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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Midaskinder

Land kommen und ihm noch so oft begegnen sollte. Ich war damals Badegast in
Misdroy und benutzte eine Vergnügungsfahrt des kleinen Dampfers Neptun, um
mir eine Jugendsehnsucht, den Anblick der Insel Rügen, zu erfüllen. Aus dem
Verdeck zog mich auf der Hinfahrt eine Gruppe von Reisenden an, vielleicht weil
in ihr Deutschland in seinen größten Gegensätzen vertreten war. Vor allem zog
mich unter diesen Fremden ein Paar an. Der Mann konnte Forstmann, Landwirt
oder Vcrwaltnngsbeamter sein, Adlicher oder ein im guten Sinne kraftbewußter
Bürgerlicher; er wan breit, elastisch, von raschem, klarem Blick, die Sprache ent¬
schieden, er konnte Mitte der zwanzig, ebenso gut auch Mitte der dreißig sei", so
lustgebräunte und vou der Arbeit herausgearbeitete Persönlichkeiten bestimmt mau
schwer im Alter; er erinnerte mich an den Herzog Georg aus Luthers Leipziger
Disputation. Seine Begleiterin hielt ich zuerst für ein rasch und schlank auf¬
geschossenes Mädchen von sechzehn Jahren; sie hielt sich nicht besonders, die Kleider
-- sie trug einen gelben, rotpunktirten "Bauernrock" -- sielen nur um sie herum,
ihr Gang hatte etwas müdes; nun, um ihretwillen war ja das Paar Wohl auch
an der See. Sie wurde auf der Hinfahrt leicht seekrank. Sobald ihr Begleiter
das bemerkte, nahm er sie, ohne ein Wort zu sagen, rasch wie ein Kind auf, schlug
sorgfältig das Kleid um ihre Füße und trug sie in die Kajüte hinunter: das alles
so selbstverständlich, ohne verlegnes, entschuldigendes Lächeln, als machte das die
ganze Welt so. Richtig, sie ist seine Tochter, dachte ich. Ans der Rückfahrt sah ich
die beiden wieder; wie wir eben an der geheimnisvollen Greifswalder Ole vorüber¬
fuhren, trat sie einmal an ihn heran und schlug ihn leicht auf die Schulter, als
er gerade mit den untern Herren Karten spielte. Er drehte sich herum, sah sie
fragend an, lächelte nicht, war nicht empfindlich wegen der Unterbrechung, folgte
ihrer ausgestreckten Hand, sah die .Kirche auf der Ole an, nickte und sah dann
aufmerksam in seine Karten. Nein, dachte ich, seine Tochter ist sie nicht, sie muß
seine Schwester sein. Gegen Abend kamen wir auf die Höhe von Swinemünde,
die See ward in dem Maße, wie die Sonne sich neigte, immer schöner. Auf weite
Strecken hin lag sie glänzend wie ein Metallspiegel da; wo kleine Triften die
Oberfläche kräuselten, sprang ein Silberblick um den andern auf. Schweigend
sammelten sich alle Reisenden am rechten Bord des Schiffes, um das Ufer zu sehen:
das Meer, die Molen, der Leuchtturm und der Waldsaum lagen in einer fried¬
lichen, lautlosen, weißen Beleuchtung da. Mein Auge forschte nach den beiden
Fremden; sie standen nicht weit von mir, ich sah, wie sie eben ihren Arm mit einer
zärtlichen Bewegung unter seineu schob. Sollte dies Kind seine Frau sein? dachte
ich fast erschrocken. In Misdroh holte uns ein Boot ab, ich saß neben der jungen
Fremden, ich hörte ihre tiefe, charaktervolle Stimme und sah ein Auge, das von
Leben wußte, und ich sah deutlich, es waren Fraueunugeu, sie war seine Frau. Als
wir nahe am Ufer hinführen, um die Lände zu gewinnen, glitten die kleinen Schiffer-
Wohnungen, wie sie für die Gäste so freundlich hergerichtet sind, an uns vorüber.
Da sagte die junge Frau erstaunt-entrüstet, nicht scheltend: Emmnnnel, in unserm
Schlafzimmer ist ja der Laden vor! Mit der Landung verlor ich das Paar aus
den Auge".

Ja ja, riefen die Zuhörer, so sind sie heute noch, wenig Worte und aus¬
harrende Liebe!

Nun hören Sie weiter! Wie ich hier meine erste Predigt hielt, ward ich
durch ein Funkeln ein wenig abgezogen, und wie ich nach der Ursache hinsah, er¬
kannte ich sofort die Brosche, die die junge Fran auf dem Neptun getragen hatte,
ein großes Goldstück, ich wußte, es war ein Fünfzig-Frnnkenstück in wundervoller
Fassung.


Midaskinder

Land kommen und ihm noch so oft begegnen sollte. Ich war damals Badegast in
Misdroy und benutzte eine Vergnügungsfahrt des kleinen Dampfers Neptun, um
mir eine Jugendsehnsucht, den Anblick der Insel Rügen, zu erfüllen. Aus dem
Verdeck zog mich auf der Hinfahrt eine Gruppe von Reisenden an, vielleicht weil
in ihr Deutschland in seinen größten Gegensätzen vertreten war. Vor allem zog
mich unter diesen Fremden ein Paar an. Der Mann konnte Forstmann, Landwirt
oder Vcrwaltnngsbeamter sein, Adlicher oder ein im guten Sinne kraftbewußter
Bürgerlicher; er wan breit, elastisch, von raschem, klarem Blick, die Sprache ent¬
schieden, er konnte Mitte der zwanzig, ebenso gut auch Mitte der dreißig sei«, so
lustgebräunte und vou der Arbeit herausgearbeitete Persönlichkeiten bestimmt mau
schwer im Alter; er erinnerte mich an den Herzog Georg aus Luthers Leipziger
Disputation. Seine Begleiterin hielt ich zuerst für ein rasch und schlank auf¬
geschossenes Mädchen von sechzehn Jahren; sie hielt sich nicht besonders, die Kleider
— sie trug einen gelben, rotpunktirten „Bauernrock" — sielen nur um sie herum,
ihr Gang hatte etwas müdes; nun, um ihretwillen war ja das Paar Wohl auch
an der See. Sie wurde auf der Hinfahrt leicht seekrank. Sobald ihr Begleiter
das bemerkte, nahm er sie, ohne ein Wort zu sagen, rasch wie ein Kind auf, schlug
sorgfältig das Kleid um ihre Füße und trug sie in die Kajüte hinunter: das alles
so selbstverständlich, ohne verlegnes, entschuldigendes Lächeln, als machte das die
ganze Welt so. Richtig, sie ist seine Tochter, dachte ich. Ans der Rückfahrt sah ich
die beiden wieder; wie wir eben an der geheimnisvollen Greifswalder Ole vorüber¬
fuhren, trat sie einmal an ihn heran und schlug ihn leicht auf die Schulter, als
er gerade mit den untern Herren Karten spielte. Er drehte sich herum, sah sie
fragend an, lächelte nicht, war nicht empfindlich wegen der Unterbrechung, folgte
ihrer ausgestreckten Hand, sah die .Kirche auf der Ole an, nickte und sah dann
aufmerksam in seine Karten. Nein, dachte ich, seine Tochter ist sie nicht, sie muß
seine Schwester sein. Gegen Abend kamen wir auf die Höhe von Swinemünde,
die See ward in dem Maße, wie die Sonne sich neigte, immer schöner. Auf weite
Strecken hin lag sie glänzend wie ein Metallspiegel da; wo kleine Triften die
Oberfläche kräuselten, sprang ein Silberblick um den andern auf. Schweigend
sammelten sich alle Reisenden am rechten Bord des Schiffes, um das Ufer zu sehen:
das Meer, die Molen, der Leuchtturm und der Waldsaum lagen in einer fried¬
lichen, lautlosen, weißen Beleuchtung da. Mein Auge forschte nach den beiden
Fremden; sie standen nicht weit von mir, ich sah, wie sie eben ihren Arm mit einer
zärtlichen Bewegung unter seineu schob. Sollte dies Kind seine Frau sein? dachte
ich fast erschrocken. In Misdroh holte uns ein Boot ab, ich saß neben der jungen
Fremden, ich hörte ihre tiefe, charaktervolle Stimme und sah ein Auge, das von
Leben wußte, und ich sah deutlich, es waren Fraueunugeu, sie war seine Frau. Als
wir nahe am Ufer hinführen, um die Lände zu gewinnen, glitten die kleinen Schiffer-
Wohnungen, wie sie für die Gäste so freundlich hergerichtet sind, an uns vorüber.
Da sagte die junge Frau erstaunt-entrüstet, nicht scheltend: Emmnnnel, in unserm
Schlafzimmer ist ja der Laden vor! Mit der Landung verlor ich das Paar aus
den Auge».

Ja ja, riefen die Zuhörer, so sind sie heute noch, wenig Worte und aus¬
harrende Liebe!

Nun hören Sie weiter! Wie ich hier meine erste Predigt hielt, ward ich
durch ein Funkeln ein wenig abgezogen, und wie ich nach der Ursache hinsah, er¬
kannte ich sofort die Brosche, die die junge Fran auf dem Neptun getragen hatte,
ein großes Goldstück, ich wußte, es war ein Fünfzig-Frnnkenstück in wundervoller
Fassung.


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[0256] Midaskinder Land kommen und ihm noch so oft begegnen sollte. Ich war damals Badegast in Misdroy und benutzte eine Vergnügungsfahrt des kleinen Dampfers Neptun, um mir eine Jugendsehnsucht, den Anblick der Insel Rügen, zu erfüllen. Aus dem Verdeck zog mich auf der Hinfahrt eine Gruppe von Reisenden an, vielleicht weil in ihr Deutschland in seinen größten Gegensätzen vertreten war. Vor allem zog mich unter diesen Fremden ein Paar an. Der Mann konnte Forstmann, Landwirt oder Vcrwaltnngsbeamter sein, Adlicher oder ein im guten Sinne kraftbewußter Bürgerlicher; er wan breit, elastisch, von raschem, klarem Blick, die Sprache ent¬ schieden, er konnte Mitte der zwanzig, ebenso gut auch Mitte der dreißig sei«, so lustgebräunte und vou der Arbeit herausgearbeitete Persönlichkeiten bestimmt mau schwer im Alter; er erinnerte mich an den Herzog Georg aus Luthers Leipziger Disputation. Seine Begleiterin hielt ich zuerst für ein rasch und schlank auf¬ geschossenes Mädchen von sechzehn Jahren; sie hielt sich nicht besonders, die Kleider — sie trug einen gelben, rotpunktirten „Bauernrock" — sielen nur um sie herum, ihr Gang hatte etwas müdes; nun, um ihretwillen war ja das Paar Wohl auch an der See. Sie wurde auf der Hinfahrt leicht seekrank. Sobald ihr Begleiter das bemerkte, nahm er sie, ohne ein Wort zu sagen, rasch wie ein Kind auf, schlug sorgfältig das Kleid um ihre Füße und trug sie in die Kajüte hinunter: das alles so selbstverständlich, ohne verlegnes, entschuldigendes Lächeln, als machte das die ganze Welt so. Richtig, sie ist seine Tochter, dachte ich. Ans der Rückfahrt sah ich die beiden wieder; wie wir eben an der geheimnisvollen Greifswalder Ole vorüber¬ fuhren, trat sie einmal an ihn heran und schlug ihn leicht auf die Schulter, als er gerade mit den untern Herren Karten spielte. Er drehte sich herum, sah sie fragend an, lächelte nicht, war nicht empfindlich wegen der Unterbrechung, folgte ihrer ausgestreckten Hand, sah die .Kirche auf der Ole an, nickte und sah dann aufmerksam in seine Karten. Nein, dachte ich, seine Tochter ist sie nicht, sie muß seine Schwester sein. Gegen Abend kamen wir auf die Höhe von Swinemünde, die See ward in dem Maße, wie die Sonne sich neigte, immer schöner. Auf weite Strecken hin lag sie glänzend wie ein Metallspiegel da; wo kleine Triften die Oberfläche kräuselten, sprang ein Silberblick um den andern auf. Schweigend sammelten sich alle Reisenden am rechten Bord des Schiffes, um das Ufer zu sehen: das Meer, die Molen, der Leuchtturm und der Waldsaum lagen in einer fried¬ lichen, lautlosen, weißen Beleuchtung da. Mein Auge forschte nach den beiden Fremden; sie standen nicht weit von mir, ich sah, wie sie eben ihren Arm mit einer zärtlichen Bewegung unter seineu schob. Sollte dies Kind seine Frau sein? dachte ich fast erschrocken. In Misdroh holte uns ein Boot ab, ich saß neben der jungen Fremden, ich hörte ihre tiefe, charaktervolle Stimme und sah ein Auge, das von Leben wußte, und ich sah deutlich, es waren Fraueunugeu, sie war seine Frau. Als wir nahe am Ufer hinführen, um die Lände zu gewinnen, glitten die kleinen Schiffer- Wohnungen, wie sie für die Gäste so freundlich hergerichtet sind, an uns vorüber. Da sagte die junge Frau erstaunt-entrüstet, nicht scheltend: Emmnnnel, in unserm Schlafzimmer ist ja der Laden vor! Mit der Landung verlor ich das Paar aus den Auge». Ja ja, riefen die Zuhörer, so sind sie heute noch, wenig Worte und aus¬ harrende Liebe! Nun hören Sie weiter! Wie ich hier meine erste Predigt hielt, ward ich durch ein Funkeln ein wenig abgezogen, und wie ich nach der Ursache hinsah, er¬ kannte ich sofort die Brosche, die die junge Fran auf dem Neptun getragen hatte, ein großes Goldstück, ich wußte, es war ein Fünfzig-Frnnkenstück in wundervoller Fassung.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/256>, abgerufen am 23.07.2024.