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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

reaktionäre Verfassungsänderung im großen Stil durch Reichstagsbeschluß nicht zu
rechnen. Dies ist ja der Grund, weshalb die Herren, die sie wünschen, fort¬
während nach der Wiederherstellung des Kartells und nach einer Kartellmehrheit
seufzen. Die Aussichtslosigkeit ihrer Wünsche macht sie unwirsch, und wie es bei
übler Laune zu gehen pflegt, vermehren sie durch allerhand Ungeschicktheiten die
Unbehaglichkeit ihrer Lage. So geraten die norddeutsche Allgemeine und die
Schlesische Zeitung von Zeit zu Zeit -- erst jetzt wieder in den letzten Tagan --
einander in die Haare, indem jede der andern vorwirft, daß sie durch ihre Un¬
geschicklichkeit die Einigung hindre, anstatt sie zu fördern, und die den Hamburger
Nachrichten Seelenverwandten Berliner Neuesten Nachrichten schreiben gar, ehe sich
die bürgerlichen Parteien zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie anschicken, dürften
sie sich genötigt sehen, "sich zuvörderst in eine Frontstellung gegen die Regierung
zu begeben, die durch sozialistische Maßnahmen, wie die Bäckerei- und Druckerei¬
verordnung, dem sozialistischen Staat sich bereits soweit angenähert hat, daß wir
mit einem Fuß bereits driusteheu."

Nicht minder groß als die aus politischen Meinungsverschiedenheiten ent¬
springende Verlegenheit der Kartellfreunde ist die durch Gegensätze der wirtschaft¬
lichen Interessen hervorgernfne, die wir schon oft geschildert haben. So hat jetzt
der Vorstand des deutscheu Zuckerexportvereins an den Reichstag eine Eingabe ge¬
richtet gegen die von diesem beschlossene Einführung eines Warenterminregisters.
"Angesichts der führenden Stellung des deutschen Zuckerhandels auf dem Welt¬
markte, heißt es darin, bildet der Zuckerterminmarkt nicht etwa eine mit einem
Makel behaftete Begleiterscheinung, der eine preisdrückeude Tendenz innewohnt,
sondern lediglich eine im großen Stil angelegte, ans dringendem Bedürfnis hervor-
gegangne Versicherungseinrichtung, die jederzeit sofortige Nückdeckungeu ermöglicht."
Der Nutzen des Terminhandels wird dann genau so dargestellt, wie ihn die Ver¬
teidiger der Getreidebörse darstellen, und die Befürchtung ausgesprochen, daß die
Zuckerindustrie eine arge Schädigung erleiden werde. Jus Börsenregister würden
sich überdies anständige Geschäftsleute nicht eintragen lassen, weil ihnen das einen
Makel anhefte, und so bleibe nichts übrig, als den Zuckerhandel ins Ausland zu
verlegen. Ja, warum haben denn die Herren den Mund nicht eher aufgethan?
Wenn die mächtigen Zuckeriuteressenteu, die ja wohl großenteils in der national¬
liberalen Fraktion fitzen, ihren Einfluß geltend gemacht hätten, so würde ja das
Börsengesetz anders ausgefallen sein. Es kann doch nur aus taktischen Rücksichten,
aus Wahlspekulationen und Kartellwüuscheu erklärt werden, daß die National¬
liberalen den Agrariern soweit entgegengekommen sind. Mittelparteiliche Blätter,
die den Bund der Landwirte in auffälliger Weise gefördert haben, dürften sich
durch die Berechnung haben leiten lassen, daß es dem Bunde gelingen werde, das
Zentrum zu sprengen. Bis jetzt ist ihm das nicht gelungen, und wenn der Erfolg
nicht bald eintritt, wird sich die Berechnung als verfehlt erweisen, denn dem Bunde
droht, wie der Herr von Graß-Klauiu am 19. Mai im Herrenhause geklagt hat,
ein "tragischer Ausgang." Man vermutet, daß mit diesem poetischen Ausdruck eine
sehr unpoetische Ptene gemeint sei. Die Agitation des Bundes soll ein Heidengeld
kosten, das weder durch Beiträge, noch durch die Einnahmen des Bundcsorgcms,
noch durch Handelsgeschäfte aufzubringen ist, und (ielieiellto ppen wird auch das
Feuer der Begeisterung der Wnnderredner erlöschen. In Baiern ist es weniger
die überfeine Spekulation der Parteien, als die plumpe Offenheit des biedern Land-
manns, was sowohl den Parteiführern wie der Regierung Verlegenheiten bereitet;
denn dort sind die Agrarier wirkliche Bauern, nicht Rittergutsbesitzer. Wie vor


Maßgebliches und Unmaßgebliches

reaktionäre Verfassungsänderung im großen Stil durch Reichstagsbeschluß nicht zu
rechnen. Dies ist ja der Grund, weshalb die Herren, die sie wünschen, fort¬
während nach der Wiederherstellung des Kartells und nach einer Kartellmehrheit
seufzen. Die Aussichtslosigkeit ihrer Wünsche macht sie unwirsch, und wie es bei
übler Laune zu gehen pflegt, vermehren sie durch allerhand Ungeschicktheiten die
Unbehaglichkeit ihrer Lage. So geraten die norddeutsche Allgemeine und die
Schlesische Zeitung von Zeit zu Zeit — erst jetzt wieder in den letzten Tagan —
einander in die Haare, indem jede der andern vorwirft, daß sie durch ihre Un¬
geschicklichkeit die Einigung hindre, anstatt sie zu fördern, und die den Hamburger
Nachrichten Seelenverwandten Berliner Neuesten Nachrichten schreiben gar, ehe sich
die bürgerlichen Parteien zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie anschicken, dürften
sie sich genötigt sehen, „sich zuvörderst in eine Frontstellung gegen die Regierung
zu begeben, die durch sozialistische Maßnahmen, wie die Bäckerei- und Druckerei¬
verordnung, dem sozialistischen Staat sich bereits soweit angenähert hat, daß wir
mit einem Fuß bereits driusteheu."

Nicht minder groß als die aus politischen Meinungsverschiedenheiten ent¬
springende Verlegenheit der Kartellfreunde ist die durch Gegensätze der wirtschaft¬
lichen Interessen hervorgernfne, die wir schon oft geschildert haben. So hat jetzt
der Vorstand des deutscheu Zuckerexportvereins an den Reichstag eine Eingabe ge¬
richtet gegen die von diesem beschlossene Einführung eines Warenterminregisters.
„Angesichts der führenden Stellung des deutschen Zuckerhandels auf dem Welt¬
markte, heißt es darin, bildet der Zuckerterminmarkt nicht etwa eine mit einem
Makel behaftete Begleiterscheinung, der eine preisdrückeude Tendenz innewohnt,
sondern lediglich eine im großen Stil angelegte, ans dringendem Bedürfnis hervor-
gegangne Versicherungseinrichtung, die jederzeit sofortige Nückdeckungeu ermöglicht."
Der Nutzen des Terminhandels wird dann genau so dargestellt, wie ihn die Ver¬
teidiger der Getreidebörse darstellen, und die Befürchtung ausgesprochen, daß die
Zuckerindustrie eine arge Schädigung erleiden werde. Jus Börsenregister würden
sich überdies anständige Geschäftsleute nicht eintragen lassen, weil ihnen das einen
Makel anhefte, und so bleibe nichts übrig, als den Zuckerhandel ins Ausland zu
verlegen. Ja, warum haben denn die Herren den Mund nicht eher aufgethan?
Wenn die mächtigen Zuckeriuteressenteu, die ja wohl großenteils in der national¬
liberalen Fraktion fitzen, ihren Einfluß geltend gemacht hätten, so würde ja das
Börsengesetz anders ausgefallen sein. Es kann doch nur aus taktischen Rücksichten,
aus Wahlspekulationen und Kartellwüuscheu erklärt werden, daß die National¬
liberalen den Agrariern soweit entgegengekommen sind. Mittelparteiliche Blätter,
die den Bund der Landwirte in auffälliger Weise gefördert haben, dürften sich
durch die Berechnung haben leiten lassen, daß es dem Bunde gelingen werde, das
Zentrum zu sprengen. Bis jetzt ist ihm das nicht gelungen, und wenn der Erfolg
nicht bald eintritt, wird sich die Berechnung als verfehlt erweisen, denn dem Bunde
droht, wie der Herr von Graß-Klauiu am 19. Mai im Herrenhause geklagt hat,
ein „tragischer Ausgang." Man vermutet, daß mit diesem poetischen Ausdruck eine
sehr unpoetische Ptene gemeint sei. Die Agitation des Bundes soll ein Heidengeld
kosten, das weder durch Beiträge, noch durch die Einnahmen des Bundcsorgcms,
noch durch Handelsgeschäfte aufzubringen ist, und (ielieiellto ppen wird auch das
Feuer der Begeisterung der Wnnderredner erlöschen. In Baiern ist es weniger
die überfeine Spekulation der Parteien, als die plumpe Offenheit des biedern Land-
manns, was sowohl den Parteiführern wie der Regierung Verlegenheiten bereitet;
denn dort sind die Agrarier wirkliche Bauern, nicht Rittergutsbesitzer. Wie vor


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[0531] Maßgebliches und Unmaßgebliches reaktionäre Verfassungsänderung im großen Stil durch Reichstagsbeschluß nicht zu rechnen. Dies ist ja der Grund, weshalb die Herren, die sie wünschen, fort¬ während nach der Wiederherstellung des Kartells und nach einer Kartellmehrheit seufzen. Die Aussichtslosigkeit ihrer Wünsche macht sie unwirsch, und wie es bei übler Laune zu gehen pflegt, vermehren sie durch allerhand Ungeschicktheiten die Unbehaglichkeit ihrer Lage. So geraten die norddeutsche Allgemeine und die Schlesische Zeitung von Zeit zu Zeit — erst jetzt wieder in den letzten Tagan — einander in die Haare, indem jede der andern vorwirft, daß sie durch ihre Un¬ geschicklichkeit die Einigung hindre, anstatt sie zu fördern, und die den Hamburger Nachrichten Seelenverwandten Berliner Neuesten Nachrichten schreiben gar, ehe sich die bürgerlichen Parteien zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie anschicken, dürften sie sich genötigt sehen, „sich zuvörderst in eine Frontstellung gegen die Regierung zu begeben, die durch sozialistische Maßnahmen, wie die Bäckerei- und Druckerei¬ verordnung, dem sozialistischen Staat sich bereits soweit angenähert hat, daß wir mit einem Fuß bereits driusteheu." Nicht minder groß als die aus politischen Meinungsverschiedenheiten ent¬ springende Verlegenheit der Kartellfreunde ist die durch Gegensätze der wirtschaft¬ lichen Interessen hervorgernfne, die wir schon oft geschildert haben. So hat jetzt der Vorstand des deutscheu Zuckerexportvereins an den Reichstag eine Eingabe ge¬ richtet gegen die von diesem beschlossene Einführung eines Warenterminregisters. „Angesichts der führenden Stellung des deutschen Zuckerhandels auf dem Welt¬ markte, heißt es darin, bildet der Zuckerterminmarkt nicht etwa eine mit einem Makel behaftete Begleiterscheinung, der eine preisdrückeude Tendenz innewohnt, sondern lediglich eine im großen Stil angelegte, ans dringendem Bedürfnis hervor- gegangne Versicherungseinrichtung, die jederzeit sofortige Nückdeckungeu ermöglicht." Der Nutzen des Terminhandels wird dann genau so dargestellt, wie ihn die Ver¬ teidiger der Getreidebörse darstellen, und die Befürchtung ausgesprochen, daß die Zuckerindustrie eine arge Schädigung erleiden werde. Jus Börsenregister würden sich überdies anständige Geschäftsleute nicht eintragen lassen, weil ihnen das einen Makel anhefte, und so bleibe nichts übrig, als den Zuckerhandel ins Ausland zu verlegen. Ja, warum haben denn die Herren den Mund nicht eher aufgethan? Wenn die mächtigen Zuckeriuteressenteu, die ja wohl großenteils in der national¬ liberalen Fraktion fitzen, ihren Einfluß geltend gemacht hätten, so würde ja das Börsengesetz anders ausgefallen sein. Es kann doch nur aus taktischen Rücksichten, aus Wahlspekulationen und Kartellwüuscheu erklärt werden, daß die National¬ liberalen den Agrariern soweit entgegengekommen sind. Mittelparteiliche Blätter, die den Bund der Landwirte in auffälliger Weise gefördert haben, dürften sich durch die Berechnung haben leiten lassen, daß es dem Bunde gelingen werde, das Zentrum zu sprengen. Bis jetzt ist ihm das nicht gelungen, und wenn der Erfolg nicht bald eintritt, wird sich die Berechnung als verfehlt erweisen, denn dem Bunde droht, wie der Herr von Graß-Klauiu am 19. Mai im Herrenhause geklagt hat, ein „tragischer Ausgang." Man vermutet, daß mit diesem poetischen Ausdruck eine sehr unpoetische Ptene gemeint sei. Die Agitation des Bundes soll ein Heidengeld kosten, das weder durch Beiträge, noch durch die Einnahmen des Bundcsorgcms, noch durch Handelsgeschäfte aufzubringen ist, und (ielieiellto ppen wird auch das Feuer der Begeisterung der Wnnderredner erlöschen. In Baiern ist es weniger die überfeine Spekulation der Parteien, als die plumpe Offenheit des biedern Land- manns, was sowohl den Parteiführern wie der Regierung Verlegenheiten bereitet; denn dort sind die Agrarier wirkliche Bauern, nicht Rittergutsbesitzer. Wie vor

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/531>, abgerufen am 22.07.2024.