Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Abschaffung des Adels

hervorgerufen hatte, großartiger wiederspiegeln, als diese Vorgänge ans dem
Telephonamt?

Ähnlich ging es ans dem Haupttelegraphenamt zu. Seit der Eröffnung des
Nordostseekannls und deu Pariser Zur-Nikolanstagen war so etwas nicht dagewesen.
Zahlreiche Telegraphisten bekamen den Appnrcittatterich, eine Telegraphistin in der
Blüte ihrer Jahre verfiel aus Erschöpfung und aus Überreizung ihres sonst tadel¬
losen Nervensystems in Krampfe, wobei sie beständig ausrief, mau solle sie mit
Baron Alexander von Jtzigsohu verbinden, drei andre Telegraphistinnen liegen schwer
an Handgelenkknochenhantcntzündung darnieder, und ein Telegraphist schied ohne
Kündigung und Anspruch auf Pension noch an demselben Tage aus dem Reichs¬
dienst, indem er beim Weggehen sagte, nach dieser Kraftprobe seiner Finger und
seines Handgelenks könne er es ruhig riskiren, Pianist zu werden und brauche
uicht für 6 Mark 45 Pfennige auf dem Apparat hcrumzutrvmmeln.

Das Ergebnis des Gedankenaustausches der in ihren Adelsrechten gefährdeten
Standesgenossen in Börsenkreisen war folgendes. Eine Subskriptionsliste, die die
Namen sämtlicher Mitglieder des alttestamentlichen Adels und Hochadels mit einer
den Gothaischen Kalender beschämenden Vollständigkeit enthielt, hatte das ungeahnte
Ergebnis von 4 Millionen Mark und 75 Pfennigen, die der Vereiusknsfe der
national-sozialen Partei unter der nicht ganz einwandfreien, aber taktisch zweck¬
mäßigen Deklaration "Ehrensold" ehrerbietigst überreicht werden, in Wirklichkeit
aber dazu dienen sollen, nach dem Muster des mittelalterlichen Judeuschutzzvlles die
Heißsporne des national-sozialen Vereins zu entwaffnen, wie das bereits mit dem
besten Erfolg in den Kreisen der bürgerlichen Berufsgenossen durch regelmäßige
Zuwendungen an den sozialdemokratischen Parteifonds geschehen ist.

Merkwürdig ruhig und gelassen nahm der erbgesessene Landadel die Kunde
von dem drohenden Verhängnis auf. Die meisten hatten mit deu schlechten Korn¬
preisen, der Kartvffclfänle und ähnlichen Dingen genug zu thun, um sich viel um
die hohe Sozialpolitik zu bekümmern. Gleichwohl ging es auch hier uicht ohne
einige Unfälle ab. Der Kerl kauu mir! soll ein ostclbischer Junker, der die
derben Ausdrücke liebt, in einer Anwandlung von Tivolistimmung ausgerufen haben,
als er vou dem Antrage hörte (die übrigen Worte erstickten in einem konvul¬
sivischen Gelächter, das mit einen, glücklicherweise mir leichten Schlaganfall endete).
Der allgemein als sehr wohlthätig bekannte Graf von Schollanken auf Polders-
hagcu (Regierungsbezirk Gumbinnen), der lange geschwankt hatte, ob er für ein zu
begründendes Irrenhaus mit Gnmmizellen einen seiner Stellung angemessenen nam¬
haften freiwilligen Beitrag zeichnen oder in Rücksicht ans die Notlage der Land¬
wirtschaft bei dem immer noch standesgemäßen Sah von 100 Mark stehen bleiben
sollte, vergaß in der Stinnnnug, in die ihn die Kunde von dnn Antrage versetzt
halte, jede Rücksicht auf den Sieg der Goldwährung in Amerika, ans die günstigen
Erntenachrichtcn ans Nußland und auf die Znckerprämienerhvhung in Frankreich
und zeichnete ohne Besinnen 20 000 Mark mit dem lakonischer Zusätze: Werde"
mit Gründung des einen Irrenhauses bald uicht mehr auskommen!

In deu wildreichen Wäldern des freiherrlichen Schlosses Rabenstein war gerade
große Treibjagd, als ein Reitknecht auf schaumbedecktem Trakehner Hengst mit der
Depesche vou dem Snngerhänser Antrage wie ein Feuerreiter mitten in den Kreis
der beim Jagdfrühstück versammelten Kavaliere hereinplatzte. Die Wirkung war
drastisch. Der waidgerechteste Jäger der Provinz Schlesien, ein Freiherr von
Pürschingen, schoß im ersten Treiben nach dem jäh abgebrochnen Frühstück deu
alten Maulesel des freiherrlichcn Hegemeisters kurzer Hand von dem Wagen mit


Grenzboten I 1897 3?
Die Abschaffung des Adels

hervorgerufen hatte, großartiger wiederspiegeln, als diese Vorgänge ans dem
Telephonamt?

Ähnlich ging es ans dem Haupttelegraphenamt zu. Seit der Eröffnung des
Nordostseekannls und deu Pariser Zur-Nikolanstagen war so etwas nicht dagewesen.
Zahlreiche Telegraphisten bekamen den Appnrcittatterich, eine Telegraphistin in der
Blüte ihrer Jahre verfiel aus Erschöpfung und aus Überreizung ihres sonst tadel¬
losen Nervensystems in Krampfe, wobei sie beständig ausrief, mau solle sie mit
Baron Alexander von Jtzigsohu verbinden, drei andre Telegraphistinnen liegen schwer
an Handgelenkknochenhantcntzündung darnieder, und ein Telegraphist schied ohne
Kündigung und Anspruch auf Pension noch an demselben Tage aus dem Reichs¬
dienst, indem er beim Weggehen sagte, nach dieser Kraftprobe seiner Finger und
seines Handgelenks könne er es ruhig riskiren, Pianist zu werden und brauche
uicht für 6 Mark 45 Pfennige auf dem Apparat hcrumzutrvmmeln.

Das Ergebnis des Gedankenaustausches der in ihren Adelsrechten gefährdeten
Standesgenossen in Börsenkreisen war folgendes. Eine Subskriptionsliste, die die
Namen sämtlicher Mitglieder des alttestamentlichen Adels und Hochadels mit einer
den Gothaischen Kalender beschämenden Vollständigkeit enthielt, hatte das ungeahnte
Ergebnis von 4 Millionen Mark und 75 Pfennigen, die der Vereiusknsfe der
national-sozialen Partei unter der nicht ganz einwandfreien, aber taktisch zweck¬
mäßigen Deklaration „Ehrensold" ehrerbietigst überreicht werden, in Wirklichkeit
aber dazu dienen sollen, nach dem Muster des mittelalterlichen Judeuschutzzvlles die
Heißsporne des national-sozialen Vereins zu entwaffnen, wie das bereits mit dem
besten Erfolg in den Kreisen der bürgerlichen Berufsgenossen durch regelmäßige
Zuwendungen an den sozialdemokratischen Parteifonds geschehen ist.

Merkwürdig ruhig und gelassen nahm der erbgesessene Landadel die Kunde
von dem drohenden Verhängnis auf. Die meisten hatten mit deu schlechten Korn¬
preisen, der Kartvffclfänle und ähnlichen Dingen genug zu thun, um sich viel um
die hohe Sozialpolitik zu bekümmern. Gleichwohl ging es auch hier uicht ohne
einige Unfälle ab. Der Kerl kauu mir! soll ein ostclbischer Junker, der die
derben Ausdrücke liebt, in einer Anwandlung von Tivolistimmung ausgerufen haben,
als er vou dem Antrage hörte (die übrigen Worte erstickten in einem konvul¬
sivischen Gelächter, das mit einen, glücklicherweise mir leichten Schlaganfall endete).
Der allgemein als sehr wohlthätig bekannte Graf von Schollanken auf Polders-
hagcu (Regierungsbezirk Gumbinnen), der lange geschwankt hatte, ob er für ein zu
begründendes Irrenhaus mit Gnmmizellen einen seiner Stellung angemessenen nam¬
haften freiwilligen Beitrag zeichnen oder in Rücksicht ans die Notlage der Land¬
wirtschaft bei dem immer noch standesgemäßen Sah von 100 Mark stehen bleiben
sollte, vergaß in der Stinnnnug, in die ihn die Kunde von dnn Antrage versetzt
halte, jede Rücksicht auf den Sieg der Goldwährung in Amerika, ans die günstigen
Erntenachrichtcn ans Nußland und auf die Znckerprämienerhvhung in Frankreich
und zeichnete ohne Besinnen 20 000 Mark mit dem lakonischer Zusätze: Werde»
mit Gründung des einen Irrenhauses bald uicht mehr auskommen!

In deu wildreichen Wäldern des freiherrlichen Schlosses Rabenstein war gerade
große Treibjagd, als ein Reitknecht auf schaumbedecktem Trakehner Hengst mit der
Depesche vou dem Snngerhänser Antrage wie ein Feuerreiter mitten in den Kreis
der beim Jagdfrühstück versammelten Kavaliere hereinplatzte. Die Wirkung war
drastisch. Der waidgerechteste Jäger der Provinz Schlesien, ein Freiherr von
Pürschingen, schoß im ersten Treiben nach dem jäh abgebrochnen Frühstück deu
alten Maulesel des freiherrlichcn Hegemeisters kurzer Hand von dem Wagen mit


Grenzboten I 1897 3?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0257" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224503"/>
          <fw type="header" place="top"> Die Abschaffung des Adels</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_670" prev="#ID_669"> hervorgerufen hatte, großartiger wiederspiegeln, als diese Vorgänge ans dem<lb/>
Telephonamt?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_671"> Ähnlich ging es ans dem Haupttelegraphenamt zu. Seit der Eröffnung des<lb/>
Nordostseekannls und deu Pariser Zur-Nikolanstagen war so etwas nicht dagewesen.<lb/>
Zahlreiche Telegraphisten bekamen den Appnrcittatterich, eine Telegraphistin in der<lb/>
Blüte ihrer Jahre verfiel aus Erschöpfung und aus Überreizung ihres sonst tadel¬<lb/>
losen Nervensystems in Krampfe, wobei sie beständig ausrief, mau solle sie mit<lb/>
Baron Alexander von Jtzigsohu verbinden, drei andre Telegraphistinnen liegen schwer<lb/>
an Handgelenkknochenhantcntzündung darnieder, und ein Telegraphist schied ohne<lb/>
Kündigung und Anspruch auf Pension noch an demselben Tage aus dem Reichs¬<lb/>
dienst, indem er beim Weggehen sagte, nach dieser Kraftprobe seiner Finger und<lb/>
seines Handgelenks könne er es ruhig riskiren, Pianist zu werden und brauche<lb/>
uicht für 6 Mark 45 Pfennige auf dem Apparat hcrumzutrvmmeln.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_672"> Das Ergebnis des Gedankenaustausches der in ihren Adelsrechten gefährdeten<lb/>
Standesgenossen in Börsenkreisen war folgendes. Eine Subskriptionsliste, die die<lb/>
Namen sämtlicher Mitglieder des alttestamentlichen Adels und Hochadels mit einer<lb/>
den Gothaischen Kalender beschämenden Vollständigkeit enthielt, hatte das ungeahnte<lb/>
Ergebnis von 4 Millionen Mark und 75 Pfennigen, die der Vereiusknsfe der<lb/>
national-sozialen Partei unter der nicht ganz einwandfreien, aber taktisch zweck¬<lb/>
mäßigen Deklaration &#x201E;Ehrensold" ehrerbietigst überreicht werden, in Wirklichkeit<lb/>
aber dazu dienen sollen, nach dem Muster des mittelalterlichen Judeuschutzzvlles die<lb/>
Heißsporne des national-sozialen Vereins zu entwaffnen, wie das bereits mit dem<lb/>
besten Erfolg in den Kreisen der bürgerlichen Berufsgenossen durch regelmäßige<lb/>
Zuwendungen an den sozialdemokratischen Parteifonds geschehen ist.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_673"> Merkwürdig ruhig und gelassen nahm der erbgesessene Landadel die Kunde<lb/>
von dem drohenden Verhängnis auf. Die meisten hatten mit deu schlechten Korn¬<lb/>
preisen, der Kartvffclfänle und ähnlichen Dingen genug zu thun, um sich viel um<lb/>
die hohe Sozialpolitik zu bekümmern. Gleichwohl ging es auch hier uicht ohne<lb/>
einige Unfälle ab. Der Kerl kauu mir! soll ein ostclbischer Junker, der die<lb/>
derben Ausdrücke liebt, in einer Anwandlung von Tivolistimmung ausgerufen haben,<lb/>
als er vou dem Antrage hörte (die übrigen Worte erstickten in einem konvul¬<lb/>
sivischen Gelächter, das mit einen, glücklicherweise mir leichten Schlaganfall endete).<lb/>
Der allgemein als sehr wohlthätig bekannte Graf von Schollanken auf Polders-<lb/>
hagcu (Regierungsbezirk Gumbinnen), der lange geschwankt hatte, ob er für ein zu<lb/>
begründendes Irrenhaus mit Gnmmizellen einen seiner Stellung angemessenen nam¬<lb/>
haften freiwilligen Beitrag zeichnen oder in Rücksicht ans die Notlage der Land¬<lb/>
wirtschaft bei dem immer noch standesgemäßen Sah von 100 Mark stehen bleiben<lb/>
sollte, vergaß in der Stinnnnug, in die ihn die Kunde von dnn Antrage versetzt<lb/>
halte, jede Rücksicht auf den Sieg der Goldwährung in Amerika, ans die günstigen<lb/>
Erntenachrichtcn ans Nußland und auf die Znckerprämienerhvhung in Frankreich<lb/>
und zeichnete ohne Besinnen 20 000 Mark mit dem lakonischer Zusätze: Werde»<lb/>
mit Gründung des einen Irrenhauses bald uicht mehr auskommen!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_674" next="#ID_675"> In deu wildreichen Wäldern des freiherrlichen Schlosses Rabenstein war gerade<lb/>
große Treibjagd, als ein Reitknecht auf schaumbedecktem Trakehner Hengst mit der<lb/>
Depesche vou dem Snngerhänser Antrage wie ein Feuerreiter mitten in den Kreis<lb/>
der beim Jagdfrühstück versammelten Kavaliere hereinplatzte. Die Wirkung war<lb/>
drastisch. Der waidgerechteste Jäger der Provinz Schlesien, ein Freiherr von<lb/>
Pürschingen, schoß im ersten Treiben nach dem jäh abgebrochnen Frühstück deu<lb/>
alten Maulesel des freiherrlichcn Hegemeisters kurzer Hand von dem Wagen mit</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten I 1897 3?</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0257] Die Abschaffung des Adels hervorgerufen hatte, großartiger wiederspiegeln, als diese Vorgänge ans dem Telephonamt? Ähnlich ging es ans dem Haupttelegraphenamt zu. Seit der Eröffnung des Nordostseekannls und deu Pariser Zur-Nikolanstagen war so etwas nicht dagewesen. Zahlreiche Telegraphisten bekamen den Appnrcittatterich, eine Telegraphistin in der Blüte ihrer Jahre verfiel aus Erschöpfung und aus Überreizung ihres sonst tadel¬ losen Nervensystems in Krampfe, wobei sie beständig ausrief, mau solle sie mit Baron Alexander von Jtzigsohu verbinden, drei andre Telegraphistinnen liegen schwer an Handgelenkknochenhantcntzündung darnieder, und ein Telegraphist schied ohne Kündigung und Anspruch auf Pension noch an demselben Tage aus dem Reichs¬ dienst, indem er beim Weggehen sagte, nach dieser Kraftprobe seiner Finger und seines Handgelenks könne er es ruhig riskiren, Pianist zu werden und brauche uicht für 6 Mark 45 Pfennige auf dem Apparat hcrumzutrvmmeln. Das Ergebnis des Gedankenaustausches der in ihren Adelsrechten gefährdeten Standesgenossen in Börsenkreisen war folgendes. Eine Subskriptionsliste, die die Namen sämtlicher Mitglieder des alttestamentlichen Adels und Hochadels mit einer den Gothaischen Kalender beschämenden Vollständigkeit enthielt, hatte das ungeahnte Ergebnis von 4 Millionen Mark und 75 Pfennigen, die der Vereiusknsfe der national-sozialen Partei unter der nicht ganz einwandfreien, aber taktisch zweck¬ mäßigen Deklaration „Ehrensold" ehrerbietigst überreicht werden, in Wirklichkeit aber dazu dienen sollen, nach dem Muster des mittelalterlichen Judeuschutzzvlles die Heißsporne des national-sozialen Vereins zu entwaffnen, wie das bereits mit dem besten Erfolg in den Kreisen der bürgerlichen Berufsgenossen durch regelmäßige Zuwendungen an den sozialdemokratischen Parteifonds geschehen ist. Merkwürdig ruhig und gelassen nahm der erbgesessene Landadel die Kunde von dem drohenden Verhängnis auf. Die meisten hatten mit deu schlechten Korn¬ preisen, der Kartvffclfänle und ähnlichen Dingen genug zu thun, um sich viel um die hohe Sozialpolitik zu bekümmern. Gleichwohl ging es auch hier uicht ohne einige Unfälle ab. Der Kerl kauu mir! soll ein ostclbischer Junker, der die derben Ausdrücke liebt, in einer Anwandlung von Tivolistimmung ausgerufen haben, als er vou dem Antrage hörte (die übrigen Worte erstickten in einem konvul¬ sivischen Gelächter, das mit einen, glücklicherweise mir leichten Schlaganfall endete). Der allgemein als sehr wohlthätig bekannte Graf von Schollanken auf Polders- hagcu (Regierungsbezirk Gumbinnen), der lange geschwankt hatte, ob er für ein zu begründendes Irrenhaus mit Gnmmizellen einen seiner Stellung angemessenen nam¬ haften freiwilligen Beitrag zeichnen oder in Rücksicht ans die Notlage der Land¬ wirtschaft bei dem immer noch standesgemäßen Sah von 100 Mark stehen bleiben sollte, vergaß in der Stinnnnug, in die ihn die Kunde von dnn Antrage versetzt halte, jede Rücksicht auf den Sieg der Goldwährung in Amerika, ans die günstigen Erntenachrichtcn ans Nußland und auf die Znckerprämienerhvhung in Frankreich und zeichnete ohne Besinnen 20 000 Mark mit dem lakonischer Zusätze: Werde» mit Gründung des einen Irrenhauses bald uicht mehr auskommen! In deu wildreichen Wäldern des freiherrlichen Schlosses Rabenstein war gerade große Treibjagd, als ein Reitknecht auf schaumbedecktem Trakehner Hengst mit der Depesche vou dem Snngerhänser Antrage wie ein Feuerreiter mitten in den Kreis der beim Jagdfrühstück versammelten Kavaliere hereinplatzte. Die Wirkung war drastisch. Der waidgerechteste Jäger der Provinz Schlesien, ein Freiherr von Pürschingen, schoß im ersten Treiben nach dem jäh abgebrochnen Frühstück deu alten Maulesel des freiherrlichcn Hegemeisters kurzer Hand von dem Wagen mit Grenzboten I 1897 3?

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/257
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/257>, abgerufen am 18.06.2024.