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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Mein alter Nachbar

Erst ein Morgen des folgenden Tages fand ich die zu einer Besprechung mit
Seine gelegne Zeit. Aber leider waren die Umstünde nicht ganz günstig. Sie
mußte eben mit dem Aufräumen in Vciters Zimmer beschäftigt sein; denn ich hörte
sie dort mit Tischen und Stühlen rumoren. Der Vater war Arzt, und seine
Sprechstunde mußte bald ansaugen; also hatte es Stine wohl eilig, und wahrschein¬
lich war sie nicht in der rosigsten Laune. Doch darauf konnte ich keine Rücksicht
nehmen; mein Anliegen duldete keine weitere Verzögerung. Ich stolperte also in
größter Geschwindigkeit die Treppe hinauf, und liber die Schwelle fallend brachte
ich atemlos die brennende Frage hervor: Du, Stine, was ist denn ein Original?
Die unliebsame Störung mitten in der Geschäftigkeit machte sie mürrisch, und sie
drohte mit dem Besen. Eine Antwort bekam ich aber doch: Ein Original? Du
bist selber auf dem besten Wege, eins zu werden; mach, daß du geschwind hinaus¬
kommst! -- Ach, gute Stine, bat ich schmeichelnd, sage mirs doch; ich werde es
dann mich nie wieder der Mutter erzählen, wenn dein Bruder hier gewesen ist.
Das wirkte. Der "Bruder," mit dem sie sich später verheiratete, war ihre schwache
Seite, und sie verstand die Diskretion zu schätzen, die ich ihr zusicherte. Na na,
antwortete sie besänftigend, ein Original ist ein Mensch, bei dem im Kopfe eine
Schraube locker ist. Nun wußte ich es. Aber ich verstand es doch uicht so ganz;
die Erläuterung schien mir etwas unglaubwürdig. Eine lockre Schraube im Kopfe!
Was zusammengeschraubt werden muß, das muß doch zuerst entzwei gegangen sein.
Also mußte der Kopf des sonderbaren Nachbars entzwei sein. Hatte mich Stine
vielleicht zum besten? Ich sah sie forschend an; doch ihr Gesicht strafte sie nicht
Lügen. Dann fiel mein Blick aus das Geripp in der Ecke. Wahrhaftig, sein Kopf
war voller Risse! Nun wußte ich es, und nun verstand ich es auch. Der tote
Mensch mußte ein Original gewesen sein; warum sollte es der lebendige nicht sein
können?

Auf der Treppe traf ich die kleine Sophie. Sie kam wie gerufen; denn
wäre sie nicht gekommen, so hätte ich sie ganz gewiß aufgesucht, um doch jemand
zu haben, vor dem ich die Fülle meines Geistes ausschütten konnte, jemand, der
sich von meinem Wissen imponiren ließe. Weißt du, was der Alte drüben im
Giebelzimmer ist? rief ich ihr triumphirend entgegen. Ein Original ist er! Aber
die Wirkung meiner Worte entsprach nicht der großen Erwartung. Sophie wollte
sich nicht imponiren lassen. Ob sie mir nun bloß zeigen wollte, daß sie selbst eine
Meinung haben könnte, oder ob sie wirklich selbst etwas von dem glaubte, was
sie sagte, weiß ich nicht, aber sie ging auf meine Meinung gar nicht ein, sondern
rückte mit einer eignen hervor. Ihre Ansicht war die, daß der riesengroße Mann
vielleicht -- der liebe Gott selbst sei. Ja, sie gab mir sogar Beweise, als ich
das doch gar zu lächerlich fand. Ich wisse doch wohl, fragte sie, indem sie eine
ungeziemende Überlegenheit in Ton und Haltung annahm, daß Gott groß sei? Ja,
denn sage die Stine nicht immer: "Großer Gott!" Und kennte ich wohl einen
Menschen in der ganzen Stadt, der dem Alten höher als bis zur Schulter reiche?
Nun, Fiekchen war noch sehr jung, zwei ganze Jahre jünger als ich, und ich mußte
als der Ältere und Vernünftigere ihrem Unverstande durch die Finger sehen. Aber
eine kleine Strafe hatte sie wegen des altklugen und beleidigenden Tones, den sie
sich mir gegenüber erlaubt hatte, doch verdient; auch mußte der schwere Irrtum,
in dem sie sich befand, berichtigt werden. Du faselst, Sophie, sagte ich also be¬
lehrend, Gott ist viel größer als der drüben; doppelt so groß ist er wenigstens.
Habe ich nicht selbst ein hölzernes Bild von ihm gesehen in der großen Kirche zu
Schleswig? Er trägt auf der Schulter eiuen kleinen Knaben, der sich da oben nicht


Mein alter Nachbar

Erst ein Morgen des folgenden Tages fand ich die zu einer Besprechung mit
Seine gelegne Zeit. Aber leider waren die Umstünde nicht ganz günstig. Sie
mußte eben mit dem Aufräumen in Vciters Zimmer beschäftigt sein; denn ich hörte
sie dort mit Tischen und Stühlen rumoren. Der Vater war Arzt, und seine
Sprechstunde mußte bald ansaugen; also hatte es Stine wohl eilig, und wahrschein¬
lich war sie nicht in der rosigsten Laune. Doch darauf konnte ich keine Rücksicht
nehmen; mein Anliegen duldete keine weitere Verzögerung. Ich stolperte also in
größter Geschwindigkeit die Treppe hinauf, und liber die Schwelle fallend brachte
ich atemlos die brennende Frage hervor: Du, Stine, was ist denn ein Original?
Die unliebsame Störung mitten in der Geschäftigkeit machte sie mürrisch, und sie
drohte mit dem Besen. Eine Antwort bekam ich aber doch: Ein Original? Du
bist selber auf dem besten Wege, eins zu werden; mach, daß du geschwind hinaus¬
kommst! — Ach, gute Stine, bat ich schmeichelnd, sage mirs doch; ich werde es
dann mich nie wieder der Mutter erzählen, wenn dein Bruder hier gewesen ist.
Das wirkte. Der „Bruder," mit dem sie sich später verheiratete, war ihre schwache
Seite, und sie verstand die Diskretion zu schätzen, die ich ihr zusicherte. Na na,
antwortete sie besänftigend, ein Original ist ein Mensch, bei dem im Kopfe eine
Schraube locker ist. Nun wußte ich es. Aber ich verstand es doch uicht so ganz;
die Erläuterung schien mir etwas unglaubwürdig. Eine lockre Schraube im Kopfe!
Was zusammengeschraubt werden muß, das muß doch zuerst entzwei gegangen sein.
Also mußte der Kopf des sonderbaren Nachbars entzwei sein. Hatte mich Stine
vielleicht zum besten? Ich sah sie forschend an; doch ihr Gesicht strafte sie nicht
Lügen. Dann fiel mein Blick aus das Geripp in der Ecke. Wahrhaftig, sein Kopf
war voller Risse! Nun wußte ich es, und nun verstand ich es auch. Der tote
Mensch mußte ein Original gewesen sein; warum sollte es der lebendige nicht sein
können?

Auf der Treppe traf ich die kleine Sophie. Sie kam wie gerufen; denn
wäre sie nicht gekommen, so hätte ich sie ganz gewiß aufgesucht, um doch jemand
zu haben, vor dem ich die Fülle meines Geistes ausschütten konnte, jemand, der
sich von meinem Wissen imponiren ließe. Weißt du, was der Alte drüben im
Giebelzimmer ist? rief ich ihr triumphirend entgegen. Ein Original ist er! Aber
die Wirkung meiner Worte entsprach nicht der großen Erwartung. Sophie wollte
sich nicht imponiren lassen. Ob sie mir nun bloß zeigen wollte, daß sie selbst eine
Meinung haben könnte, oder ob sie wirklich selbst etwas von dem glaubte, was
sie sagte, weiß ich nicht, aber sie ging auf meine Meinung gar nicht ein, sondern
rückte mit einer eignen hervor. Ihre Ansicht war die, daß der riesengroße Mann
vielleicht — der liebe Gott selbst sei. Ja, sie gab mir sogar Beweise, als ich
das doch gar zu lächerlich fand. Ich wisse doch wohl, fragte sie, indem sie eine
ungeziemende Überlegenheit in Ton und Haltung annahm, daß Gott groß sei? Ja,
denn sage die Stine nicht immer: „Großer Gott!" Und kennte ich wohl einen
Menschen in der ganzen Stadt, der dem Alten höher als bis zur Schulter reiche?
Nun, Fiekchen war noch sehr jung, zwei ganze Jahre jünger als ich, und ich mußte
als der Ältere und Vernünftigere ihrem Unverstande durch die Finger sehen. Aber
eine kleine Strafe hatte sie wegen des altklugen und beleidigenden Tones, den sie
sich mir gegenüber erlaubt hatte, doch verdient; auch mußte der schwere Irrtum,
in dem sie sich befand, berichtigt werden. Du faselst, Sophie, sagte ich also be¬
lehrend, Gott ist viel größer als der drüben; doppelt so groß ist er wenigstens.
Habe ich nicht selbst ein hölzernes Bild von ihm gesehen in der großen Kirche zu
Schleswig? Er trägt auf der Schulter eiuen kleinen Knaben, der sich da oben nicht


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/573>, abgerufen am 22.07.2024.