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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

Frauen abhängt, und da die Frauen dieses Standes gegenwärtig meistens nicht
viel taugen, daher ihre Töchter nicht zu tüchtigen Hausfrauen erziehen können, so
schlägt er einen obligatorischen Fortbildnngsunterricht für Mädchen vor, der natür¬
lich Haushaltungsunterricht sein müßte. Daß diese Maßregel ohne gleichzeitige
anderweitige soziale Änderungen teils undurchführbar, teils nutzlos sein würde
-- was soll z. B. die Haushaltungskunst solchen Gntstagelöhnerinnen, die gar
keinen eignen Haushalt haben, sondern gemeinschaftliche Kasernen und Baracken
bewohnen? --, wird sich Fleischmann wohl selber sagen. Die "Rückständigkeit"
seines Ideals -- er will Rückkehr vom Fabritstaat zum patriarchalischen Agrar-
staat -- ficht ihn so wenig an wie uns; er weist darauf hin, wie mächtig heute
die katholische Kirche ist, die man vor hundert Jahren tot glaubte, und wie der
noch vor fünfzig Jahren als lächerlich und barbarisch verachtete mittelalterliche
Kunstgeschmack heute zur Herrschaft gelangt ist. Er hätte auch noch ans die Um¬
kehr der Politik von der liberalen Demokratie zum absolute" Militär- und Polizei¬
staate hinweisen können. Fleischmnnns Schrift ist betitelt: Wie kommt der Klein-
bauernstand, wie die ländliche Tagelvhnerschaft zu tüchtigen Hausfrauen? und
ist als viertes Heft der Flugschriftenreihe erschienen, die Heinrich Sohnrey bei
Vaudenhoeck und Ruprecht in Göttingen unter dem Gesnmttitel: Die Zukunft
der Landbevölkerung herausgiebt. Wir erwähnen bei dieser Gelegenheit noch
zwei Broschüre" desselben Verlags. Der Regierungsbaumeister O. Grüner
erörtert Das Bauen auf dem Lande. Zum Lande rechnet er auch die Vororte
und die Umgebung der Städte mit ihren Villen. Auch er will die Rückkehr zu
alten Sitten; nicht mehr ein Bauunternehmer soll Bauherr sein, sondern der Mann,
der das Haus bewohnen will, soll es bauen nach seinein Geschmack und seinem
Bedürfnis. Daraus werde wieder ein volkstümlicher Baustil erwachse", soweit
dieser schon verloren gegangen ist; in den Bauerudörfern hat er sich ja glücklicher¬
weise noch erhalten. Dieser Baustil wird kein Einheitsstil, sondern, wie in älterer
Zeit, unes Klima, Wirtschaftsweise und Herkommen verschiede" sein, und den Namen
des deutschen Stils wird er nur in sehr eingeschränkten Sinne verdienen, da die
Bauweise der Bauernhäuser in Deutschland schon in den ältesten Zeiten von den
Römern, deu Kelten und den Slawen beeinflußt worden ist. Gruner bestätigt, was
wir oft vou alten Laudwirteu vernommen haben, daß es für die Wirtschaftsgebäude
keine bessere Bedeckung giebt als Schindeln mit Stroh; die Feuergefährlichkeit solcher
Dächer zu beseitigen müsse für die moderne Technik eine Kleinigkeit sein. -- Die
anonyme Broschüre: ^ das is, oommuniz! Es lebe die Gemeinde! predigt
die Lehre, die auch wir für wahr halten, daß zwar der Großstaat als militärischer
Beschützer der Gemeinden nicht zu entbehren sei, daß aber die sozialen Aufgaben
nicht vom Staate gelöst werden können, sondern nnr innerhalb solcher Gemeinschaften,
die klein genug sind, daß ihre Mitglieder noch in lebendiger Wechselwirkung mit
einander stehen. Er beginnt damit, hervorzuheben, daß ja die Staaten, denen die
Kunst der Politik und das Wort Politik ihre Entstehung verdanken, gnr keine
Staaten in unserm Sinne, souderu nur Städte gewesen siud, und daß demnach das
Wort Politik eigentlich nur die Kunst der Gemeindeverwaltung bezeichnet. Diese
Wahrheit wird leider heute ganz allgemein vergessen, und daher werde" aus der
Geschichte der Stadtstaaten des Altertums oft ganz falsche Folgerungen auf unser
heutiges Staatsleben gezogen. Der Verfasser hat ganz Recht, wenn er meint, die
Sozialdemokratie, das Streben nach dem Kommunismus, könne nur dadurch über¬
wunden werden, daß alle Bürger, auch die Arbeiter, wieder wirklich thätige Glieder
wirklich lebendiger Gemeinwesen würden.


Litteratur

Frauen abhängt, und da die Frauen dieses Standes gegenwärtig meistens nicht
viel taugen, daher ihre Töchter nicht zu tüchtigen Hausfrauen erziehen können, so
schlägt er einen obligatorischen Fortbildnngsunterricht für Mädchen vor, der natür¬
lich Haushaltungsunterricht sein müßte. Daß diese Maßregel ohne gleichzeitige
anderweitige soziale Änderungen teils undurchführbar, teils nutzlos sein würde
— was soll z. B. die Haushaltungskunst solchen Gntstagelöhnerinnen, die gar
keinen eignen Haushalt haben, sondern gemeinschaftliche Kasernen und Baracken
bewohnen? —, wird sich Fleischmann wohl selber sagen. Die „Rückständigkeit"
seines Ideals — er will Rückkehr vom Fabritstaat zum patriarchalischen Agrar-
staat — ficht ihn so wenig an wie uns; er weist darauf hin, wie mächtig heute
die katholische Kirche ist, die man vor hundert Jahren tot glaubte, und wie der
noch vor fünfzig Jahren als lächerlich und barbarisch verachtete mittelalterliche
Kunstgeschmack heute zur Herrschaft gelangt ist. Er hätte auch noch ans die Um¬
kehr der Politik von der liberalen Demokratie zum absolute» Militär- und Polizei¬
staate hinweisen können. Fleischmnnns Schrift ist betitelt: Wie kommt der Klein-
bauernstand, wie die ländliche Tagelvhnerschaft zu tüchtigen Hausfrauen? und
ist als viertes Heft der Flugschriftenreihe erschienen, die Heinrich Sohnrey bei
Vaudenhoeck und Ruprecht in Göttingen unter dem Gesnmttitel: Die Zukunft
der Landbevölkerung herausgiebt. Wir erwähnen bei dieser Gelegenheit noch
zwei Broschüre» desselben Verlags. Der Regierungsbaumeister O. Grüner
erörtert Das Bauen auf dem Lande. Zum Lande rechnet er auch die Vororte
und die Umgebung der Städte mit ihren Villen. Auch er will die Rückkehr zu
alten Sitten; nicht mehr ein Bauunternehmer soll Bauherr sein, sondern der Mann,
der das Haus bewohnen will, soll es bauen nach seinein Geschmack und seinem
Bedürfnis. Daraus werde wieder ein volkstümlicher Baustil erwachse», soweit
dieser schon verloren gegangen ist; in den Bauerudörfern hat er sich ja glücklicher¬
weise noch erhalten. Dieser Baustil wird kein Einheitsstil, sondern, wie in älterer
Zeit, unes Klima, Wirtschaftsweise und Herkommen verschiede» sein, und den Namen
des deutschen Stils wird er nur in sehr eingeschränkten Sinne verdienen, da die
Bauweise der Bauernhäuser in Deutschland schon in den ältesten Zeiten von den
Römern, deu Kelten und den Slawen beeinflußt worden ist. Gruner bestätigt, was
wir oft vou alten Laudwirteu vernommen haben, daß es für die Wirtschaftsgebäude
keine bessere Bedeckung giebt als Schindeln mit Stroh; die Feuergefährlichkeit solcher
Dächer zu beseitigen müsse für die moderne Technik eine Kleinigkeit sein. — Die
anonyme Broschüre: ^ das is, oommuniz! Es lebe die Gemeinde! predigt
die Lehre, die auch wir für wahr halten, daß zwar der Großstaat als militärischer
Beschützer der Gemeinden nicht zu entbehren sei, daß aber die sozialen Aufgaben
nicht vom Staate gelöst werden können, sondern nnr innerhalb solcher Gemeinschaften,
die klein genug sind, daß ihre Mitglieder noch in lebendiger Wechselwirkung mit
einander stehen. Er beginnt damit, hervorzuheben, daß ja die Staaten, denen die
Kunst der Politik und das Wort Politik ihre Entstehung verdanken, gnr keine
Staaten in unserm Sinne, souderu nur Städte gewesen siud, und daß demnach das
Wort Politik eigentlich nur die Kunst der Gemeindeverwaltung bezeichnet. Diese
Wahrheit wird leider heute ganz allgemein vergessen, und daher werde» aus der
Geschichte der Stadtstaaten des Altertums oft ganz falsche Folgerungen auf unser
heutiges Staatsleben gezogen. Der Verfasser hat ganz Recht, wenn er meint, die
Sozialdemokratie, das Streben nach dem Kommunismus, könne nur dadurch über¬
wunden werden, daß alle Bürger, auch die Arbeiter, wieder wirklich thätige Glieder
wirklich lebendiger Gemeinwesen würden.


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[0159] Litteratur Frauen abhängt, und da die Frauen dieses Standes gegenwärtig meistens nicht viel taugen, daher ihre Töchter nicht zu tüchtigen Hausfrauen erziehen können, so schlägt er einen obligatorischen Fortbildnngsunterricht für Mädchen vor, der natür¬ lich Haushaltungsunterricht sein müßte. Daß diese Maßregel ohne gleichzeitige anderweitige soziale Änderungen teils undurchführbar, teils nutzlos sein würde — was soll z. B. die Haushaltungskunst solchen Gntstagelöhnerinnen, die gar keinen eignen Haushalt haben, sondern gemeinschaftliche Kasernen und Baracken bewohnen? —, wird sich Fleischmann wohl selber sagen. Die „Rückständigkeit" seines Ideals — er will Rückkehr vom Fabritstaat zum patriarchalischen Agrar- staat — ficht ihn so wenig an wie uns; er weist darauf hin, wie mächtig heute die katholische Kirche ist, die man vor hundert Jahren tot glaubte, und wie der noch vor fünfzig Jahren als lächerlich und barbarisch verachtete mittelalterliche Kunstgeschmack heute zur Herrschaft gelangt ist. Er hätte auch noch ans die Um¬ kehr der Politik von der liberalen Demokratie zum absolute» Militär- und Polizei¬ staate hinweisen können. Fleischmnnns Schrift ist betitelt: Wie kommt der Klein- bauernstand, wie die ländliche Tagelvhnerschaft zu tüchtigen Hausfrauen? und ist als viertes Heft der Flugschriftenreihe erschienen, die Heinrich Sohnrey bei Vaudenhoeck und Ruprecht in Göttingen unter dem Gesnmttitel: Die Zukunft der Landbevölkerung herausgiebt. Wir erwähnen bei dieser Gelegenheit noch zwei Broschüre» desselben Verlags. Der Regierungsbaumeister O. Grüner erörtert Das Bauen auf dem Lande. Zum Lande rechnet er auch die Vororte und die Umgebung der Städte mit ihren Villen. Auch er will die Rückkehr zu alten Sitten; nicht mehr ein Bauunternehmer soll Bauherr sein, sondern der Mann, der das Haus bewohnen will, soll es bauen nach seinein Geschmack und seinem Bedürfnis. Daraus werde wieder ein volkstümlicher Baustil erwachse», soweit dieser schon verloren gegangen ist; in den Bauerudörfern hat er sich ja glücklicher¬ weise noch erhalten. Dieser Baustil wird kein Einheitsstil, sondern, wie in älterer Zeit, unes Klima, Wirtschaftsweise und Herkommen verschiede» sein, und den Namen des deutschen Stils wird er nur in sehr eingeschränkten Sinne verdienen, da die Bauweise der Bauernhäuser in Deutschland schon in den ältesten Zeiten von den Römern, deu Kelten und den Slawen beeinflußt worden ist. Gruner bestätigt, was wir oft vou alten Laudwirteu vernommen haben, daß es für die Wirtschaftsgebäude keine bessere Bedeckung giebt als Schindeln mit Stroh; die Feuergefährlichkeit solcher Dächer zu beseitigen müsse für die moderne Technik eine Kleinigkeit sein. — Die anonyme Broschüre: ^ das is, oommuniz! Es lebe die Gemeinde! predigt die Lehre, die auch wir für wahr halten, daß zwar der Großstaat als militärischer Beschützer der Gemeinden nicht zu entbehren sei, daß aber die sozialen Aufgaben nicht vom Staate gelöst werden können, sondern nnr innerhalb solcher Gemeinschaften, die klein genug sind, daß ihre Mitglieder noch in lebendiger Wechselwirkung mit einander stehen. Er beginnt damit, hervorzuheben, daß ja die Staaten, denen die Kunst der Politik und das Wort Politik ihre Entstehung verdanken, gnr keine Staaten in unserm Sinne, souderu nur Städte gewesen siud, und daß demnach das Wort Politik eigentlich nur die Kunst der Gemeindeverwaltung bezeichnet. Diese Wahrheit wird leider heute ganz allgemein vergessen, und daher werde» aus der Geschichte der Stadtstaaten des Altertums oft ganz falsche Folgerungen auf unser heutiges Staatsleben gezogen. Der Verfasser hat ganz Recht, wenn er meint, die Sozialdemokratie, das Streben nach dem Kommunismus, könne nur dadurch über¬ wunden werden, daß alle Bürger, auch die Arbeiter, wieder wirklich thätige Glieder wirklich lebendiger Gemeinwesen würden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/159>, abgerufen am 06.01.2025.