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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat er in diesem Buche ausgeführt, wie nach seiner Auffassung Goethe zu Karl
August zu stehen kommt. Daß Goethe, wie in allen Stücken, so auch hier der
Gebende, der Lehrer und Mentor des unreifen Herzogs ist, versteht sich für diese
Auffassung von vornherein. Dazu giebt das Buch zahlreiche Belegstellen aus
Goethes Werken, aus Briefen und Aufzeichnungen Goethes und andrer. Wir em¬
pfehlen es den Lesern angelegentlich. Aber was die prinzipielle Seite des Streits
zwischen Lorenz und Düntzer betrifft, so sind wir doch nicht der Ansicht, daß
jemand, der einmal einen Vortrag über Goethe halten und drucken lassen will,
die Verpflichtung hat, vorher die ganze Goethephilologie auswendig zu lernen,
vollends wenn er dabei fürchten muß, den Stoff in dem betreffenden Haupt¬
werke "nach der Anlage desselben nicht vollständig und sehr zerstreut" zu finden,
wie Düntzer in Bezug auf seineu "Goethe und Karl August" selbst zugesteht. Oder
aber die Goetheforschung müßte diese Vorstudien dem Suchenden durch die Art
ihrer Arbeit wesentlich erleichtern. Wenn sie selbst z. B. neben der sachlichen Durch¬
dringung auch die angenehme Leichtigkeit der Darstellung erstreben wollte, die ja
Lorenz in so verführerischer Weise -- uach Düutzers Meinung -- erreicht hat, so
würde solche gefahrdrohende Konkurrenz von selbst verschwinden. Und eigentlich
sollte doch wohl, was über Goethe und sür den größern Kreis der Gebildeten ge¬
schrieben wird, auch gut geschrieben sein. Leider können wir das von dem vor¬
liegenden Buche Düutzers nicht sagen. Aber es widersteht uns, gegenüber den un¬
leugbaren Verdiensten des verehrten Forschers mit Kleinigkeiten als Splittcrrichter
aufzutreten.

Wir bitten ihn statt dessen, sich zu vergegenwärtigen, was er Seite 38 s. über
Goethes erstes Anknüpfen mit Karl August geschrieben hat, und sich zu fragen, ob
das Wohl jemand, der nicht "Goetheforscher" ist, verständlich sein mochte. Goethe
sagt in "Dichtung und Wahrheit," als er Karl Augusts Besuch empfangen habe,
hätten auf seinem Tische Mösers "Patriotische Phantasien" gelegen. Das bestreitet
Düntzer und hält es für freie Erfindung Goethes. Wer aber eine solche Behaup¬
tung aufstellt, muß doch seine Gründe und ihre Fassung ganz besonders sorgfältig
prüfen. Nun liest man aber bei Düntzer, daß sich Goethe am 28. Dezember 1772
bei Mösers Tochter für das Buch bedankt habe, und wer nicht zufällig weiß, daß
der erste Band der "Phantasien" überhaupt erst zwei Jahre später erschienen ist,
wird schwerlich einen Druckfehler vermuten, wodurch deun die ganze Auseinander¬
setzung unverständlich werden muß. Ebenso fehlt gleich darauf in einem Satze
über Knebel die Hauptsache, das Verbum, und wir bleiben völlig im Unklaren,
was es eigentlich an jener Stelle mit Knebel ans sich hatte.

Unter den mancherlei Stellen, wo Düntzer gegen Lorenz Verwahrung einlegt,
scheint eine besonders bemerkenswert. Goethe sagt über Wolfs Prolegomena: "Am
Ende ist mehr Subjektives in diesem ganzen Krame." Lorenz bezieht "Kram"
auf die Kritik Wolfs, und man sollte meinen, das wäre richtig. Aber Düntzer
behauptet, es sei ein "Mißverständnis, Goethe eine solche Albernheit aufzubürden."
Deun "Kram" stehe dort im Sinne von "Sache." Wollte uns Düntzer doch den
Sinn seines "Sinnes" und den Zweck seines Widerspruchs deutlich machen! Über¬
haupt wäre bei vielem, was er gegen Lorenz vorbringt, weniger mehr gewesen.

Nach dieser Kanonade ist die Lektüre einer kleinen Schrift von Kuno Fischer*)
eine Erholung. Im Frommannschen Hanse in Jena hatte Goethe Minna Herzlich
kennen gelernt, das Vorbild der Ottilie in den "Wahlverwandtschaften." Als sie
achtzehn Jahre alt war, dichtete der Sechsundfünfzigjährige ans sie, die damals



Goethes Souetlent'ranz, Heidelberg, Karl Winter, 189".
Maßgebliches und Unmaßgebliches

hat er in diesem Buche ausgeführt, wie nach seiner Auffassung Goethe zu Karl
August zu stehen kommt. Daß Goethe, wie in allen Stücken, so auch hier der
Gebende, der Lehrer und Mentor des unreifen Herzogs ist, versteht sich für diese
Auffassung von vornherein. Dazu giebt das Buch zahlreiche Belegstellen aus
Goethes Werken, aus Briefen und Aufzeichnungen Goethes und andrer. Wir em¬
pfehlen es den Lesern angelegentlich. Aber was die prinzipielle Seite des Streits
zwischen Lorenz und Düntzer betrifft, so sind wir doch nicht der Ansicht, daß
jemand, der einmal einen Vortrag über Goethe halten und drucken lassen will,
die Verpflichtung hat, vorher die ganze Goethephilologie auswendig zu lernen,
vollends wenn er dabei fürchten muß, den Stoff in dem betreffenden Haupt¬
werke „nach der Anlage desselben nicht vollständig und sehr zerstreut" zu finden,
wie Düntzer in Bezug auf seineu „Goethe und Karl August" selbst zugesteht. Oder
aber die Goetheforschung müßte diese Vorstudien dem Suchenden durch die Art
ihrer Arbeit wesentlich erleichtern. Wenn sie selbst z. B. neben der sachlichen Durch¬
dringung auch die angenehme Leichtigkeit der Darstellung erstreben wollte, die ja
Lorenz in so verführerischer Weise — uach Düutzers Meinung — erreicht hat, so
würde solche gefahrdrohende Konkurrenz von selbst verschwinden. Und eigentlich
sollte doch wohl, was über Goethe und sür den größern Kreis der Gebildeten ge¬
schrieben wird, auch gut geschrieben sein. Leider können wir das von dem vor¬
liegenden Buche Düutzers nicht sagen. Aber es widersteht uns, gegenüber den un¬
leugbaren Verdiensten des verehrten Forschers mit Kleinigkeiten als Splittcrrichter
aufzutreten.

Wir bitten ihn statt dessen, sich zu vergegenwärtigen, was er Seite 38 s. über
Goethes erstes Anknüpfen mit Karl August geschrieben hat, und sich zu fragen, ob
das Wohl jemand, der nicht „Goetheforscher" ist, verständlich sein mochte. Goethe
sagt in „Dichtung und Wahrheit," als er Karl Augusts Besuch empfangen habe,
hätten auf seinem Tische Mösers „Patriotische Phantasien" gelegen. Das bestreitet
Düntzer und hält es für freie Erfindung Goethes. Wer aber eine solche Behaup¬
tung aufstellt, muß doch seine Gründe und ihre Fassung ganz besonders sorgfältig
prüfen. Nun liest man aber bei Düntzer, daß sich Goethe am 28. Dezember 1772
bei Mösers Tochter für das Buch bedankt habe, und wer nicht zufällig weiß, daß
der erste Band der „Phantasien" überhaupt erst zwei Jahre später erschienen ist,
wird schwerlich einen Druckfehler vermuten, wodurch deun die ganze Auseinander¬
setzung unverständlich werden muß. Ebenso fehlt gleich darauf in einem Satze
über Knebel die Hauptsache, das Verbum, und wir bleiben völlig im Unklaren,
was es eigentlich an jener Stelle mit Knebel ans sich hatte.

Unter den mancherlei Stellen, wo Düntzer gegen Lorenz Verwahrung einlegt,
scheint eine besonders bemerkenswert. Goethe sagt über Wolfs Prolegomena: „Am
Ende ist mehr Subjektives in diesem ganzen Krame." Lorenz bezieht „Kram"
auf die Kritik Wolfs, und man sollte meinen, das wäre richtig. Aber Düntzer
behauptet, es sei ein „Mißverständnis, Goethe eine solche Albernheit aufzubürden."
Deun „Kram" stehe dort im Sinne von „Sache." Wollte uns Düntzer doch den
Sinn seines „Sinnes" und den Zweck seines Widerspruchs deutlich machen! Über¬
haupt wäre bei vielem, was er gegen Lorenz vorbringt, weniger mehr gewesen.

Nach dieser Kanonade ist die Lektüre einer kleinen Schrift von Kuno Fischer*)
eine Erholung. Im Frommannschen Hanse in Jena hatte Goethe Minna Herzlich
kennen gelernt, das Vorbild der Ottilie in den „Wahlverwandtschaften." Als sie
achtzehn Jahre alt war, dichtete der Sechsundfünfzigjährige ans sie, die damals



Goethes Souetlent'ranz, Heidelberg, Karl Winter, 189».
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[0059] Maßgebliches und Unmaßgebliches hat er in diesem Buche ausgeführt, wie nach seiner Auffassung Goethe zu Karl August zu stehen kommt. Daß Goethe, wie in allen Stücken, so auch hier der Gebende, der Lehrer und Mentor des unreifen Herzogs ist, versteht sich für diese Auffassung von vornherein. Dazu giebt das Buch zahlreiche Belegstellen aus Goethes Werken, aus Briefen und Aufzeichnungen Goethes und andrer. Wir em¬ pfehlen es den Lesern angelegentlich. Aber was die prinzipielle Seite des Streits zwischen Lorenz und Düntzer betrifft, so sind wir doch nicht der Ansicht, daß jemand, der einmal einen Vortrag über Goethe halten und drucken lassen will, die Verpflichtung hat, vorher die ganze Goethephilologie auswendig zu lernen, vollends wenn er dabei fürchten muß, den Stoff in dem betreffenden Haupt¬ werke „nach der Anlage desselben nicht vollständig und sehr zerstreut" zu finden, wie Düntzer in Bezug auf seineu „Goethe und Karl August" selbst zugesteht. Oder aber die Goetheforschung müßte diese Vorstudien dem Suchenden durch die Art ihrer Arbeit wesentlich erleichtern. Wenn sie selbst z. B. neben der sachlichen Durch¬ dringung auch die angenehme Leichtigkeit der Darstellung erstreben wollte, die ja Lorenz in so verführerischer Weise — uach Düutzers Meinung — erreicht hat, so würde solche gefahrdrohende Konkurrenz von selbst verschwinden. Und eigentlich sollte doch wohl, was über Goethe und sür den größern Kreis der Gebildeten ge¬ schrieben wird, auch gut geschrieben sein. Leider können wir das von dem vor¬ liegenden Buche Düutzers nicht sagen. Aber es widersteht uns, gegenüber den un¬ leugbaren Verdiensten des verehrten Forschers mit Kleinigkeiten als Splittcrrichter aufzutreten. Wir bitten ihn statt dessen, sich zu vergegenwärtigen, was er Seite 38 s. über Goethes erstes Anknüpfen mit Karl August geschrieben hat, und sich zu fragen, ob das Wohl jemand, der nicht „Goetheforscher" ist, verständlich sein mochte. Goethe sagt in „Dichtung und Wahrheit," als er Karl Augusts Besuch empfangen habe, hätten auf seinem Tische Mösers „Patriotische Phantasien" gelegen. Das bestreitet Düntzer und hält es für freie Erfindung Goethes. Wer aber eine solche Behaup¬ tung aufstellt, muß doch seine Gründe und ihre Fassung ganz besonders sorgfältig prüfen. Nun liest man aber bei Düntzer, daß sich Goethe am 28. Dezember 1772 bei Mösers Tochter für das Buch bedankt habe, und wer nicht zufällig weiß, daß der erste Band der „Phantasien" überhaupt erst zwei Jahre später erschienen ist, wird schwerlich einen Druckfehler vermuten, wodurch deun die ganze Auseinander¬ setzung unverständlich werden muß. Ebenso fehlt gleich darauf in einem Satze über Knebel die Hauptsache, das Verbum, und wir bleiben völlig im Unklaren, was es eigentlich an jener Stelle mit Knebel ans sich hatte. Unter den mancherlei Stellen, wo Düntzer gegen Lorenz Verwahrung einlegt, scheint eine besonders bemerkenswert. Goethe sagt über Wolfs Prolegomena: „Am Ende ist mehr Subjektives in diesem ganzen Krame." Lorenz bezieht „Kram" auf die Kritik Wolfs, und man sollte meinen, das wäre richtig. Aber Düntzer behauptet, es sei ein „Mißverständnis, Goethe eine solche Albernheit aufzubürden." Deun „Kram" stehe dort im Sinne von „Sache." Wollte uns Düntzer doch den Sinn seines „Sinnes" und den Zweck seines Widerspruchs deutlich machen! Über¬ haupt wäre bei vielem, was er gegen Lorenz vorbringt, weniger mehr gewesen. Nach dieser Kanonade ist die Lektüre einer kleinen Schrift von Kuno Fischer*) eine Erholung. Im Frommannschen Hanse in Jena hatte Goethe Minna Herzlich kennen gelernt, das Vorbild der Ottilie in den „Wahlverwandtschaften." Als sie achtzehn Jahre alt war, dichtete der Sechsundfünfzigjährige ans sie, die damals Goethes Souetlent'ranz, Heidelberg, Karl Winter, 189».

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/59>, abgerufen am 01.09.2024.