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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Unterm Schlehdorn

saftiger Nasen deckt ihn, goldgelber Löwenzahn und himmelblauer Gundermann
machen sich darauf breit, und unzählige Schwarzdornsträucher hüllen alljährlich den
Grund in einen entzückenden Blütenschleier. Wie gern gehe ich um diese Zeit
dort vorbei! Gestern konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir etwas von
diesem Blumenzauber anzueignen. Ich bog vom Feldweg ab, wand mich ein
Dutzend Schritte weit vorsichtig durch eine Ackerfurche und war nun an dem Ab¬
hang angekommen. Wie das blühte, leuchtete und von unzähligen Bienen und
Hummeln summte! Ich schaute und schaute; dann wählte ich mir einen schönen
Zweig aus und schnitt ihn ab. Dabei stach mich ein Dorn tief in den Finger,
aber ich nahm das gern mit in den Kauf, es gefiel mir, daß der Strauch sich
seine Schätze nicht gutwillig rauben ließ.

Während ich noch damit beschäftigt war, die kleine Wunde aufzufangen, hörte
ich auf einmal hinter mir eine rauhe Stimme. Dort stand ein vierschrötiger Mann
in Arbeitsanzug und blauer Schürze, den dicken Kopf schief in den Nacken gelegt,
die grellblauen Augen, unter denen dicke Säcke hingen, halb zugekniffen. Im ge¬
meinsten Dialekt sagte er: "Weiß der Herr nicht, daß hier kein Weg geht, und daß
mau sich nicht an fremdem Eigentum vergreifen darf? Ich werde Sie pfänden
und strafen lassen!" Einige ruhige Worte und ein Fllnfzigpfennigstück besänftigten
den Mann; seine Bullenbeißerphysiognomie bellte sich auf, und er wollte mir sogar
erlauben, noch mehr "von dem Zeug" abzuschneiden. Ich hatte aber genug, nahm
meinen teuer erkauften Zweig und zog ab. Meinen Zweig! Ob ich nun wirklich
ein "dingliches" Recht an ihn habe? Der Melun war wohl schwerlich Eigentümer
des Grundstücks; ich habe wenigstens stets beobachtet, daß der Mensch dann am
gröbsten wird, wenn er nicht seine eignen, sondern fremde Rechte vertritt.

In Gedanken wandelte ich heimwärts. Ich verhehlte mir nicht, daß ich die
peinliche Situation mir selbst zuzuschreiben hätte, denn ich habe es seinerzeit ver¬
säumt, liegende Gründe zu erwerben; was ich verdiene, geht meist für leichtbeweg¬
liche Gegenstände auf, und Latifundien werde ich in meinem Leben so wenig be¬
sitzen, als ein Gärtchen, worin ich mir Schlehdorn und unveredelte Suppeupetersilie
ziehen könnte. Aber der Mensch, den die Entwicklung der Kultur von Grund und
Boden weggedrängt hat, streckt nun einmal immer wieder die Hand aus nach einer
Blume am Wege, einem Blatt am Baume, einem Pilz im Walde und knickt damit
täglich die heiligsten Rechte -- ein ativistisches Überbleibsel aus einer rohen Urzeit,
wo jeder ans der Natur nahm, was er kriegen konnte, und erst dann, wenn ihn
ein andrer dafür totschlug, sich von seinem Unrecht überzeugen ließ!

Für mich hat übrigens die Sache noch einen ganz besondern Haken. Ich bin
Lehrer und als solcher verpflichtet, im Sommer mit meinen Schülern botanische
Exkursionen zu machen und Pflanzen sammeln zu lassen. Haben die Jungen nichts
in ihren Herbarien, so wird das höhern Orts nicht gern gesehen; lasse ich aber
Pflanzen sammeln, so muß ich allsommerlich von Grundstückseigentümern, Straßen-
Wärtern, Flurwächtern und Forstläuferu die schönsten Grobheiten einstecken. In
diesem Widerstreit der Pflichten habe ich das zweite gewählt und finde, daß ich
mich dabei eigentlich gar nicht schlecht stehe, denn die guten Leute könnten mich ja
bestrafen lassen, was bis jetzt noch keiner gethan hat. Auch der Umstand, daß sie
niemals die Schüler, sondern immer mich anschnauzen, zeugt von feiner Empfin¬
dung; sie wissen, daß niemand für rechtswidrige Handlungen verantwortlich ist,
die er im Auftrage einer höhern Autorität verübt.

Nachdenklich schritt ich fürbaß und betrachtete meinen Schlehdornzweig. Daß
"reden auf den Wegen nichts wächst, ist sehr bedauerlich. Die Fluren zu betrete"


Unterm Schlehdorn

saftiger Nasen deckt ihn, goldgelber Löwenzahn und himmelblauer Gundermann
machen sich darauf breit, und unzählige Schwarzdornsträucher hüllen alljährlich den
Grund in einen entzückenden Blütenschleier. Wie gern gehe ich um diese Zeit
dort vorbei! Gestern konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir etwas von
diesem Blumenzauber anzueignen. Ich bog vom Feldweg ab, wand mich ein
Dutzend Schritte weit vorsichtig durch eine Ackerfurche und war nun an dem Ab¬
hang angekommen. Wie das blühte, leuchtete und von unzähligen Bienen und
Hummeln summte! Ich schaute und schaute; dann wählte ich mir einen schönen
Zweig aus und schnitt ihn ab. Dabei stach mich ein Dorn tief in den Finger,
aber ich nahm das gern mit in den Kauf, es gefiel mir, daß der Strauch sich
seine Schätze nicht gutwillig rauben ließ.

Während ich noch damit beschäftigt war, die kleine Wunde aufzufangen, hörte
ich auf einmal hinter mir eine rauhe Stimme. Dort stand ein vierschrötiger Mann
in Arbeitsanzug und blauer Schürze, den dicken Kopf schief in den Nacken gelegt,
die grellblauen Augen, unter denen dicke Säcke hingen, halb zugekniffen. Im ge¬
meinsten Dialekt sagte er: „Weiß der Herr nicht, daß hier kein Weg geht, und daß
mau sich nicht an fremdem Eigentum vergreifen darf? Ich werde Sie pfänden
und strafen lassen!" Einige ruhige Worte und ein Fllnfzigpfennigstück besänftigten
den Mann; seine Bullenbeißerphysiognomie bellte sich auf, und er wollte mir sogar
erlauben, noch mehr „von dem Zeug" abzuschneiden. Ich hatte aber genug, nahm
meinen teuer erkauften Zweig und zog ab. Meinen Zweig! Ob ich nun wirklich
ein „dingliches" Recht an ihn habe? Der Melun war wohl schwerlich Eigentümer
des Grundstücks; ich habe wenigstens stets beobachtet, daß der Mensch dann am
gröbsten wird, wenn er nicht seine eignen, sondern fremde Rechte vertritt.

In Gedanken wandelte ich heimwärts. Ich verhehlte mir nicht, daß ich die
peinliche Situation mir selbst zuzuschreiben hätte, denn ich habe es seinerzeit ver¬
säumt, liegende Gründe zu erwerben; was ich verdiene, geht meist für leichtbeweg¬
liche Gegenstände auf, und Latifundien werde ich in meinem Leben so wenig be¬
sitzen, als ein Gärtchen, worin ich mir Schlehdorn und unveredelte Suppeupetersilie
ziehen könnte. Aber der Mensch, den die Entwicklung der Kultur von Grund und
Boden weggedrängt hat, streckt nun einmal immer wieder die Hand aus nach einer
Blume am Wege, einem Blatt am Baume, einem Pilz im Walde und knickt damit
täglich die heiligsten Rechte — ein ativistisches Überbleibsel aus einer rohen Urzeit,
wo jeder ans der Natur nahm, was er kriegen konnte, und erst dann, wenn ihn
ein andrer dafür totschlug, sich von seinem Unrecht überzeugen ließ!

Für mich hat übrigens die Sache noch einen ganz besondern Haken. Ich bin
Lehrer und als solcher verpflichtet, im Sommer mit meinen Schülern botanische
Exkursionen zu machen und Pflanzen sammeln zu lassen. Haben die Jungen nichts
in ihren Herbarien, so wird das höhern Orts nicht gern gesehen; lasse ich aber
Pflanzen sammeln, so muß ich allsommerlich von Grundstückseigentümern, Straßen-
Wärtern, Flurwächtern und Forstläuferu die schönsten Grobheiten einstecken. In
diesem Widerstreit der Pflichten habe ich das zweite gewählt und finde, daß ich
mich dabei eigentlich gar nicht schlecht stehe, denn die guten Leute könnten mich ja
bestrafen lassen, was bis jetzt noch keiner gethan hat. Auch der Umstand, daß sie
niemals die Schüler, sondern immer mich anschnauzen, zeugt von feiner Empfin¬
dung; sie wissen, daß niemand für rechtswidrige Handlungen verantwortlich ist,
die er im Auftrage einer höhern Autorität verübt.

Nachdenklich schritt ich fürbaß und betrachtete meinen Schlehdornzweig. Daß
«reden auf den Wegen nichts wächst, ist sehr bedauerlich. Die Fluren zu betrete»


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[0527] Unterm Schlehdorn saftiger Nasen deckt ihn, goldgelber Löwenzahn und himmelblauer Gundermann machen sich darauf breit, und unzählige Schwarzdornsträucher hüllen alljährlich den Grund in einen entzückenden Blütenschleier. Wie gern gehe ich um diese Zeit dort vorbei! Gestern konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mir etwas von diesem Blumenzauber anzueignen. Ich bog vom Feldweg ab, wand mich ein Dutzend Schritte weit vorsichtig durch eine Ackerfurche und war nun an dem Ab¬ hang angekommen. Wie das blühte, leuchtete und von unzähligen Bienen und Hummeln summte! Ich schaute und schaute; dann wählte ich mir einen schönen Zweig aus und schnitt ihn ab. Dabei stach mich ein Dorn tief in den Finger, aber ich nahm das gern mit in den Kauf, es gefiel mir, daß der Strauch sich seine Schätze nicht gutwillig rauben ließ. Während ich noch damit beschäftigt war, die kleine Wunde aufzufangen, hörte ich auf einmal hinter mir eine rauhe Stimme. Dort stand ein vierschrötiger Mann in Arbeitsanzug und blauer Schürze, den dicken Kopf schief in den Nacken gelegt, die grellblauen Augen, unter denen dicke Säcke hingen, halb zugekniffen. Im ge¬ meinsten Dialekt sagte er: „Weiß der Herr nicht, daß hier kein Weg geht, und daß mau sich nicht an fremdem Eigentum vergreifen darf? Ich werde Sie pfänden und strafen lassen!" Einige ruhige Worte und ein Fllnfzigpfennigstück besänftigten den Mann; seine Bullenbeißerphysiognomie bellte sich auf, und er wollte mir sogar erlauben, noch mehr „von dem Zeug" abzuschneiden. Ich hatte aber genug, nahm meinen teuer erkauften Zweig und zog ab. Meinen Zweig! Ob ich nun wirklich ein „dingliches" Recht an ihn habe? Der Melun war wohl schwerlich Eigentümer des Grundstücks; ich habe wenigstens stets beobachtet, daß der Mensch dann am gröbsten wird, wenn er nicht seine eignen, sondern fremde Rechte vertritt. In Gedanken wandelte ich heimwärts. Ich verhehlte mir nicht, daß ich die peinliche Situation mir selbst zuzuschreiben hätte, denn ich habe es seinerzeit ver¬ säumt, liegende Gründe zu erwerben; was ich verdiene, geht meist für leichtbeweg¬ liche Gegenstände auf, und Latifundien werde ich in meinem Leben so wenig be¬ sitzen, als ein Gärtchen, worin ich mir Schlehdorn und unveredelte Suppeupetersilie ziehen könnte. Aber der Mensch, den die Entwicklung der Kultur von Grund und Boden weggedrängt hat, streckt nun einmal immer wieder die Hand aus nach einer Blume am Wege, einem Blatt am Baume, einem Pilz im Walde und knickt damit täglich die heiligsten Rechte — ein ativistisches Überbleibsel aus einer rohen Urzeit, wo jeder ans der Natur nahm, was er kriegen konnte, und erst dann, wenn ihn ein andrer dafür totschlug, sich von seinem Unrecht überzeugen ließ! Für mich hat übrigens die Sache noch einen ganz besondern Haken. Ich bin Lehrer und als solcher verpflichtet, im Sommer mit meinen Schülern botanische Exkursionen zu machen und Pflanzen sammeln zu lassen. Haben die Jungen nichts in ihren Herbarien, so wird das höhern Orts nicht gern gesehen; lasse ich aber Pflanzen sammeln, so muß ich allsommerlich von Grundstückseigentümern, Straßen- Wärtern, Flurwächtern und Forstläuferu die schönsten Grobheiten einstecken. In diesem Widerstreit der Pflichten habe ich das zweite gewählt und finde, daß ich mich dabei eigentlich gar nicht schlecht stehe, denn die guten Leute könnten mich ja bestrafen lassen, was bis jetzt noch keiner gethan hat. Auch der Umstand, daß sie niemals die Schüler, sondern immer mich anschnauzen, zeugt von feiner Empfin¬ dung; sie wissen, daß niemand für rechtswidrige Handlungen verantwortlich ist, die er im Auftrage einer höhern Autorität verübt. Nachdenklich schritt ich fürbaß und betrachtete meinen Schlehdornzweig. Daß «reden auf den Wegen nichts wächst, ist sehr bedauerlich. Die Fluren zu betrete»

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/527>, abgerufen am 02.10.2024.