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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Wandlungen des Ich im Zeitenstrome

was in Sachen der Volkssittlichkeit zu wünschen und zu thun sei, und damit
zugleich auch meine Auffassung des geistlichen Berufs. Dieses aber auch noch
in einer andern Beziehung. Bis dahin war mir die Verbindung der Land¬
wirtschaft mit dem Pfarramt höchst anstößig erschienen. Ich war der Ansicht,
für den Geistlichen ziemten sich keine andern Beschäftigungen als geistige, d. h.
also außer den Amtsverrichtungen beten und studiren, und wenn ich auch körper¬
liche Beschäftigungen wie ein wenig Gartenarbeit oder Holzhacken aus Rück¬
sicht auf die Gesundheit für erlaubt und wünschenswert hielt, so widerstrebte
mir doch der Gedanke, einen bedeutenden Teil meiner Zeit ganz ernsthaft auf
Wirtschaftsgeschäfte verwenden und am Ende gar mit dem Fleischer um den
Preis von Kälbern und Mastochsen feilschen und die Marktpreise für Roggen
und Weizen studiren zu sollen. Ich fand es ganz ausgezeichnet, das Diepen-
brock, wie man sagt, einmal den Gedanken gehegt habe, alle Pfarrwidmuten zu
verkaufen, die gelösten Kapitalien in einen Topf zu werfen und den Geistlichen
eine für alle gleiche, mit dem Dienstalter steigende feste Besoldung auszusetzen.
Jetzt sah ich ein, wie verkehrt diese Auffnssuug ist. Die soziale Bedeutung der
Pfarrwidmut als eines Mittels, dürftigen Gemeindemitgliedern durch billigen
Pachtacker zu Hilfe zu kommen, hatte ich schon früher erkannt. Auch die Un¬
gleichheit der Pfarrbencfizien war mir nicht anstößig. Daß es in einem Stande
Glück und Unglück bei der Beförderung giebt, daß nicht alle vom ersten Augen¬
blicke an wissen: mit dreißig Jahren wirst du 3000, mit vierzig Jahren 3500,
mit fünfzig Jahren 4000 und mit sechzig Jahren 4500 Mark haben, daß
Raum bleibt für Furcht und Hoffnung, ist geradezu eine Wohlthat, denn was
könnte wohl öder und unerträglicher sein als ein Zustand, wo niemand mehr
etwas zu hoffen und zu fürchten hätte auf Erden? Nur gar zu arge Ungerech¬
tigkeiten hätte ich gern vermieden gesehen; wenn der Neffe eines Kanonikus,
ein junger Lebemann von achtundzwanzig Jahren, eine Pfarrei bekommt, auf
der er sich Equipage und Livreediener halten kann, ein andrer sehr verdienter,
frommer, tüchtiger Mann bis zum sechzigsten Jahre auf einer Verlornen Ecke
mit 400 Thalern Gehalt sitzen bleibt, so geht das über das wünschenswerte
Maß gemütlicher Aufregung durch Furcht und Hoffnung, Freude und Verdruß
hinaus. Schließlich aber sah ich auch ein, daß es dem Pfarrer und der Ge¬
meinde gar nichts schade, wenn er seine Widmut oder einen Teil davon selbst
bewirtschaftet. Denn es entsteht für den Landgeistlichen die Frage: Womit die
Zeit ausfüllen? Dem Müßiggang oder Kartenspiel ist doch, schon des Bei¬
spiels wegen, jede beliebige nützliche Thätigkeit vorzuziehen. In einer 4000V
Seelen starken Grvßstadtparochie -- ja da haben vier, fünf Geistliche den
ganzen Tag herumzulaufen, und wenn sie abends nach Hause kommen, wissen
sie recht gut, daß sie noch nicht den zehnten Teil von dem geleistet haben, was
nötig wäre; aber in einer Landgemeinde von 250 Seelen, was giebts da groß
zu thun? Sonntag früh einen Gottesdienst, der höchstens 1^ Stunden dauern
darf, und Vorbereitung auf die Predigt Sonnabend und Sonntag früh zu¬
sammen doch allerhöchstens drei Stunden, wenn man Übung hat. Sonntag
Nachmittag eine halbe Stunde, im Sommer mit Christenlehre Stunden
Gottesdienst. Wöchentlich 2 Stunden Religionsunterricht, auf den man sich
nicht viel vorzubereiten braucht, wenn man eine fünfzehnjährige gründliche
Übung hinter sich hat. Aller Vierteljahre einmal eine Taufe, oder eine Be¬
erdigung, oder einen amtlichen Krankenbesuch; nichtamtliche macht man natürlich
mehr, aber viel Gelegenheit dazu bietet eine so kleine und so gesunde Gemeinde
nicht. Dazu kommt in der Osterzeit und sonst noch manchmal das Beichte-


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was in Sachen der Volkssittlichkeit zu wünschen und zu thun sei, und damit
zugleich auch meine Auffassung des geistlichen Berufs. Dieses aber auch noch
in einer andern Beziehung. Bis dahin war mir die Verbindung der Land¬
wirtschaft mit dem Pfarramt höchst anstößig erschienen. Ich war der Ansicht,
für den Geistlichen ziemten sich keine andern Beschäftigungen als geistige, d. h.
also außer den Amtsverrichtungen beten und studiren, und wenn ich auch körper¬
liche Beschäftigungen wie ein wenig Gartenarbeit oder Holzhacken aus Rück¬
sicht auf die Gesundheit für erlaubt und wünschenswert hielt, so widerstrebte
mir doch der Gedanke, einen bedeutenden Teil meiner Zeit ganz ernsthaft auf
Wirtschaftsgeschäfte verwenden und am Ende gar mit dem Fleischer um den
Preis von Kälbern und Mastochsen feilschen und die Marktpreise für Roggen
und Weizen studiren zu sollen. Ich fand es ganz ausgezeichnet, das Diepen-
brock, wie man sagt, einmal den Gedanken gehegt habe, alle Pfarrwidmuten zu
verkaufen, die gelösten Kapitalien in einen Topf zu werfen und den Geistlichen
eine für alle gleiche, mit dem Dienstalter steigende feste Besoldung auszusetzen.
Jetzt sah ich ein, wie verkehrt diese Auffnssuug ist. Die soziale Bedeutung der
Pfarrwidmut als eines Mittels, dürftigen Gemeindemitgliedern durch billigen
Pachtacker zu Hilfe zu kommen, hatte ich schon früher erkannt. Auch die Un¬
gleichheit der Pfarrbencfizien war mir nicht anstößig. Daß es in einem Stande
Glück und Unglück bei der Beförderung giebt, daß nicht alle vom ersten Augen¬
blicke an wissen: mit dreißig Jahren wirst du 3000, mit vierzig Jahren 3500,
mit fünfzig Jahren 4000 und mit sechzig Jahren 4500 Mark haben, daß
Raum bleibt für Furcht und Hoffnung, ist geradezu eine Wohlthat, denn was
könnte wohl öder und unerträglicher sein als ein Zustand, wo niemand mehr
etwas zu hoffen und zu fürchten hätte auf Erden? Nur gar zu arge Ungerech¬
tigkeiten hätte ich gern vermieden gesehen; wenn der Neffe eines Kanonikus,
ein junger Lebemann von achtundzwanzig Jahren, eine Pfarrei bekommt, auf
der er sich Equipage und Livreediener halten kann, ein andrer sehr verdienter,
frommer, tüchtiger Mann bis zum sechzigsten Jahre auf einer Verlornen Ecke
mit 400 Thalern Gehalt sitzen bleibt, so geht das über das wünschenswerte
Maß gemütlicher Aufregung durch Furcht und Hoffnung, Freude und Verdruß
hinaus. Schließlich aber sah ich auch ein, daß es dem Pfarrer und der Ge¬
meinde gar nichts schade, wenn er seine Widmut oder einen Teil davon selbst
bewirtschaftet. Denn es entsteht für den Landgeistlichen die Frage: Womit die
Zeit ausfüllen? Dem Müßiggang oder Kartenspiel ist doch, schon des Bei¬
spiels wegen, jede beliebige nützliche Thätigkeit vorzuziehen. In einer 4000V
Seelen starken Grvßstadtparochie — ja da haben vier, fünf Geistliche den
ganzen Tag herumzulaufen, und wenn sie abends nach Hause kommen, wissen
sie recht gut, daß sie noch nicht den zehnten Teil von dem geleistet haben, was
nötig wäre; aber in einer Landgemeinde von 250 Seelen, was giebts da groß
zu thun? Sonntag früh einen Gottesdienst, der höchstens 1^ Stunden dauern
darf, und Vorbereitung auf die Predigt Sonnabend und Sonntag früh zu¬
sammen doch allerhöchstens drei Stunden, wenn man Übung hat. Sonntag
Nachmittag eine halbe Stunde, im Sommer mit Christenlehre Stunden
Gottesdienst. Wöchentlich 2 Stunden Religionsunterricht, auf den man sich
nicht viel vorzubereiten braucht, wenn man eine fünfzehnjährige gründliche
Übung hinter sich hat. Aller Vierteljahre einmal eine Taufe, oder eine Be¬
erdigung, oder einen amtlichen Krankenbesuch; nichtamtliche macht man natürlich
mehr, aber viel Gelegenheit dazu bietet eine so kleine und so gesunde Gemeinde
nicht. Dazu kommt in der Osterzeit und sonst noch manchmal das Beichte-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/640>, abgerufen am 24.07.2024.