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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

.Klassen auf dem Lande auch bei. uns erwächst. Wenn die kleinen Leute im Osten
Deutschlands gegen das "Kapital" aufgehetzt werden, richten sie ganz natürlich ihren
Haß ebenso wie die in Ungarn zunächst, ja allein gegen die Gutsbesitzer, die
Arbeiter gegen die "gnädigen" Herren, und selbst der rücksichtslos wuchernde Kauf¬
mann, der Jude wie der Christ, wird vor der nusbrechenden Gewaltthätigkeit des
ländlichen Proletariats tausendmal sicherer sein als der Grundherr.

Herr von Tisza weist dann darauf hiu, wie wenig in den sonstigen praktischen
Wirtschaftspolitiken Frage" die viel genannte "Solidarität des Kapitals" zur
Geltung komme. Im Gegenteil, meint er, werde dieses Kapital durch zahllose
Interessengegensätze in die verschiedensten Lager der mannichfachsten Bestrebungen
geteilt. Das feste Verzinsung genießende Leihkapital gegenüber dem in produktiven
Unternehmungen verwendeten, der Handel gegenüber der Industrie, einzelne Zweige
der Industrie gegen einander böten ein buntes Bild der Interessenkonflikte selbst
innerhalb ein und desselben Landes. "Wenn wir aber, fährt er fort, das sogenannte
Großkapital x^r "zxeeUvnecz, die Imuto linanco, betrachten, die ihr Vermögen in erster
Linie in sest verzinslichen Aniehensobligationen anlegt, so muß man fragen: woher
nimmt man auch nur einigen Schein der Berechtigung für die Annahme, daß ihr
Interesse dem der Landwirte immer entgegengesetzt sei? Wie gering ist gerade ihr
Interesse an der Herabdrückung der Warenpreise, und wie mächtige Interessen
knüpfen sich für sie an das Aufblühen der Landwirtschaft! Ist denn nicht der
Kredit eines großen Teils gerade der Länder, bei deren Anlehen die baut" uraltes
eine so wichtige Rolle spielt, mit dem Schicksal der Landwirtschaft verwachsen, und
macht sie denn das immer größern Umfang gewinnende Pfandbriefgeschäft nicht
zum Genossen der Interessen der Landwirte?" Wenn auch, wie man klagen höre,
ein großer Teil des Bodenertrages von dem Kapital (dem Gläubiger) genossen
werde, so werde es doch nicht mit selbstmörderischer Hand die Quelle seines Ver¬
mögens angreifen. "Für eine wirklich zerstörende landwirtschaftliche Krise, die
den Wert des Bodens dauernd niederdrückt, bietet bisher nnr England ein Bei¬
spiel, wo infolge der Anstellung und Gebundenheit des Grundbesitzes die kontinen¬
talen Formen und Dimensionen des Hypothekarkredits sich nicht entwickeln konnten.
Eine Krise vou ähnlicher Ausdehnung in der mitteleuropäischen Landwirtschaft hätte
die Zahlungsunfähigkeit eines großen Teils der Landwirte und einen Pfandbrieftrach
zur Folge. Die Abwendung dieser Krise jedoch ist ebenso ein Interesse der großen
Banken und der großen Finanziers wie der kleinen Kapitalisten, die ihre ersparten
Pfennige zusammenlegen, gleichwie es unser, der Landwirte, allereigenstes Jnter-
esse ist."

Wir würden es für sehr ersprießlich halten, wenn jeder einzelne Ritterguts¬
besitzer in Altpreußen, wenn er dem ".Kapital" den Kampf bis aufs Messer schwört,
jedesmal feststellen müßte, wo deun die .Kapitalisten und wie die Beziehungen sind,
in denen er zu ihnen steht. Der ganze Unsinn solcher Schlagworte würde dann
in überwältigender Weise zu Tage treten. Die .Kapitalisten, bei denen er seinen
Personalkredit befriedigt, sind doch nicht gerade in neiderregender Lage. Fast
durchweg werden unvernünftige Vorgfristen verlangt, zum Ruin namentlich des
Mittelstandes im Handel, der Rittergutsbesitzer zu Kunden hat. Und nnter den
Hhpvthekengläubigeru vergißt man in der Regel ganz und gar die Vorbesitzer mit
ihrem steheugebliebnen Guthaben und die Verwandten mit dem eingetragnen Erb¬
teil, wenn man dem "Kapital" den Krieg erklärt, und doch berechnet sich dieses
Leuten von agrarischer Herkunft gehörige Kapital vielleicht nach Milliarden. Wer
hat deun vou der Niesenbclastuug der Rittergüter infolge der zu unsinniger Höhe
getriebnen .Kauf- und Überuahmepreise den Kapitalgewinn eingeheimst? Doch ganz


Maßgebliches und Unmaßgebliches

.Klassen auf dem Lande auch bei. uns erwächst. Wenn die kleinen Leute im Osten
Deutschlands gegen das „Kapital" aufgehetzt werden, richten sie ganz natürlich ihren
Haß ebenso wie die in Ungarn zunächst, ja allein gegen die Gutsbesitzer, die
Arbeiter gegen die „gnädigen" Herren, und selbst der rücksichtslos wuchernde Kauf¬
mann, der Jude wie der Christ, wird vor der nusbrechenden Gewaltthätigkeit des
ländlichen Proletariats tausendmal sicherer sein als der Grundherr.

Herr von Tisza weist dann darauf hiu, wie wenig in den sonstigen praktischen
Wirtschaftspolitiken Frage» die viel genannte „Solidarität des Kapitals" zur
Geltung komme. Im Gegenteil, meint er, werde dieses Kapital durch zahllose
Interessengegensätze in die verschiedensten Lager der mannichfachsten Bestrebungen
geteilt. Das feste Verzinsung genießende Leihkapital gegenüber dem in produktiven
Unternehmungen verwendeten, der Handel gegenüber der Industrie, einzelne Zweige
der Industrie gegen einander böten ein buntes Bild der Interessenkonflikte selbst
innerhalb ein und desselben Landes. „Wenn wir aber, fährt er fort, das sogenannte
Großkapital x^r «zxeeUvnecz, die Imuto linanco, betrachten, die ihr Vermögen in erster
Linie in sest verzinslichen Aniehensobligationen anlegt, so muß man fragen: woher
nimmt man auch nur einigen Schein der Berechtigung für die Annahme, daß ihr
Interesse dem der Landwirte immer entgegengesetzt sei? Wie gering ist gerade ihr
Interesse an der Herabdrückung der Warenpreise, und wie mächtige Interessen
knüpfen sich für sie an das Aufblühen der Landwirtschaft! Ist denn nicht der
Kredit eines großen Teils gerade der Länder, bei deren Anlehen die baut« uraltes
eine so wichtige Rolle spielt, mit dem Schicksal der Landwirtschaft verwachsen, und
macht sie denn das immer größern Umfang gewinnende Pfandbriefgeschäft nicht
zum Genossen der Interessen der Landwirte?" Wenn auch, wie man klagen höre,
ein großer Teil des Bodenertrages von dem Kapital (dem Gläubiger) genossen
werde, so werde es doch nicht mit selbstmörderischer Hand die Quelle seines Ver¬
mögens angreifen. „Für eine wirklich zerstörende landwirtschaftliche Krise, die
den Wert des Bodens dauernd niederdrückt, bietet bisher nnr England ein Bei¬
spiel, wo infolge der Anstellung und Gebundenheit des Grundbesitzes die kontinen¬
talen Formen und Dimensionen des Hypothekarkredits sich nicht entwickeln konnten.
Eine Krise vou ähnlicher Ausdehnung in der mitteleuropäischen Landwirtschaft hätte
die Zahlungsunfähigkeit eines großen Teils der Landwirte und einen Pfandbrieftrach
zur Folge. Die Abwendung dieser Krise jedoch ist ebenso ein Interesse der großen
Banken und der großen Finanziers wie der kleinen Kapitalisten, die ihre ersparten
Pfennige zusammenlegen, gleichwie es unser, der Landwirte, allereigenstes Jnter-
esse ist."

Wir würden es für sehr ersprießlich halten, wenn jeder einzelne Ritterguts¬
besitzer in Altpreußen, wenn er dem „.Kapital" den Kampf bis aufs Messer schwört,
jedesmal feststellen müßte, wo deun die .Kapitalisten und wie die Beziehungen sind,
in denen er zu ihnen steht. Der ganze Unsinn solcher Schlagworte würde dann
in überwältigender Weise zu Tage treten. Die .Kapitalisten, bei denen er seinen
Personalkredit befriedigt, sind doch nicht gerade in neiderregender Lage. Fast
durchweg werden unvernünftige Vorgfristen verlangt, zum Ruin namentlich des
Mittelstandes im Handel, der Rittergutsbesitzer zu Kunden hat. Und nnter den
Hhpvthekengläubigeru vergißt man in der Regel ganz und gar die Vorbesitzer mit
ihrem steheugebliebnen Guthaben und die Verwandten mit dem eingetragnen Erb¬
teil, wenn man dem „Kapital" den Krieg erklärt, und doch berechnet sich dieses
Leuten von agrarischer Herkunft gehörige Kapital vielleicht nach Milliarden. Wer
hat deun vou der Niesenbclastuug der Rittergüter infolge der zu unsinniger Höhe
getriebnen .Kauf- und Überuahmepreise den Kapitalgewinn eingeheimst? Doch ganz


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[0418] Maßgebliches und Unmaßgebliches .Klassen auf dem Lande auch bei. uns erwächst. Wenn die kleinen Leute im Osten Deutschlands gegen das „Kapital" aufgehetzt werden, richten sie ganz natürlich ihren Haß ebenso wie die in Ungarn zunächst, ja allein gegen die Gutsbesitzer, die Arbeiter gegen die „gnädigen" Herren, und selbst der rücksichtslos wuchernde Kauf¬ mann, der Jude wie der Christ, wird vor der nusbrechenden Gewaltthätigkeit des ländlichen Proletariats tausendmal sicherer sein als der Grundherr. Herr von Tisza weist dann darauf hiu, wie wenig in den sonstigen praktischen Wirtschaftspolitiken Frage» die viel genannte „Solidarität des Kapitals" zur Geltung komme. Im Gegenteil, meint er, werde dieses Kapital durch zahllose Interessengegensätze in die verschiedensten Lager der mannichfachsten Bestrebungen geteilt. Das feste Verzinsung genießende Leihkapital gegenüber dem in produktiven Unternehmungen verwendeten, der Handel gegenüber der Industrie, einzelne Zweige der Industrie gegen einander böten ein buntes Bild der Interessenkonflikte selbst innerhalb ein und desselben Landes. „Wenn wir aber, fährt er fort, das sogenannte Großkapital x^r «zxeeUvnecz, die Imuto linanco, betrachten, die ihr Vermögen in erster Linie in sest verzinslichen Aniehensobligationen anlegt, so muß man fragen: woher nimmt man auch nur einigen Schein der Berechtigung für die Annahme, daß ihr Interesse dem der Landwirte immer entgegengesetzt sei? Wie gering ist gerade ihr Interesse an der Herabdrückung der Warenpreise, und wie mächtige Interessen knüpfen sich für sie an das Aufblühen der Landwirtschaft! Ist denn nicht der Kredit eines großen Teils gerade der Länder, bei deren Anlehen die baut« uraltes eine so wichtige Rolle spielt, mit dem Schicksal der Landwirtschaft verwachsen, und macht sie denn das immer größern Umfang gewinnende Pfandbriefgeschäft nicht zum Genossen der Interessen der Landwirte?" Wenn auch, wie man klagen höre, ein großer Teil des Bodenertrages von dem Kapital (dem Gläubiger) genossen werde, so werde es doch nicht mit selbstmörderischer Hand die Quelle seines Ver¬ mögens angreifen. „Für eine wirklich zerstörende landwirtschaftliche Krise, die den Wert des Bodens dauernd niederdrückt, bietet bisher nnr England ein Bei¬ spiel, wo infolge der Anstellung und Gebundenheit des Grundbesitzes die kontinen¬ talen Formen und Dimensionen des Hypothekarkredits sich nicht entwickeln konnten. Eine Krise vou ähnlicher Ausdehnung in der mitteleuropäischen Landwirtschaft hätte die Zahlungsunfähigkeit eines großen Teils der Landwirte und einen Pfandbrieftrach zur Folge. Die Abwendung dieser Krise jedoch ist ebenso ein Interesse der großen Banken und der großen Finanziers wie der kleinen Kapitalisten, die ihre ersparten Pfennige zusammenlegen, gleichwie es unser, der Landwirte, allereigenstes Jnter- esse ist." Wir würden es für sehr ersprießlich halten, wenn jeder einzelne Ritterguts¬ besitzer in Altpreußen, wenn er dem „.Kapital" den Kampf bis aufs Messer schwört, jedesmal feststellen müßte, wo deun die .Kapitalisten und wie die Beziehungen sind, in denen er zu ihnen steht. Der ganze Unsinn solcher Schlagworte würde dann in überwältigender Weise zu Tage treten. Die .Kapitalisten, bei denen er seinen Personalkredit befriedigt, sind doch nicht gerade in neiderregender Lage. Fast durchweg werden unvernünftige Vorgfristen verlangt, zum Ruin namentlich des Mittelstandes im Handel, der Rittergutsbesitzer zu Kunden hat. Und nnter den Hhpvthekengläubigeru vergißt man in der Regel ganz und gar die Vorbesitzer mit ihrem steheugebliebnen Guthaben und die Verwandten mit dem eingetragnen Erb¬ teil, wenn man dem „Kapital" den Krieg erklärt, und doch berechnet sich dieses Leuten von agrarischer Herkunft gehörige Kapital vielleicht nach Milliarden. Wer hat deun vou der Niesenbclastuug der Rittergüter infolge der zu unsinniger Höhe getriebnen .Kauf- und Überuahmepreise den Kapitalgewinn eingeheimst? Doch ganz

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/418>, abgerufen am 27.09.2024.