Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

heute kaum mehr. Sein Denkmal an dem grüßen Kai im Angesicht des majestä¬
tischen Gipfels des Montblanc hat nnter dem Zahn der Zeit gelitten, es vermochte
das weiße Snchsenroß mit dem Herzog nicht mehr zu tragen, und so stehen denn
beide augenblicklich in einem Winkel des Platzes versteckt und harren ihrer Nen-
aufstellung. In dem Theater also spielte eine Pariser Gesellschaft mit der be¬
rühmten Röjane ein Stück von Meilhne: Na, Oousiiiö. Die Fabel ist echt fran¬
zösisch : eine junge Frau merkt, daß ihr ihr Gatte untren ist. Alle Versuche, ihn
aus Haus zu fesseln, schlagen fehl, und so wendet sie sich in ihrer Not an die be¬
rühmte Schauspielerin Niqnette, deren natürliche Konsine sie ist. Diese erklärt sich
gern bereit, zu helfen; sie will den ungetreuen Gatten in sich verliebt machen und
ihn dann in die Arme seiner unglücklichen Gattin zurückführen. Der Anschlag ge¬
lingt, wenn anch unter großen Schwierigkeiten. Von Handlung ist kaum die Rede.
Das Ganze besteht aus einer Häufung der gemeinsten Zoten, der niedrigsten An¬
spielungen und der heikelsten Situationen; daß die Rsjane Cancan tanzte, war ver¬
hältnismäßig noch das anständigste. Ich habe vielleicht nur den dritten Teil aller
Anspielungen und Zoten verstanden, aber das genügte. Die übrigen waren so,
daß ein eingeborner Genfer sie nicht wiedererzählen mochte. Ich habe ähnliche
Gemeinheiten nur noch in dem Viltoriathcater in Berlin bei einer Anffllhrnng von
Orpheus in der Unterwelt gesehen. Das zahlreich versammelte Publikum, das
keineswegs nur aus Fremden bestand, wie man uns glauben machen wollte, klatschte
kräftig Beifall (es waren anch Kinder dabei). Selbst wenn man zugiebt, daß ein
Nichtfranzose und Nichtgroßstädter vielleicht nicht den richtigen Maßstab der Be¬
urteilung für so etwas habe, so blieb doch soviel Schmutz und Gemeinheit übrig,
daß man empört sein mußte. Wenn es anch vielleicht zuviel von der Bühne Ver¬
langt ist, daß sie eine "moralische Anstalt" sein solle, so braucht sie doch nicht
eine Stätte der Schamlosigkeit und des gemeinsten Sinnenkitzels zu sein. Für
reiche Kommerzielle, die ein üppiges "Diner" hinter sich haben, für begeifternngs-
uufiihige, frech witzelnde Journalisten mag ein solches Stück Reiz haben, jeder an¬
ständig denkende und fühlende Mensch konnte nur mit Ekel von dannen gehen und
ein Volk bedauern, das sich solche Stücke bieten läßt und solche Gemeinheiten beklatscht.
Wo bleibt da der Idealismus? Er flüchtet sich in das Lager der Sozialdemokratie.
Und die Genfer Presse? Die parteilose Tribüne schrieb: Ilior lo publie gonovoi"
s, rovu "veo xliüsir Nao RH-no. . . . I/öxosUoute artists oft toujours I" odarnwnsv
"M6 Ions Äpplimäissons trop raroiuvnt,; vllo mot clans lo roth risgu" alö Ili"molto
tAnt, alö bonuo xrg.es ize et ssprit <zus les elwsos los plus vivo" x^Shend vommo uno
Ivttiv 5, til postv. Und das konservative -lournal as Aenevo, das im allgemeinen
gut geleitet ist und auf Sitte und Anstand hält, wußte weiter nichts zu sagen als:
0a rit vt I'c>" oft as8arm6, surtout guancl lo talvut Ap8 interprotvs sa.it tairo psssor
evrtmnes ornclites "ur lesguollo" un aotour alö soemul oräro auxniorait louräomoiit.
Kein Wort des Tadels oder gar der Entrüstung! Die Sittenstrenge Stadt Calvins
geht unter in der Flut des aus Fraukreich eingeführte" Schmutzes. Einige Vor-
stellungen, die vor und nach meinem Aufenthalt gegeben wurden, sollen uach den
Versicherungen glaubwürdiger Personen noch gemeiner gewesen sein.

Meine Schilderung würde nicht vollständig sein, wenn ich nicht much die guten
Seiten Genfs und seiner Bevölkerung hervorheben wollte. Es giebt dort ein arbeit¬
sames und rühriges Völkchen, die Uhrmacher, die leider infolge der drückenden
amerikanischen Konkurrenz im Aussterben begriffen sind. Die Gebildeten kommen
den Fremden mit großer Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit entgegen und sind
sehr gastfrei, und in dieser Beziehung denke ich noch mit großem Vergnügen an


Grenzboten IV I3W 12
Maßgebliches und Unmaßgebliches

heute kaum mehr. Sein Denkmal an dem grüßen Kai im Angesicht des majestä¬
tischen Gipfels des Montblanc hat nnter dem Zahn der Zeit gelitten, es vermochte
das weiße Snchsenroß mit dem Herzog nicht mehr zu tragen, und so stehen denn
beide augenblicklich in einem Winkel des Platzes versteckt und harren ihrer Nen-
aufstellung. In dem Theater also spielte eine Pariser Gesellschaft mit der be¬
rühmten Röjane ein Stück von Meilhne: Na, Oousiiiö. Die Fabel ist echt fran¬
zösisch : eine junge Frau merkt, daß ihr ihr Gatte untren ist. Alle Versuche, ihn
aus Haus zu fesseln, schlagen fehl, und so wendet sie sich in ihrer Not an die be¬
rühmte Schauspielerin Niqnette, deren natürliche Konsine sie ist. Diese erklärt sich
gern bereit, zu helfen; sie will den ungetreuen Gatten in sich verliebt machen und
ihn dann in die Arme seiner unglücklichen Gattin zurückführen. Der Anschlag ge¬
lingt, wenn anch unter großen Schwierigkeiten. Von Handlung ist kaum die Rede.
Das Ganze besteht aus einer Häufung der gemeinsten Zoten, der niedrigsten An¬
spielungen und der heikelsten Situationen; daß die Rsjane Cancan tanzte, war ver¬
hältnismäßig noch das anständigste. Ich habe vielleicht nur den dritten Teil aller
Anspielungen und Zoten verstanden, aber das genügte. Die übrigen waren so,
daß ein eingeborner Genfer sie nicht wiedererzählen mochte. Ich habe ähnliche
Gemeinheiten nur noch in dem Viltoriathcater in Berlin bei einer Anffllhrnng von
Orpheus in der Unterwelt gesehen. Das zahlreich versammelte Publikum, das
keineswegs nur aus Fremden bestand, wie man uns glauben machen wollte, klatschte
kräftig Beifall (es waren anch Kinder dabei). Selbst wenn man zugiebt, daß ein
Nichtfranzose und Nichtgroßstädter vielleicht nicht den richtigen Maßstab der Be¬
urteilung für so etwas habe, so blieb doch soviel Schmutz und Gemeinheit übrig,
daß man empört sein mußte. Wenn es anch vielleicht zuviel von der Bühne Ver¬
langt ist, daß sie eine „moralische Anstalt" sein solle, so braucht sie doch nicht
eine Stätte der Schamlosigkeit und des gemeinsten Sinnenkitzels zu sein. Für
reiche Kommerzielle, die ein üppiges „Diner" hinter sich haben, für begeifternngs-
uufiihige, frech witzelnde Journalisten mag ein solches Stück Reiz haben, jeder an¬
ständig denkende und fühlende Mensch konnte nur mit Ekel von dannen gehen und
ein Volk bedauern, das sich solche Stücke bieten läßt und solche Gemeinheiten beklatscht.
Wo bleibt da der Idealismus? Er flüchtet sich in das Lager der Sozialdemokratie.
Und die Genfer Presse? Die parteilose Tribüne schrieb: Ilior lo publie gonovoi»
s, rovu »veo xliüsir Nao RH-no. . . . I/öxosUoute artists oft toujours I» odarnwnsv
«M6 Ions Äpplimäissons trop raroiuvnt,; vllo mot clans lo roth risgu» alö Ili«molto
tAnt, alö bonuo xrg.es ize et ssprit <zus les elwsos los plus vivo« x^Shend vommo uno
Ivttiv 5, til postv. Und das konservative -lournal as Aenevo, das im allgemeinen
gut geleitet ist und auf Sitte und Anstand hält, wußte weiter nichts zu sagen als:
0a rit vt I'c>» oft as8arm6, surtout guancl lo talvut Ap8 interprotvs sa.it tairo psssor
evrtmnes ornclites «ur lesguollo« un aotour alö soemul oräro auxniorait louräomoiit.
Kein Wort des Tadels oder gar der Entrüstung! Die Sittenstrenge Stadt Calvins
geht unter in der Flut des aus Fraukreich eingeführte» Schmutzes. Einige Vor-
stellungen, die vor und nach meinem Aufenthalt gegeben wurden, sollen uach den
Versicherungen glaubwürdiger Personen noch gemeiner gewesen sein.

Meine Schilderung würde nicht vollständig sein, wenn ich nicht much die guten
Seiten Genfs und seiner Bevölkerung hervorheben wollte. Es giebt dort ein arbeit¬
sames und rühriges Völkchen, die Uhrmacher, die leider infolge der drückenden
amerikanischen Konkurrenz im Aussterben begriffen sind. Die Gebildeten kommen
den Fremden mit großer Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit entgegen und sind
sehr gastfrei, und in dieser Beziehung denke ich noch mit großem Vergnügen an


Grenzboten IV I3W 12
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0097" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/215821"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_262" prev="#ID_261"> heute kaum mehr. Sein Denkmal an dem grüßen Kai im Angesicht des majestä¬<lb/>
tischen Gipfels des Montblanc hat nnter dem Zahn der Zeit gelitten, es vermochte<lb/>
das weiße Snchsenroß mit dem Herzog nicht mehr zu tragen, und so stehen denn<lb/>
beide augenblicklich in einem Winkel des Platzes versteckt und harren ihrer Nen-<lb/>
aufstellung. In dem Theater also spielte eine Pariser Gesellschaft mit der be¬<lb/>
rühmten Röjane ein Stück von Meilhne: Na, Oousiiiö. Die Fabel ist echt fran¬<lb/>
zösisch : eine junge Frau merkt, daß ihr ihr Gatte untren ist. Alle Versuche, ihn<lb/>
aus Haus zu fesseln, schlagen fehl, und so wendet sie sich in ihrer Not an die be¬<lb/>
rühmte Schauspielerin Niqnette, deren natürliche Konsine sie ist. Diese erklärt sich<lb/>
gern bereit, zu helfen; sie will den ungetreuen Gatten in sich verliebt machen und<lb/>
ihn dann in die Arme seiner unglücklichen Gattin zurückführen. Der Anschlag ge¬<lb/>
lingt, wenn anch unter großen Schwierigkeiten. Von Handlung ist kaum die Rede.<lb/>
Das Ganze besteht aus einer Häufung der gemeinsten Zoten, der niedrigsten An¬<lb/>
spielungen und der heikelsten Situationen; daß die Rsjane Cancan tanzte, war ver¬<lb/>
hältnismäßig noch das anständigste. Ich habe vielleicht nur den dritten Teil aller<lb/>
Anspielungen und Zoten verstanden, aber das genügte. Die übrigen waren so,<lb/>
daß ein eingeborner Genfer sie nicht wiedererzählen mochte. Ich habe ähnliche<lb/>
Gemeinheiten nur noch in dem Viltoriathcater in Berlin bei einer Anffllhrnng von<lb/>
Orpheus in der Unterwelt gesehen. Das zahlreich versammelte Publikum, das<lb/>
keineswegs nur aus Fremden bestand, wie man uns glauben machen wollte, klatschte<lb/>
kräftig Beifall (es waren anch Kinder dabei). Selbst wenn man zugiebt, daß ein<lb/>
Nichtfranzose und Nichtgroßstädter vielleicht nicht den richtigen Maßstab der Be¬<lb/>
urteilung für so etwas habe, so blieb doch soviel Schmutz und Gemeinheit übrig,<lb/>
daß man empört sein mußte. Wenn es anch vielleicht zuviel von der Bühne Ver¬<lb/>
langt ist, daß sie eine &#x201E;moralische Anstalt" sein solle, so braucht sie doch nicht<lb/>
eine Stätte der Schamlosigkeit und des gemeinsten Sinnenkitzels zu sein. Für<lb/>
reiche Kommerzielle, die ein üppiges &#x201E;Diner" hinter sich haben, für begeifternngs-<lb/>
uufiihige, frech witzelnde Journalisten mag ein solches Stück Reiz haben, jeder an¬<lb/>
ständig denkende und fühlende Mensch konnte nur mit Ekel von dannen gehen und<lb/>
ein Volk bedauern, das sich solche Stücke bieten läßt und solche Gemeinheiten beklatscht.<lb/>
Wo bleibt da der Idealismus? Er flüchtet sich in das Lager der Sozialdemokratie.<lb/>
Und die Genfer Presse? Die parteilose Tribüne schrieb: Ilior lo publie gonovoi»<lb/>
s, rovu »veo xliüsir Nao RH-no. . . . I/öxosUoute artists oft toujours I» odarnwnsv<lb/>
«M6 Ions Äpplimäissons trop raroiuvnt,; vllo mot clans lo roth risgu» alö Ili«molto<lb/>
tAnt, alö bonuo xrg.es ize et ssprit &lt;zus les elwsos los plus vivo« x^Shend vommo uno<lb/>
Ivttiv 5, til postv. Und das konservative -lournal as Aenevo, das im allgemeinen<lb/>
gut geleitet ist und auf Sitte und Anstand hält, wußte weiter nichts zu sagen als:<lb/>
0a rit vt I'c&gt;» oft as8arm6, surtout guancl lo talvut Ap8 interprotvs sa.it tairo psssor<lb/>
evrtmnes ornclites «ur lesguollo« un aotour alö soemul oräro auxniorait louräomoiit.<lb/>
Kein Wort des Tadels oder gar der Entrüstung! Die Sittenstrenge Stadt Calvins<lb/>
geht unter in der Flut des aus Fraukreich eingeführte» Schmutzes. Einige Vor-<lb/>
stellungen, die vor und nach meinem Aufenthalt gegeben wurden, sollen uach den<lb/>
Versicherungen glaubwürdiger Personen noch gemeiner gewesen sein.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_263" next="#ID_264"> Meine Schilderung würde nicht vollständig sein, wenn ich nicht much die guten<lb/>
Seiten Genfs und seiner Bevölkerung hervorheben wollte. Es giebt dort ein arbeit¬<lb/>
sames und rühriges Völkchen, die Uhrmacher, die leider infolge der drückenden<lb/>
amerikanischen Konkurrenz im Aussterben begriffen sind. Die Gebildeten kommen<lb/>
den Fremden mit großer Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit entgegen und sind<lb/>
sehr gastfrei, und in dieser Beziehung denke ich noch mit großem Vergnügen an</p><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV I3W 12</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0097] Maßgebliches und Unmaßgebliches heute kaum mehr. Sein Denkmal an dem grüßen Kai im Angesicht des majestä¬ tischen Gipfels des Montblanc hat nnter dem Zahn der Zeit gelitten, es vermochte das weiße Snchsenroß mit dem Herzog nicht mehr zu tragen, und so stehen denn beide augenblicklich in einem Winkel des Platzes versteckt und harren ihrer Nen- aufstellung. In dem Theater also spielte eine Pariser Gesellschaft mit der be¬ rühmten Röjane ein Stück von Meilhne: Na, Oousiiiö. Die Fabel ist echt fran¬ zösisch : eine junge Frau merkt, daß ihr ihr Gatte untren ist. Alle Versuche, ihn aus Haus zu fesseln, schlagen fehl, und so wendet sie sich in ihrer Not an die be¬ rühmte Schauspielerin Niqnette, deren natürliche Konsine sie ist. Diese erklärt sich gern bereit, zu helfen; sie will den ungetreuen Gatten in sich verliebt machen und ihn dann in die Arme seiner unglücklichen Gattin zurückführen. Der Anschlag ge¬ lingt, wenn anch unter großen Schwierigkeiten. Von Handlung ist kaum die Rede. Das Ganze besteht aus einer Häufung der gemeinsten Zoten, der niedrigsten An¬ spielungen und der heikelsten Situationen; daß die Rsjane Cancan tanzte, war ver¬ hältnismäßig noch das anständigste. Ich habe vielleicht nur den dritten Teil aller Anspielungen und Zoten verstanden, aber das genügte. Die übrigen waren so, daß ein eingeborner Genfer sie nicht wiedererzählen mochte. Ich habe ähnliche Gemeinheiten nur noch in dem Viltoriathcater in Berlin bei einer Anffllhrnng von Orpheus in der Unterwelt gesehen. Das zahlreich versammelte Publikum, das keineswegs nur aus Fremden bestand, wie man uns glauben machen wollte, klatschte kräftig Beifall (es waren anch Kinder dabei). Selbst wenn man zugiebt, daß ein Nichtfranzose und Nichtgroßstädter vielleicht nicht den richtigen Maßstab der Be¬ urteilung für so etwas habe, so blieb doch soviel Schmutz und Gemeinheit übrig, daß man empört sein mußte. Wenn es anch vielleicht zuviel von der Bühne Ver¬ langt ist, daß sie eine „moralische Anstalt" sein solle, so braucht sie doch nicht eine Stätte der Schamlosigkeit und des gemeinsten Sinnenkitzels zu sein. Für reiche Kommerzielle, die ein üppiges „Diner" hinter sich haben, für begeifternngs- uufiihige, frech witzelnde Journalisten mag ein solches Stück Reiz haben, jeder an¬ ständig denkende und fühlende Mensch konnte nur mit Ekel von dannen gehen und ein Volk bedauern, das sich solche Stücke bieten läßt und solche Gemeinheiten beklatscht. Wo bleibt da der Idealismus? Er flüchtet sich in das Lager der Sozialdemokratie. Und die Genfer Presse? Die parteilose Tribüne schrieb: Ilior lo publie gonovoi» s, rovu »veo xliüsir Nao RH-no. . . . I/öxosUoute artists oft toujours I» odarnwnsv «M6 Ions Äpplimäissons trop raroiuvnt,; vllo mot clans lo roth risgu» alö Ili«molto tAnt, alö bonuo xrg.es ize et ssprit <zus les elwsos los plus vivo« x^Shend vommo uno Ivttiv 5, til postv. Und das konservative -lournal as Aenevo, das im allgemeinen gut geleitet ist und auf Sitte und Anstand hält, wußte weiter nichts zu sagen als: 0a rit vt I'c>» oft as8arm6, surtout guancl lo talvut Ap8 interprotvs sa.it tairo psssor evrtmnes ornclites «ur lesguollo« un aotour alö soemul oräro auxniorait louräomoiit. Kein Wort des Tadels oder gar der Entrüstung! Die Sittenstrenge Stadt Calvins geht unter in der Flut des aus Fraukreich eingeführte» Schmutzes. Einige Vor- stellungen, die vor und nach meinem Aufenthalt gegeben wurden, sollen uach den Versicherungen glaubwürdiger Personen noch gemeiner gewesen sein. Meine Schilderung würde nicht vollständig sein, wenn ich nicht much die guten Seiten Genfs und seiner Bevölkerung hervorheben wollte. Es giebt dort ein arbeit¬ sames und rühriges Völkchen, die Uhrmacher, die leider infolge der drückenden amerikanischen Konkurrenz im Aussterben begriffen sind. Die Gebildeten kommen den Fremden mit großer Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit entgegen und sind sehr gastfrei, und in dieser Beziehung denke ich noch mit großem Vergnügen an Grenzboten IV I3W 12

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/97
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/97>, abgerufen am 30.06.2024.