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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

tungslehre gliedert, soll über dreißig Bände umfassen. Vierundzwanzig Fachmänner
von Ruf teilen sich in die Arbeit, und binnen fünf Jahren soll das Werk zu Ende
geführt werden. Bis jetzt sind fünf Bände der ersten und ein Band der zweiten
Abteilung erschienen. Der erste Band der ersten Abteilung: Grundbegriffe und
Grundlagen der Volkswirtschaft (Preis 9 Mark) von dem leider vor
kurzem zu früh verstorbnen Münchner Professor Dr. Julius Lehr, führt muss
glücklichste in das Studium der Staatswissenschaften ein. Das Buch zeichnet sich
durch anziehende Darstellung, klare und verständliche und dabei schöne Sprache,
kräftige Hervorhebung der psychologischen Triebfedern des Wirtschaftslebens, Un¬
parteilichkeit des Urteils über die verschiednen Richtungen und ihre Vertreter und
weise Selbstbeschränkung aus peinlicher Gewissenhaftigkeit aus. Lehr versucht niemals
zu lehren, was er selbst nicht weiß; er gesteht z. B. S. 258 offen ein, daß es ein
eitles Bestreben sei, ein konstantes Preismaß ausfindig machen zu wollen, und zeigt
ausführlich, daß weder Gold, noch Getreide, noch die menschliche Arbeitsleistung,
noch die Arbeitszeit diese" Zweck vollständig erfüllt. Der Kritik der zuerst von
Bernouilli aufgestellten, in neuerer Zeit namentlich von Menger und Boden-Bawerk
ausgebauten Grenzwerttheorien, sowie der Marxischen Mehrwert- und Preis-
bildungsthevrie hat er seine besondre Sorgfalt zugewendet; mit Ausnahme der
Systematiker, die eben jeder sein System zu verteidigen haben, werden sich
wahrscheinlich alle Leser von seineu Ergebnissen befriedigt fühlen. Freilich nicht
in dem Sinne, wie sich der Gläubige durch sein Dogma befriedigt fühlt; es gilt
von diesem wie von allen Ergebnissen der Nationalökonomie, sagt er ansdrücklich
am Schluß seines Buches, daß sie nur bedingungsweise wahr sind, so insbesondre
auch von allen Sätzen "über den Wettbewerb, seine Wirkungen und über die gesell¬
schaftliche Verfassung. Macht man die Beobachtung, daß freie Bewegung und Ver¬
antwortlichkeit wohlthätig wirken, so geht daraus uoch uicht hervor, daß sie auf
alleu Gebieten für die einzelnen Persönlichkeiten ganz ungehemmt sein müssen."
Die Waffen im Wettkampfe können sehr verschieden sein, und dieser kann mehr
und mehr seine brutaler" Formen ablegen; es ist denkbar, daß eine andre Rechts¬
ordnung Schutzwehren aufrichtet, innerhalb deren ein fruchtbringender Wettbewerb
und mit ihm weitere Kulturentwicklung möglich ist, ohne daß ihm Personen zum
Opfer zu fallen brauchen. Allerdings ist wohl anzunehmen, daß die wesentlichen
Grundlagen der heutigen Rechts- und Wirtschaftsordnung für eine unabsehbare
Zeit erhalten bleiben werden; wie sie sich einmal in später Zukunft gestalten werden,
das entzieht sich der Vorhersagung."

Im siebenten Bande der ersten Abteilung (Preis 1.2 Mk. 50 Pfg.) behandelt
Dr. N. van der Borght, Professor an der technischen Hochschule zu Aachen,
Das Verkehrswesen. Die Gliederung ist hier durch die Gegenstände: Land-
nnd Wasserstraßen, Eisenbahnen, Post nud Telcgraphie gegeben. Zur Charakte¬
ristik der Darstellung heben wir aus dem ersten Abschnitt folgende Stelle hervor:
"Mau sollte meinen, daß angesichts dieser Fülle vvlkslvirtschaftllcher Leistungen des
Verkehrs die Frage nicht mehr aufgeworfen werden könnte, ob der Verkehr pro¬
duktiv wirke. Trotzdem ertönen, wenn auch vereinzelt, Stimmen, die diese Frage
entweder für den Verkehr überhaupt oder für einzelne Glieder desselben verneinen.
Namentlich dem Nachrichtenverkehr hat man die produktive Wirkung abgesprochen.
Mau sagt, daß die Objekte, die von der Post und Telegraphie befördert werden,
ihren Wert durch den Transport uicht verändern. Solchen Auffassungen liegt eine
zu enge Auffassung des Begriffs "produziren" zu Grunde. Im volkswirtschaft¬
lichen Sinne ist Produktion die auf die Werterhöhuug gerichtete Thätigkeit des


Litteratur

tungslehre gliedert, soll über dreißig Bände umfassen. Vierundzwanzig Fachmänner
von Ruf teilen sich in die Arbeit, und binnen fünf Jahren soll das Werk zu Ende
geführt werden. Bis jetzt sind fünf Bände der ersten und ein Band der zweiten
Abteilung erschienen. Der erste Band der ersten Abteilung: Grundbegriffe und
Grundlagen der Volkswirtschaft (Preis 9 Mark) von dem leider vor
kurzem zu früh verstorbnen Münchner Professor Dr. Julius Lehr, führt muss
glücklichste in das Studium der Staatswissenschaften ein. Das Buch zeichnet sich
durch anziehende Darstellung, klare und verständliche und dabei schöne Sprache,
kräftige Hervorhebung der psychologischen Triebfedern des Wirtschaftslebens, Un¬
parteilichkeit des Urteils über die verschiednen Richtungen und ihre Vertreter und
weise Selbstbeschränkung aus peinlicher Gewissenhaftigkeit aus. Lehr versucht niemals
zu lehren, was er selbst nicht weiß; er gesteht z. B. S. 258 offen ein, daß es ein
eitles Bestreben sei, ein konstantes Preismaß ausfindig machen zu wollen, und zeigt
ausführlich, daß weder Gold, noch Getreide, noch die menschliche Arbeitsleistung,
noch die Arbeitszeit diese» Zweck vollständig erfüllt. Der Kritik der zuerst von
Bernouilli aufgestellten, in neuerer Zeit namentlich von Menger und Boden-Bawerk
ausgebauten Grenzwerttheorien, sowie der Marxischen Mehrwert- und Preis-
bildungsthevrie hat er seine besondre Sorgfalt zugewendet; mit Ausnahme der
Systematiker, die eben jeder sein System zu verteidigen haben, werden sich
wahrscheinlich alle Leser von seineu Ergebnissen befriedigt fühlen. Freilich nicht
in dem Sinne, wie sich der Gläubige durch sein Dogma befriedigt fühlt; es gilt
von diesem wie von allen Ergebnissen der Nationalökonomie, sagt er ansdrücklich
am Schluß seines Buches, daß sie nur bedingungsweise wahr sind, so insbesondre
auch von allen Sätzen „über den Wettbewerb, seine Wirkungen und über die gesell¬
schaftliche Verfassung. Macht man die Beobachtung, daß freie Bewegung und Ver¬
antwortlichkeit wohlthätig wirken, so geht daraus uoch uicht hervor, daß sie auf
alleu Gebieten für die einzelnen Persönlichkeiten ganz ungehemmt sein müssen."
Die Waffen im Wettkampfe können sehr verschieden sein, und dieser kann mehr
und mehr seine brutaler» Formen ablegen; es ist denkbar, daß eine andre Rechts¬
ordnung Schutzwehren aufrichtet, innerhalb deren ein fruchtbringender Wettbewerb
und mit ihm weitere Kulturentwicklung möglich ist, ohne daß ihm Personen zum
Opfer zu fallen brauchen. Allerdings ist wohl anzunehmen, daß die wesentlichen
Grundlagen der heutigen Rechts- und Wirtschaftsordnung für eine unabsehbare
Zeit erhalten bleiben werden; wie sie sich einmal in später Zukunft gestalten werden,
das entzieht sich der Vorhersagung."

Im siebenten Bande der ersten Abteilung (Preis 1.2 Mk. 50 Pfg.) behandelt
Dr. N. van der Borght, Professor an der technischen Hochschule zu Aachen,
Das Verkehrswesen. Die Gliederung ist hier durch die Gegenstände: Land-
nnd Wasserstraßen, Eisenbahnen, Post nud Telcgraphie gegeben. Zur Charakte¬
ristik der Darstellung heben wir aus dem ersten Abschnitt folgende Stelle hervor:
„Mau sollte meinen, daß angesichts dieser Fülle vvlkslvirtschaftllcher Leistungen des
Verkehrs die Frage nicht mehr aufgeworfen werden könnte, ob der Verkehr pro¬
duktiv wirke. Trotzdem ertönen, wenn auch vereinzelt, Stimmen, die diese Frage
entweder für den Verkehr überhaupt oder für einzelne Glieder desselben verneinen.
Namentlich dem Nachrichtenverkehr hat man die produktive Wirkung abgesprochen.
Mau sagt, daß die Objekte, die von der Post und Telegraphie befördert werden,
ihren Wert durch den Transport uicht verändern. Solchen Auffassungen liegt eine
zu enge Auffassung des Begriffs »produziren« zu Grunde. Im volkswirtschaft¬
lichen Sinne ist Produktion die auf die Werterhöhuug gerichtete Thätigkeit des


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[0102] Litteratur tungslehre gliedert, soll über dreißig Bände umfassen. Vierundzwanzig Fachmänner von Ruf teilen sich in die Arbeit, und binnen fünf Jahren soll das Werk zu Ende geführt werden. Bis jetzt sind fünf Bände der ersten und ein Band der zweiten Abteilung erschienen. Der erste Band der ersten Abteilung: Grundbegriffe und Grundlagen der Volkswirtschaft (Preis 9 Mark) von dem leider vor kurzem zu früh verstorbnen Münchner Professor Dr. Julius Lehr, führt muss glücklichste in das Studium der Staatswissenschaften ein. Das Buch zeichnet sich durch anziehende Darstellung, klare und verständliche und dabei schöne Sprache, kräftige Hervorhebung der psychologischen Triebfedern des Wirtschaftslebens, Un¬ parteilichkeit des Urteils über die verschiednen Richtungen und ihre Vertreter und weise Selbstbeschränkung aus peinlicher Gewissenhaftigkeit aus. Lehr versucht niemals zu lehren, was er selbst nicht weiß; er gesteht z. B. S. 258 offen ein, daß es ein eitles Bestreben sei, ein konstantes Preismaß ausfindig machen zu wollen, und zeigt ausführlich, daß weder Gold, noch Getreide, noch die menschliche Arbeitsleistung, noch die Arbeitszeit diese» Zweck vollständig erfüllt. Der Kritik der zuerst von Bernouilli aufgestellten, in neuerer Zeit namentlich von Menger und Boden-Bawerk ausgebauten Grenzwerttheorien, sowie der Marxischen Mehrwert- und Preis- bildungsthevrie hat er seine besondre Sorgfalt zugewendet; mit Ausnahme der Systematiker, die eben jeder sein System zu verteidigen haben, werden sich wahrscheinlich alle Leser von seineu Ergebnissen befriedigt fühlen. Freilich nicht in dem Sinne, wie sich der Gläubige durch sein Dogma befriedigt fühlt; es gilt von diesem wie von allen Ergebnissen der Nationalökonomie, sagt er ansdrücklich am Schluß seines Buches, daß sie nur bedingungsweise wahr sind, so insbesondre auch von allen Sätzen „über den Wettbewerb, seine Wirkungen und über die gesell¬ schaftliche Verfassung. Macht man die Beobachtung, daß freie Bewegung und Ver¬ antwortlichkeit wohlthätig wirken, so geht daraus uoch uicht hervor, daß sie auf alleu Gebieten für die einzelnen Persönlichkeiten ganz ungehemmt sein müssen." Die Waffen im Wettkampfe können sehr verschieden sein, und dieser kann mehr und mehr seine brutaler» Formen ablegen; es ist denkbar, daß eine andre Rechts¬ ordnung Schutzwehren aufrichtet, innerhalb deren ein fruchtbringender Wettbewerb und mit ihm weitere Kulturentwicklung möglich ist, ohne daß ihm Personen zum Opfer zu fallen brauchen. Allerdings ist wohl anzunehmen, daß die wesentlichen Grundlagen der heutigen Rechts- und Wirtschaftsordnung für eine unabsehbare Zeit erhalten bleiben werden; wie sie sich einmal in später Zukunft gestalten werden, das entzieht sich der Vorhersagung." Im siebenten Bande der ersten Abteilung (Preis 1.2 Mk. 50 Pfg.) behandelt Dr. N. van der Borght, Professor an der technischen Hochschule zu Aachen, Das Verkehrswesen. Die Gliederung ist hier durch die Gegenstände: Land- nnd Wasserstraßen, Eisenbahnen, Post nud Telcgraphie gegeben. Zur Charakte¬ ristik der Darstellung heben wir aus dem ersten Abschnitt folgende Stelle hervor: „Mau sollte meinen, daß angesichts dieser Fülle vvlkslvirtschaftllcher Leistungen des Verkehrs die Frage nicht mehr aufgeworfen werden könnte, ob der Verkehr pro¬ duktiv wirke. Trotzdem ertönen, wenn auch vereinzelt, Stimmen, die diese Frage entweder für den Verkehr überhaupt oder für einzelne Glieder desselben verneinen. Namentlich dem Nachrichtenverkehr hat man die produktive Wirkung abgesprochen. Mau sagt, daß die Objekte, die von der Post und Telegraphie befördert werden, ihren Wert durch den Transport uicht verändern. Solchen Auffassungen liegt eine zu enge Auffassung des Begriffs »produziren« zu Grunde. Im volkswirtschaft¬ lichen Sinne ist Produktion die auf die Werterhöhuug gerichtete Thätigkeit des

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/102>, abgerufen am 22.07.2024.