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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

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ihm dazu die beste Anleitung gegeben hat. Noch verkehrter ist womöglich
ein Aufsatz über H, de Toulouse-Lautrec. Wenn ein unbefangner" und natür¬
licher Mensch den Aufsatz gelesen hat: was dieser Maler alles schildern kann und
mit wie wenig Mitteln, und wenn er dann die mächtige "Originallithographie
in acht Farben" daneben besieht, so kann er nicht anders als denken, daß dieses
scheußliche Franenporträt an der unrechten Stelle eingeklebt sein müsse. Die acht
Farben kann er nachzählen, im übrigen aber findet er keine Form und keinen Aus¬
druck, und für das Ganze wäre ,,blödsinnig" noch eine gelinde Schmeichelei. Und
dieses natürliche Gefühl gräbt uns die Redaktion einer Kunstzeitschrift ab, indem
sie den Verfasser des Aufsatzes schreiben läßt, wie wunderbar stilvoll, treffend,
lebendig, eigenartig natürlich überzeugend dieser Schmierfex Form, Bewegung,
Charakter und was weiß ich alles mit einer Kleinigkeit wiederzugeben versteht.
Man möchte gern meinen, es solle Spaß sein. Aber damit erklärt man doch nichts.
Die Redaktion muß sich doch wirklich über dieses geschmacklos hingeklexte Frauen¬
zimmer mit seinen acht Farben gefreut haben.

Es ist allerdings, wie wir ja wissen, die frühere Redaktion, die das dritte
Heft noch zusammengestellt hat; diesem Hefte gehören auch die andern eben er¬
wähnten Aufsätze an. Nachdem uns Lichtwark seine bessern Grundsätze über das
nach Menge und Beschaffenheit an ausländischer Kunst zulässige mitgeteilt hat, darf
man annehmen, daß auch der riesige Doppelaufsatz über den Menschen- und Tier¬
maler Besnard von zwei Verfassern in einem der folgenden Hefte mindestens stark
gekürzt worden wäre. Denn das Endergebnis, daß Besnard kein Begas ist und auch
kein Puvis de Chavcmnes, hätte sich auf weniger umständliche Weise gewinnen lassen.

Gegenüber solchen Aufsätzen, die man in der Hauptsache doch nur als Ver-
irrungen bezeichnen kann, entsprechen andre Beiträge unsrer ersten Kunstforscher
durchaus den von Lichtwark entwickelten Grundsätzen. Bodes Mitteilungen über
italienische Bronzen des Berliner Museums sind belehrend und interessant, ebenso
Jessens Aufsatz über Bnchzeichen iLx-libris), beide im vierten Heft, und im fünften
Heft Lichtwarks Aufsatz über französische Medaillen, sowie die Aufsätze von Fuchs
und Bode über die Stick- und Webemuster des Schweizers Hermann Obrist, ob¬
gleich hier schon des Guten, wenigstens von Fuchs, etwas zu viel gethan zu sein scheint.
Noch mehr darf man das in Bezug auf "Gerhard Mundsch dekorativen Stil"
(3. Heft) sagen: norwegische Volkskunst, die, nach den Abbildungen zu urteilen,
jedenfalls nicht so weit her ist, wie es der Versasser des Textes ansieht. Auch
des Engländers Sandys schöne Holzschnittillnstrationen im dritten Heft sind sehr der
Betrachtung wert. Dagegen vermögen wir uns nicht in die Wertschätzung hinein¬
zudenken, die Singer der "Plakatkunst" im fünften Heft angedeihen läßt. Denn was
die Vorbilder betrifft, auf die wir Deutschen hingewiesen werden, so können uus
die beiden Franzosen durchaus nicht reizen: Chüret, der "zu seiner Muse, zu
seinem einzigen Formenschatz" die Balleteuse, die Chansonette "erhebt," und Lautrec,
der die entsetzliche Fratze vollführt hat, die wir schon besprochen haben, und den
Singer als originell und individuell und alles mögliche preist. Und die englischen
Muster haben für unsre persönliche geistige Gewöhnung fand und sonders etwas --
stumpfsinniges. ,,Wenn mau recht viel jetrnnken hat, denn jeht et," sagte mal vor
vielen Jahren ein Berliner vor einem Schaufenster bei ähnlichen Auslagen. Über¬
haupt können wir bei einer Kunst, die eigentlich erst auf einen Viertel-Kilometer Ent¬
fernung genossen werden soll, wohl eine gewisse humoristische Wirkung zugeben;
aber wir dächten, die deutsche Kunst und die deutschen Kunstforscher hätten doch noch
näher liegende Bedürfnisse. Ferner ist uns aufgefallen, daß Singer an der ein-


Der geheilte j)ein

ihm dazu die beste Anleitung gegeben hat. Noch verkehrter ist womöglich
ein Aufsatz über H, de Toulouse-Lautrec. Wenn ein unbefangner" und natür¬
licher Mensch den Aufsatz gelesen hat: was dieser Maler alles schildern kann und
mit wie wenig Mitteln, und wenn er dann die mächtige „Originallithographie
in acht Farben" daneben besieht, so kann er nicht anders als denken, daß dieses
scheußliche Franenporträt an der unrechten Stelle eingeklebt sein müsse. Die acht
Farben kann er nachzählen, im übrigen aber findet er keine Form und keinen Aus¬
druck, und für das Ganze wäre ,,blödsinnig" noch eine gelinde Schmeichelei. Und
dieses natürliche Gefühl gräbt uns die Redaktion einer Kunstzeitschrift ab, indem
sie den Verfasser des Aufsatzes schreiben läßt, wie wunderbar stilvoll, treffend,
lebendig, eigenartig natürlich überzeugend dieser Schmierfex Form, Bewegung,
Charakter und was weiß ich alles mit einer Kleinigkeit wiederzugeben versteht.
Man möchte gern meinen, es solle Spaß sein. Aber damit erklärt man doch nichts.
Die Redaktion muß sich doch wirklich über dieses geschmacklos hingeklexte Frauen¬
zimmer mit seinen acht Farben gefreut haben.

Es ist allerdings, wie wir ja wissen, die frühere Redaktion, die das dritte
Heft noch zusammengestellt hat; diesem Hefte gehören auch die andern eben er¬
wähnten Aufsätze an. Nachdem uns Lichtwark seine bessern Grundsätze über das
nach Menge und Beschaffenheit an ausländischer Kunst zulässige mitgeteilt hat, darf
man annehmen, daß auch der riesige Doppelaufsatz über den Menschen- und Tier¬
maler Besnard von zwei Verfassern in einem der folgenden Hefte mindestens stark
gekürzt worden wäre. Denn das Endergebnis, daß Besnard kein Begas ist und auch
kein Puvis de Chavcmnes, hätte sich auf weniger umständliche Weise gewinnen lassen.

Gegenüber solchen Aufsätzen, die man in der Hauptsache doch nur als Ver-
irrungen bezeichnen kann, entsprechen andre Beiträge unsrer ersten Kunstforscher
durchaus den von Lichtwark entwickelten Grundsätzen. Bodes Mitteilungen über
italienische Bronzen des Berliner Museums sind belehrend und interessant, ebenso
Jessens Aufsatz über Bnchzeichen iLx-libris), beide im vierten Heft, und im fünften
Heft Lichtwarks Aufsatz über französische Medaillen, sowie die Aufsätze von Fuchs
und Bode über die Stick- und Webemuster des Schweizers Hermann Obrist, ob¬
gleich hier schon des Guten, wenigstens von Fuchs, etwas zu viel gethan zu sein scheint.
Noch mehr darf man das in Bezug auf „Gerhard Mundsch dekorativen Stil"
(3. Heft) sagen: norwegische Volkskunst, die, nach den Abbildungen zu urteilen,
jedenfalls nicht so weit her ist, wie es der Versasser des Textes ansieht. Auch
des Engländers Sandys schöne Holzschnittillnstrationen im dritten Heft sind sehr der
Betrachtung wert. Dagegen vermögen wir uns nicht in die Wertschätzung hinein¬
zudenken, die Singer der „Plakatkunst" im fünften Heft angedeihen läßt. Denn was
die Vorbilder betrifft, auf die wir Deutschen hingewiesen werden, so können uus
die beiden Franzosen durchaus nicht reizen: Chüret, der „zu seiner Muse, zu
seinem einzigen Formenschatz" die Balleteuse, die Chansonette „erhebt," und Lautrec,
der die entsetzliche Fratze vollführt hat, die wir schon besprochen haben, und den
Singer als originell und individuell und alles mögliche preist. Und die englischen
Muster haben für unsre persönliche geistige Gewöhnung fand und sonders etwas —
stumpfsinniges. ,,Wenn mau recht viel jetrnnken hat, denn jeht et," sagte mal vor
vielen Jahren ein Berliner vor einem Schaufenster bei ähnlichen Auslagen. Über¬
haupt können wir bei einer Kunst, die eigentlich erst auf einen Viertel-Kilometer Ent¬
fernung genossen werden soll, wohl eine gewisse humoristische Wirkung zugeben;
aber wir dächten, die deutsche Kunst und die deutschen Kunstforscher hätten doch noch
näher liegende Bedürfnisse. Ferner ist uns aufgefallen, daß Singer an der ein-


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[0338] Der geheilte j)ein ihm dazu die beste Anleitung gegeben hat. Noch verkehrter ist womöglich ein Aufsatz über H, de Toulouse-Lautrec. Wenn ein unbefangner" und natür¬ licher Mensch den Aufsatz gelesen hat: was dieser Maler alles schildern kann und mit wie wenig Mitteln, und wenn er dann die mächtige „Originallithographie in acht Farben" daneben besieht, so kann er nicht anders als denken, daß dieses scheußliche Franenporträt an der unrechten Stelle eingeklebt sein müsse. Die acht Farben kann er nachzählen, im übrigen aber findet er keine Form und keinen Aus¬ druck, und für das Ganze wäre ,,blödsinnig" noch eine gelinde Schmeichelei. Und dieses natürliche Gefühl gräbt uns die Redaktion einer Kunstzeitschrift ab, indem sie den Verfasser des Aufsatzes schreiben läßt, wie wunderbar stilvoll, treffend, lebendig, eigenartig natürlich überzeugend dieser Schmierfex Form, Bewegung, Charakter und was weiß ich alles mit einer Kleinigkeit wiederzugeben versteht. Man möchte gern meinen, es solle Spaß sein. Aber damit erklärt man doch nichts. Die Redaktion muß sich doch wirklich über dieses geschmacklos hingeklexte Frauen¬ zimmer mit seinen acht Farben gefreut haben. Es ist allerdings, wie wir ja wissen, die frühere Redaktion, die das dritte Heft noch zusammengestellt hat; diesem Hefte gehören auch die andern eben er¬ wähnten Aufsätze an. Nachdem uns Lichtwark seine bessern Grundsätze über das nach Menge und Beschaffenheit an ausländischer Kunst zulässige mitgeteilt hat, darf man annehmen, daß auch der riesige Doppelaufsatz über den Menschen- und Tier¬ maler Besnard von zwei Verfassern in einem der folgenden Hefte mindestens stark gekürzt worden wäre. Denn das Endergebnis, daß Besnard kein Begas ist und auch kein Puvis de Chavcmnes, hätte sich auf weniger umständliche Weise gewinnen lassen. Gegenüber solchen Aufsätzen, die man in der Hauptsache doch nur als Ver- irrungen bezeichnen kann, entsprechen andre Beiträge unsrer ersten Kunstforscher durchaus den von Lichtwark entwickelten Grundsätzen. Bodes Mitteilungen über italienische Bronzen des Berliner Museums sind belehrend und interessant, ebenso Jessens Aufsatz über Bnchzeichen iLx-libris), beide im vierten Heft, und im fünften Heft Lichtwarks Aufsatz über französische Medaillen, sowie die Aufsätze von Fuchs und Bode über die Stick- und Webemuster des Schweizers Hermann Obrist, ob¬ gleich hier schon des Guten, wenigstens von Fuchs, etwas zu viel gethan zu sein scheint. Noch mehr darf man das in Bezug auf „Gerhard Mundsch dekorativen Stil" (3. Heft) sagen: norwegische Volkskunst, die, nach den Abbildungen zu urteilen, jedenfalls nicht so weit her ist, wie es der Versasser des Textes ansieht. Auch des Engländers Sandys schöne Holzschnittillnstrationen im dritten Heft sind sehr der Betrachtung wert. Dagegen vermögen wir uns nicht in die Wertschätzung hinein¬ zudenken, die Singer der „Plakatkunst" im fünften Heft angedeihen läßt. Denn was die Vorbilder betrifft, auf die wir Deutschen hingewiesen werden, so können uus die beiden Franzosen durchaus nicht reizen: Chüret, der „zu seiner Muse, zu seinem einzigen Formenschatz" die Balleteuse, die Chansonette „erhebt," und Lautrec, der die entsetzliche Fratze vollführt hat, die wir schon besprochen haben, und den Singer als originell und individuell und alles mögliche preist. Und die englischen Muster haben für unsre persönliche geistige Gewöhnung fand und sonders etwas — stumpfsinniges. ,,Wenn mau recht viel jetrnnken hat, denn jeht et," sagte mal vor vielen Jahren ein Berliner vor einem Schaufenster bei ähnlichen Auslagen. Über¬ haupt können wir bei einer Kunst, die eigentlich erst auf einen Viertel-Kilometer Ent¬ fernung genossen werden soll, wohl eine gewisse humoristische Wirkung zugeben; aber wir dächten, die deutsche Kunst und die deutschen Kunstforscher hätten doch noch näher liegende Bedürfnisse. Ferner ist uns aufgefallen, daß Singer an der ein-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/338>, abgerufen am 01.09.2024.