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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Moral der edlern Heidenvölker enthält einen starken Gerechtigkeitssinn, Menschen¬
freundlichkeit und Mitleid, Wahrhaftigkeit und Treue, den Trieb der nützlichen
Thätigkeit und den Grundsatz des Maßhaltens. Diese Moral verbietet weder das
Streben nach Reichtum noch den sinnlichen Genuß innerhalb der von der Gerechtig¬
keit und Mäßigung gezognen Grenzen, noch tausend andre Dinge, die das Neue
Testament verbietet, die sich aber im bürgerlichen und im politischen Leben von
selbst verstehen. Wohl aber verbietet diese natürliche Moral unnütze Grausamkeiten
und andre Bestialitäten, Schuftigkeit und Niederträchtigkeit, und ein Volk von gesundem
sittlichem Instinkt unterscheidet mit unfehlbarer Sicherheit zwischen einem Manne,
der fremde Menschenleben dem berechtigten Selbsterhaltungstriebe oder einem ver¬
nünftigen politischen Zwecke geopfert hat, und einem brutalen Wüterich oder einem
Schurken. Der deutsche Christ aber erlernt in der Schule die Moral der Selbst¬
verleugnung, und daun tritt er hinaus in eine Welt, worin der Kampf selbst¬
süchtiger Interessen grimmiger tobt, als je in einer frühern Zeit, wenn auch meistens
in weniger gewaltthätigen Formen, Ist er ein denkender Kopf -- und wer würde
heute nicht zum nachdenke" gezwungen --, so zieht er den Schluß, daß die christ¬
liche Moral nnr eine ka,bis c-cmvonuo sei, und da er zugleich predigen hört, daß
es eine andre als die christliche Moral nicht gebe, so schließt er weiter, daß die
Moral überhaupt nichts sei als ein Gewebe von Redensarten und konventionellen
Formen, mit denen man seiue selbstsüchtigen Bestrebungen zu verhüllen habe, wenn
man in der Welt fortkommen wolle. Da solchergestalt der Widerspruch zwischen dem
Handeln und dem Mornlgesetz selbstverständlich und unvermeidlich ist, so kommt es
ans ein Mehr oder Weniger des Widerspruchs nicht an. Die natürliche Moral
stellt den Unterschied ans zwischen dem Menschen und dem Unmenschen, dem ehr¬
lichen Manne und dem Schurken; das erste kann man ohne übernatürlichen Gnaden¬
beistand sein, das zweite braucht man nicht zu sein. Die christliche Lehre dagegen
unterscheidet zwischen dem Sünder und dem Heiligen, und da der Durchschnitts¬
mensch ein Sünder, also so wie so vor dem Richterstuhl dieser Moral nichts
wert ist, so verschwindet ihm der Unterschied zwischen Mensch und Unmensch,
zwischen dem ehrlichen Manne und dem Schuft. So verliert der Einzelne für
sich selbst den sittlichen Halt und verliert das Volk, verliert zuletzt auch die Obrig¬
keit den Maßstab der sittlichen Beurteilung, und man darf sich nicht wundern,
wenn unter der schützenden Hülle der aus Redensarten und Umgangsformen be¬
stehenden christlichen Gesittung'nicht selten greuliches geschieht.

Die Kirchen sind Staatssache, ganz gewiß, denn sie sind mit Besitz und andern
Machtmitteln ausgerüstete Körperschaften; aber die Religion ist wirklich allerprivateste
Privatsache, und Privatsache ist es auch, wie ein Mann, der weder auf sein welt¬
liches Bürgerrecht und auf irdischen Besitz und Genuß uoch ans sein Christentum
verzichten will, den Kompromiß zustande bringt; kein andrer hat sich darum zu
kümmern, und keiner hat über seines Nächsten Gewissen zu richten. Aber dem
Staate, wenn er sich als Vertreter des Christentums aufspielen will, zu sagen: Du
machst dich lächerlich und bringst dich selbst, die Religion und die Moral in Gefahr,
dazu sind wir berechtigt. Doch verkennen wir nicht die Schwierigkeit seiner Stellung';
ein vielhundertjähriger geschichtlicher Prozeß hat Religion und Kirche, Kirche und
Staat mit einander verflochten, und was so mit einander verwachsen ist, das kann
nicht auf einen Ruck von einander loskommen. Wir werden uns also gedulden
müssen. In Frankreich und in Italien hat man dieser Fiktion bereits entsagt;
keins von beiden macht auf den Titel eines christlichen Staates Anspruch. Dafür
leiden sie ab und zu an andern Fiktionen, die jedoch, wie sie das Bedürfnis des


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Moral der edlern Heidenvölker enthält einen starken Gerechtigkeitssinn, Menschen¬
freundlichkeit und Mitleid, Wahrhaftigkeit und Treue, den Trieb der nützlichen
Thätigkeit und den Grundsatz des Maßhaltens. Diese Moral verbietet weder das
Streben nach Reichtum noch den sinnlichen Genuß innerhalb der von der Gerechtig¬
keit und Mäßigung gezognen Grenzen, noch tausend andre Dinge, die das Neue
Testament verbietet, die sich aber im bürgerlichen und im politischen Leben von
selbst verstehen. Wohl aber verbietet diese natürliche Moral unnütze Grausamkeiten
und andre Bestialitäten, Schuftigkeit und Niederträchtigkeit, und ein Volk von gesundem
sittlichem Instinkt unterscheidet mit unfehlbarer Sicherheit zwischen einem Manne,
der fremde Menschenleben dem berechtigten Selbsterhaltungstriebe oder einem ver¬
nünftigen politischen Zwecke geopfert hat, und einem brutalen Wüterich oder einem
Schurken. Der deutsche Christ aber erlernt in der Schule die Moral der Selbst¬
verleugnung, und daun tritt er hinaus in eine Welt, worin der Kampf selbst¬
süchtiger Interessen grimmiger tobt, als je in einer frühern Zeit, wenn auch meistens
in weniger gewaltthätigen Formen, Ist er ein denkender Kopf — und wer würde
heute nicht zum nachdenke» gezwungen —, so zieht er den Schluß, daß die christ¬
liche Moral nnr eine ka,bis c-cmvonuo sei, und da er zugleich predigen hört, daß
es eine andre als die christliche Moral nicht gebe, so schließt er weiter, daß die
Moral überhaupt nichts sei als ein Gewebe von Redensarten und konventionellen
Formen, mit denen man seiue selbstsüchtigen Bestrebungen zu verhüllen habe, wenn
man in der Welt fortkommen wolle. Da solchergestalt der Widerspruch zwischen dem
Handeln und dem Mornlgesetz selbstverständlich und unvermeidlich ist, so kommt es
ans ein Mehr oder Weniger des Widerspruchs nicht an. Die natürliche Moral
stellt den Unterschied ans zwischen dem Menschen und dem Unmenschen, dem ehr¬
lichen Manne und dem Schurken; das erste kann man ohne übernatürlichen Gnaden¬
beistand sein, das zweite braucht man nicht zu sein. Die christliche Lehre dagegen
unterscheidet zwischen dem Sünder und dem Heiligen, und da der Durchschnitts¬
mensch ein Sünder, also so wie so vor dem Richterstuhl dieser Moral nichts
wert ist, so verschwindet ihm der Unterschied zwischen Mensch und Unmensch,
zwischen dem ehrlichen Manne und dem Schuft. So verliert der Einzelne für
sich selbst den sittlichen Halt und verliert das Volk, verliert zuletzt auch die Obrig¬
keit den Maßstab der sittlichen Beurteilung, und man darf sich nicht wundern,
wenn unter der schützenden Hülle der aus Redensarten und Umgangsformen be¬
stehenden christlichen Gesittung'nicht selten greuliches geschieht.

Die Kirchen sind Staatssache, ganz gewiß, denn sie sind mit Besitz und andern
Machtmitteln ausgerüstete Körperschaften; aber die Religion ist wirklich allerprivateste
Privatsache, und Privatsache ist es auch, wie ein Mann, der weder auf sein welt¬
liches Bürgerrecht und auf irdischen Besitz und Genuß uoch ans sein Christentum
verzichten will, den Kompromiß zustande bringt; kein andrer hat sich darum zu
kümmern, und keiner hat über seines Nächsten Gewissen zu richten. Aber dem
Staate, wenn er sich als Vertreter des Christentums aufspielen will, zu sagen: Du
machst dich lächerlich und bringst dich selbst, die Religion und die Moral in Gefahr,
dazu sind wir berechtigt. Doch verkennen wir nicht die Schwierigkeit seiner Stellung';
ein vielhundertjähriger geschichtlicher Prozeß hat Religion und Kirche, Kirche und
Staat mit einander verflochten, und was so mit einander verwachsen ist, das kann
nicht auf einen Ruck von einander loskommen. Wir werden uns also gedulden
müssen. In Frankreich und in Italien hat man dieser Fiktion bereits entsagt;
keins von beiden macht auf den Titel eines christlichen Staates Anspruch. Dafür
leiden sie ab und zu an andern Fiktionen, die jedoch, wie sie das Bedürfnis des


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[0643] Maßgebliches und Unmaßgebliches Moral der edlern Heidenvölker enthält einen starken Gerechtigkeitssinn, Menschen¬ freundlichkeit und Mitleid, Wahrhaftigkeit und Treue, den Trieb der nützlichen Thätigkeit und den Grundsatz des Maßhaltens. Diese Moral verbietet weder das Streben nach Reichtum noch den sinnlichen Genuß innerhalb der von der Gerechtig¬ keit und Mäßigung gezognen Grenzen, noch tausend andre Dinge, die das Neue Testament verbietet, die sich aber im bürgerlichen und im politischen Leben von selbst verstehen. Wohl aber verbietet diese natürliche Moral unnütze Grausamkeiten und andre Bestialitäten, Schuftigkeit und Niederträchtigkeit, und ein Volk von gesundem sittlichem Instinkt unterscheidet mit unfehlbarer Sicherheit zwischen einem Manne, der fremde Menschenleben dem berechtigten Selbsterhaltungstriebe oder einem ver¬ nünftigen politischen Zwecke geopfert hat, und einem brutalen Wüterich oder einem Schurken. Der deutsche Christ aber erlernt in der Schule die Moral der Selbst¬ verleugnung, und daun tritt er hinaus in eine Welt, worin der Kampf selbst¬ süchtiger Interessen grimmiger tobt, als je in einer frühern Zeit, wenn auch meistens in weniger gewaltthätigen Formen, Ist er ein denkender Kopf — und wer würde heute nicht zum nachdenke» gezwungen —, so zieht er den Schluß, daß die christ¬ liche Moral nnr eine ka,bis c-cmvonuo sei, und da er zugleich predigen hört, daß es eine andre als die christliche Moral nicht gebe, so schließt er weiter, daß die Moral überhaupt nichts sei als ein Gewebe von Redensarten und konventionellen Formen, mit denen man seiue selbstsüchtigen Bestrebungen zu verhüllen habe, wenn man in der Welt fortkommen wolle. Da solchergestalt der Widerspruch zwischen dem Handeln und dem Mornlgesetz selbstverständlich und unvermeidlich ist, so kommt es ans ein Mehr oder Weniger des Widerspruchs nicht an. Die natürliche Moral stellt den Unterschied ans zwischen dem Menschen und dem Unmenschen, dem ehr¬ lichen Manne und dem Schurken; das erste kann man ohne übernatürlichen Gnaden¬ beistand sein, das zweite braucht man nicht zu sein. Die christliche Lehre dagegen unterscheidet zwischen dem Sünder und dem Heiligen, und da der Durchschnitts¬ mensch ein Sünder, also so wie so vor dem Richterstuhl dieser Moral nichts wert ist, so verschwindet ihm der Unterschied zwischen Mensch und Unmensch, zwischen dem ehrlichen Manne und dem Schuft. So verliert der Einzelne für sich selbst den sittlichen Halt und verliert das Volk, verliert zuletzt auch die Obrig¬ keit den Maßstab der sittlichen Beurteilung, und man darf sich nicht wundern, wenn unter der schützenden Hülle der aus Redensarten und Umgangsformen be¬ stehenden christlichen Gesittung'nicht selten greuliches geschieht. Die Kirchen sind Staatssache, ganz gewiß, denn sie sind mit Besitz und andern Machtmitteln ausgerüstete Körperschaften; aber die Religion ist wirklich allerprivateste Privatsache, und Privatsache ist es auch, wie ein Mann, der weder auf sein welt¬ liches Bürgerrecht und auf irdischen Besitz und Genuß uoch ans sein Christentum verzichten will, den Kompromiß zustande bringt; kein andrer hat sich darum zu kümmern, und keiner hat über seines Nächsten Gewissen zu richten. Aber dem Staate, wenn er sich als Vertreter des Christentums aufspielen will, zu sagen: Du machst dich lächerlich und bringst dich selbst, die Religion und die Moral in Gefahr, dazu sind wir berechtigt. Doch verkennen wir nicht die Schwierigkeit seiner Stellung'; ein vielhundertjähriger geschichtlicher Prozeß hat Religion und Kirche, Kirche und Staat mit einander verflochten, und was so mit einander verwachsen ist, das kann nicht auf einen Ruck von einander loskommen. Wir werden uns also gedulden müssen. In Frankreich und in Italien hat man dieser Fiktion bereits entsagt; keins von beiden macht auf den Titel eines christlichen Staates Anspruch. Dafür leiden sie ab und zu an andern Fiktionen, die jedoch, wie sie das Bedürfnis des

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/643>, abgerufen am 01.09.2024.