Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hältnisse als Wirkung aus der Verlegung der Handelswege im sechzehnten Jahr¬
hundert hervorgegangen ist, wie dann der Zollverein dem neuen Reiche vorgearbeitet
hat, wie ungestüm Handel und Gewerbe vor 1866 nach Befreiung von den Fesseln
verlangten, die ihnen die Kleinstaaterei auflegte, und daß in unserm Zeitalter der
Eisenbahn und des Telegraphen wirklich souveräne Kleinstaaten gar nicht mehr
möglich sind? So wird denn auch das unabweisbare Bedürfnis, unser Verkehrsgebict
zu erweitern, dem das gleiche Bedürfnis unsrer deutschen Brüder jenseits der
schwarzgelben Grenzpfähle begegnet, nicht ohne politische Wirkungen bleiben.

Aber freilich an die Möglichkeit solcher Wirkungen zu erinnern, die in der
Richtung nach dem europäischen Wetterwinkel hin eintreten könnten, das ist vor¬
läufig noch strengstens verboten. Humanitätsgedanken oder christliche Sympathien
damit in Verbinguug zu bringen, das darf in unsern: Zeitalter der alleinherrschenden
Realpolitik schon gar kein Mensch mehr wagen. Es versteht sich daher von selbst,
daß über die hunderttausend gemetzelten Armenier und über die tausende von christ¬
lichen Frauen, die teils geschändet, teils auf dem Sklaveumarkte, 5 Mark das Stück, feil¬
geboten worden sind, alle guten Blätter unisono schweigen. Solche Dinge zu
berichten, das überläßt mau "Judenblättern," wie die Frankfurter Zeitung eins
ist (vgl. namentlich deren drittes Morgenblatt vom 16. August); der einzige Reichs-
bote hat sich in der letzten Zeit an diesem heißen Brei die Finger verbrannt.
Wenn zur Zeit der bulgarischen Greuel einige große deutsche Zeitungen sehr stark
in Christentum und Humanität machten, so haben sie beides natürlich nur uach
englischer Manier als Vorwnnd für Politische Zwecke benutzt; ihnen zutrauen, daß
es ihnen mit ihren edelen Gefühlen Ernst gewesen sei, hieße sie beleidigen. So
üben sie denn jene im Zeitalter des Seusationsbedürfuisses bewundrungswürdige
Enthaltsamkeit, die. seitdem es auch auf Kreta, im Libanon und am Balkan minore,
in die von den Witzblättern längst gewürdigte zärtliche Fürsorge für die Aufrecht¬
erhaltung der türkischen "Ordnung" umgeschlagen ist. Wenn diese Enthaltsamkeit
unsrer Presse hie und da als Enthaltsamkeit Europas bezeichnet wird, so ist doch
zu beachten, daß das höchstens auf die beide" zentralen Großmächte Paßt; den
peripherischen kann man eher zu viel Thätigkeit -- unterirdische natürlich -- als
übergroße Enthaltsamkeit nachsagen. Eben deshalb beginnt sich in den Herzen
mancher Realpolitiker der Zweifel zu regen, ob die Enthaltsamkeit noch so ganz
den Anforderungen der Realpolitik entspreche. In Blättern, die stets aus Rücksicht
auf Rußland die orientalische Frage als Roll wo tcmxors behandelt haben, lesen wir
sanfte Klagen darüber, daß unser wirtschaftliches Expansionsgcbiet zusammenzu¬
schrumpfen drohe, statt sich zu erweitern, daß sich die Hoffnung des Zollvereins,
Nußland werde ihm den asiatischen Markt erschließen, nicht erfüllt habe, daß uus
im Gegenteil eine Zollsperre von Tilsit bis Czernowitz schon den europäischen Osten
verschließe, und daß demnach eine weitere Ausdehnung der russischen Macht auch
noch vollends den Weg zum Schwarzen Meere, der uns durch die österreichische
Freundschaft zugänglich gemacht wird, und der uns von den Seemächten unab¬
hängig machen könnte, versperre" würde. Natürlich wenden sich solche Darlegungen
zum Schluß immer uur gegen England, das den Zerfall der Türkei erstrebe, um
Anatolien, Syrien und die Inseln zu rauben, niemals gegen Nußland, das ja
bekanntlich gar nicht daran denkt, in Asien um sich zu greifen; wobei man immer
wieder die Enthaltsamkeit und Bescheidenheit unsrer deutscheu Patrioten bewundern
muß, für die es selbstverständlich ist, daß die Türkei, obwohl sie uus Deutschen
vor der Nase liegt, niemals uus, sondern uur den Engländern oder den Russen
oder beiden zufallen kann; brauchen die Deutschen Land, so mögen sie mit dem


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Hältnisse als Wirkung aus der Verlegung der Handelswege im sechzehnten Jahr¬
hundert hervorgegangen ist, wie dann der Zollverein dem neuen Reiche vorgearbeitet
hat, wie ungestüm Handel und Gewerbe vor 1866 nach Befreiung von den Fesseln
verlangten, die ihnen die Kleinstaaterei auflegte, und daß in unserm Zeitalter der
Eisenbahn und des Telegraphen wirklich souveräne Kleinstaaten gar nicht mehr
möglich sind? So wird denn auch das unabweisbare Bedürfnis, unser Verkehrsgebict
zu erweitern, dem das gleiche Bedürfnis unsrer deutschen Brüder jenseits der
schwarzgelben Grenzpfähle begegnet, nicht ohne politische Wirkungen bleiben.

Aber freilich an die Möglichkeit solcher Wirkungen zu erinnern, die in der
Richtung nach dem europäischen Wetterwinkel hin eintreten könnten, das ist vor¬
läufig noch strengstens verboten. Humanitätsgedanken oder christliche Sympathien
damit in Verbinguug zu bringen, das darf in unsern: Zeitalter der alleinherrschenden
Realpolitik schon gar kein Mensch mehr wagen. Es versteht sich daher von selbst,
daß über die hunderttausend gemetzelten Armenier und über die tausende von christ¬
lichen Frauen, die teils geschändet, teils auf dem Sklaveumarkte, 5 Mark das Stück, feil¬
geboten worden sind, alle guten Blätter unisono schweigen. Solche Dinge zu
berichten, das überläßt mau „Judenblättern," wie die Frankfurter Zeitung eins
ist (vgl. namentlich deren drittes Morgenblatt vom 16. August); der einzige Reichs-
bote hat sich in der letzten Zeit an diesem heißen Brei die Finger verbrannt.
Wenn zur Zeit der bulgarischen Greuel einige große deutsche Zeitungen sehr stark
in Christentum und Humanität machten, so haben sie beides natürlich nur uach
englischer Manier als Vorwnnd für Politische Zwecke benutzt; ihnen zutrauen, daß
es ihnen mit ihren edelen Gefühlen Ernst gewesen sei, hieße sie beleidigen. So
üben sie denn jene im Zeitalter des Seusationsbedürfuisses bewundrungswürdige
Enthaltsamkeit, die. seitdem es auch auf Kreta, im Libanon und am Balkan minore,
in die von den Witzblättern längst gewürdigte zärtliche Fürsorge für die Aufrecht¬
erhaltung der türkischen „Ordnung" umgeschlagen ist. Wenn diese Enthaltsamkeit
unsrer Presse hie und da als Enthaltsamkeit Europas bezeichnet wird, so ist doch
zu beachten, daß das höchstens auf die beide» zentralen Großmächte Paßt; den
peripherischen kann man eher zu viel Thätigkeit — unterirdische natürlich — als
übergroße Enthaltsamkeit nachsagen. Eben deshalb beginnt sich in den Herzen
mancher Realpolitiker der Zweifel zu regen, ob die Enthaltsamkeit noch so ganz
den Anforderungen der Realpolitik entspreche. In Blättern, die stets aus Rücksicht
auf Rußland die orientalische Frage als Roll wo tcmxors behandelt haben, lesen wir
sanfte Klagen darüber, daß unser wirtschaftliches Expansionsgcbiet zusammenzu¬
schrumpfen drohe, statt sich zu erweitern, daß sich die Hoffnung des Zollvereins,
Nußland werde ihm den asiatischen Markt erschließen, nicht erfüllt habe, daß uus
im Gegenteil eine Zollsperre von Tilsit bis Czernowitz schon den europäischen Osten
verschließe, und daß demnach eine weitere Ausdehnung der russischen Macht auch
noch vollends den Weg zum Schwarzen Meere, der uns durch die österreichische
Freundschaft zugänglich gemacht wird, und der uns von den Seemächten unab¬
hängig machen könnte, versperre» würde. Natürlich wenden sich solche Darlegungen
zum Schluß immer uur gegen England, das den Zerfall der Türkei erstrebe, um
Anatolien, Syrien und die Inseln zu rauben, niemals gegen Nußland, das ja
bekanntlich gar nicht daran denkt, in Asien um sich zu greifen; wobei man immer
wieder die Enthaltsamkeit und Bescheidenheit unsrer deutscheu Patrioten bewundern
muß, für die es selbstverständlich ist, daß die Türkei, obwohl sie uus Deutschen
vor der Nase liegt, niemals uus, sondern uur den Engländern oder den Russen
oder beiden zufallen kann; brauchen die Deutschen Land, so mögen sie mit dem


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0434" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/223376"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1223" prev="#ID_1222"> Hältnisse als Wirkung aus der Verlegung der Handelswege im sechzehnten Jahr¬<lb/>
hundert hervorgegangen ist, wie dann der Zollverein dem neuen Reiche vorgearbeitet<lb/>
hat, wie ungestüm Handel und Gewerbe vor 1866 nach Befreiung von den Fesseln<lb/>
verlangten, die ihnen die Kleinstaaterei auflegte, und daß in unserm Zeitalter der<lb/>
Eisenbahn und des Telegraphen wirklich souveräne Kleinstaaten gar nicht mehr<lb/>
möglich sind? So wird denn auch das unabweisbare Bedürfnis, unser Verkehrsgebict<lb/>
zu erweitern, dem das gleiche Bedürfnis unsrer deutschen Brüder jenseits der<lb/>
schwarzgelben Grenzpfähle begegnet, nicht ohne politische Wirkungen bleiben.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1224" next="#ID_1225"> Aber freilich an die Möglichkeit solcher Wirkungen zu erinnern, die in der<lb/>
Richtung nach dem europäischen Wetterwinkel hin eintreten könnten, das ist vor¬<lb/>
läufig noch strengstens verboten. Humanitätsgedanken oder christliche Sympathien<lb/>
damit in Verbinguug zu bringen, das darf in unsern: Zeitalter der alleinherrschenden<lb/>
Realpolitik schon gar kein Mensch mehr wagen. Es versteht sich daher von selbst,<lb/>
daß über die hunderttausend gemetzelten Armenier und über die tausende von christ¬<lb/>
lichen Frauen, die teils geschändet, teils auf dem Sklaveumarkte, 5 Mark das Stück, feil¬<lb/>
geboten worden sind, alle guten Blätter unisono schweigen. Solche Dinge zu<lb/>
berichten, das überläßt mau &#x201E;Judenblättern," wie die Frankfurter Zeitung eins<lb/>
ist (vgl. namentlich deren drittes Morgenblatt vom 16. August); der einzige Reichs-<lb/>
bote hat sich in der letzten Zeit an diesem heißen Brei die Finger verbrannt.<lb/>
Wenn zur Zeit der bulgarischen Greuel einige große deutsche Zeitungen sehr stark<lb/>
in Christentum und Humanität machten, so haben sie beides natürlich nur uach<lb/>
englischer Manier als Vorwnnd für Politische Zwecke benutzt; ihnen zutrauen, daß<lb/>
es ihnen mit ihren edelen Gefühlen Ernst gewesen sei, hieße sie beleidigen. So<lb/>
üben sie denn jene im Zeitalter des Seusationsbedürfuisses bewundrungswürdige<lb/>
Enthaltsamkeit, die. seitdem es auch auf Kreta, im Libanon und am Balkan minore,<lb/>
in die von den Witzblättern längst gewürdigte zärtliche Fürsorge für die Aufrecht¬<lb/>
erhaltung der türkischen &#x201E;Ordnung" umgeschlagen ist. Wenn diese Enthaltsamkeit<lb/>
unsrer Presse hie und da als Enthaltsamkeit Europas bezeichnet wird, so ist doch<lb/>
zu beachten, daß das höchstens auf die beide» zentralen Großmächte Paßt; den<lb/>
peripherischen kann man eher zu viel Thätigkeit &#x2014; unterirdische natürlich &#x2014; als<lb/>
übergroße Enthaltsamkeit nachsagen. Eben deshalb beginnt sich in den Herzen<lb/>
mancher Realpolitiker der Zweifel zu regen, ob die Enthaltsamkeit noch so ganz<lb/>
den Anforderungen der Realpolitik entspreche. In Blättern, die stets aus Rücksicht<lb/>
auf Rußland die orientalische Frage als Roll wo tcmxors behandelt haben, lesen wir<lb/>
sanfte Klagen darüber, daß unser wirtschaftliches Expansionsgcbiet zusammenzu¬<lb/>
schrumpfen drohe, statt sich zu erweitern, daß sich die Hoffnung des Zollvereins,<lb/>
Nußland werde ihm den asiatischen Markt erschließen, nicht erfüllt habe, daß uus<lb/>
im Gegenteil eine Zollsperre von Tilsit bis Czernowitz schon den europäischen Osten<lb/>
verschließe, und daß demnach eine weitere Ausdehnung der russischen Macht auch<lb/>
noch vollends den Weg zum Schwarzen Meere, der uns durch die österreichische<lb/>
Freundschaft zugänglich gemacht wird, und der uns von den Seemächten unab¬<lb/>
hängig machen könnte, versperre» würde. Natürlich wenden sich solche Darlegungen<lb/>
zum Schluß immer uur gegen England, das den Zerfall der Türkei erstrebe, um<lb/>
Anatolien, Syrien und die Inseln zu rauben, niemals gegen Nußland, das ja<lb/>
bekanntlich gar nicht daran denkt, in Asien um sich zu greifen; wobei man immer<lb/>
wieder die Enthaltsamkeit und Bescheidenheit unsrer deutscheu Patrioten bewundern<lb/>
muß, für die es selbstverständlich ist, daß die Türkei, obwohl sie uus Deutschen<lb/>
vor der Nase liegt, niemals uus, sondern uur den Engländern oder den Russen<lb/>
oder beiden zufallen kann; brauchen die Deutschen Land, so mögen sie mit dem</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0434] Maßgebliches und Unmaßgebliches Hältnisse als Wirkung aus der Verlegung der Handelswege im sechzehnten Jahr¬ hundert hervorgegangen ist, wie dann der Zollverein dem neuen Reiche vorgearbeitet hat, wie ungestüm Handel und Gewerbe vor 1866 nach Befreiung von den Fesseln verlangten, die ihnen die Kleinstaaterei auflegte, und daß in unserm Zeitalter der Eisenbahn und des Telegraphen wirklich souveräne Kleinstaaten gar nicht mehr möglich sind? So wird denn auch das unabweisbare Bedürfnis, unser Verkehrsgebict zu erweitern, dem das gleiche Bedürfnis unsrer deutschen Brüder jenseits der schwarzgelben Grenzpfähle begegnet, nicht ohne politische Wirkungen bleiben. Aber freilich an die Möglichkeit solcher Wirkungen zu erinnern, die in der Richtung nach dem europäischen Wetterwinkel hin eintreten könnten, das ist vor¬ läufig noch strengstens verboten. Humanitätsgedanken oder christliche Sympathien damit in Verbinguug zu bringen, das darf in unsern: Zeitalter der alleinherrschenden Realpolitik schon gar kein Mensch mehr wagen. Es versteht sich daher von selbst, daß über die hunderttausend gemetzelten Armenier und über die tausende von christ¬ lichen Frauen, die teils geschändet, teils auf dem Sklaveumarkte, 5 Mark das Stück, feil¬ geboten worden sind, alle guten Blätter unisono schweigen. Solche Dinge zu berichten, das überläßt mau „Judenblättern," wie die Frankfurter Zeitung eins ist (vgl. namentlich deren drittes Morgenblatt vom 16. August); der einzige Reichs- bote hat sich in der letzten Zeit an diesem heißen Brei die Finger verbrannt. Wenn zur Zeit der bulgarischen Greuel einige große deutsche Zeitungen sehr stark in Christentum und Humanität machten, so haben sie beides natürlich nur uach englischer Manier als Vorwnnd für Politische Zwecke benutzt; ihnen zutrauen, daß es ihnen mit ihren edelen Gefühlen Ernst gewesen sei, hieße sie beleidigen. So üben sie denn jene im Zeitalter des Seusationsbedürfuisses bewundrungswürdige Enthaltsamkeit, die. seitdem es auch auf Kreta, im Libanon und am Balkan minore, in die von den Witzblättern längst gewürdigte zärtliche Fürsorge für die Aufrecht¬ erhaltung der türkischen „Ordnung" umgeschlagen ist. Wenn diese Enthaltsamkeit unsrer Presse hie und da als Enthaltsamkeit Europas bezeichnet wird, so ist doch zu beachten, daß das höchstens auf die beide» zentralen Großmächte Paßt; den peripherischen kann man eher zu viel Thätigkeit — unterirdische natürlich — als übergroße Enthaltsamkeit nachsagen. Eben deshalb beginnt sich in den Herzen mancher Realpolitiker der Zweifel zu regen, ob die Enthaltsamkeit noch so ganz den Anforderungen der Realpolitik entspreche. In Blättern, die stets aus Rücksicht auf Rußland die orientalische Frage als Roll wo tcmxors behandelt haben, lesen wir sanfte Klagen darüber, daß unser wirtschaftliches Expansionsgcbiet zusammenzu¬ schrumpfen drohe, statt sich zu erweitern, daß sich die Hoffnung des Zollvereins, Nußland werde ihm den asiatischen Markt erschließen, nicht erfüllt habe, daß uus im Gegenteil eine Zollsperre von Tilsit bis Czernowitz schon den europäischen Osten verschließe, und daß demnach eine weitere Ausdehnung der russischen Macht auch noch vollends den Weg zum Schwarzen Meere, der uns durch die österreichische Freundschaft zugänglich gemacht wird, und der uns von den Seemächten unab¬ hängig machen könnte, versperre» würde. Natürlich wenden sich solche Darlegungen zum Schluß immer uur gegen England, das den Zerfall der Türkei erstrebe, um Anatolien, Syrien und die Inseln zu rauben, niemals gegen Nußland, das ja bekanntlich gar nicht daran denkt, in Asien um sich zu greifen; wobei man immer wieder die Enthaltsamkeit und Bescheidenheit unsrer deutscheu Patrioten bewundern muß, für die es selbstverständlich ist, daß die Türkei, obwohl sie uus Deutschen vor der Nase liegt, niemals uus, sondern uur den Engländern oder den Russen oder beiden zufallen kann; brauchen die Deutschen Land, so mögen sie mit dem

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/434
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/434>, abgerufen am 01.09.2024.