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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hauptmann durch einen journalistischen Unterhändler längere Zeit mit Sehring wegen
der Pachtung des Theaters auf fünf Jahre verhandelte. Hauptmann hatte die
wichtigste Frage, die Nepertoirefrage, bereits gelöst, denn er hätte zwei Jahre hin¬
durch nichts andres zu geben brauchen, als -- Florian Geber, den Rest der Ver¬
tragszeit sollten andre Werke Hauptmanns ausfüllen!

So gedieh dann schlecht und recht der Bau bis zum ersten Stockwerk, dann
war es wieder Matthäi am Letzten. Es mußte schleunigst eine "Gesellschaft" be¬
gründet werden, und da keine 500 000 Mark aufzutreiben waren, wurde zunächst
das "Gesellschaftskapital" auf 400 000 Mark herabgesetzt. Aber auch davon war
mit Sicherheit nur auf knapp 200 000 Mark zu rechnen, das übrige schwebte in
der Lust. Man half sich aber aus dem Dilemma: Sehriug, der vermögenslose
Baumeister, zeichnete einfach 180 000 Mark, Blumenreich 20 000, und die übrigen
noch fehlenden 30 000 Mark wurden von guten Freunden, natürlich nur gegen
gute Worte und ohne die mindeste Verpflichtung, wirklich einzuzahlen, gezeichnet.
Mittels eiuer geschickten Operation wurden dann die wirklich zählenden Gesell¬
schafter veranlaßt, die nach dem Gesetz erforderliche bare Einzahlung eines Viertels
des Gesellschaftskapitals derart zu leisten, daß für Sehring ein barer Überschuß
von 30 000 Mark verblieb, mit dem er wieder eine Weile weiterbaueu konnte.
Die Machenschaften des Bankagenten Rosenthal, der dabei eine bedeutende Rolle
spielt, können wir an dieser Stelle übergehen, da sie vermutlich noch Gegenstand
einer Erörterung an anderm Orte bilden werden. Wir erwähnen nur noch die
interessante Charakteristik der Mitglieder des Aufsichtsrates des neugegründeten
Theaters, die in ihrer Art ein Unikum bildet.

Da ist vor allem Herr Julius Kaufmann, der Geschäftsführer von "Alt-Berlin,"
Handelsrichter und Fabrikbesitzer, der Typus eines "aalglatten Glücksjägers," wie
ihn Blumenreich nennt. Er ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der National¬
zeitung, des Schillertheaters, Direktor der Strcilaucr Flaschenfabrik und -- ein
ausgezeichneter Karteukünstler. "Mit dem bescheidnen Erlös seines Anteils an
einer Kottbnser Tuchfabrik kam der Maun vor wenig Jahren nach Berlin. Heute
ist er Besitzer einer fürstlich eingerichteten Tiergartenvilla, hält selbstverständlich
Equipage und gilt für einen reichen Mann. Er hat eigentlich kein Geschäft, wohl
aber sehr viele Geschäfte. An zahllosen Unternehmungen ist er beteiligt, und --
nirgends ist er im Risiko. Diesen scheinbaren Widerspruch gelöst zu haben, scheint
das Geheimnis seiner materiellen Erfolge zu sein. Ihm ist es nie darum zu thun,
den auf feinen, stets recht bescheidnen Anteil fallenden Gewinn einzuheimsen, das
würde der Mühe nicht lohnen. Vielmehr ist es das erste, was er nach Er¬
werb eines Anteils an irgend einem neuen Unternehmen thut, es bis auf ein
Minimum an Untertcilhaber weiter zu verkaufen. Das geschieht möglichst im
stillen -- um Leute, die bei dem neuen Geschäft ans eine Lieferung oder An¬
stellung oder ähnliches hoffen. Auch wer mit ihm in Verrechnung steht, muß
wohl oder übel solch ein Partikel des Kanfmcmnschen Anteils in Zahlung nehmen.
Während nun der Herr Handelsrichter den wesentlichsten Teil seiner Kapitalanlage
hereinholt, hat er sich auch schon in die Verwaltung des Unternehmens hineinge¬
quetscht, und daun ist sein Hauptzweck erreicht. So hat er z. B. beim Unter¬
nehme" "Alt-Berlin" etwa 35 000 Mark gezeichnet, seine Anteile bis auf etwa
3000 Mark losgeschlagen, ist aber auch alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens
geworden mit einem sichern Einkommen von eintausend Mark pro Monat, neben
>n"er ansehnlichen Gewinntantieme. Ebenso verhält sichs mit seiner Stellung beim
Theater des Westens; ursprünglich mit 10 000 Mark beteiligt, gab er sofort seinen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hauptmann durch einen journalistischen Unterhändler längere Zeit mit Sehring wegen
der Pachtung des Theaters auf fünf Jahre verhandelte. Hauptmann hatte die
wichtigste Frage, die Nepertoirefrage, bereits gelöst, denn er hätte zwei Jahre hin¬
durch nichts andres zu geben brauchen, als — Florian Geber, den Rest der Ver¬
tragszeit sollten andre Werke Hauptmanns ausfüllen!

So gedieh dann schlecht und recht der Bau bis zum ersten Stockwerk, dann
war es wieder Matthäi am Letzten. Es mußte schleunigst eine „Gesellschaft" be¬
gründet werden, und da keine 500 000 Mark aufzutreiben waren, wurde zunächst
das „Gesellschaftskapital" auf 400 000 Mark herabgesetzt. Aber auch davon war
mit Sicherheit nur auf knapp 200 000 Mark zu rechnen, das übrige schwebte in
der Lust. Man half sich aber aus dem Dilemma: Sehriug, der vermögenslose
Baumeister, zeichnete einfach 180 000 Mark, Blumenreich 20 000, und die übrigen
noch fehlenden 30 000 Mark wurden von guten Freunden, natürlich nur gegen
gute Worte und ohne die mindeste Verpflichtung, wirklich einzuzahlen, gezeichnet.
Mittels eiuer geschickten Operation wurden dann die wirklich zählenden Gesell¬
schafter veranlaßt, die nach dem Gesetz erforderliche bare Einzahlung eines Viertels
des Gesellschaftskapitals derart zu leisten, daß für Sehring ein barer Überschuß
von 30 000 Mark verblieb, mit dem er wieder eine Weile weiterbaueu konnte.
Die Machenschaften des Bankagenten Rosenthal, der dabei eine bedeutende Rolle
spielt, können wir an dieser Stelle übergehen, da sie vermutlich noch Gegenstand
einer Erörterung an anderm Orte bilden werden. Wir erwähnen nur noch die
interessante Charakteristik der Mitglieder des Aufsichtsrates des neugegründeten
Theaters, die in ihrer Art ein Unikum bildet.

Da ist vor allem Herr Julius Kaufmann, der Geschäftsführer von „Alt-Berlin,"
Handelsrichter und Fabrikbesitzer, der Typus eines „aalglatten Glücksjägers," wie
ihn Blumenreich nennt. Er ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der National¬
zeitung, des Schillertheaters, Direktor der Strcilaucr Flaschenfabrik und — ein
ausgezeichneter Karteukünstler. „Mit dem bescheidnen Erlös seines Anteils an
einer Kottbnser Tuchfabrik kam der Maun vor wenig Jahren nach Berlin. Heute
ist er Besitzer einer fürstlich eingerichteten Tiergartenvilla, hält selbstverständlich
Equipage und gilt für einen reichen Mann. Er hat eigentlich kein Geschäft, wohl
aber sehr viele Geschäfte. An zahllosen Unternehmungen ist er beteiligt, und —
nirgends ist er im Risiko. Diesen scheinbaren Widerspruch gelöst zu haben, scheint
das Geheimnis seiner materiellen Erfolge zu sein. Ihm ist es nie darum zu thun,
den auf feinen, stets recht bescheidnen Anteil fallenden Gewinn einzuheimsen, das
würde der Mühe nicht lohnen. Vielmehr ist es das erste, was er nach Er¬
werb eines Anteils an irgend einem neuen Unternehmen thut, es bis auf ein
Minimum an Untertcilhaber weiter zu verkaufen. Das geschieht möglichst im
stillen — um Leute, die bei dem neuen Geschäft ans eine Lieferung oder An¬
stellung oder ähnliches hoffen. Auch wer mit ihm in Verrechnung steht, muß
wohl oder übel solch ein Partikel des Kanfmcmnschen Anteils in Zahlung nehmen.
Während nun der Herr Handelsrichter den wesentlichsten Teil seiner Kapitalanlage
hereinholt, hat er sich auch schon in die Verwaltung des Unternehmens hineinge¬
quetscht, und daun ist sein Hauptzweck erreicht. So hat er z. B. beim Unter¬
nehme» „Alt-Berlin" etwa 35 000 Mark gezeichnet, seine Anteile bis auf etwa
3000 Mark losgeschlagen, ist aber auch alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens
geworden mit einem sichern Einkommen von eintausend Mark pro Monat, neben
>n»er ansehnlichen Gewinntantieme. Ebenso verhält sichs mit seiner Stellung beim
Theater des Westens; ursprünglich mit 10 000 Mark beteiligt, gab er sofort seinen


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[0207] Maßgebliches und Unmaßgebliches Hauptmann durch einen journalistischen Unterhändler längere Zeit mit Sehring wegen der Pachtung des Theaters auf fünf Jahre verhandelte. Hauptmann hatte die wichtigste Frage, die Nepertoirefrage, bereits gelöst, denn er hätte zwei Jahre hin¬ durch nichts andres zu geben brauchen, als — Florian Geber, den Rest der Ver¬ tragszeit sollten andre Werke Hauptmanns ausfüllen! So gedieh dann schlecht und recht der Bau bis zum ersten Stockwerk, dann war es wieder Matthäi am Letzten. Es mußte schleunigst eine „Gesellschaft" be¬ gründet werden, und da keine 500 000 Mark aufzutreiben waren, wurde zunächst das „Gesellschaftskapital" auf 400 000 Mark herabgesetzt. Aber auch davon war mit Sicherheit nur auf knapp 200 000 Mark zu rechnen, das übrige schwebte in der Lust. Man half sich aber aus dem Dilemma: Sehriug, der vermögenslose Baumeister, zeichnete einfach 180 000 Mark, Blumenreich 20 000, und die übrigen noch fehlenden 30 000 Mark wurden von guten Freunden, natürlich nur gegen gute Worte und ohne die mindeste Verpflichtung, wirklich einzuzahlen, gezeichnet. Mittels eiuer geschickten Operation wurden dann die wirklich zählenden Gesell¬ schafter veranlaßt, die nach dem Gesetz erforderliche bare Einzahlung eines Viertels des Gesellschaftskapitals derart zu leisten, daß für Sehring ein barer Überschuß von 30 000 Mark verblieb, mit dem er wieder eine Weile weiterbaueu konnte. Die Machenschaften des Bankagenten Rosenthal, der dabei eine bedeutende Rolle spielt, können wir an dieser Stelle übergehen, da sie vermutlich noch Gegenstand einer Erörterung an anderm Orte bilden werden. Wir erwähnen nur noch die interessante Charakteristik der Mitglieder des Aufsichtsrates des neugegründeten Theaters, die in ihrer Art ein Unikum bildet. Da ist vor allem Herr Julius Kaufmann, der Geschäftsführer von „Alt-Berlin," Handelsrichter und Fabrikbesitzer, der Typus eines „aalglatten Glücksjägers," wie ihn Blumenreich nennt. Er ist außerdem Mitglied des Aufsichtsrats der National¬ zeitung, des Schillertheaters, Direktor der Strcilaucr Flaschenfabrik und — ein ausgezeichneter Karteukünstler. „Mit dem bescheidnen Erlös seines Anteils an einer Kottbnser Tuchfabrik kam der Maun vor wenig Jahren nach Berlin. Heute ist er Besitzer einer fürstlich eingerichteten Tiergartenvilla, hält selbstverständlich Equipage und gilt für einen reichen Mann. Er hat eigentlich kein Geschäft, wohl aber sehr viele Geschäfte. An zahllosen Unternehmungen ist er beteiligt, und — nirgends ist er im Risiko. Diesen scheinbaren Widerspruch gelöst zu haben, scheint das Geheimnis seiner materiellen Erfolge zu sein. Ihm ist es nie darum zu thun, den auf feinen, stets recht bescheidnen Anteil fallenden Gewinn einzuheimsen, das würde der Mühe nicht lohnen. Vielmehr ist es das erste, was er nach Er¬ werb eines Anteils an irgend einem neuen Unternehmen thut, es bis auf ein Minimum an Untertcilhaber weiter zu verkaufen. Das geschieht möglichst im stillen — um Leute, die bei dem neuen Geschäft ans eine Lieferung oder An¬ stellung oder ähnliches hoffen. Auch wer mit ihm in Verrechnung steht, muß wohl oder übel solch ein Partikel des Kanfmcmnschen Anteils in Zahlung nehmen. Während nun der Herr Handelsrichter den wesentlichsten Teil seiner Kapitalanlage hereinholt, hat er sich auch schon in die Verwaltung des Unternehmens hineinge¬ quetscht, und daun ist sein Hauptzweck erreicht. So hat er z. B. beim Unter¬ nehme» „Alt-Berlin" etwa 35 000 Mark gezeichnet, seine Anteile bis auf etwa 3000 Mark losgeschlagen, ist aber auch alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens geworden mit einem sichern Einkommen von eintausend Mark pro Monat, neben >n»er ansehnlichen Gewinntantieme. Ebenso verhält sichs mit seiner Stellung beim Theater des Westens; ursprünglich mit 10 000 Mark beteiligt, gab er sofort seinen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/207>, abgerufen am 06.01.2025.