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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Grundsteinlegung zum Kanal am Z.Juni 1387, die letzte nationale Feier, an
der Kaiser Wilhelm I. teilnahm, bedeutenden Eindruck; aber soviel Glanz und Herr¬
lichkeit wie die Schlußfeier, die Krönung des vollendeten Werkes, bot der feier¬
liche Beginn doch nicht auf. Fast alle deutschen Fürsten, fürstliche Vertreter des
Auslandes, das diplomatische Korps. Admiräle mit den Schiffen fast aller Nationen,
unzählige deutsche und fremde Offiziere und Würdenträger aller Art. dazu die
deutschen und preußischen Volksvertreter und gewaltige Massen Zuschauer vou nah
und fern als Mitwirkende und Feiernde, der schönste Teil der größten deutschen
Handelsstadt und später das Ufer des herrlichsten deutschen Hafens als Festort
und im ganzen das schönste Festwetter -- da mußte wohl eine Fülle glänzender
Schauspiele und denkwürdiger Augenblicke, viel feierliche Stimmung und bewun¬
dernder Volksjubel zusammenkommen. Hamburg, die alte Hansestadt, die den größten
Gewinn aus dem Kanalbau zu ziehen hofft. Kiel, das kühnanfstrebende, das nicht
bloß Kriegshafen, sondern auch ein großer Handelsplatz sein möchte, hatten das
reichste Festgewand augelegt, und die Bevölkerung beider war so patriotisch erregt,
wie es der phlegmatische Grundcharakter des niedersächsischen Stammes nur irgend
zuläßt. Aber auch die kleinern Orte am Kanal waren aufs beste herausgeputzt,
und Tausende "frommer" Holsten und trotziger Dithmarsen standen zu beiden
Ufern der neuen Meerstraße und jubelten dem vorüberfahrenden deutschen Kaiser
zu. dem ersten regierenden Fürsten, der nach den Dänenkönigen Friedrich VI. und
Christian VHI. in diesen sonst so weltfernen Gegenden des westlichen Nordalbingicns
erschien. Holstein hat zwar unter Wilhelm I. einmal ein Kaisermanöver gehabt,
aber Dithmarschens Grenze hat nie eines Kaisers Fuß berührt.

Der Glanzpunkt des Hamburger Festtags war das Festmahl in dem eben
vollendeten hochtürmigen Rathause der Elbstadt, dessen großer Saal zu diesem
Zwecke vorläufig in Stand gesetzt worden war. Farbenlcuchtende Gemälde, Bilder
des alten Hamburgs, einer alten und einer modernen Marine, Helgolands und des
Kanals, schmückten mit zahlreichen Wappenschildern die Wände, prächtige Blumen
und blitzendes Geschirr die Tafeln, an deren längster der Kaiser mit den Fürsten und
auserwählten Würdenträgern, im ganzen vierundsechzig Personen, Platz nahm. Ein
glänzenderes Bild als das, das sich von den Tribünen hier dem Ange des Zu¬
schauers darbot, bekommt ein Sterblicher wohl selten zu scheu; Heeres-, Marine-
und die reichen, wenn auch uicht immer geschmackvollen konsularischen Uniformen
und die alte spanische Tracht, die die Hamburger Ratsherren zu Ehren des Tages
""gelegt hatten, ergaben zusammen eine berückende Farbenmischung. Nachdem die
Musik verklungen war, drang die scharfaccentuirende norddeutsche Stimme des ersten
Bürgermeisters von Hamburg, des Dr. Lehmnnn, durch den Saal, daraus die
rasche, jedes Wort eigentümlich kurz und energisch abschneidende des Kaisers, Die
Rede machte großen Eindruck, vor allem die den Friedenscharakter des Werkes be¬
tonenden Sätze. Die Blicke der Berichterstatter verschlangen den Kaiser förmlich.
Auch die Ruhe und die pntrizische Würde des Bürgermeisters -- sei" Name ist
freilich nicht sehr patrizisch -- machte Eindruck, und so wollen wir es ihm ver¬
zeihen, daß er sich an diesem Orte und zu dieser Stunde des berühmten .voll und
ganz" bediente, als Zeitcharakteristikum durfte es ja eigentlich auch nicht fehlen.

Das Alsterfest verregnete im ganzen, und doch konnte ein poetisch angelegtes
Gemüt auch bei ihm in Stimmungen schwelgen. Die neugeschaffne Insel in der
Binucnalster verdirbt zwar bei Tage den Eindruck dieses Sees mitten in der Stadt,
da ja die Möglichkeit, das Auge an diesem Orte frei über eine größere glitzernde
Wasserfläche hinschweifen zu lassen. eben die Schönheit ergiebt. Anders bei Abend-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Grundsteinlegung zum Kanal am Z.Juni 1387, die letzte nationale Feier, an
der Kaiser Wilhelm I. teilnahm, bedeutenden Eindruck; aber soviel Glanz und Herr¬
lichkeit wie die Schlußfeier, die Krönung des vollendeten Werkes, bot der feier¬
liche Beginn doch nicht auf. Fast alle deutschen Fürsten, fürstliche Vertreter des
Auslandes, das diplomatische Korps. Admiräle mit den Schiffen fast aller Nationen,
unzählige deutsche und fremde Offiziere und Würdenträger aller Art. dazu die
deutschen und preußischen Volksvertreter und gewaltige Massen Zuschauer vou nah
und fern als Mitwirkende und Feiernde, der schönste Teil der größten deutschen
Handelsstadt und später das Ufer des herrlichsten deutschen Hafens als Festort
und im ganzen das schönste Festwetter — da mußte wohl eine Fülle glänzender
Schauspiele und denkwürdiger Augenblicke, viel feierliche Stimmung und bewun¬
dernder Volksjubel zusammenkommen. Hamburg, die alte Hansestadt, die den größten
Gewinn aus dem Kanalbau zu ziehen hofft. Kiel, das kühnanfstrebende, das nicht
bloß Kriegshafen, sondern auch ein großer Handelsplatz sein möchte, hatten das
reichste Festgewand augelegt, und die Bevölkerung beider war so patriotisch erregt,
wie es der phlegmatische Grundcharakter des niedersächsischen Stammes nur irgend
zuläßt. Aber auch die kleinern Orte am Kanal waren aufs beste herausgeputzt,
und Tausende „frommer" Holsten und trotziger Dithmarsen standen zu beiden
Ufern der neuen Meerstraße und jubelten dem vorüberfahrenden deutschen Kaiser
zu. dem ersten regierenden Fürsten, der nach den Dänenkönigen Friedrich VI. und
Christian VHI. in diesen sonst so weltfernen Gegenden des westlichen Nordalbingicns
erschien. Holstein hat zwar unter Wilhelm I. einmal ein Kaisermanöver gehabt,
aber Dithmarschens Grenze hat nie eines Kaisers Fuß berührt.

Der Glanzpunkt des Hamburger Festtags war das Festmahl in dem eben
vollendeten hochtürmigen Rathause der Elbstadt, dessen großer Saal zu diesem
Zwecke vorläufig in Stand gesetzt worden war. Farbenlcuchtende Gemälde, Bilder
des alten Hamburgs, einer alten und einer modernen Marine, Helgolands und des
Kanals, schmückten mit zahlreichen Wappenschildern die Wände, prächtige Blumen
und blitzendes Geschirr die Tafeln, an deren längster der Kaiser mit den Fürsten und
auserwählten Würdenträgern, im ganzen vierundsechzig Personen, Platz nahm. Ein
glänzenderes Bild als das, das sich von den Tribünen hier dem Ange des Zu¬
schauers darbot, bekommt ein Sterblicher wohl selten zu scheu; Heeres-, Marine-
und die reichen, wenn auch uicht immer geschmackvollen konsularischen Uniformen
und die alte spanische Tracht, die die Hamburger Ratsherren zu Ehren des Tages
«»gelegt hatten, ergaben zusammen eine berückende Farbenmischung. Nachdem die
Musik verklungen war, drang die scharfaccentuirende norddeutsche Stimme des ersten
Bürgermeisters von Hamburg, des Dr. Lehmnnn, durch den Saal, daraus die
rasche, jedes Wort eigentümlich kurz und energisch abschneidende des Kaisers, Die
Rede machte großen Eindruck, vor allem die den Friedenscharakter des Werkes be¬
tonenden Sätze. Die Blicke der Berichterstatter verschlangen den Kaiser förmlich.
Auch die Ruhe und die pntrizische Würde des Bürgermeisters — sei» Name ist
freilich nicht sehr patrizisch — machte Eindruck, und so wollen wir es ihm ver¬
zeihen, daß er sich an diesem Orte und zu dieser Stunde des berühmten .voll und
ganz" bediente, als Zeitcharakteristikum durfte es ja eigentlich auch nicht fehlen.

Das Alsterfest verregnete im ganzen, und doch konnte ein poetisch angelegtes
Gemüt auch bei ihm in Stimmungen schwelgen. Die neugeschaffne Insel in der
Binucnalster verdirbt zwar bei Tage den Eindruck dieses Sees mitten in der Stadt,
da ja die Möglichkeit, das Auge an diesem Orte frei über eine größere glitzernde
Wasserfläche hinschweifen zu lassen. eben die Schönheit ergiebt. Anders bei Abend-


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[0061] Maßgebliches und Unmaßgebliches die Grundsteinlegung zum Kanal am Z.Juni 1387, die letzte nationale Feier, an der Kaiser Wilhelm I. teilnahm, bedeutenden Eindruck; aber soviel Glanz und Herr¬ lichkeit wie die Schlußfeier, die Krönung des vollendeten Werkes, bot der feier¬ liche Beginn doch nicht auf. Fast alle deutschen Fürsten, fürstliche Vertreter des Auslandes, das diplomatische Korps. Admiräle mit den Schiffen fast aller Nationen, unzählige deutsche und fremde Offiziere und Würdenträger aller Art. dazu die deutschen und preußischen Volksvertreter und gewaltige Massen Zuschauer vou nah und fern als Mitwirkende und Feiernde, der schönste Teil der größten deutschen Handelsstadt und später das Ufer des herrlichsten deutschen Hafens als Festort und im ganzen das schönste Festwetter — da mußte wohl eine Fülle glänzender Schauspiele und denkwürdiger Augenblicke, viel feierliche Stimmung und bewun¬ dernder Volksjubel zusammenkommen. Hamburg, die alte Hansestadt, die den größten Gewinn aus dem Kanalbau zu ziehen hofft. Kiel, das kühnanfstrebende, das nicht bloß Kriegshafen, sondern auch ein großer Handelsplatz sein möchte, hatten das reichste Festgewand augelegt, und die Bevölkerung beider war so patriotisch erregt, wie es der phlegmatische Grundcharakter des niedersächsischen Stammes nur irgend zuläßt. Aber auch die kleinern Orte am Kanal waren aufs beste herausgeputzt, und Tausende „frommer" Holsten und trotziger Dithmarsen standen zu beiden Ufern der neuen Meerstraße und jubelten dem vorüberfahrenden deutschen Kaiser zu. dem ersten regierenden Fürsten, der nach den Dänenkönigen Friedrich VI. und Christian VHI. in diesen sonst so weltfernen Gegenden des westlichen Nordalbingicns erschien. Holstein hat zwar unter Wilhelm I. einmal ein Kaisermanöver gehabt, aber Dithmarschens Grenze hat nie eines Kaisers Fuß berührt. Der Glanzpunkt des Hamburger Festtags war das Festmahl in dem eben vollendeten hochtürmigen Rathause der Elbstadt, dessen großer Saal zu diesem Zwecke vorläufig in Stand gesetzt worden war. Farbenlcuchtende Gemälde, Bilder des alten Hamburgs, einer alten und einer modernen Marine, Helgolands und des Kanals, schmückten mit zahlreichen Wappenschildern die Wände, prächtige Blumen und blitzendes Geschirr die Tafeln, an deren längster der Kaiser mit den Fürsten und auserwählten Würdenträgern, im ganzen vierundsechzig Personen, Platz nahm. Ein glänzenderes Bild als das, das sich von den Tribünen hier dem Ange des Zu¬ schauers darbot, bekommt ein Sterblicher wohl selten zu scheu; Heeres-, Marine- und die reichen, wenn auch uicht immer geschmackvollen konsularischen Uniformen und die alte spanische Tracht, die die Hamburger Ratsherren zu Ehren des Tages «»gelegt hatten, ergaben zusammen eine berückende Farbenmischung. Nachdem die Musik verklungen war, drang die scharfaccentuirende norddeutsche Stimme des ersten Bürgermeisters von Hamburg, des Dr. Lehmnnn, durch den Saal, daraus die rasche, jedes Wort eigentümlich kurz und energisch abschneidende des Kaisers, Die Rede machte großen Eindruck, vor allem die den Friedenscharakter des Werkes be¬ tonenden Sätze. Die Blicke der Berichterstatter verschlangen den Kaiser förmlich. Auch die Ruhe und die pntrizische Würde des Bürgermeisters — sei» Name ist freilich nicht sehr patrizisch — machte Eindruck, und so wollen wir es ihm ver¬ zeihen, daß er sich an diesem Orte und zu dieser Stunde des berühmten .voll und ganz" bediente, als Zeitcharakteristikum durfte es ja eigentlich auch nicht fehlen. Das Alsterfest verregnete im ganzen, und doch konnte ein poetisch angelegtes Gemüt auch bei ihm in Stimmungen schwelgen. Die neugeschaffne Insel in der Binucnalster verdirbt zwar bei Tage den Eindruck dieses Sees mitten in der Stadt, da ja die Möglichkeit, das Auge an diesem Orte frei über eine größere glitzernde Wasserfläche hinschweifen zu lassen. eben die Schönheit ergiebt. Anders bei Abend-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/61>, abgerufen am 30.06.2024.