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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

weinen. Wenn der gemeine Mann in Deutschland sonst keine Schmerzen hätte als
die von der Vielheit und Verschiedenheit der geltenden Zivilrechte verursachten, so
wäre er Adam im Paradiese. Und der Begriff des gemeinen Mannes reicht in
diesem Falle sehr hoch hinauf: hat doch der Freiherr von Stumm offenherzig be¬
kannt, daß er sich beim französischen Recht der Rheinprovinz ganz wohl fühle.

Gegen den Schluß der Woche ward uns die beruhigende Gewißheit, daß doch
sogar im preußischen Abgeordnetenhaus!! die idealen Interessen noch nicht ganz
ausgestorben sind. Am 28. Februar, uach einem kurzen Geplänkel zwischen dem
Polen Jazdzewski und den: Kultusminister, eröffnete Herr Bachem mit schwerem
Geschütz eine konfessionelle Schlacht, deren Plan sich allmählich dermaßen verschob,
daß sie mit einem leidenschaftlichen Duell zwischen dem freikonservativen von Zedlitz
und dem konservativen von Heydebrand schloß.


Ein Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuwescns.

Der Mittel¬
rheinische Beamtenverein verbreitet durch das Frankfurter Journal und durch Zu¬
schriften an die Redaktionen einen Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuweseus,
der den Mittelstand stützen und der Macht des Großkapitals entgegenwirken soll.
Das Sinken des Zinsfußes schädigt den Mittelstand oder -- um dieses vieldeutige
Wort zu vermeiden -- die mittlern Einkommcnklassen auf doppelte Weise; den
einen unter den kleinen Rentnern verkürzt es das Einkommen bis zu einem Grade,
daß sie in Not geraten, die andern legen ihre Spargroschen in exotischen Papieren
an und setzen sich so der Gefahr aus, es zu verlieren. Zur Abhilfe wird fol¬
gendes vorgeschlagen. Der Staat (d. h. bei uns das Reich und die Einzelstaaten)
scheidet seine Anleihen in inländische und ausländische. Die inländischen sind für
die kleinen Rentner des Inlands bestimmt, die durch möglichst bequeme Einrich¬
tungen aufgemuntert werden, ihr Vermögen ausschließlich darin anzulegen. Sie
werden ohne Vermittlung der Banken durch Staatskassen emittirt, mit 4 Prozent
verzinst, nur an Personen vergeben, die die Zinsen im Inlande verzehren (im Aus¬
lande weilende Besitzer erleiden einen Zinsenabzug), und ihre Käufer werden nur
zu einem Höchstbetrag -- etwa bis zu 4000 Mark jährlicher Rente --- ins Staats¬
schuldbuch Eingetragen. Die ausländische Anleihe wird so niedrig als möglich, etwa
mit 3 Prozent verzinst, auf dem gewöhnlichen Wege durch Fiuauzleute emittirt
und steht samt den ausländischen Werten deu Großknpitalisteu zur Verfügung.
Die Ausführbarkeit des Borschlags zu begutachten, überlassen wir den Finanz-
verständigen. Der Zustand, daß die kleinen Rentner beinahe ausschließlich Gläubiger
des eignen Staates sind, ist in Frankreich bekanntlich längst vorhanden und in
Preußen durch die Einrichtung des Staatsschuldbuchs angestrebt worden; es würde
sich also nur um die Scheidung in zwei Arten von Rente handeln, über deren
Möglichkeit wir, wie gesagt, das Urteil den Sachverständigen überlassen. Verständig
finden wir den Vorschlag und glaube" auch, daß seiue Ausführung heilsam wirken
würde. Die übertriebnen Erwartungen allerdings, die der Benmtenverein darauf
zu setzen scheint, teilen wir nicht. Das Übel der vorherrschenden Papierwerte kann
durch eine Reform zwar gemildert, aber nicht aufgehoben werden. Bei vorherr¬
schender Naturalwirtschaft in einem Lande, wo die überwiegende Mehrzahl aus
ländlichen Grundbesitzern besteht und noch Land übrig ist, bedarf man der Papier¬
werte uur in geringem Umfange. Der alt gewordne Bauer braucht kein Geld,
sondern nur ein Ausgedinge auf dem Hofe, den der Sohn übernommen hat; die
Kosten der Erziehung der Kinder werden ans dem Ertrage der Wirtschaft bestritten,
und die erwachsenen Kinder werden mit Land ausgestattet. Bei uns besteht der
größere Teil der Bevölkerung aus Leuten, die keinen Fuß breit Land haben. Der


Maßgebliches und Unmaßgebliches

weinen. Wenn der gemeine Mann in Deutschland sonst keine Schmerzen hätte als
die von der Vielheit und Verschiedenheit der geltenden Zivilrechte verursachten, so
wäre er Adam im Paradiese. Und der Begriff des gemeinen Mannes reicht in
diesem Falle sehr hoch hinauf: hat doch der Freiherr von Stumm offenherzig be¬
kannt, daß er sich beim französischen Recht der Rheinprovinz ganz wohl fühle.

Gegen den Schluß der Woche ward uns die beruhigende Gewißheit, daß doch
sogar im preußischen Abgeordnetenhaus!! die idealen Interessen noch nicht ganz
ausgestorben sind. Am 28. Februar, uach einem kurzen Geplänkel zwischen dem
Polen Jazdzewski und den: Kultusminister, eröffnete Herr Bachem mit schwerem
Geschütz eine konfessionelle Schlacht, deren Plan sich allmählich dermaßen verschob,
daß sie mit einem leidenschaftlichen Duell zwischen dem freikonservativen von Zedlitz
und dem konservativen von Heydebrand schloß.


Ein Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuwescns.

Der Mittel¬
rheinische Beamtenverein verbreitet durch das Frankfurter Journal und durch Zu¬
schriften an die Redaktionen einen Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuweseus,
der den Mittelstand stützen und der Macht des Großkapitals entgegenwirken soll.
Das Sinken des Zinsfußes schädigt den Mittelstand oder — um dieses vieldeutige
Wort zu vermeiden — die mittlern Einkommcnklassen auf doppelte Weise; den
einen unter den kleinen Rentnern verkürzt es das Einkommen bis zu einem Grade,
daß sie in Not geraten, die andern legen ihre Spargroschen in exotischen Papieren
an und setzen sich so der Gefahr aus, es zu verlieren. Zur Abhilfe wird fol¬
gendes vorgeschlagen. Der Staat (d. h. bei uns das Reich und die Einzelstaaten)
scheidet seine Anleihen in inländische und ausländische. Die inländischen sind für
die kleinen Rentner des Inlands bestimmt, die durch möglichst bequeme Einrich¬
tungen aufgemuntert werden, ihr Vermögen ausschließlich darin anzulegen. Sie
werden ohne Vermittlung der Banken durch Staatskassen emittirt, mit 4 Prozent
verzinst, nur an Personen vergeben, die die Zinsen im Inlande verzehren (im Aus¬
lande weilende Besitzer erleiden einen Zinsenabzug), und ihre Käufer werden nur
zu einem Höchstbetrag — etwa bis zu 4000 Mark jährlicher Rente —- ins Staats¬
schuldbuch Eingetragen. Die ausländische Anleihe wird so niedrig als möglich, etwa
mit 3 Prozent verzinst, auf dem gewöhnlichen Wege durch Fiuauzleute emittirt
und steht samt den ausländischen Werten deu Großknpitalisteu zur Verfügung.
Die Ausführbarkeit des Borschlags zu begutachten, überlassen wir den Finanz-
verständigen. Der Zustand, daß die kleinen Rentner beinahe ausschließlich Gläubiger
des eignen Staates sind, ist in Frankreich bekanntlich längst vorhanden und in
Preußen durch die Einrichtung des Staatsschuldbuchs angestrebt worden; es würde
sich also nur um die Scheidung in zwei Arten von Rente handeln, über deren
Möglichkeit wir, wie gesagt, das Urteil den Sachverständigen überlassen. Verständig
finden wir den Vorschlag und glaube» auch, daß seiue Ausführung heilsam wirken
würde. Die übertriebnen Erwartungen allerdings, die der Benmtenverein darauf
zu setzen scheint, teilen wir nicht. Das Übel der vorherrschenden Papierwerte kann
durch eine Reform zwar gemildert, aber nicht aufgehoben werden. Bei vorherr¬
schender Naturalwirtschaft in einem Lande, wo die überwiegende Mehrzahl aus
ländlichen Grundbesitzern besteht und noch Land übrig ist, bedarf man der Papier¬
werte uur in geringem Umfange. Der alt gewordne Bauer braucht kein Geld,
sondern nur ein Ausgedinge auf dem Hofe, den der Sohn übernommen hat; die
Kosten der Erziehung der Kinder werden ans dem Ertrage der Wirtschaft bestritten,
und die erwachsenen Kinder werden mit Land ausgestattet. Bei uns besteht der
größere Teil der Bevölkerung aus Leuten, die keinen Fuß breit Land haben. Der


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[0501] Maßgebliches und Unmaßgebliches weinen. Wenn der gemeine Mann in Deutschland sonst keine Schmerzen hätte als die von der Vielheit und Verschiedenheit der geltenden Zivilrechte verursachten, so wäre er Adam im Paradiese. Und der Begriff des gemeinen Mannes reicht in diesem Falle sehr hoch hinauf: hat doch der Freiherr von Stumm offenherzig be¬ kannt, daß er sich beim französischen Recht der Rheinprovinz ganz wohl fühle. Gegen den Schluß der Woche ward uns die beruhigende Gewißheit, daß doch sogar im preußischen Abgeordnetenhaus!! die idealen Interessen noch nicht ganz ausgestorben sind. Am 28. Februar, uach einem kurzen Geplänkel zwischen dem Polen Jazdzewski und den: Kultusminister, eröffnete Herr Bachem mit schwerem Geschütz eine konfessionelle Schlacht, deren Plan sich allmählich dermaßen verschob, daß sie mit einem leidenschaftlichen Duell zwischen dem freikonservativen von Zedlitz und dem konservativen von Heydebrand schloß. Ein Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuwescns. Der Mittel¬ rheinische Beamtenverein verbreitet durch das Frankfurter Journal und durch Zu¬ schriften an die Redaktionen einen Vorschlag zur Reform des Staatsschuldeuweseus, der den Mittelstand stützen und der Macht des Großkapitals entgegenwirken soll. Das Sinken des Zinsfußes schädigt den Mittelstand oder — um dieses vieldeutige Wort zu vermeiden — die mittlern Einkommcnklassen auf doppelte Weise; den einen unter den kleinen Rentnern verkürzt es das Einkommen bis zu einem Grade, daß sie in Not geraten, die andern legen ihre Spargroschen in exotischen Papieren an und setzen sich so der Gefahr aus, es zu verlieren. Zur Abhilfe wird fol¬ gendes vorgeschlagen. Der Staat (d. h. bei uns das Reich und die Einzelstaaten) scheidet seine Anleihen in inländische und ausländische. Die inländischen sind für die kleinen Rentner des Inlands bestimmt, die durch möglichst bequeme Einrich¬ tungen aufgemuntert werden, ihr Vermögen ausschließlich darin anzulegen. Sie werden ohne Vermittlung der Banken durch Staatskassen emittirt, mit 4 Prozent verzinst, nur an Personen vergeben, die die Zinsen im Inlande verzehren (im Aus¬ lande weilende Besitzer erleiden einen Zinsenabzug), und ihre Käufer werden nur zu einem Höchstbetrag — etwa bis zu 4000 Mark jährlicher Rente —- ins Staats¬ schuldbuch Eingetragen. Die ausländische Anleihe wird so niedrig als möglich, etwa mit 3 Prozent verzinst, auf dem gewöhnlichen Wege durch Fiuauzleute emittirt und steht samt den ausländischen Werten deu Großknpitalisteu zur Verfügung. Die Ausführbarkeit des Borschlags zu begutachten, überlassen wir den Finanz- verständigen. Der Zustand, daß die kleinen Rentner beinahe ausschließlich Gläubiger des eignen Staates sind, ist in Frankreich bekanntlich längst vorhanden und in Preußen durch die Einrichtung des Staatsschuldbuchs angestrebt worden; es würde sich also nur um die Scheidung in zwei Arten von Rente handeln, über deren Möglichkeit wir, wie gesagt, das Urteil den Sachverständigen überlassen. Verständig finden wir den Vorschlag und glaube» auch, daß seiue Ausführung heilsam wirken würde. Die übertriebnen Erwartungen allerdings, die der Benmtenverein darauf zu setzen scheint, teilen wir nicht. Das Übel der vorherrschenden Papierwerte kann durch eine Reform zwar gemildert, aber nicht aufgehoben werden. Bei vorherr¬ schender Naturalwirtschaft in einem Lande, wo die überwiegende Mehrzahl aus ländlichen Grundbesitzern besteht und noch Land übrig ist, bedarf man der Papier¬ werte uur in geringem Umfange. Der alt gewordne Bauer braucht kein Geld, sondern nur ein Ausgedinge auf dem Hofe, den der Sohn übernommen hat; die Kosten der Erziehung der Kinder werden ans dem Ertrage der Wirtschaft bestritten, und die erwachsenen Kinder werden mit Land ausgestattet. Bei uns besteht der größere Teil der Bevölkerung aus Leuten, die keinen Fuß breit Land haben. Der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/501>, abgerufen am 01.09.2024.