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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Umherstreifen gewonnen, daß es dir in einem ruhigen Hause nicht mehr wohl ist?
Meinetwegen, ich kanns nicht andern. Zunächst bleibst du über hier, bis dein alter,
tiefgekränkter Vater über dich entschieden hat. Giebt er dich auf, dann geh, wohin
du willst. Aber mein Sohn bleibt hier, seine Irrfahrt hat ein Ende. Noch ge¬
biete ich über ihn, und er hat mir zu gehorchen. Und will er meinen Worte"
nicht folgen, dann reiße ich das Fenster nuf und rufe seinen Name" in die Nacht
hinaus, daß ihn die Leute halten.

Lucie stand auf. Ich will reden, sagte sie mit leiser Stimme. Und nun
erzählte sie von dem Elend, in das sie geraten war, seitdem sie das Elternhaus
verlassen hatte. Sie schilderte ihr Leben unter den Kindern der Straße. Wie die
Figuren eiues Schattenspieles ließ sie die einzelnen Gestalten, unter denen sie gelebt
hatte, vor den Augen der mit tiefer Bewegung zuhörenden Frau vorüberziehe".

Du hast nun geHort, wie es uns ergangen ist, Mutter, schloß sie, nachdem sie
ihr dunkles Gemälde vollendet hatte, und ich fühle es, wie sehr du erschrocken sei"
mußt. Mir selbst will alles wie ein böser Traum erscheinen, wenn ich es über¬
denke. Aber es mußte ja so werden, nachdem wir den ersten Schritt auf unsrer
abschüssigen Bah" gethan hatten. Alles ist ans dem einen gekommen, daß ich vor¬
eilig die Hand eines Mannes ergriff, von den, mein Herz nichts wußte. Ich wollte
Kindesliebe üben und brachte Unheil über uns alle. Ich vergaß, daß wohl die
Pflicht ^,vn uns fordern kann, zu entsagen, daß sie uns aber niemals dahin bringen
darf, an die Stelle der Wahrheit eine Lüge zu setzen. Dennoch würden wir dieses
Hans und in ihm den Frieden gefunden haben, wenn nicht jener falsche Mann
gewesen wäre. Er stellte sich uns in den Weg und schlug seine Zähne in unser
Glück. Wie rollende Steine hat er uns in die Tiefe getrieben! Du hast an ihn
geschrieben, Mutter, und nachdem ich dich gesehen habe, weiß ich, daß wir beide"
armen Menschen Freudenthränen vergossen haben würden, wenn wir deinen Brief
nur zu sehe" bekommen hätten. Aber der Mann hatte dich betrogen, und wieviel
mehr betrog er uus! Und doch hatten wir ihm kein Leid zugefügt, sondern ihm
Vertrauen geschenkt und mit ihm geteilt, was wir hatten. Mutter, weißt du, was
das heißt, wenn mau mit jedem Tage tiefer in den Jammer und die Verzweif¬
lung hineingerät? Wer weiß, was schließlich noch a"S uns geworden wäre, wenn
wir nus nicht losgerissen hätten. Bitten und Thränen halfen nichts. Es gab nnr
ein Mittel, von ihm frei zu werden -- Gewalt!

Der Stuhl, auf dessen Lehne Franz seine Hand gelegt hatte, schlug hart zu
Boden. Er selbst stand wie erstarrt. Die Mutter war in einen Stuhl gesunken.
Dort saß sie regungslos und wie gebrochen.

Erschrick nicht, Mutter, fuhr Lucie fort, ich habe thu nicht selbst getötet. Gott
hat mich davor bewahrt, daß ich Hand an ihn legte, aber ich habe ihn in den Tod
getrieben, und das ist ein und dasselbe. Du warst hilflos, Franz, so mußte ich
für uns beide kämpfen. Ach Mutter, wen" du wüßtest, wie ich mit ihm gesprochen
"ut wie ich mich vor ihm gedemütigt habe, ohne etwas andres als Hohn und
Schmach zu ernten, dann würdest du vielleicht verstehen, wie in meiner Verzweiflung
der schreckliche Gedanke über mich gekommen ist, vor dem er in seinem bösen Genüssen
zurückwich und in den Abgrund stürzte, der hinter ihm lag.

Sie hielt einen Augenblick inne und sah schmerzlich nach der Frau, die ihr
Gesicht abgewandt hatte, sodaß ihre Züge in dem tiefen Schatten, der darüber lag,
nicht mehr erkennbar waren.

Sieh, Mutter, führ Lucie fort, es war der letzte Versuch, aus dem Sumpf,
in dem unsre Füße standen, herauszukommen. Die Brücke hinter uns war nun


Umherstreifen gewonnen, daß es dir in einem ruhigen Hause nicht mehr wohl ist?
Meinetwegen, ich kanns nicht andern. Zunächst bleibst du über hier, bis dein alter,
tiefgekränkter Vater über dich entschieden hat. Giebt er dich auf, dann geh, wohin
du willst. Aber mein Sohn bleibt hier, seine Irrfahrt hat ein Ende. Noch ge¬
biete ich über ihn, und er hat mir zu gehorchen. Und will er meinen Worte«
nicht folgen, dann reiße ich das Fenster nuf und rufe seinen Name» in die Nacht
hinaus, daß ihn die Leute halten.

Lucie stand auf. Ich will reden, sagte sie mit leiser Stimme. Und nun
erzählte sie von dem Elend, in das sie geraten war, seitdem sie das Elternhaus
verlassen hatte. Sie schilderte ihr Leben unter den Kindern der Straße. Wie die
Figuren eiues Schattenspieles ließ sie die einzelnen Gestalten, unter denen sie gelebt
hatte, vor den Augen der mit tiefer Bewegung zuhörenden Frau vorüberziehe».

Du hast nun geHort, wie es uns ergangen ist, Mutter, schloß sie, nachdem sie
ihr dunkles Gemälde vollendet hatte, und ich fühle es, wie sehr du erschrocken sei»
mußt. Mir selbst will alles wie ein böser Traum erscheinen, wenn ich es über¬
denke. Aber es mußte ja so werden, nachdem wir den ersten Schritt auf unsrer
abschüssigen Bah» gethan hatten. Alles ist ans dem einen gekommen, daß ich vor¬
eilig die Hand eines Mannes ergriff, von den, mein Herz nichts wußte. Ich wollte
Kindesliebe üben und brachte Unheil über uns alle. Ich vergaß, daß wohl die
Pflicht ^,vn uns fordern kann, zu entsagen, daß sie uns aber niemals dahin bringen
darf, an die Stelle der Wahrheit eine Lüge zu setzen. Dennoch würden wir dieses
Hans und in ihm den Frieden gefunden haben, wenn nicht jener falsche Mann
gewesen wäre. Er stellte sich uns in den Weg und schlug seine Zähne in unser
Glück. Wie rollende Steine hat er uns in die Tiefe getrieben! Du hast an ihn
geschrieben, Mutter, und nachdem ich dich gesehen habe, weiß ich, daß wir beide»
armen Menschen Freudenthränen vergossen haben würden, wenn wir deinen Brief
nur zu sehe» bekommen hätten. Aber der Mann hatte dich betrogen, und wieviel
mehr betrog er uus! Und doch hatten wir ihm kein Leid zugefügt, sondern ihm
Vertrauen geschenkt und mit ihm geteilt, was wir hatten. Mutter, weißt du, was
das heißt, wenn mau mit jedem Tage tiefer in den Jammer und die Verzweif¬
lung hineingerät? Wer weiß, was schließlich noch a»S uns geworden wäre, wenn
wir nus nicht losgerissen hätten. Bitten und Thränen halfen nichts. Es gab nnr
ein Mittel, von ihm frei zu werden — Gewalt!

Der Stuhl, auf dessen Lehne Franz seine Hand gelegt hatte, schlug hart zu
Boden. Er selbst stand wie erstarrt. Die Mutter war in einen Stuhl gesunken.
Dort saß sie regungslos und wie gebrochen.

Erschrick nicht, Mutter, fuhr Lucie fort, ich habe thu nicht selbst getötet. Gott
hat mich davor bewahrt, daß ich Hand an ihn legte, aber ich habe ihn in den Tod
getrieben, und das ist ein und dasselbe. Du warst hilflos, Franz, so mußte ich
für uns beide kämpfen. Ach Mutter, wen» du wüßtest, wie ich mit ihm gesprochen
»ut wie ich mich vor ihm gedemütigt habe, ohne etwas andres als Hohn und
Schmach zu ernten, dann würdest du vielleicht verstehen, wie in meiner Verzweiflung
der schreckliche Gedanke über mich gekommen ist, vor dem er in seinem bösen Genüssen
zurückwich und in den Abgrund stürzte, der hinter ihm lag.

Sie hielt einen Augenblick inne und sah schmerzlich nach der Frau, die ihr
Gesicht abgewandt hatte, sodaß ihre Züge in dem tiefen Schatten, der darüber lag,
nicht mehr erkennbar waren.

Sieh, Mutter, führ Lucie fort, es war der letzte Versuch, aus dem Sumpf,
in dem unsre Füße standen, herauszukommen. Die Brücke hinter uns war nun


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[0590] Umherstreifen gewonnen, daß es dir in einem ruhigen Hause nicht mehr wohl ist? Meinetwegen, ich kanns nicht andern. Zunächst bleibst du über hier, bis dein alter, tiefgekränkter Vater über dich entschieden hat. Giebt er dich auf, dann geh, wohin du willst. Aber mein Sohn bleibt hier, seine Irrfahrt hat ein Ende. Noch ge¬ biete ich über ihn, und er hat mir zu gehorchen. Und will er meinen Worte« nicht folgen, dann reiße ich das Fenster nuf und rufe seinen Name» in die Nacht hinaus, daß ihn die Leute halten. Lucie stand auf. Ich will reden, sagte sie mit leiser Stimme. Und nun erzählte sie von dem Elend, in das sie geraten war, seitdem sie das Elternhaus verlassen hatte. Sie schilderte ihr Leben unter den Kindern der Straße. Wie die Figuren eiues Schattenspieles ließ sie die einzelnen Gestalten, unter denen sie gelebt hatte, vor den Augen der mit tiefer Bewegung zuhörenden Frau vorüberziehe». Du hast nun geHort, wie es uns ergangen ist, Mutter, schloß sie, nachdem sie ihr dunkles Gemälde vollendet hatte, und ich fühle es, wie sehr du erschrocken sei» mußt. Mir selbst will alles wie ein böser Traum erscheinen, wenn ich es über¬ denke. Aber es mußte ja so werden, nachdem wir den ersten Schritt auf unsrer abschüssigen Bah» gethan hatten. Alles ist ans dem einen gekommen, daß ich vor¬ eilig die Hand eines Mannes ergriff, von den, mein Herz nichts wußte. Ich wollte Kindesliebe üben und brachte Unheil über uns alle. Ich vergaß, daß wohl die Pflicht ^,vn uns fordern kann, zu entsagen, daß sie uns aber niemals dahin bringen darf, an die Stelle der Wahrheit eine Lüge zu setzen. Dennoch würden wir dieses Hans und in ihm den Frieden gefunden haben, wenn nicht jener falsche Mann gewesen wäre. Er stellte sich uns in den Weg und schlug seine Zähne in unser Glück. Wie rollende Steine hat er uns in die Tiefe getrieben! Du hast an ihn geschrieben, Mutter, und nachdem ich dich gesehen habe, weiß ich, daß wir beide» armen Menschen Freudenthränen vergossen haben würden, wenn wir deinen Brief nur zu sehe» bekommen hätten. Aber der Mann hatte dich betrogen, und wieviel mehr betrog er uus! Und doch hatten wir ihm kein Leid zugefügt, sondern ihm Vertrauen geschenkt und mit ihm geteilt, was wir hatten. Mutter, weißt du, was das heißt, wenn mau mit jedem Tage tiefer in den Jammer und die Verzweif¬ lung hineingerät? Wer weiß, was schließlich noch a»S uns geworden wäre, wenn wir nus nicht losgerissen hätten. Bitten und Thränen halfen nichts. Es gab nnr ein Mittel, von ihm frei zu werden — Gewalt! Der Stuhl, auf dessen Lehne Franz seine Hand gelegt hatte, schlug hart zu Boden. Er selbst stand wie erstarrt. Die Mutter war in einen Stuhl gesunken. Dort saß sie regungslos und wie gebrochen. Erschrick nicht, Mutter, fuhr Lucie fort, ich habe thu nicht selbst getötet. Gott hat mich davor bewahrt, daß ich Hand an ihn legte, aber ich habe ihn in den Tod getrieben, und das ist ein und dasselbe. Du warst hilflos, Franz, so mußte ich für uns beide kämpfen. Ach Mutter, wen» du wüßtest, wie ich mit ihm gesprochen »ut wie ich mich vor ihm gedemütigt habe, ohne etwas andres als Hohn und Schmach zu ernten, dann würdest du vielleicht verstehen, wie in meiner Verzweiflung der schreckliche Gedanke über mich gekommen ist, vor dem er in seinem bösen Genüssen zurückwich und in den Abgrund stürzte, der hinter ihm lag. Sie hielt einen Augenblick inne und sah schmerzlich nach der Frau, die ihr Gesicht abgewandt hatte, sodaß ihre Züge in dem tiefen Schatten, der darüber lag, nicht mehr erkennbar waren. Sieh, Mutter, führ Lucie fort, es war der letzte Versuch, aus dem Sumpf, in dem unsre Füße standen, herauszukommen. Die Brücke hinter uns war nun

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/590>, abgerufen am 02.07.2024.