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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Ja, das feigen wir ja immer! Der Gctrcidchäudler und der Spekulant, sie mögen
Haussiers oder Baissiers sein, d. h. für die nächste Zukunft mit steigenden oder mit
fallenden Preisen rechnen und eine ihren Erwartungen entsprechende Preisbewegung
begünstigen, können gleich allen andern Händlern und Spekulanten nnr dadurch
Gewinn erzielen, daß sie billig einkaufen und teuer verkaufen, d. h. also nur bei
einem beständigen Schwanken der Preise, und ihre Interessen sind nnr insofern
entgegengesetzt, als der Baissier gerade zu der Zeit, wo der Haussier die Aufwärts¬
bewegung wünscht, die Abwärtsbewegung wünschen muß, und umgekehrt. Und wir
beharren daher bei unsrer Frage: Wie können die Leute bei dauerndem Preisdrnck
glänzende Geschäfte machen? Seit fünfzehn Jahren, heißt es weiter in dem
Schreiben, würden die Manöver der Baissiers durch die überreiche Produktiv"
der ganzen Erde unterstützt. Sollte sich die Sache nicht umgekehrt verhalte", daß
die überreichliche Produktion das Getreide billig macht, und daß den Leuten, die
sich mit dem Getreidehcmdel befassen, gar nichts andres übrig bleibt, als sich ans
die Seite der Baisse zu schlage", d. h. mit der Thatsache zu rechnen, daß vorläufig
auf Hebung der Getreidepreise keine Aussicht ist? "Die tiefere Begründung der
ganzen Erscheinung liegt in unsern heutigen Verkehrsverhältnissen." Sehr richtig,
nur daß der Grund nicht tief liegt, sondern ganz an der Oberfläche; ein Kind
sieht ein, daß die indische, russische und amerikanische Ernte auf die Getreidepreise
in Mitteldeutschland gar keinen Einfluß haben konnte, solange Segelschiffe und Last¬
wagen die einzigen Verkehrsmittel waren. "Früher, wo unsre erdnmspnnnenden
Eisenbahnen noch nicht waren, waren Spekulationen an die örtlichen, schwerfälligen
Verhältnisse gebunden. Der Baissier war damals immer auch Haussier; er spe-
kulirte, wenn seine Speicher gefüllt waren, auf höhere Preise. Der leichte Ver¬
kehr hat die ungeheure moderne Spekulation erzeugt, das gesamte Getreide der
Erde mobilisirt." Setzen wir statt Spekulation Getreidehandel und Preisbildung,
so haben wir dasselbe, was wir schon fünfzigmal gesagt haben. Wenn er dann
weiter bemerkt, die Schutzzölle würden vom Auslande getragen, und erzählt, die
Russen hätten ihm geklagt: Euer Bismarck ruinirt uns! so haben wir dagegen nicht
viel einzuwenden; aber eine Antwort ans unsre Frage ist das doch auch nicht. Dann
wird unsre alte Binsenwahrheit nochmals wiederholt: "Die billigen Preise an sich
hat die Börse nicht uranfänglich verschuldet, diese haben ihre tiefere Begründung
in den allgemeinen Verkehrs- und den veränderten Anbauverhältnissen; soweit
würden auch wohl die niedrigen Preise im Interesse der konsumirenden Menschheit
nicht zu beklagen sein, aber -- fügt er hinzu -- die Preise werden weit uuter die
Erzeugungskosten künstlich herabgedrückt." Wie bei dem allgemeinen Überfluß an
Getreide und den heutigen Verkehrsverhältnissen eine besondre Kunst dazu gehören
soll, die Preise zu drücken, das eben begreifen wir nicht, während jedes Kind ein¬
sieht, daß Preissteigerungen unter diesen Umständen durch andre als künstliche
Mittel nicht bewirkt werden können. Es ist richtig, daß der Getreidepreis vielfach
die Erzengungslosten nicht mehr deckt, und zwar namentlich in dichtbevölkerten
Ländern mit alter und hoher Kultur. Daran sind doch aber eben die hohen
Erzengnngskosten schuld, und weil die Untersuchung dieser hohen Erzeuguugskvsteu
zur Aufdeckung sehr unangenehmer Wahrheiten führt, so unterläßt man sie lieber
und verbirgt seine Verlegenheit hinter dem Sturm auf die Börse. Wir wieder¬
hole", die Börse und ihre Besucher sind uns höchst unsympathische Wesen; wir
sind geneigt, die Börsenspekulanten zum guten Teil für schlechte Kerle zu halten.
Aber wenn man auch die Spekulation verböte und ein Gesetz machte, wonach zum
Getreidehcmdel nur Christen von erprobter Frömmigkeit zugelassen werden sollen,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Ja, das feigen wir ja immer! Der Gctrcidchäudler und der Spekulant, sie mögen
Haussiers oder Baissiers sein, d. h. für die nächste Zukunft mit steigenden oder mit
fallenden Preisen rechnen und eine ihren Erwartungen entsprechende Preisbewegung
begünstigen, können gleich allen andern Händlern und Spekulanten nnr dadurch
Gewinn erzielen, daß sie billig einkaufen und teuer verkaufen, d. h. also nur bei
einem beständigen Schwanken der Preise, und ihre Interessen sind nnr insofern
entgegengesetzt, als der Baissier gerade zu der Zeit, wo der Haussier die Aufwärts¬
bewegung wünscht, die Abwärtsbewegung wünschen muß, und umgekehrt. Und wir
beharren daher bei unsrer Frage: Wie können die Leute bei dauerndem Preisdrnck
glänzende Geschäfte machen? Seit fünfzehn Jahren, heißt es weiter in dem
Schreiben, würden die Manöver der Baissiers durch die überreiche Produktiv»
der ganzen Erde unterstützt. Sollte sich die Sache nicht umgekehrt verhalte», daß
die überreichliche Produktion das Getreide billig macht, und daß den Leuten, die
sich mit dem Getreidehcmdel befassen, gar nichts andres übrig bleibt, als sich ans
die Seite der Baisse zu schlage», d. h. mit der Thatsache zu rechnen, daß vorläufig
auf Hebung der Getreidepreise keine Aussicht ist? „Die tiefere Begründung der
ganzen Erscheinung liegt in unsern heutigen Verkehrsverhältnissen." Sehr richtig,
nur daß der Grund nicht tief liegt, sondern ganz an der Oberfläche; ein Kind
sieht ein, daß die indische, russische und amerikanische Ernte auf die Getreidepreise
in Mitteldeutschland gar keinen Einfluß haben konnte, solange Segelschiffe und Last¬
wagen die einzigen Verkehrsmittel waren. „Früher, wo unsre erdnmspnnnenden
Eisenbahnen noch nicht waren, waren Spekulationen an die örtlichen, schwerfälligen
Verhältnisse gebunden. Der Baissier war damals immer auch Haussier; er spe-
kulirte, wenn seine Speicher gefüllt waren, auf höhere Preise. Der leichte Ver¬
kehr hat die ungeheure moderne Spekulation erzeugt, das gesamte Getreide der
Erde mobilisirt." Setzen wir statt Spekulation Getreidehandel und Preisbildung,
so haben wir dasselbe, was wir schon fünfzigmal gesagt haben. Wenn er dann
weiter bemerkt, die Schutzzölle würden vom Auslande getragen, und erzählt, die
Russen hätten ihm geklagt: Euer Bismarck ruinirt uns! so haben wir dagegen nicht
viel einzuwenden; aber eine Antwort ans unsre Frage ist das doch auch nicht. Dann
wird unsre alte Binsenwahrheit nochmals wiederholt: „Die billigen Preise an sich
hat die Börse nicht uranfänglich verschuldet, diese haben ihre tiefere Begründung
in den allgemeinen Verkehrs- und den veränderten Anbauverhältnissen; soweit
würden auch wohl die niedrigen Preise im Interesse der konsumirenden Menschheit
nicht zu beklagen sein, aber — fügt er hinzu — die Preise werden weit uuter die
Erzeugungskosten künstlich herabgedrückt." Wie bei dem allgemeinen Überfluß an
Getreide und den heutigen Verkehrsverhältnissen eine besondre Kunst dazu gehören
soll, die Preise zu drücken, das eben begreifen wir nicht, während jedes Kind ein¬
sieht, daß Preissteigerungen unter diesen Umständen durch andre als künstliche
Mittel nicht bewirkt werden können. Es ist richtig, daß der Getreidepreis vielfach
die Erzengungslosten nicht mehr deckt, und zwar namentlich in dichtbevölkerten
Ländern mit alter und hoher Kultur. Daran sind doch aber eben die hohen
Erzengnngskosten schuld, und weil die Untersuchung dieser hohen Erzeuguugskvsteu
zur Aufdeckung sehr unangenehmer Wahrheiten führt, so unterläßt man sie lieber
und verbirgt seine Verlegenheit hinter dem Sturm auf die Börse. Wir wieder¬
hole», die Börse und ihre Besucher sind uns höchst unsympathische Wesen; wir
sind geneigt, die Börsenspekulanten zum guten Teil für schlechte Kerle zu halten.
Aber wenn man auch die Spekulation verböte und ein Gesetz machte, wonach zum
Getreidehcmdel nur Christen von erprobter Frömmigkeit zugelassen werden sollen,


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[0350] Maßgebliches und Unmaßgebliches Ja, das feigen wir ja immer! Der Gctrcidchäudler und der Spekulant, sie mögen Haussiers oder Baissiers sein, d. h. für die nächste Zukunft mit steigenden oder mit fallenden Preisen rechnen und eine ihren Erwartungen entsprechende Preisbewegung begünstigen, können gleich allen andern Händlern und Spekulanten nnr dadurch Gewinn erzielen, daß sie billig einkaufen und teuer verkaufen, d. h. also nur bei einem beständigen Schwanken der Preise, und ihre Interessen sind nnr insofern entgegengesetzt, als der Baissier gerade zu der Zeit, wo der Haussier die Aufwärts¬ bewegung wünscht, die Abwärtsbewegung wünschen muß, und umgekehrt. Und wir beharren daher bei unsrer Frage: Wie können die Leute bei dauerndem Preisdrnck glänzende Geschäfte machen? Seit fünfzehn Jahren, heißt es weiter in dem Schreiben, würden die Manöver der Baissiers durch die überreiche Produktiv» der ganzen Erde unterstützt. Sollte sich die Sache nicht umgekehrt verhalte», daß die überreichliche Produktion das Getreide billig macht, und daß den Leuten, die sich mit dem Getreidehcmdel befassen, gar nichts andres übrig bleibt, als sich ans die Seite der Baisse zu schlage», d. h. mit der Thatsache zu rechnen, daß vorläufig auf Hebung der Getreidepreise keine Aussicht ist? „Die tiefere Begründung der ganzen Erscheinung liegt in unsern heutigen Verkehrsverhältnissen." Sehr richtig, nur daß der Grund nicht tief liegt, sondern ganz an der Oberfläche; ein Kind sieht ein, daß die indische, russische und amerikanische Ernte auf die Getreidepreise in Mitteldeutschland gar keinen Einfluß haben konnte, solange Segelschiffe und Last¬ wagen die einzigen Verkehrsmittel waren. „Früher, wo unsre erdnmspnnnenden Eisenbahnen noch nicht waren, waren Spekulationen an die örtlichen, schwerfälligen Verhältnisse gebunden. Der Baissier war damals immer auch Haussier; er spe- kulirte, wenn seine Speicher gefüllt waren, auf höhere Preise. Der leichte Ver¬ kehr hat die ungeheure moderne Spekulation erzeugt, das gesamte Getreide der Erde mobilisirt." Setzen wir statt Spekulation Getreidehandel und Preisbildung, so haben wir dasselbe, was wir schon fünfzigmal gesagt haben. Wenn er dann weiter bemerkt, die Schutzzölle würden vom Auslande getragen, und erzählt, die Russen hätten ihm geklagt: Euer Bismarck ruinirt uns! so haben wir dagegen nicht viel einzuwenden; aber eine Antwort ans unsre Frage ist das doch auch nicht. Dann wird unsre alte Binsenwahrheit nochmals wiederholt: „Die billigen Preise an sich hat die Börse nicht uranfänglich verschuldet, diese haben ihre tiefere Begründung in den allgemeinen Verkehrs- und den veränderten Anbauverhältnissen; soweit würden auch wohl die niedrigen Preise im Interesse der konsumirenden Menschheit nicht zu beklagen sein, aber — fügt er hinzu — die Preise werden weit uuter die Erzeugungskosten künstlich herabgedrückt." Wie bei dem allgemeinen Überfluß an Getreide und den heutigen Verkehrsverhältnissen eine besondre Kunst dazu gehören soll, die Preise zu drücken, das eben begreifen wir nicht, während jedes Kind ein¬ sieht, daß Preissteigerungen unter diesen Umständen durch andre als künstliche Mittel nicht bewirkt werden können. Es ist richtig, daß der Getreidepreis vielfach die Erzengungslosten nicht mehr deckt, und zwar namentlich in dichtbevölkerten Ländern mit alter und hoher Kultur. Daran sind doch aber eben die hohen Erzengnngskosten schuld, und weil die Untersuchung dieser hohen Erzeuguugskvsteu zur Aufdeckung sehr unangenehmer Wahrheiten führt, so unterläßt man sie lieber und verbirgt seine Verlegenheit hinter dem Sturm auf die Börse. Wir wieder¬ hole», die Börse und ihre Besucher sind uns höchst unsympathische Wesen; wir sind geneigt, die Börsenspekulanten zum guten Teil für schlechte Kerle zu halten. Aber wenn man auch die Spekulation verböte und ein Gesetz machte, wonach zum Getreidehcmdel nur Christen von erprobter Frömmigkeit zugelassen werden sollen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/350>, abgerufen am 24.07.2024.