Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

gegen die Annexion sei, erwiderte er: O, das ist mir ganz einerlei. Das weiß
man seit lange. Man hat mir schon sehr viele unangenehme Dinge gesagt, aber
daraus mache ich mir gar nichts, und wenn sie auch irgend etwas ganz eklatantes
gegen mich thun. Dann behauptete er, durch die Annexion werde die Losung der
deutschen Frage verdorben: hier hatte das Muster aufgestellt werden müssen, wie
das Verhältnis zwischen den Einzelstaaten und der leitenden Macht zu regeln war.
Die Mittelständen wissen recht gut, daß hier das Beispiel gegeben wird, wie sie
alle beschnitten werden sollen. Hierauf sprach er von dem bevorstehenden Kriege mit
Österreich und der erwarteten Neutralität Napoleons und fuhr fort: Nun gut, also
Frankreich bleibt neutral; aber nach den ersten Kämpfen wird Napoleon seine Ver¬
mittlung anbieten, man wird sie ablehnen, er wird sie aber von neuem anbieten,
und immer wieder, zuletzt gebieterisch -- vielleicht den Frieden diktiren, wie er ihn
haben will, und jedenfalls sagen: ihr sollt die Herzogtümer haben, aber gebt mir
Belgien! Und wenn bei den Friedensverhandlungen zur Sprache kommt, daß die
deutschen Verhältnisse, die natürlich nicht die bisherigen bleiben können, neu ge¬
staltet werden sollen, dann wird Napoleon mit seinen Forderungen hervortreten.

Nicht viel günstiger lauten die Urteile sonst vernünftiger liberaler Politiker.
Der frühere Unterrichtsminister von Bethmann-Hvllweg ist in großer Aufregung
und sehr unzufrieden mit Bismarcks "unverständiger, waghalsiger" Politik, und sein
Sohn giebt bei dem drohenden Konflikte mit Österreich als Äußerstes zu: man wird
sich wohl am Ende hinter den tollen Kerl spannen müssen!

Ganz anders die echten Fortschrittler. Bockum-Dvlffs äußert bei der Be¬
merkung, die Schleswig-holsteinische Verwicklung werde möglicherweise zu einem euro¬
päischen Konflikte fuhren, kaltblütig: wenn sich eine europäische Verwicklung daraus
ergiebt, dann müssen wir sofort heraus aus den Herzogtümern; wir müssen sie
dann ohne weiteres aufgeben, denn der Militäretat darf nicht erhöht werden!
Noch erhebender ist Virchows schöne Offenheit: ich will gar keinen Kompromiß mit
der Regierung sin der Frage der Militärreorganisation), ich will den König dahin
treiben, daß er die Kammern nach Hause schickt und die Verfassung aufhebt; daraus
muß sich dann später eine Revolution ergeben. Einen erheiternden Eindruck machen
dabei die geschäftig hiu- und herlaufenden kleinen Geister, die stets neue Nachrichten
in der Tasche haben, die dann gewöhnlich am nächsten Tage widerrufen werden.
Ihr Typus ist Geffcken. Ähnlich ist der Geheime Legationsrat Meyer, den Bernhardt
-- wir wissen nicht, weshalb -- den Königs-Meyer nennt: er war Vorleser der
Königin Augusta und gleich langweilig durch sein eintöniges Geschwätz wie dnrch
seine schrecklichen Gedichte. Er wühlte mit Brandes, dem Sekretär der Königin,
eifrig gegen die Annexion der Herzogtümer; als dann der Wind herumging, ließ
er den Augnstenbnrger fallen, der früher sein Abgott gewesen war, und als der
Krieg mit Österreich in Sicht stand, veröffentlichte er in der Spenerschen Zeitung,
die König Wilhelm damals zu lesen Pflegte, ein herzbrechendes Ostergebet: O Gott,
rede uns vor diesem Bruderkrieg! Hierbei ist bezeichnend, wie er das Gedicht in
die Zeitung schmuggelte. Der Redakteur der Spenerschen Zeitung, Alexis Schmidt,
war sein Neffe; ihm brachte er das Gedicht mit der Behauptung, der König habe
es im Manuskript gelesen und großes Gefallen daran gefunden. Als auch das
Gedicht nichts half, machte er am Theetisch der Königin Augusta eiuen Angriff auf
den König, indem er über die Schrecken des Bürgerkriegs deklamirte, den er für
einen Frevel erklärte. Der König erwiderte in seiner bekannten, unerschöpfliche"
Gutmütigkeit nichts weiter als: "Sie sprechen ja als mein Feind." Zuletzt be¬
gegnen wir ihm auf der Straße, wo er Bernhardt anspricht und ihm ausmalt,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gegen die Annexion sei, erwiderte er: O, das ist mir ganz einerlei. Das weiß
man seit lange. Man hat mir schon sehr viele unangenehme Dinge gesagt, aber
daraus mache ich mir gar nichts, und wenn sie auch irgend etwas ganz eklatantes
gegen mich thun. Dann behauptete er, durch die Annexion werde die Losung der
deutschen Frage verdorben: hier hatte das Muster aufgestellt werden müssen, wie
das Verhältnis zwischen den Einzelstaaten und der leitenden Macht zu regeln war.
Die Mittelständen wissen recht gut, daß hier das Beispiel gegeben wird, wie sie
alle beschnitten werden sollen. Hierauf sprach er von dem bevorstehenden Kriege mit
Österreich und der erwarteten Neutralität Napoleons und fuhr fort: Nun gut, also
Frankreich bleibt neutral; aber nach den ersten Kämpfen wird Napoleon seine Ver¬
mittlung anbieten, man wird sie ablehnen, er wird sie aber von neuem anbieten,
und immer wieder, zuletzt gebieterisch — vielleicht den Frieden diktiren, wie er ihn
haben will, und jedenfalls sagen: ihr sollt die Herzogtümer haben, aber gebt mir
Belgien! Und wenn bei den Friedensverhandlungen zur Sprache kommt, daß die
deutschen Verhältnisse, die natürlich nicht die bisherigen bleiben können, neu ge¬
staltet werden sollen, dann wird Napoleon mit seinen Forderungen hervortreten.

Nicht viel günstiger lauten die Urteile sonst vernünftiger liberaler Politiker.
Der frühere Unterrichtsminister von Bethmann-Hvllweg ist in großer Aufregung
und sehr unzufrieden mit Bismarcks „unverständiger, waghalsiger" Politik, und sein
Sohn giebt bei dem drohenden Konflikte mit Österreich als Äußerstes zu: man wird
sich wohl am Ende hinter den tollen Kerl spannen müssen!

Ganz anders die echten Fortschrittler. Bockum-Dvlffs äußert bei der Be¬
merkung, die Schleswig-holsteinische Verwicklung werde möglicherweise zu einem euro¬
päischen Konflikte fuhren, kaltblütig: wenn sich eine europäische Verwicklung daraus
ergiebt, dann müssen wir sofort heraus aus den Herzogtümern; wir müssen sie
dann ohne weiteres aufgeben, denn der Militäretat darf nicht erhöht werden!
Noch erhebender ist Virchows schöne Offenheit: ich will gar keinen Kompromiß mit
der Regierung sin der Frage der Militärreorganisation), ich will den König dahin
treiben, daß er die Kammern nach Hause schickt und die Verfassung aufhebt; daraus
muß sich dann später eine Revolution ergeben. Einen erheiternden Eindruck machen
dabei die geschäftig hiu- und herlaufenden kleinen Geister, die stets neue Nachrichten
in der Tasche haben, die dann gewöhnlich am nächsten Tage widerrufen werden.
Ihr Typus ist Geffcken. Ähnlich ist der Geheime Legationsrat Meyer, den Bernhardt
— wir wissen nicht, weshalb — den Königs-Meyer nennt: er war Vorleser der
Königin Augusta und gleich langweilig durch sein eintöniges Geschwätz wie dnrch
seine schrecklichen Gedichte. Er wühlte mit Brandes, dem Sekretär der Königin,
eifrig gegen die Annexion der Herzogtümer; als dann der Wind herumging, ließ
er den Augnstenbnrger fallen, der früher sein Abgott gewesen war, und als der
Krieg mit Österreich in Sicht stand, veröffentlichte er in der Spenerschen Zeitung,
die König Wilhelm damals zu lesen Pflegte, ein herzbrechendes Ostergebet: O Gott,
rede uns vor diesem Bruderkrieg! Hierbei ist bezeichnend, wie er das Gedicht in
die Zeitung schmuggelte. Der Redakteur der Spenerschen Zeitung, Alexis Schmidt,
war sein Neffe; ihm brachte er das Gedicht mit der Behauptung, der König habe
es im Manuskript gelesen und großes Gefallen daran gefunden. Als auch das
Gedicht nichts half, machte er am Theetisch der Königin Augusta eiuen Angriff auf
den König, indem er über die Schrecken des Bürgerkriegs deklamirte, den er für
einen Frevel erklärte. Der König erwiderte in seiner bekannten, unerschöpfliche»
Gutmütigkeit nichts weiter als: „Sie sprechen ja als mein Feind." Zuletzt be¬
gegnen wir ihm auf der Straße, wo er Bernhardt anspricht und ihm ausmalt,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0562" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224808"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1695" prev="#ID_1694"> gegen die Annexion sei, erwiderte er: O, das ist mir ganz einerlei. Das weiß<lb/>
man seit lange. Man hat mir schon sehr viele unangenehme Dinge gesagt, aber<lb/>
daraus mache ich mir gar nichts, und wenn sie auch irgend etwas ganz eklatantes<lb/>
gegen mich thun. Dann behauptete er, durch die Annexion werde die Losung der<lb/>
deutschen Frage verdorben: hier hatte das Muster aufgestellt werden müssen, wie<lb/>
das Verhältnis zwischen den Einzelstaaten und der leitenden Macht zu regeln war.<lb/>
Die Mittelständen wissen recht gut, daß hier das Beispiel gegeben wird, wie sie<lb/>
alle beschnitten werden sollen. Hierauf sprach er von dem bevorstehenden Kriege mit<lb/>
Österreich und der erwarteten Neutralität Napoleons und fuhr fort: Nun gut, also<lb/>
Frankreich bleibt neutral; aber nach den ersten Kämpfen wird Napoleon seine Ver¬<lb/>
mittlung anbieten, man wird sie ablehnen, er wird sie aber von neuem anbieten,<lb/>
und immer wieder, zuletzt gebieterisch &#x2014; vielleicht den Frieden diktiren, wie er ihn<lb/>
haben will, und jedenfalls sagen: ihr sollt die Herzogtümer haben, aber gebt mir<lb/>
Belgien! Und wenn bei den Friedensverhandlungen zur Sprache kommt, daß die<lb/>
deutschen Verhältnisse, die natürlich nicht die bisherigen bleiben können, neu ge¬<lb/>
staltet werden sollen, dann wird Napoleon mit seinen Forderungen hervortreten.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1696"> Nicht viel günstiger lauten die Urteile sonst vernünftiger liberaler Politiker.<lb/>
Der frühere Unterrichtsminister von Bethmann-Hvllweg ist in großer Aufregung<lb/>
und sehr unzufrieden mit Bismarcks &#x201E;unverständiger, waghalsiger" Politik, und sein<lb/>
Sohn giebt bei dem drohenden Konflikte mit Österreich als Äußerstes zu: man wird<lb/>
sich wohl am Ende hinter den tollen Kerl spannen müssen!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1697" next="#ID_1698"> Ganz anders die echten Fortschrittler. Bockum-Dvlffs äußert bei der Be¬<lb/>
merkung, die Schleswig-holsteinische Verwicklung werde möglicherweise zu einem euro¬<lb/>
päischen Konflikte fuhren, kaltblütig: wenn sich eine europäische Verwicklung daraus<lb/>
ergiebt, dann müssen wir sofort heraus aus den Herzogtümern; wir müssen sie<lb/>
dann ohne weiteres aufgeben, denn der Militäretat darf nicht erhöht werden!<lb/>
Noch erhebender ist Virchows schöne Offenheit: ich will gar keinen Kompromiß mit<lb/>
der Regierung sin der Frage der Militärreorganisation), ich will den König dahin<lb/>
treiben, daß er die Kammern nach Hause schickt und die Verfassung aufhebt; daraus<lb/>
muß sich dann später eine Revolution ergeben. Einen erheiternden Eindruck machen<lb/>
dabei die geschäftig hiu- und herlaufenden kleinen Geister, die stets neue Nachrichten<lb/>
in der Tasche haben, die dann gewöhnlich am nächsten Tage widerrufen werden.<lb/>
Ihr Typus ist Geffcken. Ähnlich ist der Geheime Legationsrat Meyer, den Bernhardt<lb/>
&#x2014; wir wissen nicht, weshalb &#x2014; den Königs-Meyer nennt: er war Vorleser der<lb/>
Königin Augusta und gleich langweilig durch sein eintöniges Geschwätz wie dnrch<lb/>
seine schrecklichen Gedichte. Er wühlte mit Brandes, dem Sekretär der Königin,<lb/>
eifrig gegen die Annexion der Herzogtümer; als dann der Wind herumging, ließ<lb/>
er den Augnstenbnrger fallen, der früher sein Abgott gewesen war, und als der<lb/>
Krieg mit Österreich in Sicht stand, veröffentlichte er in der Spenerschen Zeitung,<lb/>
die König Wilhelm damals zu lesen Pflegte, ein herzbrechendes Ostergebet: O Gott,<lb/>
rede uns vor diesem Bruderkrieg! Hierbei ist bezeichnend, wie er das Gedicht in<lb/>
die Zeitung schmuggelte. Der Redakteur der Spenerschen Zeitung, Alexis Schmidt,<lb/>
war sein Neffe; ihm brachte er das Gedicht mit der Behauptung, der König habe<lb/>
es im Manuskript gelesen und großes Gefallen daran gefunden. Als auch das<lb/>
Gedicht nichts half, machte er am Theetisch der Königin Augusta eiuen Angriff auf<lb/>
den König, indem er über die Schrecken des Bürgerkriegs deklamirte, den er für<lb/>
einen Frevel erklärte. Der König erwiderte in seiner bekannten, unerschöpfliche»<lb/>
Gutmütigkeit nichts weiter als: &#x201E;Sie sprechen ja als mein Feind." Zuletzt be¬<lb/>
gegnen wir ihm auf der Straße, wo er Bernhardt anspricht und ihm ausmalt,</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0562] Maßgebliches und Unmaßgebliches gegen die Annexion sei, erwiderte er: O, das ist mir ganz einerlei. Das weiß man seit lange. Man hat mir schon sehr viele unangenehme Dinge gesagt, aber daraus mache ich mir gar nichts, und wenn sie auch irgend etwas ganz eklatantes gegen mich thun. Dann behauptete er, durch die Annexion werde die Losung der deutschen Frage verdorben: hier hatte das Muster aufgestellt werden müssen, wie das Verhältnis zwischen den Einzelstaaten und der leitenden Macht zu regeln war. Die Mittelständen wissen recht gut, daß hier das Beispiel gegeben wird, wie sie alle beschnitten werden sollen. Hierauf sprach er von dem bevorstehenden Kriege mit Österreich und der erwarteten Neutralität Napoleons und fuhr fort: Nun gut, also Frankreich bleibt neutral; aber nach den ersten Kämpfen wird Napoleon seine Ver¬ mittlung anbieten, man wird sie ablehnen, er wird sie aber von neuem anbieten, und immer wieder, zuletzt gebieterisch — vielleicht den Frieden diktiren, wie er ihn haben will, und jedenfalls sagen: ihr sollt die Herzogtümer haben, aber gebt mir Belgien! Und wenn bei den Friedensverhandlungen zur Sprache kommt, daß die deutschen Verhältnisse, die natürlich nicht die bisherigen bleiben können, neu ge¬ staltet werden sollen, dann wird Napoleon mit seinen Forderungen hervortreten. Nicht viel günstiger lauten die Urteile sonst vernünftiger liberaler Politiker. Der frühere Unterrichtsminister von Bethmann-Hvllweg ist in großer Aufregung und sehr unzufrieden mit Bismarcks „unverständiger, waghalsiger" Politik, und sein Sohn giebt bei dem drohenden Konflikte mit Österreich als Äußerstes zu: man wird sich wohl am Ende hinter den tollen Kerl spannen müssen! Ganz anders die echten Fortschrittler. Bockum-Dvlffs äußert bei der Be¬ merkung, die Schleswig-holsteinische Verwicklung werde möglicherweise zu einem euro¬ päischen Konflikte fuhren, kaltblütig: wenn sich eine europäische Verwicklung daraus ergiebt, dann müssen wir sofort heraus aus den Herzogtümern; wir müssen sie dann ohne weiteres aufgeben, denn der Militäretat darf nicht erhöht werden! Noch erhebender ist Virchows schöne Offenheit: ich will gar keinen Kompromiß mit der Regierung sin der Frage der Militärreorganisation), ich will den König dahin treiben, daß er die Kammern nach Hause schickt und die Verfassung aufhebt; daraus muß sich dann später eine Revolution ergeben. Einen erheiternden Eindruck machen dabei die geschäftig hiu- und herlaufenden kleinen Geister, die stets neue Nachrichten in der Tasche haben, die dann gewöhnlich am nächsten Tage widerrufen werden. Ihr Typus ist Geffcken. Ähnlich ist der Geheime Legationsrat Meyer, den Bernhardt — wir wissen nicht, weshalb — den Königs-Meyer nennt: er war Vorleser der Königin Augusta und gleich langweilig durch sein eintöniges Geschwätz wie dnrch seine schrecklichen Gedichte. Er wühlte mit Brandes, dem Sekretär der Königin, eifrig gegen die Annexion der Herzogtümer; als dann der Wind herumging, ließ er den Augnstenbnrger fallen, der früher sein Abgott gewesen war, und als der Krieg mit Österreich in Sicht stand, veröffentlichte er in der Spenerschen Zeitung, die König Wilhelm damals zu lesen Pflegte, ein herzbrechendes Ostergebet: O Gott, rede uns vor diesem Bruderkrieg! Hierbei ist bezeichnend, wie er das Gedicht in die Zeitung schmuggelte. Der Redakteur der Spenerschen Zeitung, Alexis Schmidt, war sein Neffe; ihm brachte er das Gedicht mit der Behauptung, der König habe es im Manuskript gelesen und großes Gefallen daran gefunden. Als auch das Gedicht nichts half, machte er am Theetisch der Königin Augusta eiuen Angriff auf den König, indem er über die Schrecken des Bürgerkriegs deklamirte, den er für einen Frevel erklärte. Der König erwiderte in seiner bekannten, unerschöpfliche» Gutmütigkeit nichts weiter als: „Sie sprechen ja als mein Feind." Zuletzt be¬ gegnen wir ihm auf der Straße, wo er Bernhardt anspricht und ihm ausmalt,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/562
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/562>, abgerufen am 29.06.2024.