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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

als die übrigen Blätter, weil sie vom ersten Tage an täglich mit genauer Angabe
der Orts- und Personennamen berichtet und die Vorgänge ausführlich erzählt hat,
während die übrigen Blätter mit der Berichterstattung acht bis vierzehn Tage
später begonnen und so unklar berichtet haben, daß man sich bis heute noch keinen
Vers darauf macheu kaun. Sogar von jenen reichsdeutschen Blättern, die früher
immer viel böses von der Schlachzizenwirtschaft, von der Unterdrückung der Rnthencn
und von den Propiuativnsjuden zu berichten wußten, die aber seit dem Regierungs¬
antritte Bndenis über alle diese seitdem noch weit ärger gewordnen Dinge schweigen
wie das Grab, sogar von diesen vorsichtigen Blättern wagte das eine -- natürlich
ohne die Arbeiterzeitung zu nennen -- die schüchterne Vermutung, die Regiernugs-
orgaue dürften sich wohl doch nicht so ganz korrekt benommen haben. Wie weit
die erzählten Einzelheiten wahr, ausgeschmückt oder erlogen sind, darauf kommt
nicht viel um; das wesentliche ist die oppositionelle und revolutionäre Gesinnung
des fast ganz ans Bauern bestehenden galizischen Volkes. Es gehört zu jenen
Grundwahrheiten der Politik, die, weil sie unbequem sind, von den Herrschenden
gewöhnlich vergessen werden, daß, wo Rauch aufsteigt, ein Feuer brennt, daß revo¬
lutionäre Gesinnung breiter Volksschichten ein sicherer Beweis für vorhnndne arge
Übelstände ist, und daß umgekehrt, wo sich das Volk elend fühlt, die revolutionäre
Gesinnung nicht ausbleibt, und eben weil man vor dieser selbstverständlichen, lächerlich
einfachen Wahrheit in den entscheidenden Augenblicken der Weltgeschichte gewöhnlich
die Augen geschlossen hat, muß bei solchen Gelegenheiten daran erinnert werden,
und auch daran, daß auf Namen nichts ankommt. Den galizischen Bauern ist es
sicherlich ganz gleichgiltig, ob sie Sozialisten, Antisemiten, Radikale oder Ruthenen-
partei genannt werden; sie wollen das Joch der Schlachzizen und ihrer Werkzeuge,
der Propiuativnsjuden und der Geistlichen abschütteln., und jeder ist ihnen als
Führer in ihrem Befreiungskampfe willkommen, der sich ihnen anbietet und fähig
erweist, er mag kommen, aus welchem Lager er will.

Die Wiener Wahl zeichnet sich zunächst dadurch aus, daß dabei die Juden
und die liberalen Deutschen offen für die Sozialdemokraten eingetreten sind. Zu
verwundern ist dabei nichts. Die Herren. wissen ganz genau, daß sie nichts wage",
weil ihnen, wenn die Arbeiter so dumm wären, es mit einem Pulses zu versuchen,
das Militär zum Schutze ihrer Geldschränke zur Verfügung stehen würde, während
ihnen kein Militär die Verlornen Sitze im Rathause wieder verschaffen kann. Das
andre merkwürdige war der amerikanische Charakter der Wahlbewegung. Der
Wiener Phäate ist gewiß dem Dankte so unähnlich wie möglich, aber in der gegen¬
seitigen Beschimpfung der Parteien und in Wahlknisfen sind jetzt die Wiener den
Newyvrtern schon beinahe über. Beim bloßen Schimpfen ist es nicht geblieben,
beide Parteien haben die schwersten Anschuldigungen gegen einander erhoben. Die
Sozialdemokraten klagten täglich, daß die Antisemiten mit den gröbsten und plumpsten
Ungesetzlichkeiten arbeiteten: den Arbeitern die Legitimatiouskarten verweigerten, den
Leuten der eignen Partei doppelte Legitimatiouskarten aufstellten, die Beamten
zweimal wählen ließen, im Bezirk ihrer Wohnung und in dem ihres Bürenus, und
viel andres dergleichen, die Antisemiten dagegen, daß in ihre Versammlungen sozial-
demokratische "Strolche" eindrängen und Gewaltthaten verübten. Bekanntlich haben
damit die Christlich-soziale" ihre Bitte begründet, der Statthalter möge ihnen am
Wahltage Militär zum Schutze geben, Graf Kielmannsegg aber hat sich geweigert,
uuter dem Vorwande des Schutzes der Christlich-sozialen die Wahlfreiheit der Ar¬
beiter zu beschränken. Daß dieser Zweck beabsichtigt war, hat ein antisemitisches
Blatt ganz offen mit der Bemerkung eingestanden, wenn in Ungarn deu Juden-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

als die übrigen Blätter, weil sie vom ersten Tage an täglich mit genauer Angabe
der Orts- und Personennamen berichtet und die Vorgänge ausführlich erzählt hat,
während die übrigen Blätter mit der Berichterstattung acht bis vierzehn Tage
später begonnen und so unklar berichtet haben, daß man sich bis heute noch keinen
Vers darauf macheu kaun. Sogar von jenen reichsdeutschen Blättern, die früher
immer viel böses von der Schlachzizenwirtschaft, von der Unterdrückung der Rnthencn
und von den Propiuativnsjuden zu berichten wußten, die aber seit dem Regierungs¬
antritte Bndenis über alle diese seitdem noch weit ärger gewordnen Dinge schweigen
wie das Grab, sogar von diesen vorsichtigen Blättern wagte das eine — natürlich
ohne die Arbeiterzeitung zu nennen — die schüchterne Vermutung, die Regiernugs-
orgaue dürften sich wohl doch nicht so ganz korrekt benommen haben. Wie weit
die erzählten Einzelheiten wahr, ausgeschmückt oder erlogen sind, darauf kommt
nicht viel um; das wesentliche ist die oppositionelle und revolutionäre Gesinnung
des fast ganz ans Bauern bestehenden galizischen Volkes. Es gehört zu jenen
Grundwahrheiten der Politik, die, weil sie unbequem sind, von den Herrschenden
gewöhnlich vergessen werden, daß, wo Rauch aufsteigt, ein Feuer brennt, daß revo¬
lutionäre Gesinnung breiter Volksschichten ein sicherer Beweis für vorhnndne arge
Übelstände ist, und daß umgekehrt, wo sich das Volk elend fühlt, die revolutionäre
Gesinnung nicht ausbleibt, und eben weil man vor dieser selbstverständlichen, lächerlich
einfachen Wahrheit in den entscheidenden Augenblicken der Weltgeschichte gewöhnlich
die Augen geschlossen hat, muß bei solchen Gelegenheiten daran erinnert werden,
und auch daran, daß auf Namen nichts ankommt. Den galizischen Bauern ist es
sicherlich ganz gleichgiltig, ob sie Sozialisten, Antisemiten, Radikale oder Ruthenen-
partei genannt werden; sie wollen das Joch der Schlachzizen und ihrer Werkzeuge,
der Propiuativnsjuden und der Geistlichen abschütteln., und jeder ist ihnen als
Führer in ihrem Befreiungskampfe willkommen, der sich ihnen anbietet und fähig
erweist, er mag kommen, aus welchem Lager er will.

Die Wiener Wahl zeichnet sich zunächst dadurch aus, daß dabei die Juden
und die liberalen Deutschen offen für die Sozialdemokraten eingetreten sind. Zu
verwundern ist dabei nichts. Die Herren. wissen ganz genau, daß sie nichts wage»,
weil ihnen, wenn die Arbeiter so dumm wären, es mit einem Pulses zu versuchen,
das Militär zum Schutze ihrer Geldschränke zur Verfügung stehen würde, während
ihnen kein Militär die Verlornen Sitze im Rathause wieder verschaffen kann. Das
andre merkwürdige war der amerikanische Charakter der Wahlbewegung. Der
Wiener Phäate ist gewiß dem Dankte so unähnlich wie möglich, aber in der gegen¬
seitigen Beschimpfung der Parteien und in Wahlknisfen sind jetzt die Wiener den
Newyvrtern schon beinahe über. Beim bloßen Schimpfen ist es nicht geblieben,
beide Parteien haben die schwersten Anschuldigungen gegen einander erhoben. Die
Sozialdemokraten klagten täglich, daß die Antisemiten mit den gröbsten und plumpsten
Ungesetzlichkeiten arbeiteten: den Arbeitern die Legitimatiouskarten verweigerten, den
Leuten der eignen Partei doppelte Legitimatiouskarten aufstellten, die Beamten
zweimal wählen ließen, im Bezirk ihrer Wohnung und in dem ihres Bürenus, und
viel andres dergleichen, die Antisemiten dagegen, daß in ihre Versammlungen sozial-
demokratische „Strolche" eindrängen und Gewaltthaten verübten. Bekanntlich haben
damit die Christlich-soziale» ihre Bitte begründet, der Statthalter möge ihnen am
Wahltage Militär zum Schutze geben, Graf Kielmannsegg aber hat sich geweigert,
uuter dem Vorwande des Schutzes der Christlich-sozialen die Wahlfreiheit der Ar¬
beiter zu beschränken. Daß dieser Zweck beabsichtigt war, hat ein antisemitisches
Blatt ganz offen mit der Bemerkung eingestanden, wenn in Ungarn deu Juden-


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[0555] Maßgebliches und Unmaßgebliches als die übrigen Blätter, weil sie vom ersten Tage an täglich mit genauer Angabe der Orts- und Personennamen berichtet und die Vorgänge ausführlich erzählt hat, während die übrigen Blätter mit der Berichterstattung acht bis vierzehn Tage später begonnen und so unklar berichtet haben, daß man sich bis heute noch keinen Vers darauf macheu kaun. Sogar von jenen reichsdeutschen Blättern, die früher immer viel böses von der Schlachzizenwirtschaft, von der Unterdrückung der Rnthencn und von den Propiuativnsjuden zu berichten wußten, die aber seit dem Regierungs¬ antritte Bndenis über alle diese seitdem noch weit ärger gewordnen Dinge schweigen wie das Grab, sogar von diesen vorsichtigen Blättern wagte das eine — natürlich ohne die Arbeiterzeitung zu nennen — die schüchterne Vermutung, die Regiernugs- orgaue dürften sich wohl doch nicht so ganz korrekt benommen haben. Wie weit die erzählten Einzelheiten wahr, ausgeschmückt oder erlogen sind, darauf kommt nicht viel um; das wesentliche ist die oppositionelle und revolutionäre Gesinnung des fast ganz ans Bauern bestehenden galizischen Volkes. Es gehört zu jenen Grundwahrheiten der Politik, die, weil sie unbequem sind, von den Herrschenden gewöhnlich vergessen werden, daß, wo Rauch aufsteigt, ein Feuer brennt, daß revo¬ lutionäre Gesinnung breiter Volksschichten ein sicherer Beweis für vorhnndne arge Übelstände ist, und daß umgekehrt, wo sich das Volk elend fühlt, die revolutionäre Gesinnung nicht ausbleibt, und eben weil man vor dieser selbstverständlichen, lächerlich einfachen Wahrheit in den entscheidenden Augenblicken der Weltgeschichte gewöhnlich die Augen geschlossen hat, muß bei solchen Gelegenheiten daran erinnert werden, und auch daran, daß auf Namen nichts ankommt. Den galizischen Bauern ist es sicherlich ganz gleichgiltig, ob sie Sozialisten, Antisemiten, Radikale oder Ruthenen- partei genannt werden; sie wollen das Joch der Schlachzizen und ihrer Werkzeuge, der Propiuativnsjuden und der Geistlichen abschütteln., und jeder ist ihnen als Führer in ihrem Befreiungskampfe willkommen, der sich ihnen anbietet und fähig erweist, er mag kommen, aus welchem Lager er will. Die Wiener Wahl zeichnet sich zunächst dadurch aus, daß dabei die Juden und die liberalen Deutschen offen für die Sozialdemokraten eingetreten sind. Zu verwundern ist dabei nichts. Die Herren. wissen ganz genau, daß sie nichts wage», weil ihnen, wenn die Arbeiter so dumm wären, es mit einem Pulses zu versuchen, das Militär zum Schutze ihrer Geldschränke zur Verfügung stehen würde, während ihnen kein Militär die Verlornen Sitze im Rathause wieder verschaffen kann. Das andre merkwürdige war der amerikanische Charakter der Wahlbewegung. Der Wiener Phäate ist gewiß dem Dankte so unähnlich wie möglich, aber in der gegen¬ seitigen Beschimpfung der Parteien und in Wahlknisfen sind jetzt die Wiener den Newyvrtern schon beinahe über. Beim bloßen Schimpfen ist es nicht geblieben, beide Parteien haben die schwersten Anschuldigungen gegen einander erhoben. Die Sozialdemokraten klagten täglich, daß die Antisemiten mit den gröbsten und plumpsten Ungesetzlichkeiten arbeiteten: den Arbeitern die Legitimatiouskarten verweigerten, den Leuten der eignen Partei doppelte Legitimatiouskarten aufstellten, die Beamten zweimal wählen ließen, im Bezirk ihrer Wohnung und in dem ihres Bürenus, und viel andres dergleichen, die Antisemiten dagegen, daß in ihre Versammlungen sozial- demokratische „Strolche" eindrängen und Gewaltthaten verübten. Bekanntlich haben damit die Christlich-soziale» ihre Bitte begründet, der Statthalter möge ihnen am Wahltage Militär zum Schutze geben, Graf Kielmannsegg aber hat sich geweigert, uuter dem Vorwande des Schutzes der Christlich-sozialen die Wahlfreiheit der Ar¬ beiter zu beschränken. Daß dieser Zweck beabsichtigt war, hat ein antisemitisches Blatt ganz offen mit der Bemerkung eingestanden, wenn in Ungarn deu Juden-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/555>, abgerufen am 29.06.2024.