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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Etwas vom Börsenspiel.

Nachdem unsre Erwägungen über diesen Gegen¬
stand im vorigen Hefte schon gedruckt waren, fielen uns zwei Artikel in die
Hände, die wir verbunden als eine, wenn auch bei weitem uoch uicht genügende
Antwort auf die dort gestellten Fragen gelten lassen können. Der erste steht in
Fühliugs Landwirtschaftlicher Zeitung, einem gediegnen Fachblatt, das zwar bei
Behandlung der heute brennenden Agrarfragen den Standpunkt der Agrarier ein¬
nimmt, ihn aber nicht in demagogischer, sondern in ruhiger und sachlicher Weise
vertritt. Im zwanzigsten Hefte dieser Zeitschrift antwortet der Herausgeber,
Edmund Klapper, dem Herrn von Graß-Klauiu auf seinen bekannten Vor¬
schlag, den Landwirten durch Einrichtung von Koruhäuseru zu helfen. Er hat gegen
diese nichts einzuwenden und polemisirt nur dagegen, daß Herr von Graß diese
Kornhäuser für ein Universalheilmittel ansieht, den Antrag Kauitz und die Agrar-
zöllc aber bekämpft. In diesem Aufsatze wird der Druck, deu die Börsenspekulation
auf deu Getreidepreis ausüben soll, ans folgende Weise erklärt. Für den Noggen-
preis sei die Berliner Börse tonangebend für die ganze Welt, "Warum? Weil
die geringen Ansprüche der Börsenordnung an die Lieferungsqualität des Getreides
der Gegen-(Hauffe-)partei es sehr erschweren, durch effektive Abnahme der herein-
geschleppten Kornmengen freie Lager zu schaffen. In den Verhandlungen der
Börsencnquetckommission ist aus zahlreichen Aussagen von Angehörigen der Gro߬
müllerei und des Provinzialhandels erwiesen worden, daß das an der Berliner
Börse für liefernugsftthig erklärte Getreide oft weder mahl- noch backfähig ist; die
Gegenpartei würde daher wegen des Weiterabsatzes dieses Lieferuugsgetrcides an
die Mutterei sehr große Schwierigkeiten gehabt haben und würde diesen Weiter¬
absatz nur unter so hohen Opfern, gegenüber dem Kündigungspreise, haben bewerk¬
stelligen können, daß es noch immer vorteilhafter schien, dnrch Differenzzahlung ans
dem Geschäft auszuscheiden, statt dnrch Annahme der "altgedienter" Mengen den
Verkäufer in Warenmangel zu setzen und so seine Spekulation zu durchkreuze"."

Wenn sich die Müller unbrauchbares Getreide gefallen lassen müssen, so ist
das allerdings ein unhaltbarer Rechtszustand, bei dem man sich nur wunder" muß,
wie er jahrelang fortdauern kann. Erklärt ist mit dieser Auseinandersetzung eins:
nämlich wie die Baissepartci einen dein Weltmarktvvrrat nicht entsprechenden niedrigen
Preis vorübergehend erzwingen kann; sie verstärkt das Angebot durch das
Heranziehen von Getreide, dos eigentlich gar kein Getreide ist und nicht in den
Handel kommen sollte. Unbeantwortet dagegen bleiben zwei andre Fragen: erstens
nämlich, wo das unbrauchbare Getreide zuletzt hinkommt, und zweitens, wie die
Spekulativ" und der Getreidehandel bei dauernder Wohlfeilheit des Getreides
auf die Rechnung kommen können. Auf die erste dieser beiden Fragen finden wir
eine Antwort in der Kölnischen Zeitung, die, obwohl nichts weniger als agrarisch,
dennoch es "als eine nicht zu bestreitende Thatsache" zugiebt, "daß der Tennin-
Handel an den Börsen in seiner jetzigen Gestalt, namentlich in Deutschland, zeit¬
weise auf die Preisbildung nicht ohne wesentlichen Einfluß ist und für Landwirt¬
schaft, Mühlenindustrie und Handel schädigend wirkt." Sie stellt die Sache un¬
gefähr so dar wie Klapper und sagt da"" weiter: "Da die Ware für die Mutterei
zur Teil gar nicht geeignet ist, so bleibt sie in den Händen der Unkundiger so
lange, bis sie durch Preisabschläge auf erweiterte" Absatzgebiete" in den Verbrauch
übergeht, und übt immer aufs "cuc den Druck auf die Preise aus" n. s. w. Wohin
das uicht lieferbare Getreide kommt, wissen wir nnn; es wird zu guter letzt, wenn
es billig genug geworden ist, doch noch gekauft und verbraucht, sodaß die Bezeich¬
nung "unbrauchbar" dafür nur relativ, nicht absolut zu verstehen ist, und die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Etwas vom Börsenspiel.

Nachdem unsre Erwägungen über diesen Gegen¬
stand im vorigen Hefte schon gedruckt waren, fielen uns zwei Artikel in die
Hände, die wir verbunden als eine, wenn auch bei weitem uoch uicht genügende
Antwort auf die dort gestellten Fragen gelten lassen können. Der erste steht in
Fühliugs Landwirtschaftlicher Zeitung, einem gediegnen Fachblatt, das zwar bei
Behandlung der heute brennenden Agrarfragen den Standpunkt der Agrarier ein¬
nimmt, ihn aber nicht in demagogischer, sondern in ruhiger und sachlicher Weise
vertritt. Im zwanzigsten Hefte dieser Zeitschrift antwortet der Herausgeber,
Edmund Klapper, dem Herrn von Graß-Klauiu auf seinen bekannten Vor¬
schlag, den Landwirten durch Einrichtung von Koruhäuseru zu helfen. Er hat gegen
diese nichts einzuwenden und polemisirt nur dagegen, daß Herr von Graß diese
Kornhäuser für ein Universalheilmittel ansieht, den Antrag Kauitz und die Agrar-
zöllc aber bekämpft. In diesem Aufsatze wird der Druck, deu die Börsenspekulation
auf deu Getreidepreis ausüben soll, ans folgende Weise erklärt. Für den Noggen-
preis sei die Berliner Börse tonangebend für die ganze Welt, „Warum? Weil
die geringen Ansprüche der Börsenordnung an die Lieferungsqualität des Getreides
der Gegen-(Hauffe-)partei es sehr erschweren, durch effektive Abnahme der herein-
geschleppten Kornmengen freie Lager zu schaffen. In den Verhandlungen der
Börsencnquetckommission ist aus zahlreichen Aussagen von Angehörigen der Gro߬
müllerei und des Provinzialhandels erwiesen worden, daß das an der Berliner
Börse für liefernugsftthig erklärte Getreide oft weder mahl- noch backfähig ist; die
Gegenpartei würde daher wegen des Weiterabsatzes dieses Lieferuugsgetrcides an
die Mutterei sehr große Schwierigkeiten gehabt haben und würde diesen Weiter¬
absatz nur unter so hohen Opfern, gegenüber dem Kündigungspreise, haben bewerk¬
stelligen können, daß es noch immer vorteilhafter schien, dnrch Differenzzahlung ans
dem Geschäft auszuscheiden, statt dnrch Annahme der »altgedienter« Mengen den
Verkäufer in Warenmangel zu setzen und so seine Spekulation zu durchkreuze»."

Wenn sich die Müller unbrauchbares Getreide gefallen lassen müssen, so ist
das allerdings ein unhaltbarer Rechtszustand, bei dem man sich nur wunder» muß,
wie er jahrelang fortdauern kann. Erklärt ist mit dieser Auseinandersetzung eins:
nämlich wie die Baissepartci einen dein Weltmarktvvrrat nicht entsprechenden niedrigen
Preis vorübergehend erzwingen kann; sie verstärkt das Angebot durch das
Heranziehen von Getreide, dos eigentlich gar kein Getreide ist und nicht in den
Handel kommen sollte. Unbeantwortet dagegen bleiben zwei andre Fragen: erstens
nämlich, wo das unbrauchbare Getreide zuletzt hinkommt, und zweitens, wie die
Spekulativ» und der Getreidehandel bei dauernder Wohlfeilheit des Getreides
auf die Rechnung kommen können. Auf die erste dieser beiden Fragen finden wir
eine Antwort in der Kölnischen Zeitung, die, obwohl nichts weniger als agrarisch,
dennoch es „als eine nicht zu bestreitende Thatsache" zugiebt, „daß der Tennin-
Handel an den Börsen in seiner jetzigen Gestalt, namentlich in Deutschland, zeit¬
weise auf die Preisbildung nicht ohne wesentlichen Einfluß ist und für Landwirt¬
schaft, Mühlenindustrie und Handel schädigend wirkt." Sie stellt die Sache un¬
gefähr so dar wie Klapper und sagt da»» weiter: „Da die Ware für die Mutterei
zur Teil gar nicht geeignet ist, so bleibt sie in den Händen der Unkundiger so
lange, bis sie durch Preisabschläge auf erweiterte» Absatzgebiete» in den Verbrauch
übergeht, und übt immer aufs »cuc den Druck auf die Preise aus" n. s. w. Wohin
das uicht lieferbare Getreide kommt, wissen wir nnn; es wird zu guter letzt, wenn
es billig genug geworden ist, doch noch gekauft und verbraucht, sodaß die Bezeich¬
nung „unbrauchbar" dafür nur relativ, nicht absolut zu verstehen ist, und die


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[0252] Maßgebliches und Unmaßgebliches Etwas vom Börsenspiel. Nachdem unsre Erwägungen über diesen Gegen¬ stand im vorigen Hefte schon gedruckt waren, fielen uns zwei Artikel in die Hände, die wir verbunden als eine, wenn auch bei weitem uoch uicht genügende Antwort auf die dort gestellten Fragen gelten lassen können. Der erste steht in Fühliugs Landwirtschaftlicher Zeitung, einem gediegnen Fachblatt, das zwar bei Behandlung der heute brennenden Agrarfragen den Standpunkt der Agrarier ein¬ nimmt, ihn aber nicht in demagogischer, sondern in ruhiger und sachlicher Weise vertritt. Im zwanzigsten Hefte dieser Zeitschrift antwortet der Herausgeber, Edmund Klapper, dem Herrn von Graß-Klauiu auf seinen bekannten Vor¬ schlag, den Landwirten durch Einrichtung von Koruhäuseru zu helfen. Er hat gegen diese nichts einzuwenden und polemisirt nur dagegen, daß Herr von Graß diese Kornhäuser für ein Universalheilmittel ansieht, den Antrag Kauitz und die Agrar- zöllc aber bekämpft. In diesem Aufsatze wird der Druck, deu die Börsenspekulation auf deu Getreidepreis ausüben soll, ans folgende Weise erklärt. Für den Noggen- preis sei die Berliner Börse tonangebend für die ganze Welt, „Warum? Weil die geringen Ansprüche der Börsenordnung an die Lieferungsqualität des Getreides der Gegen-(Hauffe-)partei es sehr erschweren, durch effektive Abnahme der herein- geschleppten Kornmengen freie Lager zu schaffen. In den Verhandlungen der Börsencnquetckommission ist aus zahlreichen Aussagen von Angehörigen der Gro߬ müllerei und des Provinzialhandels erwiesen worden, daß das an der Berliner Börse für liefernugsftthig erklärte Getreide oft weder mahl- noch backfähig ist; die Gegenpartei würde daher wegen des Weiterabsatzes dieses Lieferuugsgetrcides an die Mutterei sehr große Schwierigkeiten gehabt haben und würde diesen Weiter¬ absatz nur unter so hohen Opfern, gegenüber dem Kündigungspreise, haben bewerk¬ stelligen können, daß es noch immer vorteilhafter schien, dnrch Differenzzahlung ans dem Geschäft auszuscheiden, statt dnrch Annahme der »altgedienter« Mengen den Verkäufer in Warenmangel zu setzen und so seine Spekulation zu durchkreuze»." Wenn sich die Müller unbrauchbares Getreide gefallen lassen müssen, so ist das allerdings ein unhaltbarer Rechtszustand, bei dem man sich nur wunder» muß, wie er jahrelang fortdauern kann. Erklärt ist mit dieser Auseinandersetzung eins: nämlich wie die Baissepartci einen dein Weltmarktvvrrat nicht entsprechenden niedrigen Preis vorübergehend erzwingen kann; sie verstärkt das Angebot durch das Heranziehen von Getreide, dos eigentlich gar kein Getreide ist und nicht in den Handel kommen sollte. Unbeantwortet dagegen bleiben zwei andre Fragen: erstens nämlich, wo das unbrauchbare Getreide zuletzt hinkommt, und zweitens, wie die Spekulativ» und der Getreidehandel bei dauernder Wohlfeilheit des Getreides auf die Rechnung kommen können. Auf die erste dieser beiden Fragen finden wir eine Antwort in der Kölnischen Zeitung, die, obwohl nichts weniger als agrarisch, dennoch es „als eine nicht zu bestreitende Thatsache" zugiebt, „daß der Tennin- Handel an den Börsen in seiner jetzigen Gestalt, namentlich in Deutschland, zeit¬ weise auf die Preisbildung nicht ohne wesentlichen Einfluß ist und für Landwirt¬ schaft, Mühlenindustrie und Handel schädigend wirkt." Sie stellt die Sache un¬ gefähr so dar wie Klapper und sagt da»» weiter: „Da die Ware für die Mutterei zur Teil gar nicht geeignet ist, so bleibt sie in den Händen der Unkundiger so lange, bis sie durch Preisabschläge auf erweiterte» Absatzgebiete» in den Verbrauch übergeht, und übt immer aufs »cuc den Druck auf die Preise aus" n. s. w. Wohin das uicht lieferbare Getreide kommt, wissen wir nnn; es wird zu guter letzt, wenn es billig genug geworden ist, doch noch gekauft und verbraucht, sodaß die Bezeich¬ nung „unbrauchbar" dafür nur relativ, nicht absolut zu verstehen ist, und die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/252>, abgerufen am 29.06.2024.