er in seinem Buche über Carlyle ausführt, zutreffend
ist, daß auch andre freisinnige Theologen, die der Verfasser anführt, vor ihm nach
bessern und tiefern Instinkten bei Nietzsche gesucht haben, endlich auch, daß, wenn
man sein Buch liest, mau wohl sieht, wie er, psychologisch, zu seiner wunderbaren
Parallele gekommen ist, und daß jene Sätze im Zusammenhange seines sonderbaren
Buches sich nicht ganz so wunderlich ausnehmen, wie sie an und für sich sind.
Aber trotzdem bleibt es dabei, daß die Ähnlichkeiten zwischen seinen beiden Männern
in Gegensätzen bestehen; genau so paradox wie das klingt, so disparat sind auch
die zwei Seiten seines Buches, und wenn er es sich zutraute, über Nietzsche etwas
zu lehren, so hätte er diesen Zweck sicherlich besser erreicht, wenn er Carlyle dabei
aus dem Spiele gelassen hätte. Ganz seltsam aber ist es, daß er Dinge sür seine
Ähnlichkeitstheorie in Anspruch nimmt, die Nietzsche vielmehr aus Carlyle genommen
und in seiner Art verarbeitet hat, so Carlyles Heroenkult, seinen Edelmenschen,
der aufstehen wird, die andern zu beherrschen, die Borliebe für das Alte Testament,
das Spruchartige und das Imperative des Ausdrucks usw. Wer könnte sich denn
Carlyle entziehen, der ihn viel gelesen hat, und das hat Nietzsche früher gethan.
Er hat ihn fogar zuerst verehrt und ist ihm gefolgt, und dann, als er über ihn
hinauswuchs, hat er ihn weggeworfen und schimpft auf ihn, wie er es mit so vielen
gemacht hat, mit Richard Wagner, den englischen Sensualisten, Herbert Spencer usw.
Das müßte doch jemand wissen, der über Nietzsche schreibt! Aber ist es denn
immer noch nötig, daß ernsthafte Männer ihn als Philosophen und Propheten
kommentiren? Ist er denn so schwer verständlich? Nach meiner Kenntnis seines
Lebens an dessen entscheidenden Punkten ist mir immer ein Wort sehr treffend
vorgekommen, das der verstorbne Bilroth in einem seiner Briefe ausspricht: Man
hat ihn gewogen und zu leicht befunden -- nämlich in Basel in seiner Professur.
Nietzsche nennt einmal Carlyles Weltanschauung sehr häßlich "ein zurückgetretnes
Mittagessen." Seine eigne mit ihrer ganzen vielbewunderten Schriftstellern könnte
man unbefriedigte und zurückgetretne Eitelkeit nennen. Gefällt sie jemandem, sub¬
jektiv, gut, darüber ist nicht zu streiten, und ebenso wenig darüber, daß er ein un-
gemein reich begabter Geist war. Aber will man ihn erklären, wissenschaftlich¬
biographisch verstehen, so versuche man es doch einmal mit jener Formel. Man
kommt weiter damit, als wenn man solche Bücher schreibt.


Neues von Heinrich Seidel.

Das Talent zum Glück ist zu allen Zeiten
viel seltner gewesen, als die Leute gewöhnlich glauben, besonders die, die unsre
Zeit als die von allen guten Geistern verlassene, trostlose, materialistisch-Pessimistische


Litteratur

Sozialismus für Schwäche und Dummheit. Trotzdem schreibt ein Theologe ein
Buch: Th. Carlyle und F. Nietzsche, wie sie Gott suchten, und was für einen
Gott sie fanden, von F. G. Wilhelmi (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht).
Daß sich Carlyle von dem kirchlichen Christentum lossagte und von sich aus eine
religiöse Weltanschauung mit einem Gott mitten darin wiederfand, ist bekannt. Nun
soll die Ähnlichkeit zwischen ihm und Nietzsche im Religiösen liegen. Nietzsches
„gotteshungrige und gottesdurstige Seele" habe zwar „den Gott nicht wieder¬
gefunden," aber er sei „religiös" (S. 23). Beide sollen „religiöse Naturen" sein
(S. 29). Nietzsche sei „nicht geradezu ein Erzieher zum Christentum," aber er
„vertrete das rechte evangelische Verhältnis von Tugend und Glück" (S. 62).
Sollte man es für möglich halten, daß so etwas ein christlicher Theologe schreibt,
mag feine Lehre von Gott auch noch so frei sei»? Er wird mir vorwerfen, ich
hätte seine Sätze aus ihrem Zusammenhange gerissen. Gewiß! Und ich will ihm
gern zugestehen, daß, was er in seinem Buche über Carlyle ausführt, zutreffend
ist, daß auch andre freisinnige Theologen, die der Verfasser anführt, vor ihm nach
bessern und tiefern Instinkten bei Nietzsche gesucht haben, endlich auch, daß, wenn
man sein Buch liest, mau wohl sieht, wie er, psychologisch, zu seiner wunderbaren
Parallele gekommen ist, und daß jene Sätze im Zusammenhange seines sonderbaren
Buches sich nicht ganz so wunderlich ausnehmen, wie sie an und für sich sind.
Aber trotzdem bleibt es dabei, daß die Ähnlichkeiten zwischen seinen beiden Männern
in Gegensätzen bestehen; genau so paradox wie das klingt, so disparat sind auch
die zwei Seiten seines Buches, und wenn er es sich zutraute, über Nietzsche etwas
zu lehren, so hätte er diesen Zweck sicherlich besser erreicht, wenn er Carlyle dabei
aus dem Spiele gelassen hätte. Ganz seltsam aber ist es, daß er Dinge sür seine
Ähnlichkeitstheorie in Anspruch nimmt, die Nietzsche vielmehr aus Carlyle genommen
und in seiner Art verarbeitet hat, so Carlyles Heroenkult, seinen Edelmenschen,
der aufstehen wird, die andern zu beherrschen, die Borliebe für das Alte Testament,
das Spruchartige und das Imperative des Ausdrucks usw. Wer könnte sich denn
Carlyle entziehen, der ihn viel gelesen hat, und das hat Nietzsche früher gethan.
Er hat ihn fogar zuerst verehrt und ist ihm gefolgt, und dann, als er über ihn
hinauswuchs, hat er ihn weggeworfen und schimpft auf ihn, wie er es mit so vielen
gemacht hat, mit Richard Wagner, den englischen Sensualisten, Herbert Spencer usw.
Das müßte doch jemand wissen, der über Nietzsche schreibt! Aber ist es denn
immer noch nötig, daß ernsthafte Männer ihn als Philosophen und Propheten
kommentiren? Ist er denn so schwer verständlich? Nach meiner Kenntnis seines
Lebens an dessen entscheidenden Punkten ist mir immer ein Wort sehr treffend
vorgekommen, das der verstorbne Bilroth in einem seiner Briefe ausspricht: Man
hat ihn gewogen und zu leicht befunden — nämlich in Basel in seiner Professur.
Nietzsche nennt einmal Carlyles Weltanschauung sehr häßlich „ein zurückgetretnes
Mittagessen." Seine eigne mit ihrer ganzen vielbewunderten Schriftstellern könnte
man unbefriedigte und zurückgetretne Eitelkeit nennen. Gefällt sie jemandem, sub¬
jektiv, gut, darüber ist nicht zu streiten, und ebenso wenig darüber, daß er ein un-
gemein reich begabter Geist war. Aber will man ihn erklären, wissenschaftlich¬
biographisch verstehen, so versuche man es doch einmal mit jener Formel. Man
kommt weiter damit, als wenn man solche Bücher schreibt.


Neues von Heinrich Seidel.

Das Talent zum Glück ist zu allen Zeiten
viel seltner gewesen, als die Leute gewöhnlich glauben, besonders die, die unsre
Zeit als die von allen guten Geistern verlassene, trostlose, materialistisch-Pessimistische


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[0598] Litteratur Sozialismus für Schwäche und Dummheit. Trotzdem schreibt ein Theologe ein Buch: Th. Carlyle und F. Nietzsche, wie sie Gott suchten, und was für einen Gott sie fanden, von F. G. Wilhelmi (Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht). Daß sich Carlyle von dem kirchlichen Christentum lossagte und von sich aus eine religiöse Weltanschauung mit einem Gott mitten darin wiederfand, ist bekannt. Nun soll die Ähnlichkeit zwischen ihm und Nietzsche im Religiösen liegen. Nietzsches „gotteshungrige und gottesdurstige Seele" habe zwar „den Gott nicht wieder¬ gefunden," aber er sei „religiös" (S. 23). Beide sollen „religiöse Naturen" sein (S. 29). Nietzsche sei „nicht geradezu ein Erzieher zum Christentum," aber er „vertrete das rechte evangelische Verhältnis von Tugend und Glück" (S. 62). Sollte man es für möglich halten, daß so etwas ein christlicher Theologe schreibt, mag feine Lehre von Gott auch noch so frei sei»? Er wird mir vorwerfen, ich hätte seine Sätze aus ihrem Zusammenhange gerissen. Gewiß! Und ich will ihm gern zugestehen, daß, was er in seinem Buche über Carlyle ausführt, zutreffend ist, daß auch andre freisinnige Theologen, die der Verfasser anführt, vor ihm nach bessern und tiefern Instinkten bei Nietzsche gesucht haben, endlich auch, daß, wenn man sein Buch liest, mau wohl sieht, wie er, psychologisch, zu seiner wunderbaren Parallele gekommen ist, und daß jene Sätze im Zusammenhange seines sonderbaren Buches sich nicht ganz so wunderlich ausnehmen, wie sie an und für sich sind. Aber trotzdem bleibt es dabei, daß die Ähnlichkeiten zwischen seinen beiden Männern in Gegensätzen bestehen; genau so paradox wie das klingt, so disparat sind auch die zwei Seiten seines Buches, und wenn er es sich zutraute, über Nietzsche etwas zu lehren, so hätte er diesen Zweck sicherlich besser erreicht, wenn er Carlyle dabei aus dem Spiele gelassen hätte. Ganz seltsam aber ist es, daß er Dinge sür seine Ähnlichkeitstheorie in Anspruch nimmt, die Nietzsche vielmehr aus Carlyle genommen und in seiner Art verarbeitet hat, so Carlyles Heroenkult, seinen Edelmenschen, der aufstehen wird, die andern zu beherrschen, die Borliebe für das Alte Testament, das Spruchartige und das Imperative des Ausdrucks usw. Wer könnte sich denn Carlyle entziehen, der ihn viel gelesen hat, und das hat Nietzsche früher gethan. Er hat ihn fogar zuerst verehrt und ist ihm gefolgt, und dann, als er über ihn hinauswuchs, hat er ihn weggeworfen und schimpft auf ihn, wie er es mit so vielen gemacht hat, mit Richard Wagner, den englischen Sensualisten, Herbert Spencer usw. Das müßte doch jemand wissen, der über Nietzsche schreibt! Aber ist es denn immer noch nötig, daß ernsthafte Männer ihn als Philosophen und Propheten kommentiren? Ist er denn so schwer verständlich? Nach meiner Kenntnis seines Lebens an dessen entscheidenden Punkten ist mir immer ein Wort sehr treffend vorgekommen, das der verstorbne Bilroth in einem seiner Briefe ausspricht: Man hat ihn gewogen und zu leicht befunden — nämlich in Basel in seiner Professur. Nietzsche nennt einmal Carlyles Weltanschauung sehr häßlich „ein zurückgetretnes Mittagessen." Seine eigne mit ihrer ganzen vielbewunderten Schriftstellern könnte man unbefriedigte und zurückgetretne Eitelkeit nennen. Gefällt sie jemandem, sub¬ jektiv, gut, darüber ist nicht zu streiten, und ebenso wenig darüber, daß er ein un- gemein reich begabter Geist war. Aber will man ihn erklären, wissenschaftlich¬ biographisch verstehen, so versuche man es doch einmal mit jener Formel. Man kommt weiter damit, als wenn man solche Bücher schreibt. Neues von Heinrich Seidel. Das Talent zum Glück ist zu allen Zeiten viel seltner gewesen, als die Leute gewöhnlich glauben, besonders die, die unsre Zeit als die von allen guten Geistern verlassene, trostlose, materialistisch-Pessimistische

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/598>, abgerufen am 23.07.2024.