Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches genannten stammten (der Ablegung der Staatsprüfung nach) aus den Jahrgängen Von den 263 Baumeistern des Jugenieurfachs, die zur Zeit schon 7 bis 12 Bis zur Neuordnung der Staatseisenbahuverwaltung (am 1. April 1895) Maßgebliches und Unmaßgebliches genannten stammten (der Ablegung der Staatsprüfung nach) aus den Jahrgängen Von den 263 Baumeistern des Jugenieurfachs, die zur Zeit schon 7 bis 12 Bis zur Neuordnung der Staatseisenbahuverwaltung (am 1. April 1895) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0437" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/223379"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_1233" prev="#ID_1232"> genannten stammten (der Ablegung der Staatsprüfung nach) aus den Jahrgängen<lb/> von 1886 bis 1892. Ihr Lebensalter bewegte sich zwischen 34 und 42 Jahren<lb/> und betrug im Durchschnitt 39 Jahre. Die zweite Klasse gehörte den Jahrgängen<lb/> von 1886 bis 1896 an. Ihr Lebensalter schwankte zwischen 29 und 48 Jahren<lb/> nud betrug im Durchschnitt 37 Jahre. Die 263 Regierungsbanmeister des<lb/> Jugenicurfachcs waren aus den Jahrgängen von 1884 bis 1895. Sie standen in<lb/> einem Alter von 31^ bis zu 50, im Durchschnitt vou 40^ Jahren. Die<lb/> Baumeister des Hochbaufachs können aus den schon erwähnten Gründen hier außer<lb/> Betracht bleiben. Die des Mnschinenbanfachs sind gegenüber ihren Kollegen vom<lb/> Ingenieurfach in ihren Alters- und Anstellungsverhältnissen insofern noch besser<lb/> dran, als aus dem Jahrgang 1386 am 1. April d. I. alle bis auf einen an¬<lb/> gestellt waren, während im Ingenieurfach noch 19 von 1834, 62 von 1885 und<lb/> 60 von 1886 der erstens) Anstellung harrten. Von den Baumeistern des<lb/> Maschinenfachs sind in den letzten Jahren viele aus der Staatseisenbahuverwaltung<lb/> wieder ausgeschieden, weil sich ihnen in der Privatindustrie, im Gewerbeinspektorcit,<lb/> beim Patentamt und dergl. mehr Gelegenheit bot, zeitiger zu einer festen An¬<lb/> stellung zu gelangen. Daher ihre verhältnismäßig günstige Lage, aber auch nur<lb/> im Verhältnis zu ihren wesentlich schlechter gestellten Kollegen vom Ingenieur¬<lb/> fach, denn auch im Maschinenbanfach haben die noch nicht angestellten Jahr¬<lb/> gänge von 1387 bis 1890 schon ein durchschnittliches Lebensalter Von 36^<lb/> (Jahrgang 1890) bis zu 38 ^, Jahren (Jahrgang 1887) erreicht, wo „die Gründung<lb/> einer Familie durch eine feste Anstellung erleichtert sein sollte," wie es in einer<lb/> Darstellung dieser Verhältnisse heißt, die kürzlich in der „Zeitschrift für Architekten<lb/> und Ingenieure" erschienen ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1234"> Von den 263 Baumeistern des Jugenieurfachs, die zur Zeit schon 7 bis 12<lb/> Jahre ohne Unterbrechung (diätnrisch) beschäftigt sind und voraussichtlich anch<lb/> ferner mindestens in gleicher Anzahl gebraucht werdeu, standen am 1. April 1896<lb/> 226 oder 86 Prozent schon zwischen dem 37. und 45. Lebensjahre. 18 Baumeister<lb/> waren uoch älter, und weitere 13 jünger. Auch wenn man berücksichtigt, daß ein<lb/> Teil vou ihnen die Ablegung der zweiten (Staats-) Prüfung ungebührlich lauge<lb/> hinausgeschoben hat, namentlich früher, als eine einträgliche Beschäftigung als Bau¬<lb/> führer für viele eine Verlockung dazu war, der sich schwer widerstehen ließ, zeigen<lb/> diese Zahlen, daß hier Verhältnisse bestehen, die dringend einer Änderung be¬<lb/> dürfe». Wenn die feste (etatsmäßige) Austeilung von Baumeistern nicht dadurch<lb/> beschleunigt wird, daß neue Stellen für sie geschaffen werden, würden diese zahl¬<lb/> reichen Beamten ans den Jahrgängen 1885 bis 1889, deren durchschnittliches<lb/> Lebensalter 38^ (1889) bis 41 (1885) Jahre beträgt, noch sehr lange in<lb/> dintarischcr Beschäftigung verbleiben müssen und über 52 Jahre alt werden, ehe sie<lb/> die erste (!) feste Anstellung erlangen. Die große Benachteiligung, die hierin gegen¬<lb/> über andern Beaiuteu mit gleichwertiger Vorbildung liegt, wird auch uicht an¬<lb/> nähernd dadurch ausgeglichen, daß die Baumeister früher schon in jungen Jahren, als<lb/> Bauführer, auskömmlichen, unter Umständen sogar reichlichen Verdienst haben finden<lb/> können. Seitdem aber von den Bauführern wie von den Referendaren eine un¬<lb/> entgeltliche Thätigkeit verlangt wird, die mehr als früher ihrer wirkliche» Aus¬<lb/> bildung dienen soll, seitdem ist jeder ersichtliche Grund dafür weggefallen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1235" next="#ID_1236"> Bis zur Neuordnung der Staatseisenbahuverwaltung (am 1. April 1895)<lb/> waren im ganzen etwa 530 etatmäßige Stellen für höhere Bautechuiker vorhanden.<lb/> Am 1. April 1895 wurde diese Zahl auf etwa 370 herabgesetzt. Gleichzeitig<lb/> verschlechterten sich die Anstellnngs- nud Bcfvrderuugsnussichten dieser Beamten</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0437]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
genannten stammten (der Ablegung der Staatsprüfung nach) aus den Jahrgängen
von 1886 bis 1892. Ihr Lebensalter bewegte sich zwischen 34 und 42 Jahren
und betrug im Durchschnitt 39 Jahre. Die zweite Klasse gehörte den Jahrgängen
von 1886 bis 1896 an. Ihr Lebensalter schwankte zwischen 29 und 48 Jahren
nud betrug im Durchschnitt 37 Jahre. Die 263 Regierungsbanmeister des
Jugenicurfachcs waren aus den Jahrgängen von 1884 bis 1895. Sie standen in
einem Alter von 31^ bis zu 50, im Durchschnitt vou 40^ Jahren. Die
Baumeister des Hochbaufachs können aus den schon erwähnten Gründen hier außer
Betracht bleiben. Die des Mnschinenbanfachs sind gegenüber ihren Kollegen vom
Ingenieurfach in ihren Alters- und Anstellungsverhältnissen insofern noch besser
dran, als aus dem Jahrgang 1386 am 1. April d. I. alle bis auf einen an¬
gestellt waren, während im Ingenieurfach noch 19 von 1834, 62 von 1885 und
60 von 1886 der erstens) Anstellung harrten. Von den Baumeistern des
Maschinenfachs sind in den letzten Jahren viele aus der Staatseisenbahuverwaltung
wieder ausgeschieden, weil sich ihnen in der Privatindustrie, im Gewerbeinspektorcit,
beim Patentamt und dergl. mehr Gelegenheit bot, zeitiger zu einer festen An¬
stellung zu gelangen. Daher ihre verhältnismäßig günstige Lage, aber auch nur
im Verhältnis zu ihren wesentlich schlechter gestellten Kollegen vom Ingenieur¬
fach, denn auch im Maschinenbanfach haben die noch nicht angestellten Jahr¬
gänge von 1387 bis 1890 schon ein durchschnittliches Lebensalter Von 36^
(Jahrgang 1890) bis zu 38 ^, Jahren (Jahrgang 1887) erreicht, wo „die Gründung
einer Familie durch eine feste Anstellung erleichtert sein sollte," wie es in einer
Darstellung dieser Verhältnisse heißt, die kürzlich in der „Zeitschrift für Architekten
und Ingenieure" erschienen ist.
Von den 263 Baumeistern des Jugenieurfachs, die zur Zeit schon 7 bis 12
Jahre ohne Unterbrechung (diätnrisch) beschäftigt sind und voraussichtlich anch
ferner mindestens in gleicher Anzahl gebraucht werdeu, standen am 1. April 1896
226 oder 86 Prozent schon zwischen dem 37. und 45. Lebensjahre. 18 Baumeister
waren uoch älter, und weitere 13 jünger. Auch wenn man berücksichtigt, daß ein
Teil vou ihnen die Ablegung der zweiten (Staats-) Prüfung ungebührlich lauge
hinausgeschoben hat, namentlich früher, als eine einträgliche Beschäftigung als Bau¬
führer für viele eine Verlockung dazu war, der sich schwer widerstehen ließ, zeigen
diese Zahlen, daß hier Verhältnisse bestehen, die dringend einer Änderung be¬
dürfe». Wenn die feste (etatsmäßige) Austeilung von Baumeistern nicht dadurch
beschleunigt wird, daß neue Stellen für sie geschaffen werden, würden diese zahl¬
reichen Beamten ans den Jahrgängen 1885 bis 1889, deren durchschnittliches
Lebensalter 38^ (1889) bis 41 (1885) Jahre beträgt, noch sehr lange in
dintarischcr Beschäftigung verbleiben müssen und über 52 Jahre alt werden, ehe sie
die erste (!) feste Anstellung erlangen. Die große Benachteiligung, die hierin gegen¬
über andern Beaiuteu mit gleichwertiger Vorbildung liegt, wird auch uicht an¬
nähernd dadurch ausgeglichen, daß die Baumeister früher schon in jungen Jahren, als
Bauführer, auskömmlichen, unter Umständen sogar reichlichen Verdienst haben finden
können. Seitdem aber von den Bauführern wie von den Referendaren eine un¬
entgeltliche Thätigkeit verlangt wird, die mehr als früher ihrer wirkliche» Aus¬
bildung dienen soll, seitdem ist jeder ersichtliche Grund dafür weggefallen.
Bis zur Neuordnung der Staatseisenbahuverwaltung (am 1. April 1895)
waren im ganzen etwa 530 etatmäßige Stellen für höhere Bautechuiker vorhanden.
Am 1. April 1895 wurde diese Zahl auf etwa 370 herabgesetzt. Gleichzeitig
verschlechterten sich die Anstellnngs- nud Bcfvrderuugsnussichten dieser Beamten
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