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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und lÜmnaßgebliches

schnftlicheu Interessen seien von gesellschaftlicher und politischer Abneigung gegen das
"Kapital" geleitet, und nicht so sehr die "objektive volkswirtschaftliche Über¬
zeugung," sondern die "Pnrteileideuschaft und die Parteitnktik" führten sie in den
Kampf gegen das sogenannte Großkapital, gegen die Börsen und deren heutigen
Geschäftskreis, Das Schlagwort vom "international organisirten Großkapital" scheint
ihn, für die Agitation geschickt gewählt, uni gewisse Kreise zu erschrecken und zu
erregen. Es sei ja Thatsache, daß die moderne wirtschaftliche Entwicklung riesige
Vermögen geschaffen habe, die das Vermögen der "stolzesten Olignrcheu" in
Schatten stellten. Es sei ferner Thatsache, daß die heutige Geldaristokratie ihr
Vermöge" nur zum Teil, vielleicht nur zum geringern Teil, ihrer "Arbeit und
Genialität" verdanke. Die Quellen dieses Vermögens seien in vielen Fällen Ge¬
schäfte von zweifelhaftem Wert. Der Neid, die Abneigung gegen diese Leute sei
menschlich sehr begreiflich bei der Klasse der Landwirte, die im besten Falle die
von den Vorfahren ererbte Vermögenslage zu erhalten verstanden habe nud sich
nnn durch die glücklichen Besitzer der leichterworbuen Millionen um Einkommen
und Luxus überflügelt sehe. Nichts sei daher leichter, als manchem einzureden, daß
eine geheime Verschwörung der Geldleute, ein Plntokratisches Freimaurertum bestehe,
das Parteien und Regierungen verführe und besteche und das Schicksal der Welt
im eignen Interesse zu" Schaden der Landwirte lenke. Aber mit Recht fragt der
ungarische Edelmann diesen Vorstellungen gegenüber: "Wer hat sich jemals Kenntnis
von der Existenz dieses internationalen Bundes verschafft, ans wem, wo, seit wann
und wieweit besteht er? Was ist seine Organisation? Wer leitet ihn? Welches
ist sein gemeinsames Interesse, das zu dem Juteresse der Landwirte im Gegensah
stünde? Wo tritt diese Solidarität des Kapitals zu Tage?" In einer Beziehung,
so giebt er zur Autwort, sei ihm die Solidarität des Kapitals bekannt, das sei
die "Solidarität gegen die das Privateigentum bekämpfenden Bestrebungen der
Sozialdemokrntie." Die Bekämpfung dieser sei allerdings ein gemeinsames Interesse
jeder Art von Besitz, jeder Art von Kapital, vor allem aber des "unbeweg¬
lichen Kapitals," Namentlich die ungarischen Landwirte würden einen Haupt¬
fehler begehen, wenn sie dieser Solidarität uicht eingedenk bleiben wollten. In
Ungarn sei der Sozialismus von Anbeginn an mit "der Tendenz einer Aufteilung
von Grund und Boden" hervorgetreten. In den Angen des ungarischen Volles
sei der Großganndbesitz weit mehr der Vertreter des Großkapitals als das mobile
Vermögen, und wenn es gelänge, die Massen in den Kampf gegen das Kapital
zu führen, so würden diese es dort angreife", wo es am nächsten erreichbar sei,
und sie würden erst "dnrch die ZichhS hindurch zu den Rothschilds" gelangen.

Wir meinen, diese Mahnung des ungarischen Großgrundbesitzers sollten
sich unsre Herren östlich von der Elbe doch ja recht zu Herzen nehmen. Wer
Gelegenheit hat, sich darüber zu unterrichten, welche Verwirrung die Lehren des
Herrn von Plvtz schon jetzt in den Köpfen unsrer Bauergutsbesitzer anrichten
-- wir brauchen diesen Ausdruck absichtlich im Gegensatz zu den kleinen Leuten und
Arbeitern auf dem Lande, denen die preußischen Agrarier nichts versprechen, obwohl
gerade sie nicht nur Versprechungen, sondern Hilfe am nötigsten hätten --, der muß
einsehen, daß eine Stärkung konservativer Anschauungen am wenigsten daraus hervor¬
geht, sondern die Wirkung einen ausgesprochen demokratischen Charakter im schlimmsten
Sinne hat. Daß damit der Überhandnähme sozialdemvkratischer Gesinnung unter
den kleinen Leuten aufs beste Vorschub geleistet wird, liegt auf der Hand, und nur
die Blindheit der Parteileidenschaft zusammen mit der Frivolität der gut fundirten
Bernfsngitation kann die ungeheure Gefahr übersehen, die daraus für die besitzenden


Grenzboten I IM W
Maßgebliches und lÜmnaßgebliches

schnftlicheu Interessen seien von gesellschaftlicher und politischer Abneigung gegen das
„Kapital" geleitet, und nicht so sehr die „objektive volkswirtschaftliche Über¬
zeugung," sondern die „Pnrteileideuschaft und die Parteitnktik" führten sie in den
Kampf gegen das sogenannte Großkapital, gegen die Börsen und deren heutigen
Geschäftskreis, Das Schlagwort vom „international organisirten Großkapital" scheint
ihn, für die Agitation geschickt gewählt, uni gewisse Kreise zu erschrecken und zu
erregen. Es sei ja Thatsache, daß die moderne wirtschaftliche Entwicklung riesige
Vermögen geschaffen habe, die das Vermögen der „stolzesten Olignrcheu" in
Schatten stellten. Es sei ferner Thatsache, daß die heutige Geldaristokratie ihr
Vermöge» nur zum Teil, vielleicht nur zum geringern Teil, ihrer „Arbeit und
Genialität" verdanke. Die Quellen dieses Vermögens seien in vielen Fällen Ge¬
schäfte von zweifelhaftem Wert. Der Neid, die Abneigung gegen diese Leute sei
menschlich sehr begreiflich bei der Klasse der Landwirte, die im besten Falle die
von den Vorfahren ererbte Vermögenslage zu erhalten verstanden habe nud sich
nnn durch die glücklichen Besitzer der leichterworbuen Millionen um Einkommen
und Luxus überflügelt sehe. Nichts sei daher leichter, als manchem einzureden, daß
eine geheime Verschwörung der Geldleute, ein Plntokratisches Freimaurertum bestehe,
das Parteien und Regierungen verführe und besteche und das Schicksal der Welt
im eignen Interesse zu» Schaden der Landwirte lenke. Aber mit Recht fragt der
ungarische Edelmann diesen Vorstellungen gegenüber: „Wer hat sich jemals Kenntnis
von der Existenz dieses internationalen Bundes verschafft, ans wem, wo, seit wann
und wieweit besteht er? Was ist seine Organisation? Wer leitet ihn? Welches
ist sein gemeinsames Interesse, das zu dem Juteresse der Landwirte im Gegensah
stünde? Wo tritt diese Solidarität des Kapitals zu Tage?" In einer Beziehung,
so giebt er zur Autwort, sei ihm die Solidarität des Kapitals bekannt, das sei
die „Solidarität gegen die das Privateigentum bekämpfenden Bestrebungen der
Sozialdemokrntie." Die Bekämpfung dieser sei allerdings ein gemeinsames Interesse
jeder Art von Besitz, jeder Art von Kapital, vor allem aber des „unbeweg¬
lichen Kapitals," Namentlich die ungarischen Landwirte würden einen Haupt¬
fehler begehen, wenn sie dieser Solidarität uicht eingedenk bleiben wollten. In
Ungarn sei der Sozialismus von Anbeginn an mit „der Tendenz einer Aufteilung
von Grund und Boden" hervorgetreten. In den Angen des ungarischen Volles
sei der Großganndbesitz weit mehr der Vertreter des Großkapitals als das mobile
Vermögen, und wenn es gelänge, die Massen in den Kampf gegen das Kapital
zu führen, so würden diese es dort angreife», wo es am nächsten erreichbar sei,
und sie würden erst „dnrch die ZichhS hindurch zu den Rothschilds" gelangen.

Wir meinen, diese Mahnung des ungarischen Großgrundbesitzers sollten
sich unsre Herren östlich von der Elbe doch ja recht zu Herzen nehmen. Wer
Gelegenheit hat, sich darüber zu unterrichten, welche Verwirrung die Lehren des
Herrn von Plvtz schon jetzt in den Köpfen unsrer Bauergutsbesitzer anrichten
— wir brauchen diesen Ausdruck absichtlich im Gegensatz zu den kleinen Leuten und
Arbeitern auf dem Lande, denen die preußischen Agrarier nichts versprechen, obwohl
gerade sie nicht nur Versprechungen, sondern Hilfe am nötigsten hätten —, der muß
einsehen, daß eine Stärkung konservativer Anschauungen am wenigsten daraus hervor¬
geht, sondern die Wirkung einen ausgesprochen demokratischen Charakter im schlimmsten
Sinne hat. Daß damit der Überhandnähme sozialdemvkratischer Gesinnung unter
den kleinen Leuten aufs beste Vorschub geleistet wird, liegt auf der Hand, und nur
die Blindheit der Parteileidenschaft zusammen mit der Frivolität der gut fundirten
Bernfsngitation kann die ungeheure Gefahr übersehen, die daraus für die besitzenden


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[0417] Maßgebliches und lÜmnaßgebliches schnftlicheu Interessen seien von gesellschaftlicher und politischer Abneigung gegen das „Kapital" geleitet, und nicht so sehr die „objektive volkswirtschaftliche Über¬ zeugung," sondern die „Pnrteileideuschaft und die Parteitnktik" führten sie in den Kampf gegen das sogenannte Großkapital, gegen die Börsen und deren heutigen Geschäftskreis, Das Schlagwort vom „international organisirten Großkapital" scheint ihn, für die Agitation geschickt gewählt, uni gewisse Kreise zu erschrecken und zu erregen. Es sei ja Thatsache, daß die moderne wirtschaftliche Entwicklung riesige Vermögen geschaffen habe, die das Vermögen der „stolzesten Olignrcheu" in Schatten stellten. Es sei ferner Thatsache, daß die heutige Geldaristokratie ihr Vermöge» nur zum Teil, vielleicht nur zum geringern Teil, ihrer „Arbeit und Genialität" verdanke. Die Quellen dieses Vermögens seien in vielen Fällen Ge¬ schäfte von zweifelhaftem Wert. Der Neid, die Abneigung gegen diese Leute sei menschlich sehr begreiflich bei der Klasse der Landwirte, die im besten Falle die von den Vorfahren ererbte Vermögenslage zu erhalten verstanden habe nud sich nnn durch die glücklichen Besitzer der leichterworbuen Millionen um Einkommen und Luxus überflügelt sehe. Nichts sei daher leichter, als manchem einzureden, daß eine geheime Verschwörung der Geldleute, ein Plntokratisches Freimaurertum bestehe, das Parteien und Regierungen verführe und besteche und das Schicksal der Welt im eignen Interesse zu» Schaden der Landwirte lenke. Aber mit Recht fragt der ungarische Edelmann diesen Vorstellungen gegenüber: „Wer hat sich jemals Kenntnis von der Existenz dieses internationalen Bundes verschafft, ans wem, wo, seit wann und wieweit besteht er? Was ist seine Organisation? Wer leitet ihn? Welches ist sein gemeinsames Interesse, das zu dem Juteresse der Landwirte im Gegensah stünde? Wo tritt diese Solidarität des Kapitals zu Tage?" In einer Beziehung, so giebt er zur Autwort, sei ihm die Solidarität des Kapitals bekannt, das sei die „Solidarität gegen die das Privateigentum bekämpfenden Bestrebungen der Sozialdemokrntie." Die Bekämpfung dieser sei allerdings ein gemeinsames Interesse jeder Art von Besitz, jeder Art von Kapital, vor allem aber des „unbeweg¬ lichen Kapitals," Namentlich die ungarischen Landwirte würden einen Haupt¬ fehler begehen, wenn sie dieser Solidarität uicht eingedenk bleiben wollten. In Ungarn sei der Sozialismus von Anbeginn an mit „der Tendenz einer Aufteilung von Grund und Boden" hervorgetreten. In den Angen des ungarischen Volles sei der Großganndbesitz weit mehr der Vertreter des Großkapitals als das mobile Vermögen, und wenn es gelänge, die Massen in den Kampf gegen das Kapital zu führen, so würden diese es dort angreife», wo es am nächsten erreichbar sei, und sie würden erst „dnrch die ZichhS hindurch zu den Rothschilds" gelangen. Wir meinen, diese Mahnung des ungarischen Großgrundbesitzers sollten sich unsre Herren östlich von der Elbe doch ja recht zu Herzen nehmen. Wer Gelegenheit hat, sich darüber zu unterrichten, welche Verwirrung die Lehren des Herrn von Plvtz schon jetzt in den Köpfen unsrer Bauergutsbesitzer anrichten — wir brauchen diesen Ausdruck absichtlich im Gegensatz zu den kleinen Leuten und Arbeitern auf dem Lande, denen die preußischen Agrarier nichts versprechen, obwohl gerade sie nicht nur Versprechungen, sondern Hilfe am nötigsten hätten —, der muß einsehen, daß eine Stärkung konservativer Anschauungen am wenigsten daraus hervor¬ geht, sondern die Wirkung einen ausgesprochen demokratischen Charakter im schlimmsten Sinne hat. Daß damit der Überhandnähme sozialdemvkratischer Gesinnung unter den kleinen Leuten aufs beste Vorschub geleistet wird, liegt auf der Hand, und nur die Blindheit der Parteileidenschaft zusammen mit der Frivolität der gut fundirten Bernfsngitation kann die ungeheure Gefahr übersehen, die daraus für die besitzenden Grenzboten I IM W

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/417>, abgerufen am 26.06.2024.