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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Verwaltung möglich ist, während die Demokratie ein leeres Wort bleibt, so lange
der Einzelne unvermittelt einer Gesamtheit von vielen Millionen gegenübersteht.

Ein El kann dem andern nicht genauer gleichen, als diese Ansicht Bernsteins
der unsern. Nur ein Punkt fehlt bei ihm noch zur vollständigen Gleichheit: daß
der Zukuuftsstciat die Erleichterung, die er bringen soll, nur bringen kann, wenn
er die Bodenfrage löst. Gegen die Anerkennung dieser Wahrheit sträuben sich vor¬
läufig noch sowohl die Sozialdemokraten als die Agrarier. Aber Bernstein hat
nur noch einen Schritt bis dahin, da er die aus der Volksvermehrung ent¬
springenden Schwierigkeiten anerkennt, und in einem agrarischen Organ, Fühliugs
Landwirtschaftlicher Zeitung, stößt el" Rittergutsbesitzer Wadsack mit der Nase
darauf. Er klagt darüber, daß seit 1371 die Landbevölkerung in Deutschland von
63 auf 49 Prozent gesunken, die städtische von 37 auf 51 Prozent gestiegen sei.
Aber die Sache liegt doch nicht so, daß die Verschiebung bei gleichbleibender Ein¬
wohnerzahl erfolgte. Die Grundursache ist das Bevölkerungswachstum, das den
ländlichen Überschuß zur Abwanderung und zur Verstärkung der industriellen Be¬
völkerung zwingt, und erst daraus entwickeln sich die übrigen Ursachen, die dann
die ländliche Bevölkerung stellenweise -- keineswegs überall -- geradezu ver¬
mindern. Ein Dutzend mal haben wir ausgeführt, was Wadsack zum Lobe des
Landlebens sagt und von der Notwendigkeit, den Leuten die Lust und Liebe zum
ländlichen Leben zu erhalten; aber was nützt das alles, wenn der Landmann ab¬
wandern muß, weil er es entweder aus Mangel an käuflichen Acker zu keiner
Selbständigkeit bringt, oder weil ihn, wenn er schon selbständig war, der Hypo¬
thekengläubiger heruntertreibt? Und wie können die Agrarier diesem Zustande ab¬
zuhelfen hoffen, wenn all ihr Bemühen auf die Erhöhung des Bodenwerts gerichtet
ist, während gerade der unerschwingliche Bodenpreis, in dem sich die Vodenknappheit
ausdrückt, die Vermehrung der ländlichen Bevölkerung hindert? Nachdem die
Intensität der Bewirtschaftung einen gewissen Grad erreicht hat, giebt es nur noch ein
Mittel, das richtige Verhältnis zwischen der landwirtschaftlichen und der industriellen
Bevölkerung aufrecht zu erhalte": Erwerbung neuen Bodens.

In Uarda schildert Ebers, wie ein Knabe durch tägliche stundenlange Ein¬
schnürung in Brettchen zum verkrüppelten Zwerge gemacht wird. Daß zu enge
Landesgrenzen auf ein wachsendes Volk genau ebenso wirken müssen wie Ein¬
schnürungen in Bretter auf einen Knaben in der Zeit des Wachstums -- der Leser
möge selbst den Vergleich zwischen den physiologischen Wirkungen der einen Prozedur
mit den wirtschaftlichen, politischen und psychologischen der andern im einzelnen
durchführen --, dos ist eine so einfache, so offenbare, so allgemein seit Jahrtausenden
anerkannte Wahrheit, daß sich ihr nur ein schon der Verkümmerung und Verkrüppe-
lung anheimgefallenes Philistergehirn verschließen kann. Man stelle sich doch nur
einmal die grnnenhaften Zustände vor, die in England eingetreten sein müßten,
wenn alle die Engländer zu Hause geblieben wären, von denen die sechzig bis
siebzig Millionen Menschen englischer Abkunft in den englischen Kolonien und in
den Vereinigten Staaten stammen! Uns Deutsche haben unsre jämmerlichen poli¬
tischen Verhältnisse in den letzten drei Jahrhunderten verhindert, uns für weitere
Entwicklung Raum zu sichern. Und wie denn immer ein Übel das andre erzeugt:
unsre heutige geographische Lage, die Enge und die Gestalt unsrer Grenzen zwingen
uns zu einer straff militärischen Staatsverfassung, und diese bildet wieder ein
Hindernis der Expansion. Einmal beschränken die militärische Dienstpflicht und das
mit dem militärischen Wesen in enger Wechselwirkung entstandne büreaukratische
und polizeiliche Wesen unsers Vaterlands die Bewegungsfreiheit seiner Bürger in


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Verwaltung möglich ist, während die Demokratie ein leeres Wort bleibt, so lange
der Einzelne unvermittelt einer Gesamtheit von vielen Millionen gegenübersteht.

Ein El kann dem andern nicht genauer gleichen, als diese Ansicht Bernsteins
der unsern. Nur ein Punkt fehlt bei ihm noch zur vollständigen Gleichheit: daß
der Zukuuftsstciat die Erleichterung, die er bringen soll, nur bringen kann, wenn
er die Bodenfrage löst. Gegen die Anerkennung dieser Wahrheit sträuben sich vor¬
läufig noch sowohl die Sozialdemokraten als die Agrarier. Aber Bernstein hat
nur noch einen Schritt bis dahin, da er die aus der Volksvermehrung ent¬
springenden Schwierigkeiten anerkennt, und in einem agrarischen Organ, Fühliugs
Landwirtschaftlicher Zeitung, stößt el« Rittergutsbesitzer Wadsack mit der Nase
darauf. Er klagt darüber, daß seit 1371 die Landbevölkerung in Deutschland von
63 auf 49 Prozent gesunken, die städtische von 37 auf 51 Prozent gestiegen sei.
Aber die Sache liegt doch nicht so, daß die Verschiebung bei gleichbleibender Ein¬
wohnerzahl erfolgte. Die Grundursache ist das Bevölkerungswachstum, das den
ländlichen Überschuß zur Abwanderung und zur Verstärkung der industriellen Be¬
völkerung zwingt, und erst daraus entwickeln sich die übrigen Ursachen, die dann
die ländliche Bevölkerung stellenweise — keineswegs überall — geradezu ver¬
mindern. Ein Dutzend mal haben wir ausgeführt, was Wadsack zum Lobe des
Landlebens sagt und von der Notwendigkeit, den Leuten die Lust und Liebe zum
ländlichen Leben zu erhalten; aber was nützt das alles, wenn der Landmann ab¬
wandern muß, weil er es entweder aus Mangel an käuflichen Acker zu keiner
Selbständigkeit bringt, oder weil ihn, wenn er schon selbständig war, der Hypo¬
thekengläubiger heruntertreibt? Und wie können die Agrarier diesem Zustande ab¬
zuhelfen hoffen, wenn all ihr Bemühen auf die Erhöhung des Bodenwerts gerichtet
ist, während gerade der unerschwingliche Bodenpreis, in dem sich die Vodenknappheit
ausdrückt, die Vermehrung der ländlichen Bevölkerung hindert? Nachdem die
Intensität der Bewirtschaftung einen gewissen Grad erreicht hat, giebt es nur noch ein
Mittel, das richtige Verhältnis zwischen der landwirtschaftlichen und der industriellen
Bevölkerung aufrecht zu erhalte»: Erwerbung neuen Bodens.

In Uarda schildert Ebers, wie ein Knabe durch tägliche stundenlange Ein¬
schnürung in Brettchen zum verkrüppelten Zwerge gemacht wird. Daß zu enge
Landesgrenzen auf ein wachsendes Volk genau ebenso wirken müssen wie Ein¬
schnürungen in Bretter auf einen Knaben in der Zeit des Wachstums — der Leser
möge selbst den Vergleich zwischen den physiologischen Wirkungen der einen Prozedur
mit den wirtschaftlichen, politischen und psychologischen der andern im einzelnen
durchführen —, dos ist eine so einfache, so offenbare, so allgemein seit Jahrtausenden
anerkannte Wahrheit, daß sich ihr nur ein schon der Verkümmerung und Verkrüppe-
lung anheimgefallenes Philistergehirn verschließen kann. Man stelle sich doch nur
einmal die grnnenhaften Zustände vor, die in England eingetreten sein müßten,
wenn alle die Engländer zu Hause geblieben wären, von denen die sechzig bis
siebzig Millionen Menschen englischer Abkunft in den englischen Kolonien und in
den Vereinigten Staaten stammen! Uns Deutsche haben unsre jämmerlichen poli¬
tischen Verhältnisse in den letzten drei Jahrhunderten verhindert, uns für weitere
Entwicklung Raum zu sichern. Und wie denn immer ein Übel das andre erzeugt:
unsre heutige geographische Lage, die Enge und die Gestalt unsrer Grenzen zwingen
uns zu einer straff militärischen Staatsverfassung, und diese bildet wieder ein
Hindernis der Expansion. Einmal beschränken die militärische Dienstpflicht und das
mit dem militärischen Wesen in enger Wechselwirkung entstandne büreaukratische
und polizeiliche Wesen unsers Vaterlands die Bewegungsfreiheit seiner Bürger in


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/308>, abgerufen am 23.07.2024.