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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Herren Ländern - Schweizer, Ost- und Westpreußen, Polen, Obcrschlcsicr, Schwede"
u. s. w,; teils verschrieben und importirt, teils freiwillig zugewandert, stellen sie im
Durchschuitt eine vollständig verkommne, rohe Bande dur, die mit der Hefe der
Wanderarbeiterinncn in wilder Ehe lebt, dem Trunk ergeben ist und ohne Berufs-
geschick, Intelligenz und Treue.....gegen hohen Lohn stets Dienste findet."
Diese liederlichen Leute sind nun zwar eben keine Hessen, aber mich hier scheine"
doch Herrschaften und Gesinde einander wert zu sein; von den größern Gütern
wenigstens gilt das unzweifelhaft. Obgleich nämlich beim Bauer die Kost besser
ist als bei den Großgrundbesitzer", ziehen die Knechte doch lieber zu diesen, weil
hier -- el" Teil des Arbeitslohns (20 bis 30 Mark) in Branntwein ausgezahlt
wird. Die Herren brennen nämlich alle selbst und verwerten auf diese Weise einen
Teil ihres Fnsels. Dabei haben sie uoch deu Vorteil, das; es die Knechte bei ihnen
niemals verschlafen; sie sind nämlich so schlau, deu Branntwein für deu Tag morgens
zwischen drei und vier Uhr verleite" zu lassen: da bekommt jeder Arbeiter ohne
Unterschied des Alters einen Viertelliter! Man denke sich diese Leute, sechzehn¬
jährige Junge" einbegriffen, mit der vollen Schnapsflasche in den kalten Morgen
hinausgeschickt! Daß auch diese Herren in das Geschrei über die Trunksucht des
Volles einstimmen, braucht wohl uicht erst bemerkt zu werden.

Anders sind die Leute auf dem Westerwald und den angrenzende" Bezirken
des Dillkreises und des Oberlahnkreises. Diese Gegend vermag nicht alle ihre
Einwohner zu beschäftige". Ein Teil der überschüssigen Jngend nährt sich nun
durch hnnsiren. Die Leute werden von Unternehmern angeworben, empfangen an
gewissen Plätze", wie in Leipzig, ihre Waren und ziehen damit in die Welt. Die
Burschen und Mädchen erhalten außer dem Lebensunterhalt jährlich 300 bis 400
Mark, und da sie ihre Ersparnisse den Eltern zu übergeben Pflegen, so bessert sich
die wirtschaftliche Lage der Dürfer, die Hausirer stellen. Die Mädchen zwar leiden
in sittlicher Beziehung, von den Burschen aber wird gesagt, daß sie etwa ange-
nommne üble Gewohnheiten daheim bald wieder ablegen und nach Landessitte
sparsam und nüchtern weiter leben. Hier haben wir also Leute, die uicht einmal
bei jahrelangem Herumtreiben auf der Straße liederlich werdeu. Ohne Zweifel ist
der dortige Volksstamm dem benachbarten kernhaften Stamme der Niedersachsen
verwandt, dessen Arbeiterschaft, wie sich erwarten ließ, von dem Berichterstatter
über Westfalen, Ostfriesland und Oldenburg das Zeugnis musterhafter Wirtschaft¬
lichkeit ausgestellt wird, uur daß einige von den Gewährsmännern über beginnende
Zersetzung der alten Sitte klagen. Merkwürdigerweise erfährt man aus den Be¬
richten nichts über die sogenannten Solinger, die doch wohl eine andre Klasse von
Hansircrn sind oder waren als die vom Westerwald, Mädchen wenigstens waren
nicht darunter; soviel wir wissen, stammten sie anch nicht ans der Gegend von
Solingen, sondern aus Westfalen. Vielleicht ist dieser Zweig des Hansirhandels
eingegangen; es ist wohl schon fünfzehn Jahre her, daß uns kein solcher beredter
Mann mit dem Paket in Wachstuch und dem gutturalen es mehr besucht hat.
Vor fünfundzwanzig Jahren lernten wir zufällig einen schönen Brauch dieser So¬
linger kennen. Zu Weihnachten sammelten sich die Hausirer einer Provinz in einer
ziemlich im Mittelpunkt gelegnen Stadt und begingen das Fest mit einander. In
der Christmesse, nachts um zwölf, gingen sie zur Kommunion; es war ein schaler
Anblick, diesen Zug tannenschlanker Männer und Jünglinge zum Altare gehen zu
sehen. Auf die jüngern hatte die Körperschaft ein wachsames Auge und widmete
ihnen väterliche Fürsorge. Als einmal einer der Knaben erkrankte, wurde er in
anständiger Wohnung in gute Pflege gebracht, und da er trotzdem leider starb, so


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Herren Ländern - Schweizer, Ost- und Westpreußen, Polen, Obcrschlcsicr, Schwede»
u. s. w,; teils verschrieben und importirt, teils freiwillig zugewandert, stellen sie im
Durchschuitt eine vollständig verkommne, rohe Bande dur, die mit der Hefe der
Wanderarbeiterinncn in wilder Ehe lebt, dem Trunk ergeben ist und ohne Berufs-
geschick, Intelligenz und Treue.....gegen hohen Lohn stets Dienste findet."
Diese liederlichen Leute sind nun zwar eben keine Hessen, aber mich hier scheine»
doch Herrschaften und Gesinde einander wert zu sein; von den größern Gütern
wenigstens gilt das unzweifelhaft. Obgleich nämlich beim Bauer die Kost besser
ist als bei den Großgrundbesitzer», ziehen die Knechte doch lieber zu diesen, weil
hier — el» Teil des Arbeitslohns (20 bis 30 Mark) in Branntwein ausgezahlt
wird. Die Herren brennen nämlich alle selbst und verwerten auf diese Weise einen
Teil ihres Fnsels. Dabei haben sie uoch deu Vorteil, das; es die Knechte bei ihnen
niemals verschlafen; sie sind nämlich so schlau, deu Branntwein für deu Tag morgens
zwischen drei und vier Uhr verleite» zu lassen: da bekommt jeder Arbeiter ohne
Unterschied des Alters einen Viertelliter! Man denke sich diese Leute, sechzehn¬
jährige Junge» einbegriffen, mit der vollen Schnapsflasche in den kalten Morgen
hinausgeschickt! Daß auch diese Herren in das Geschrei über die Trunksucht des
Volles einstimmen, braucht wohl uicht erst bemerkt zu werden.

Anders sind die Leute auf dem Westerwald und den angrenzende» Bezirken
des Dillkreises und des Oberlahnkreises. Diese Gegend vermag nicht alle ihre
Einwohner zu beschäftige». Ein Teil der überschüssigen Jngend nährt sich nun
durch hnnsiren. Die Leute werden von Unternehmern angeworben, empfangen an
gewissen Plätze», wie in Leipzig, ihre Waren und ziehen damit in die Welt. Die
Burschen und Mädchen erhalten außer dem Lebensunterhalt jährlich 300 bis 400
Mark, und da sie ihre Ersparnisse den Eltern zu übergeben Pflegen, so bessert sich
die wirtschaftliche Lage der Dürfer, die Hausirer stellen. Die Mädchen zwar leiden
in sittlicher Beziehung, von den Burschen aber wird gesagt, daß sie etwa ange-
nommne üble Gewohnheiten daheim bald wieder ablegen und nach Landessitte
sparsam und nüchtern weiter leben. Hier haben wir also Leute, die uicht einmal
bei jahrelangem Herumtreiben auf der Straße liederlich werdeu. Ohne Zweifel ist
der dortige Volksstamm dem benachbarten kernhaften Stamme der Niedersachsen
verwandt, dessen Arbeiterschaft, wie sich erwarten ließ, von dem Berichterstatter
über Westfalen, Ostfriesland und Oldenburg das Zeugnis musterhafter Wirtschaft¬
lichkeit ausgestellt wird, uur daß einige von den Gewährsmännern über beginnende
Zersetzung der alten Sitte klagen. Merkwürdigerweise erfährt man aus den Be¬
richten nichts über die sogenannten Solinger, die doch wohl eine andre Klasse von
Hansircrn sind oder waren als die vom Westerwald, Mädchen wenigstens waren
nicht darunter; soviel wir wissen, stammten sie anch nicht ans der Gegend von
Solingen, sondern aus Westfalen. Vielleicht ist dieser Zweig des Hansirhandels
eingegangen; es ist wohl schon fünfzehn Jahre her, daß uns kein solcher beredter
Mann mit dem Paket in Wachstuch und dem gutturalen es mehr besucht hat.
Vor fünfundzwanzig Jahren lernten wir zufällig einen schönen Brauch dieser So¬
linger kennen. Zu Weihnachten sammelten sich die Hausirer einer Provinz in einer
ziemlich im Mittelpunkt gelegnen Stadt und begingen das Fest mit einander. In
der Christmesse, nachts um zwölf, gingen sie zur Kommunion; es war ein schaler
Anblick, diesen Zug tannenschlanker Männer und Jünglinge zum Altare gehen zu
sehen. Auf die jüngern hatte die Körperschaft ein wachsames Auge und widmete
ihnen väterliche Fürsorge. Als einmal einer der Knaben erkrankte, wurde er in
anständiger Wohnung in gute Pflege gebracht, und da er trotzdem leider starb, so


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[0600] Maßgebliches und Unmaßgebliches Herren Ländern - Schweizer, Ost- und Westpreußen, Polen, Obcrschlcsicr, Schwede» u. s. w,; teils verschrieben und importirt, teils freiwillig zugewandert, stellen sie im Durchschuitt eine vollständig verkommne, rohe Bande dur, die mit der Hefe der Wanderarbeiterinncn in wilder Ehe lebt, dem Trunk ergeben ist und ohne Berufs- geschick, Intelligenz und Treue.....gegen hohen Lohn stets Dienste findet." Diese liederlichen Leute sind nun zwar eben keine Hessen, aber mich hier scheine» doch Herrschaften und Gesinde einander wert zu sein; von den größern Gütern wenigstens gilt das unzweifelhaft. Obgleich nämlich beim Bauer die Kost besser ist als bei den Großgrundbesitzer», ziehen die Knechte doch lieber zu diesen, weil hier — el» Teil des Arbeitslohns (20 bis 30 Mark) in Branntwein ausgezahlt wird. Die Herren brennen nämlich alle selbst und verwerten auf diese Weise einen Teil ihres Fnsels. Dabei haben sie uoch deu Vorteil, das; es die Knechte bei ihnen niemals verschlafen; sie sind nämlich so schlau, deu Branntwein für deu Tag morgens zwischen drei und vier Uhr verleite» zu lassen: da bekommt jeder Arbeiter ohne Unterschied des Alters einen Viertelliter! Man denke sich diese Leute, sechzehn¬ jährige Junge» einbegriffen, mit der vollen Schnapsflasche in den kalten Morgen hinausgeschickt! Daß auch diese Herren in das Geschrei über die Trunksucht des Volles einstimmen, braucht wohl uicht erst bemerkt zu werden. Anders sind die Leute auf dem Westerwald und den angrenzende» Bezirken des Dillkreises und des Oberlahnkreises. Diese Gegend vermag nicht alle ihre Einwohner zu beschäftige». Ein Teil der überschüssigen Jngend nährt sich nun durch hnnsiren. Die Leute werden von Unternehmern angeworben, empfangen an gewissen Plätze», wie in Leipzig, ihre Waren und ziehen damit in die Welt. Die Burschen und Mädchen erhalten außer dem Lebensunterhalt jährlich 300 bis 400 Mark, und da sie ihre Ersparnisse den Eltern zu übergeben Pflegen, so bessert sich die wirtschaftliche Lage der Dürfer, die Hausirer stellen. Die Mädchen zwar leiden in sittlicher Beziehung, von den Burschen aber wird gesagt, daß sie etwa ange- nommne üble Gewohnheiten daheim bald wieder ablegen und nach Landessitte sparsam und nüchtern weiter leben. Hier haben wir also Leute, die uicht einmal bei jahrelangem Herumtreiben auf der Straße liederlich werdeu. Ohne Zweifel ist der dortige Volksstamm dem benachbarten kernhaften Stamme der Niedersachsen verwandt, dessen Arbeiterschaft, wie sich erwarten ließ, von dem Berichterstatter über Westfalen, Ostfriesland und Oldenburg das Zeugnis musterhafter Wirtschaft¬ lichkeit ausgestellt wird, uur daß einige von den Gewährsmännern über beginnende Zersetzung der alten Sitte klagen. Merkwürdigerweise erfährt man aus den Be¬ richten nichts über die sogenannten Solinger, die doch wohl eine andre Klasse von Hansircrn sind oder waren als die vom Westerwald, Mädchen wenigstens waren nicht darunter; soviel wir wissen, stammten sie anch nicht ans der Gegend von Solingen, sondern aus Westfalen. Vielleicht ist dieser Zweig des Hansirhandels eingegangen; es ist wohl schon fünfzehn Jahre her, daß uns kein solcher beredter Mann mit dem Paket in Wachstuch und dem gutturalen es mehr besucht hat. Vor fünfundzwanzig Jahren lernten wir zufällig einen schönen Brauch dieser So¬ linger kennen. Zu Weihnachten sammelten sich die Hausirer einer Provinz in einer ziemlich im Mittelpunkt gelegnen Stadt und begingen das Fest mit einander. In der Christmesse, nachts um zwölf, gingen sie zur Kommunion; es war ein schaler Anblick, diesen Zug tannenschlanker Männer und Jünglinge zum Altare gehen zu sehen. Auf die jüngern hatte die Körperschaft ein wachsames Auge und widmete ihnen väterliche Fürsorge. Als einmal einer der Knaben erkrankte, wurde er in anständiger Wohnung in gute Pflege gebracht, und da er trotzdem leider starb, so

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/600>, abgerufen am 04.07.2024.